Der Tapir-Cartoon aus dem aktuellen Moritz-Sommerkalender sorgt für einen bundesweiten Shitstorm und Diskussionen über die Frage, ob diese Zeichnung nun satirische Kunst oder schlichtweg Rassismus ist.
Kurz nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris konnte man sich in den sozialen Netzwerken vor den Verteidigern der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit kaum retten. Plötzlich waren alle Charlie Hebdo, trauerten um die Opfer und bekannten sich im Taumel der schrecklichen Ereignisse mehr oder weniger bedingungslos zur Freiheit der Satire. Ob die meisten von ihnen bis dahin überhaupt jemals eine Hebdo-Karikatur gesehen haben, bleibt anzuzweifeln.
(Dieses neue Je-Suis-Motiv verbreitet sich derzeit dezent unter Tapirfans auf Facebook)
Respekt? Steuern zahlende Griechen und arbeitende Rumänen
Auch im Sommerkalender des Moritz lässt sich ein Cartoon bewundern: Der Tapir — ein berühmt wie berüchtigter Comic mit inzwischen beinahe zwanzigjähriger Publikationstradition. Dem schwerfälligen Rüsseltier mit den oft schwer verdaulichen Einstellungen gehört eine feste Seite, und zwar nicht die Witzseite, wie der mutmaßliche Auslöser des Shitstorms vermutete, sondern die Tapir-Seite — ein Raum für die satirischen Zeichnungen Kai-Uwe Makowskis. Der Tapir teilt in viele Richtungen aus und musste dafür auch schon kräftig einstecken. Einzelne Cartoons seien antisemitisch, islamophob und nun auch noch rassistisch. Der aktuelle Tapir trägt den Titel Respekt und ist in wenigen Worten erzählt: Ein Gentechniker, dem die Heilung von Krebs nicht Herausforderung genug ist, verrät, dass er Griechen erschaffen wollte, die ihre Steuern bezahlen. Nachdem er mit diesem Vorhaben scheiterte, schraubte er seine Ziele etwas herunter und kreierte Rumänen, die arbeiten.
“Gemecker, Gemecker, Gemecker – Ihr seid ja schlimmer als die Juden” (Tapir)
Ist das rassistisch? Keine Frage, natürlich ist diese stereotype Zuschreibung, sind diese Zeichnung gewordenen Klischees rassistisch — Hate Paint gewissermaßen; und in Zeiten der sozialen Krise in Griechenland und einem nationalchauvinistischen Backlash mit wütenden deutschen Horden vor Flüchtlingsheimen ist das zudem auch noch echt fahrlässig.
Dabei ist der Tapir — so trefflich sich mit Respekt auch die neuste Veröffentlichung Thilo Sarrazins, Björn Höckes oder Horst Seehofers illustrieren ließe — kein sich wiederholender Einzelfall im Sinne eines „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. Im Gegenteil: Der Tapir plappert zwar seit 18 Jahren ohne Unterlass und Rücksichtnahme, zeigt dschihadistische Moslems, schreibt von jammernden Juden oder klärt über den Spaghetti essenden Italiener mit seinem Faible für minderjährige Prostituierte auf, doch passiert das zumeist einerseits mit doppeltem Boden und andererseits auf einem dezidiert satirischen Sendeplatz. Das ist der große Unterschied zwischen der Erregung, die der frühere Pressesprecher der Universität Greifswald, Edmund von Pechmann, einst mit seinen „auschwitzartigen Duschbaracken“ auslöste und einer Erregung, die als reine Reflexhandlung funktioniert, aber den publizistischen Kontext weitestgehend außer Acht lässt.
Und das, meine Damen und Herren, ist die Witzseite des Studentenkalenders der Uni Greifswald #Boddencup pic.twitter.com/lO9wUkeP0Y
— MuGo Gonzalez (@mugo_gonzalez) July 26, 2015
Die Moritz-Redaktion hat in vorauseilendem Gehorsam auf den sich ankündigenden Shitstorm reagiert und bittet in einer Stellungnahme alle, die sich von dem Comic verletzt fühlen, um Entschuldigung. Man distanziere sich „ausdrücklich von jeglichem Inhalt, der andere Menschen in ihrer Herkunft diskriminiert“ und kündigt an, zukünftig „satirische Inhalte besonders im Blick behalten und darauf [zu] achten, dass sie den schmalen Grat zur Geschmacklosigkeit nicht noch einmal überschreiten, ohne die spitze Zunge zu verlieren.“ Schneller lässt sich eine künftige redaktionelle Selbstbeschränkung kaum verbriefen und unklarer kann eine Redaktion die schwammigen Grenzen satirischer Inhalte auch nicht markieren. Denn wer entscheidet darüber, wo der Rahmen des Möglichen endet und die Sphäre des Geschmacklosen beginnt? Für Tapirschöpfer Makowski liegt die Antwort auf der Hand: „Satire darf alles. Über Grenzfälle entscheidet das Bundesamt für Satire in Bonn.“
Ein Tapir ohne die Überwindung dieser konstruierten Grenzen, das ist leider auch ein Tapir ohne Erika Steinbach, ohne Silvio Berlusconi, ohne Terroristen, ohne Massenvernichtungswaffen, ohne Nazis, ohne Uiguren, ohne somalische Piraten, ohne Türken, ohne Libyer, ohne UNO, ohne Europa und schließlich auch ohne die zahlreichen Probleme und Widersprüche, die wie ein Netz unter viele Pointen gespannt sind und als doppelter Boden dienen. Schuld hat natürlich — wie immer — das Internet, in dem ein Tweet, der einen Comic aus seinem angestammten kontextuellen Rahmen entrückt, ausreicht, um dem Tapir auf einer Welle der Empörung Beine zu machen. Für die Deutung, dass Respekt gar nichts über Rumänen oder Griechen erzählt, sondern vielmehr das hierzulande an Stammtischen und in Redaktionsbüros konstruierte Bild ebendieser Bevölkerungen spiegelt, blieb angesichts des aufziehenden Sturms leider wenig Raum.
Satire aushalten und nicht auf pietätvollere Inhalte zu achten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen: Das ist doch die Lehre aus dem Anschlag auf Charlie Hebdo! So genüsslich, wie man die undichte Stelle im Vatikan aushalten darf (Titanic), muss man dann auch Geschmacklosigkeiten wie den Anus des Propheten (Charlie Hebdo) oder die müden und zuweilen auch rassistischen Pointen des Greifswalder Tapirs ertragen. Ich wünsche mir, dass die größten Verteidiger der Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit sich im Sommer noch an die Protestbildchen mit den zerbrochenen Bleistiften erinnern könnten, die sie voller Anteilnahme und Empörung am 7. Januar bei Facebook geteilt haben.
Mehr zum Tapir und zu #Tapirgate:
- Fünf Fragen an Tapir-Schöpfer Kai-Uwe Makowski (Fleischervorstadt-Blog, 28.07.2015)
- Tapir Respekt (Kai-Uwe Makowski)
- Tapir (Facebook)
- Stellungnahme Moritz-Magazin
- Rassismus im Studentenkalender: Euer Ernst, Uni Greifswald? (Blogrebellen, 26.07.2015)
- „Beste Stürmer-Qualität“: Studenten lösen Shitstorm aus – mit diesem schockierenden Comic (Huffington Post, 26.07.2015)
- Muss Satire erkennbar sein? (dreimalalles.info, 27.07.2015)
- Studentenblatt Greifswald druckt rassistischen Cartoon (Stern, 27.07.2015)
- „Ich erschaffe einen Griechen, der seine Steuern zahlt“ (SZ, 27.07.2015)
In einer Zeit, in der in Tagesschnelle aus dem fremdenfeindlichen Mob ein besorgter Bürger und schließlich Asylkritiker wird, ist es nicht leicht politisch korrekt oder zumindest mit seinen Äußerungen und Darstellungen nicht angreifbar zu sein. Es echauffiert sich Lieschen Müller, weil sie doch wirklich nur um die Zukunft unseres Landes besorgt ihre ganz eigene Meinung hat. Horst Schmidt hält es für absolut legitim, sich mit „das sind doch alles Deserteure“ kritsch zur Abwanderung von syrischen Männern zu äußern und alles, was auf Seiten der Flüchtlinge steht, steht so was von unter Strom, das jedes gedruckte und gesprochene Wort auf die Goldwaage gelegt wird. So fege, putze und sandstrahle ich seit dem Wochenende meinen SpamAccount und Kommentarräume, denn ich bin Linksextremistin, burschenschaftlich für schuldig befunden und zum zuschei*en freigegeben. Ich denke das Tapir hat sich schon so viel Gegenwind entgegengestellt, dass es auch diesem Sturm standhält. VG bigi
Man darf nicht vergessen, wo das veröffentlicht wurde … in Mecklenburg Vorpommern … Die NPD hat es hier in den Landtag geschafft …
Das find ich jetzt irgendwie eine komische Verknüpfung.
Wäre die Wirkung eine andere, hätte man es an der Uni Darmstadt publiziert? Oder in Kleinkleckersdorf? Ist die Einordnung von (angeblichen) Rassismen eine Frage der geographischen Verortung vom Autor?
Und selbst, wenn man dieser seltsamen Argumentation folgen würde… ist Satire nicht gerade dort wichtig und angebracht, wo die Scheiße zur Normalität zu werden droht?
Marek sagt dreimal etwas richtiges, zieht aber scheinbar völlig falsche Schlüsse daraus. Es stimmt dass der Cartoon in Mecklenburg-Vorpommern erschienen ist. Und dass hier die NPD ganz unangenehme Erfolge erzielt hat stimmt auch. Und dass man nicht vergessen darf, wo der Cartoon erschienen ist, ist das allerwichtigste: In der Satireabteilung eines tendenziell eher links gerichteten Studierendenmagazins. Nicht etwa im NPD Parteiblatt. Wer den bitterbösen Humor nicht verstanden hat (und das ist schade, aber kein Makel), der kann aus dem Zusammenhang ableiten, dass der Cartoon nicht etwa rassistisches Gedankengut propagiert, sondern genau im Gegenteil stereotype Denkweisen bloßstellt. Es scheint mir nur leider so zu sein, dass Marek, wie viele andere auch, diesen Zusammenhang nicht festgestellt hat.
Danke für die vielen Tapire. Wieso gibts eigentlich im Tierpark kein Tapir? Ach was, ich möchte gleich ein Tapirpark.
Der Cartoon wurde in einem Studentenblatt veröffentlicht, welches sich an ein Klientel mit einem gewissen Intellekt richtet. Guter Humor erfordert den. Ich stimme den Kommentaren uneingeschränkt zu. Es werden sich sicher nicht die Leute über den Cartoon echauffieren, welche er ansprechen will. Ich wollte mit meinem Kommentar nur andeuten, dass mich der Aufschrei nicht wundert.
Bitte macht weiter so!
Danke für diese Positionierung!
Vielleicht kann man nicht alles zurechtbiegen, mit dem Argument, dass der Tapir schon immer bitterbös‘ die Grenzen des guten Geschmacks missachtet hat, aber diese Einordnung hat auf jeden Fall gefehlt.
Meine größte Befürchtung bei dieser ganzen Shitstorm-Hysterie: es werden so viel unqualifizierte Schnellschüsse zum Thema Rassismus oder anderen Formen der Diskriminierung abgegeben -dem Unmut oder auch nur dem komischen Bauchgefühl wird sofort höchstöffentlich Ausdruck verliehen, in der Hoffnung auf hohe Reaktionsdichte- dass der Blick verschwimmt und politische Korrektheit für die Mehrheit zum roten Tuch wird. Bereits jetzt hat dieses bisweilen verwirrende Echauffieren den falschen Kräften in die Hände gespielt.
Bin ich der einzige, der sich an dem – scheinbar inflationär, vor allem aber uneindeutig und bisweilen falsch – gebrauchten Begriff „Rassismus“ stört?
Und auch finde ich, dass da vieles einfach nicht kohärent gebraucht wird.
Der Stern sprich von „rassistischem Cartoon“
HP von „schockierendem Cartoon“
Schockierend mag stimmen, aber ein Benjamin Blümchen-Comic im Studikalender wäre ja auch schockierend. Schockierend ist, meines Erachtens, ein Element von „guter“/“wirkungsvoller“ Satiere, um sie von „Witzen“, „Comedy“ und „Parodie“ abzugrenzen. Und Schockierend muss nicht gleich schlimm sein.
Und rassistisch ist ein Cartoon erstmal nicht so schnell. Figuren, Autoren, Rezipienten, etc. das muss man erstmal alles klar voneinander trennen und dann kann man irgendeiner Ebene „Rassismus“ (oder was auch immer man genau meint) vorwerfen.
Danke Gio für die differenzierte Betrachtung. Leider findet eine Analyse auf mehreren Ebenen in Medien wie dem Stern oder auch auf Twitter (da mangelt es ja schon an Zeichen) nicht statt und ist von den Verantwortlichen an diesen Stellen wohl auch nicht erwünscht. Ich bin in den letzten Tagen mit vielen Meinungen zu meinem Cartoon konfrontiert worden. Die negativen zeichneten sich häufig durch die Verwendung von Fäkalsprache und Beleidigungen aus. Ich interpretiere das als Zeichen mangelnder geistiger Reife und befürchte, dass genau diese Menschen sich morgen vom Mob mitreißen lassen und bei PEGIDA mitmarschieren. Vielleicht habe ich es also tatsächlich geschafft durch dieses Werk geistiges Kleingärtnertum zu entlarven? Zur Beruhigung: Wie man sogar im Stern in den Kommentaren lesen kann, gibt es viele Menschen (darunter auch solche, die den Cartoon einfach schlecht fanden), die sich nicht von reißerischen Überschriften blenden lassen, das Hirn eingeschaltet haben und den Cartoon als das erkannt haben, was er ist: als satirischen Angriff auf die Stammtischmentalität.
Was ich schade finde, ist, dass die Kritik an dem Cartoon oftmals falsch aufgefasst wird. Es geht ja nicht darum, dass die Satire nicht als solche erkannt werden kann, sondern dass der satirische Comic an sich handwerklich einfach nicht gut und darum ein schlechtes Beispiel für Satire und als solches auch kritisierbar ist.
Anders, als in vielen anderen der Tapircomics, ist in eben genau diesem Exemplar die dramaturgische Rolle der Hauptfigur unglücklich gelöst. Ziel der Attacke sollten ja Leute sein, die diese rassistischen Vorurteile aktiv schüren, die der Tapir hier aufgreift. Das wäre auf zwei Arten und Weisen möglich:
a) Die Verbreiter dieser Vorurteile werden aufs Korn genommen, so wie man es bei Comics über die im Text erwähnten Berlusconi, Erika Steinbach, Putin oder aus Terroristen machen würde. Personen werden bewusst aufs Korn genommen und kritisiert.
b) Der Tapir selbst agiert als Verbreiter der Vorurteile, scheitert dabei jedoch oder wird der Lächerlichkeit Preis gegegeben. Das passiert in anderen Tapircomics durchaus in Person des menschlichen Protagonisten, der aber gerade in diesem Comic hier merkwürdig passiv agiert.
Was auch denkbar gewesen wäre, ist, den rumänischen Arbeiter im letzten Panel als Sympathiefigur für den Leser darzustellen, so dass der Tapir wieder klar als rassistischer Hetzer entlarvt wird. Der Rumäne sieht aber tatsächlich „deppert“ aus und wirkt wie aus einer schlechten, rassistischen Karikatur ausgeschnitten, was die Vorurteile des Tapirs zu bestätigen scheint.
Nur damit das klar ist: Das Format der Tapircomics oder überhaupt das Konzept der Satire an sich sollte auf keinen Fall in Frage gestellt werden. Es gab und gibt Comics aus dieser Reihe, die funktionieren. Aber bei allen Reihen schwankt die Qualität und dieser Comic funktioniert eben in den Augen vieler Personen nicht gut oder nur sehr problematisch.
Ich halte es auch für unangebracht, dass jetzt gleich wieder die Grundsatz-Satire-Moralkeulen-Diskussion vom Zaun gebrochen wird, aber dafür scheint sich die Mehrzahl der Beobachter einfach nicht nah genug mit dem Medium Comic und den Kritikpunkten auseinandergesetzt zu haben.
Ja, Satire darf alles, Satire sollte alles dürfen, und jeder sollte alles sagen dürfen. Genauso, wie jeder zu allem eine fundierte Meinung haben darf und äußern kann und sollte, wenn er es für angebracht hält. Und dieses Beispiel für Satire finden manche Leute eben blöd. Satire ist nicht automatisch ein Qualitätsmerkmal, sie kann genauso schlecht sein, wie eine TV-Serie oder eine Karikatur schlecht sein kann. Aber dafür muss man sich eben inhaltlich mit dem Thema befassen und nicht einfach nur die Stichpunkte „Satire-Rassimus-Neue-Bundesländer-Shitstorm“ abarbeiten und auf die unbedachte Internet-Hate-Welle aufspringen, wie es fast ausnahmslos alle Online-„Journalisten“ heutzutage machen.
Satire darf alles, manchmal ist Satire aber eben auch einfach schei*e.
Schöne Aufschlüsselung! Wenn Kritik so deutlich wäre, wie du es formuliert hast, ließe sie sich wirklich besser nachvollziehen – und wäre weniger Shit und mehr Storm.
Jeff Chi übt differenzierte Kritik, auch wenn er leider am Ende dann doch nochmal in die Fäkalschublade greift. Da es aber kein Bundesamt für Satirebeurteilung gibt, ist jede Beurteilung ob ein satirischer Beitrag inhaltlich und handwerklich gelungen ist, eine subjektive Einschätzung. Es gab bei den vielen Kommentaren in den letzten Tagen auch solche, die seine Meinung teilten, die gehen aber leider in der Menge der Rassismusempörten unter. Auf der anderen Seite kann es jemandem, der die Diskussion verfolgt hat, nicht entgangen sein, dass es auch viele Stimmen gibt, die den Cartoon als gelungen empfinden. Also vorsicht, es handelt sich hier immer um Einzelmeinungen.
Man kann nach allgemeineren Zahlen suchen: Die App von Welt-kompakt hat gestern auch über den Cartoon berichtet und am Ende des Artikels zur Abstimmung aufgerufen. Das Ergebnis im Moment: Das ist Satire, die Leute finden es witzig. Die Facebookseite des Tapirs hat eine Menge neue Fans durch die Berichterstattung gewonnen. Auch da gehe ich davon aus, dass die nicht auf „gefällt mir“ geklickt haben, weil sie der Meinung wären, die Tapircartoons seien inhaltlich oder handwerklich schlecht.
Der Herr Chi schreibt und zeichnet auch Cartoons. Erstmal meinen Respekt angesichts dieser Tatsache. Ich hab mir seinen Blog gestern angeguckt. In dem ersten Cartoon geht es darum, ob es denn schön sei oder nicht „im Freien zu kacken“. Ich kann für mich sagen, dass ich diesen Cartoon schlecht finde. Bin kein Freund von Fäkalhumor und kann auch nicht erkennen, ob hier irgendwo eine Pointe versteckt ist. Ich gehe aber davon aus, dass auch der Herr Chi seine Anhänger hat. Die Leute stehen auf alle möglichen Dinge, ich wundere mich jeden Tag was so im deutschen Fernsehen läuft und welche Musik in die Hitparaden kommt. Irgendwer muss sich das ja antun, oder?
Ich würde den Cartoon heute genauso wieder schreiben und zeichnen, wie im Februar. Jedes Wort und jedes Bild ist genau so wie ich es beabsichtigt habe. Die Wirkung des Cartoons ist der beste Beleg: Die Leute sind aufmerksam geworden, die Diskussion war sehr unterhaltsam und eine Menge geistige Kleingärtner haben sich selbst bloßgestellt. Ein Sieg für den Tapir. Mehr hätte ich mir kaum wünschen können.
HM. Alles halb so wild. Es wurde im Cartoon auf keine Rasse angespielt. Eher auf Bevölkerungen oder religiose Angehörigkeiten.
ABER einerseits geht es vom Tapir gegen die Rasse Mensch. Vielleicht ist ja doch was dran 😉
interessantes interview mit schnittmenge stigmatisierung und satire:
http://www.fluxfm.de/spreeblick-riem-spielhaus/