Greifswalder Inszenierung „Das Fest“ gehört zu den wichtigsten Stücken 2012!

Bis zum 7. Februar ließ das Theaterportal nachtkritik.de seine Leserinnenschaft über die besten Inszenierungen des zurückliegenden Jahres abstimmen. Zur Wahl stand dabei 48 Stücke, unter anderem Ute Koschels Umsetzung des dänischen Dogma-Klassikers Das Fest. Die Inszenierung am Theater Vorpommern gehörte bei der Abstimmung, an der über 4000 Wählende teilnahmen, zu den zehn besten Stücken.

nachtkritik logoIn einem Artikel zur Auswertung der Wahl konstatiert Nachtkritiker Wolfgang Behrens einen Überraschungserfolg zahlreicher vermeintlicher Außenseiter —  zum Beispiel des St. Pauli Theaters, des Staatstheaters Nürnberg, des Theater Vorpommerns und des Theaters Biel-Solothurn — gegenüber den etablierten Schwergewichten der Branche. Die Gründe hierfür vermutet er in der engen Bindung zwischen dem Publikum und den überregional weniger beachteten lokalen Theatern. Im Fall der Greifswalder Inszenierung kommt laut Behrens diesen Bindungen aufgrund der Nichtverlängerungen vieler Ensemble-Mitglieder eine noch gewichtigere Rolle zu.

Die zehn Gewinner der Abstimmung, die damit symbolisch am virtuellen nachtkritik-Theatertreffen 2013 teilnehmen, sind:

  • Das Fest von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov (Theater Vorpommern Greifswald)
  • Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller (Oldenburgisches Staatstheater)
  • Der Revisor von Nikolai Gogol (Residenztheater München)
  • Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth (Wiener Festwochen, Volksbühne Berlin)
  • Immer noch Sturm von Peter Handke (Staatstheater Nürnberg)
  • Krieg und Frieden nach Leo Tolstoi (Ruhrfestspiele Recklinghausen, Centraltheater Leipzig)
  • Mit wem soll ich jetzt schweigen nach Peter Bichsel (Theater Biel-Solothurn)
  • Murmel Murmel von Dieter Roth (Volksbühne Berlin)
  • P project von Ivo Dimchev (ImPulsTanz Wien, HAU Berlin)
  • The King’s Speech von David Seidler (St. Pauli Theater Hamburg)

Gehört „Das Fest“ zu den zehn wichtigsten Inszenierungen des vergangenen Theaterjahres? Nachtkritik bittet zur Wahl

Die nachtkritik, eines der bedeutendsten deutschen Internetportale in Sachen Theater, ruft  ihre Leserinnenschaft zum virtuellen Urnengang auf und bittet  zur Abstimmung über die zehn wichtigsten Inszenierungen der vergangenen zwölf Monate.

Im Vorfeld verständigten sich Korrespondenten und Redakteure der Plattform demokratisch auf 48 Inszenierungen, die ihnen wichtig erschienen und auf die nun bei der Abstimmung bis zu zehn Stimmen verteilt — und nicht kumuliert — werden können. Zur Wahl steht dabei auch die Umsetzung des Dogma-Klassikers Das Fest, den Gastregisseurin Uta Koschel im Frühjahr 2012 in Greifswald inszenierte.

Katja Klemt Hannes Rittig Das Fest Uta Koschel(Vincent Leifer, Theater Vorpommern)

Nachtkritikerin Juliane Voigt sah bei der Premiere einen „finalen Gipfelsturm des durch den designierten Intendanten gekündigten Personals an diesem Haus“ — es war der letzte große gemeinsame Streich der Ensemble-Mitglieder, deren Arbeitsverträge vom neuen, nach Frischwind jagendem Intendanten Dirk Löschner nicht verlängert wurden. Die Abstimmung von nachtkritik läuft bis zum 7. Februar und ist hier zu finden. Mitwählen darf jeder, eine Registrierung ist dafür nicht notwendig. Die Ergebnisse werden am darauffolgenden Tag bekanntgegeben.

Eine wirklich lesenswerte Besprechung des Stückes schrieb Gastkolumnist Ferdinand Fantastilius im März 2012  für den Fleischervorstadt-Blog. Sie erschien unter dem Titel Familien, Feste und Verdrängung: Uta Koschel inszeniert “Das Fest” am Theater Vorpommern.