Steinar in Greifswald Teil 3

Heute ist in der Ostsee Zeitung die Absage von MCS-Fashionstore-Inhaberin Mandy Constanze an die Gegner des Neonazi-Modelabels Thor Steinar zu lesen. Sie wird die kritisierten Waren aus wirtschaftlichen Gründen nicht aus dem Sortiment nehmen. Wenn sie da mal nicht einem Trugschluss aufliegt.

Unter dem Motto Kein Naziladen in der Dompassage! gab es schon vor guten fünf Wochen eine Protestaktion gegen den Laden. Schlussendlich dürfte der Imageverlust wirtschaftlich schwer wiegen und direkte Aktionen sind in diesem Fall auch nicht ausgeschlossen. Es könnte also wesentlich teurer werden, die kontroversen Produkte zu verkaufen, als sich klar und vor allem konsequent von dem Neonazi-Label zu distanzieren.

Thor Steinar Debatte Greifswald

Sebastian Ratjen glänzt in der Zwischenzeit mit einem weiteren Vorschlag: Wir sollten in der Stadt ein Diskussionsforum veranstalten, um auszuloten, ob die Marke eine Kursänderung anstrebe. Was für eine Idee! Erstens ist eine Kursänderung Sache der Labelchefs, zweitens ist es höchst unwahrscheinlich und unglaubwürdig, dass die Neonazis plötzlich geläutert daherkommen. Ein Diskssionsforum macht in dieser Stadt deswegen keinen Sinn, höchstens einen humoristischen, falls Herr Ratjen vor hat, sich zu diesem Thema zu äußern.

Ohnehin kriegt er gerade mächtig Schelte. Nachdem die Ostsee Zeitung den gestern flugs gemailten Leserbrief heute druckte und die Leserbriefe überschrieb mit Landtagsabgeordneter sollte sich schämen, äusserte sich auch der Fraktionsgeschäftsführer der SPD, Pierre Freyber, zu Ratjens Kommentar: „Sebastian Ratjen verharmlost den Verkauf von Waren eines Neonazi-Labels. Besonders erschreckend ist aber die Äußerung von Ratjen, dass es sich bei Thor-Steinar nicht um ein Neonazi-Label handelt. Dies offenbart Unkenntnis, die man einem Landtagsabgeordneten nicht zugestehen darf.“

Ein anderer Leser beklagt den Aufruhr wegen der Neonazi-Textilien. Für ihn sei es viel wichtiger, die Aufkleber, die an öffentliche Einrichtungen geklebt werden, in den medialen Fokus zu hieven. Vor drei Tagen gab es dafür noch fast eine Belobigung in der Ostsee Zeitung. Mit der Einstellung kommen wir natürlich nicht weit im Kampf gegen Neonazis.

Halleluja Ding DONG Happy

lars kampfLars Kampf sei momentan eine der größten Stützen des GSV. In der heutigen Ausgabe der Ostsee Zeitung findet sich ein Bild von ihm, auf dem er das neue Trikot mit dem Logo des neuen Hauptsponsors trägt.Eine ganz perfide Image-PR-Kampagnen-Idee, wie ich finde.

Wieso kann ein Konzern, der hier ein Kohlekraftwerk baut, so verschleiernd an seinem Image feilen? Mit Verlaub, wir schreiben das Jahr 2007 und es werden Kraftwerke gebaut, die fossile Energieträger verfeuern. Und jener Konzern gönnt dem lokalen Fußballverein neue Hemdchen?

Fußball = Leibesübung = Gesundheit!
Dong = Dreckschleuder = Feinstaub = Atemwegserkrankung!

Vielleicht wäre es aufrichtiger, wenn Dong den lokalen Entsorgungsdiensten neue Signalkleidung spendieren würde, oder neue Autos, so zum Beispiel.