Über 38.000 Euro für Caspar-David-Friedrich-Denkmal

Die Nachricht verbreitete sich bereits in den vergangenen Tagen, nun freut sich auch die CDU Greifswald auf ihrer Internetpräsenz. Das geplante Denkmal für den in Greifswald geborenen Maler Caspar David Friedrich hat nämlich jetzt spürbaren finanziellen Rückenwind bekommen.

Der Zukunftsfond des Landes Mecklenburg Vorpommern wird das Bauvorhaben mit 21.115 Euro fördern. Das finde ich paradox, denn mein Verständnis eines Zukunftsfonds schließt das Errichten von Denkmälern nicht unbedingt mit ein.

Die vom Lübecker Bildhauer Claus Görtz gestaltete Skulptur wird auf einem Privatgrundstück von Egbert Liskow (CDU) in der Lappstraße platziert werden. Seit Mai 2009 folgten viele Bürger dem Spendenaufruf und sammelten bislang 17.185 Euro. Damit stehen jetzt 38.300 Euro für das Projekt zur Verfügung, viel Geld für ein Denkmal.

(Foto der Lappstraße: webMoritz)

Ähnlich paradox wie mit dem Zukunftsfond verhält es sich mit der Nichteinbeziehung der Fachkräfte vom Caspar David Friedrich Institut (CDFI), die wären ja eigentlich die ersten Ansprechpartner für ein solches Projekt.

1.April verselbständigt sich *update*

Meine Güte, jetzt wurde der Ostsee Zeitung quasi ein Eigentor geschossen.

Heute wurde noch auf der ersten Seite des Lokalteils ein Aprilscherz publiziert und ein US-amerikanischer Unternehmer erdacht, der ein Denkmal für Caspar David Friedrich um 13 Uhr auf dem Markt aufbauen will.

Und pötzlich gibt es wirklich ein Denkmal, aber nicht für den berühmten Sohn der Stadt, sondern für Qualitätsjournalismus. Denk mal drüber nach!

Die Stadt hat sofort zugeschnappt und das Denkmal nach wenigen Stunden entfernt. So wird hier mit sowas umgegangen.

Vielen Dank für die umittelbare Einsendung der Fotos.

Denk mal! Eine Million für Caspar David Friedrich

Eigentlich sollte heute ein kleiner, dem heutigen Datum angemessener, Scherz hier veröffentlicht werden. Allerdings hat sich Reinhard Amler, Chefredakteur der OZ-Greifswald, etwas derartig Originelles einfallen lassen, dass mir die Muße dafür verlustig gegangen ist.

Angeblich meldete sich gestern ein US-amerikanischer Unternehmer, der eine Million Dollar dafür zu zahlen bereit ist, dass er ein Denkmal für Caspar David Friedrich auf dem Markt installieren darf. Um die Ente noch konstruierter in Szene zu setzen, werde der Geschäftsmann aus Arizona das fünf Meter hohe Denkmal noch heute vor der Commerz-Bank aufstellen lassen.

Ich wurde schon mit raffinierteren Aprilscherzen konfrontiert und bedauere zutiefst, dass diese alljährliche Chance verpasst wurde. Denn eigentlich bietet diese Art des Humors ein unterschätztes utopistisches Potential, denken wir nur an Aktionen wie unlängst von attac, die eine gefakte und globalisierungskritische Ausgabe der ZEIT herstellten und verbreiteten.

Um so was auf Lokalniveau herunterzubrechen, hätte man zum Beispiel die Straze zeitungsöffentlich verkaufen können oder einen Rücktritt des umstrittenen Theater-Intendanten Nekovar fingiert. Aber das wäre vermutlich sogar der — für investigativen Journalismus bekannten — Lokalredaktion zu heiß gewesen.