Mit Pitchtuner (D/JP) gegen den Winterspeck

Seit bereits über acht Jahren besteht das deutsch-japanische Live-Elektro-Projekt Pitchtuner, das nach seinem Debüt Flight Up The Winding Stairs(2002) und dem zweiten AlbumSpiny Lure (2004) mit Riding The Fire (2008) auf drei Veröffentlichungen zurückblicken kann.

Kein geringerer als der Berliner Moses Schneider, dessen Produzentengeschick sich in der Vergangenheit auch unter anderem Tocotronic und die Mediengruppe Telekommander zunutze machten, war am Sound des aktuellen Albums maßgeblich beteiligt. Die Band ist inzwischen um die ganze Welt gereist, Konzerte in Japan, Belgien und den Niederlanden zeugen davon. Der verspielte Elektro-Pop der Anfangsjahre ist einer neuen Energie gewichen:

Ihr versiert eingekochter ultra-heißer Sound-Sud, um den getanzt werden darf und 100% auch wird, changiert zwischen elektrischem Indie-Rock Rave und kantig energetischem Dance Pop, der gelegentlich auch extatisch in offene House-Gefilde ausbricht. Und serviert wird mit offensivstem Einsatz, der nur ein Ziel kennt: den Saal ebenfalls zum Kochen zu bringen!

Pitchtuner treten wahlweise als Duo oder Trio auf. In Greifswald wird die zweiköpfige Club Division mit Hannes (funky Guitar, vocals, electronics) und Miki (bass, vocals, electronics) zu erleben sein. Anschließend wird DJ HaNNaH mit den verschiedensten Spielarten elektronischer Musik die Aftershow-Party einläuten .

Zur Einstimmung ein Video in Dreierkonstellation aus dem Berliner Bang Bang Club

Fakten: 22.01. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR

Dance against Arndt!

Die erste Urabstimmung in der Geschichte der Greifswalder Universität rückt näher und damit die Chance, ein Zeichen zu setzen.

Vor wenigen Tagen ist eine Zeitung zur Urabstimmung erschienen. Das Heft wurde gemeinsam von Befürwortern und Gegnerinnen des umstrittenen Namenspatrons gestaltet und steht natürlich zum Download auf dem webMoritz zur Verfügung.

Nachdem es in den vergangenen Wochen mehrere Diskussionsrunden zu Arndt gab, haben jetzt auch die studentischen Medien ein Streitgespräch zwischen Marco Wagner (Pro-Arndt) und Jan Steyer (Uni ohne Arndt) initiiert, das vom Studierendenfernsehen Moritz TV aufgenommen und veröffentlicht wurde.

Der ganzen Debatte wird man irgendwann überdrüssig, die Diskussion wirkt inzwischen sehr festgefahren. Es ist wird langsam Zeit für die Abstimmung.

Arndt wegbassen!

Seit heute kursiert ein Link im Netz, der Arndt von einer ganz anderen, einer ungewohnten Seite zeigt. Als tanzender Entertainer trat der Antisemit bisher kaum in Erscheinung, hier werden diese Vorstellungen allerdings wahr.

Die Sektion “HiGH” (HedonistInnen inna Greifswalder Hochschule) kann die Auseinandersetzung vielleicht mit ihrer Wahlerinnerungsparty auflockern, die unter dem Motto Das ist nicht unser Ernst! stattfinden wird.

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Veranstaltungshinweis: Monotekktoni

Heute ab 21:00 Uhr wird Monotekktoni das IKUWO beglücken. Mitunter erinnert sich die eine oder andere noch an die Berliner Noiseformation „Das zuckende Vakuum“. Das war die Wirkungsstätte Tonia Rehs, bevor sie zu Monotekktoni wurde.

Vor etwa fünf Wochen erschien das mittlerweile vierte Album ihrer Eine-Frau-Elektronik-Armee – der scheppernden Rockband ohne Gitarre, wie sie sich selbst beschreibt. Sie ist die Verkörperung eines popkulturellen hauptstädtlichen Sektors, irgendwo zwischen Prekariat, Gentrifizierung und Ladyfest.

Für Different steps to stumble bediente sich die Berliner Künstlerin -die sich im Umfeld von Sinnbus, Barbara Morgenstern und Mode Selektor bewegt- ein weiteres Mal ihrer klobigen, alten Synthesizer, um sich im Sog lärmiger Beats und krachender Ton-Labyrinthe emporzuschwingen. Und das ist ein Spiel mit und zwischen Gegensätzen. Hier Elektro-Noise und Radau, dahinter beinahe empfindsame Harmoniebewegungen. Dort das Versinken in Minimal-Geflechten oder die komplette Improvisation ganzer Passagen. So entsteht eine für Electronica außergewöhnliche Vielfalt, die nicht nur tanzgewaltig daherkommt, sondern außerdem mit psycho-ironisch-politischen Texten vernetzt ist.

Im folgenden Interview erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen mit Verdrängungsprozessen als Folge von Veränderungen auf dem Immobilienmarkt.

Schluss mit der Elektro(a)marschmusik! Über dem Geschehen thront dabei hypnotisch ihre Stimme und erinnert ein wenig an PJ Harvey. Neben der britischen Sängerin gibt Monotekktoni als Quellen der Inspiration Björk, Stravinsky, T.Raumschmiere, Sonic Youth und Grossstadtlärm zu Protokoll. Das Video von Dynamite könnte Ackermann in Wallung bringen.

Man darf auf ihr Konzert gespannt sein, nicht zuletzt aufgrund der grotesken Verkleidungen, in denen sie üblicherweise die Bühnen betritt. Nach dem Konzert werden zwei Djanes des Knäcke Kollektiefs für ungehemmtes, exaltiertes Aftershow-Vergnügen sorgen.