Bis zum 7. Februar ließ das Theaterportal nachtkritik.de seine Leserinnenschaft über die besten Inszenierungen des zurückliegenden Jahres abstimmen. Zur Wahl stand dabei 48 Stücke, unter anderem Ute Koschels Umsetzung des dänischen Dogma-Klassikers Das Fest. Die Inszenierung am Theater Vorpommern gehörte bei der Abstimmung, an der über 4000 Wählende teilnahmen, zu den zehn besten Stücken.
In einem Artikel zur Auswertung der Wahl konstatiert Nachtkritiker Wolfgang Behrens einen Überraschungserfolg zahlreicher vermeintlicher Außenseiter — zum Beispiel des St. Pauli Theaters, des Staatstheaters Nürnberg, des Theater Vorpommerns und des Theaters Biel-Solothurn — gegenüber den etablierten Schwergewichten der Branche. Die Gründe hierfür vermutet er in der engen Bindung zwischen dem Publikum und den überregional weniger beachteten lokalen Theatern. Im Fall der Greifswalder Inszenierung kommt laut Behrens diesen Bindungen aufgrund der Nichtverlängerungen vieler Ensemble-Mitglieder eine noch gewichtigere Rolle zu.
Die zehn Gewinner der Abstimmung, die damit symbolisch am virtuellen nachtkritik-Theatertreffen 2013 teilnehmen, sind:
- Das Fest von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov (Theater Vorpommern Greifswald)
- Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller (Oldenburgisches Staatstheater)
- Der Revisor von Nikolai Gogol (Residenztheater München)
- Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth (Wiener Festwochen, Volksbühne Berlin)
- Immer noch Sturm von Peter Handke (Staatstheater Nürnberg)
- Krieg und Frieden nach Leo Tolstoi (Ruhrfestspiele Recklinghausen, Centraltheater Leipzig)
- Mit wem soll ich jetzt schweigen nach Peter Bichsel (Theater Biel-Solothurn)
- Murmel Murmel von Dieter Roth (Volksbühne Berlin)
- P project von Ivo Dimchev (ImPulsTanz Wien, HAU Berlin)
- The King’s Speech von David Seidler (St. Pauli Theater Hamburg)