Wutbürger demonstrieren in Greifswald, Polizei versagt skandalös

Seit gestern gehen nun auch in Greifswald besorgte Bürger auf die Straße, um ihrem Unmut über die Flüchtlingspolitik und den Kurs der Regierung Luft zu machen. Eine unangemeldete Demonstration wäre am Montagabend beinahe eskaliert, während sich die Polizei skandalös zurückhielt.

„Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ — das kennt man aus den Internetvideos von Freital, Dresden bis Heidenau, doch als diese Parole als erste Verlautbarung einer diffusen Gruppe aus Asylgegnern und Neonazis über den Greifswalder Marktplatz schallte, hatte das eine furchterregende Aura. Bislang blieb die Universitätsstadt von den pegiden Demonstrationen, wie sie zum Beispiel in Stralsund, Rostock und Schwerin stattfanden, verschont, doch das hat sich nun vielleicht geändert.

Asylgegner Greifswald

Alarm im Sperrbezirk: „Wer Deutschland nicht liebt!“

Gegen 19 Uhr versammelte sich am Montagabend eine etwa 150 Personen starke Gruppe, um unter der Parole „Wir sind das Volk!“ einen unangemeldeten Protest durchzuführen. Wozu der Leitspruch der sanften DDR-Revolution konkret zweckentfremdet wird, war dem digital verbreiteten Mobilisierungsflyer nicht zu entnehmen. Dunkeldeutsche Beklemmungen löste er trotzdem aus — zu Recht, wie sich alsbald auf dem Markt zeigen sollte.

Provinzpegida Greifswald

Obwohl die Polizei bereits vormittags von der geplanten und unangemeldeten Versammlung unterrichtet war, hielten sich kurz nach Versammlungsbeginn und trotz eines eindringlichen Notrufs nur vier Polizisten vor Ort, zwischen den besorgten und aggressiv auftretenden Bürgern sowie der stetig wachsenden Zahl der Gegendemonstrierenden auf.

Konfrontation linke und rechte demo

Zu diesem Zeitpunkt machte die Polizei keine Anstalten, die unangemeldete Demonstration aufzulösen, die sich wenig später Richtung Europakreuzung bewegte und kurz darauf mit den Antifaschisten zusammenstoßen sollte. Diese sammelten sich ihrerseits blitzschnell und drangen über die Mühlenstraße zum Schuhhagen vor, wo sich beide Gruppen plötzlich unmittelbar gegenüberstanden.

Die Situation spannte sich zusehends an, man parlierte mit Sprechchören, die Stimmung heizte sich immer mehr auf. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt noch immer völlig unterbesetzt: Zwei bis drei Beamte standen zwischen den beiden Gruppen. Sichtlich alkoholisierte Wutbürger und Neonazis übten sich in gegenseitiger Provokation mit den zahlen- und kräftemäßig unterlegenen Vertretern der Zivilgesellschaft, unter denen sich inzwischen auch mehrere Mitglieder der Bürgerschaft befanden. Nach Angaben der Roten Hilfe wurden im Laufe des Abends auf Seiten der vermeintlichen Asylkritiker auch Hitlergrüße gezeigt.

Rechte demonstrieren in Greifswald

Bewaffnete und alkoholisierte Wutbürger pöbeln sich durch die Innenstadt

Der wutbürgerliche Protestzug, in den sich auch mehrere Burschenschafter sowie ein Mitglied des lokalen AfD-Kreisvorstands eingereiht hatten, zog weiter über den Hansering, machte kehrt, und marschierte zurück zur Europakreuzung, wo die Gegendemonstrierenden den Weg zurück in die Innenstadt blockierten. Während der Verkehr auf der Europakreuzung ins Stocken kam, trafen Beamte der MAEX (Mobile Aufklärungseinheit Extremismus) ein und verdoppelten die Anzahl der anwesenden Polizisten auf fast sieben Personen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei bereits seit zwölf Stunden über eine unangemeldete Demonstration informiert; fünfunddreißig Minuten waren seit dem Notruf zu Beginn vergangen.

Neonazis demonstrieren in Greifswald

Nach einer knappen Viertelstunde Stillstand zog die rechte Demonstration zurück Richtung Markt. Hier wurde deutlich, wie sehr die Zahl der fast ausschließlich männlichen Teilnehmer schwankte, wie schwer der Zulauf der Rechten zu schätzen ist. Denn nicht alle Wutbürger hielten sich innerhalb des Demonstrationszugs auf, sondern sie bewegten sich auch im mittelbaren Aktionsumfeld vor, zwischen und hinter den Gegendemonstrierenden.

Es dauerte nicht lange, bis sich alle Anwesenden — also Wutbürger und die mittlerweile zahlenmäßig stärkeren Flüchtlingsbefürworter — Richtung Markt bewegten.

Die beiden Demonstrationen waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr voneinander getrennt, und die aggressive Stimmung hätte jederzeit in einer Massenauseinandersetzung eskalieren können. Mehrere Personen des wutbürgerlichen Spektrums trugen Handschuhe; ein Mann war mit einem Teleskopschlagstock bewaffnet. Auf Höhe der Brüggstraße wurde die Demonstration der Asylgegner abermals gestoppt.

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Flaschen flogen. Zunächst sollen diese Würfe aus den Reihen der Rechten gekommen sein, aber auch aus der antifaschistischen Blockade heraus wurden Flaschen und ein Blumentopf geworfen. Nach etwa einer weiteren Viertelstunde bewegten sich beide Gruppen Richtung Markt, wo die Polizei, die inzwischen auf ein Dutzend Beamte verstärkt wurde, es abermals versäumte, die Gruppen zu trennen und eine Eskalation der aufgeheizten Stimmung zu unterbinden. Doch es kam zu keinen weiteren Gewaltausbrüchen — die rechte Demonstration löste sich auf und verließ in Kleingruppen den Marktplatz.

zerbrochene Flaschen nach rechter Demo in Greifswald

Totalversagen der Polizei: Bitte klopfen Sie auf Holz!

Obwohl die Asylgegner und Neonazis — abgesehen von der dürftigen Aussage „Widerstand für unser Volk“ — keinerlei Botschaft transportierten, kann ihre Demonstration als Erfolg bewertet werden. Daran trägt aber nicht die Zahl der trotz aller Kurzfristigkeit mobilisierten Gegendemonstranten Schuld, die sich entschlossen den Neonazis und Wutbürgern entgegenstellten und sich dabei zu keinen größeren Eskalationen hinreißen ließen, sondern vor allem die Polizei. Die sah sich trotz eindeutiger Hinweise auf eine unangemeldete Versammlung nicht in der Lage, die öffentliche Ordnung herzustellen.

Und noch schlimmer: Anstatt — bevor sich der Demonstrationszug in Bewegung setzt — die Personalien der mutmaßlichen Versammlungsleiter der Wutbürger aufzunehmen und die Veranstaltung für aufgelöst zu erklären, ließen die verantwortlichen Beamten zu, dass sich beide Gruppen insgesamt fünfmal unmittelbar gegenüberstanden und die Situation mehrmals um ein Haar eskaliert wäre.

Der Abend ist glücklicherweise — angesichts des gebotenen Konfliktpotenzials und von wenigen Ausnahmen abgesehen — relativ friedlich über die Bühne gegangen. Mitunter hatte man das Gefühl, dass manche Situationen nur aus dem Grund nicht eskalierten, weil unklar war, auf welcher Seite das jeweilige Gegenüber stand. Die Polizei hat an diesem Abend auf ganzer Linie versagt und sollte dreimal auf Holz klopfen, dass nicht das passiert ist, was in einigen Momenten in der Luft lag. Diese Schwäche mag an der chronischen Unterbesetzung liegen. Aber man darf auch darüber spekulieren, ob Situationen wie diese nicht auch gewollt sind, um aus strategischen Gründen auf den Mangel an Polizeikräften hinzuweisen. Hätte man heute Abend ein Sommerfest mit guten Freunden aufgezogen, wäre die Mobilisierung zusätzlicher Polizeikräfte vielleicht schneller geglückt.

Wer sich nach dieser Vorstellung nicht mehr darauf verlassen will, dass die örtliche Polizei fremdenfeindliche Aufläufe wie den gestrigen verhindert oder wenigstens zu kontrollieren vermag, sollte sich an das lautstark skandierte „Say it loud and say it clear, refugees are welcome here!“ aus den Mündern der Gegendemonstranten gewöhnen. Es fängt gerade erst an.

(Fotos und Filmstills: Fleischervorstadt-Blog)

40 Gedanken zu „Wutbürger demonstrieren in Greifswald, Polizei versagt skandalös

        1. Eine müßige Diskussion. Wer sich an einer Versammlung beteiligt geht ganz bewusst in die Öffentlichkeit und darf in dieser Rolle natürlich auch fotografiert werden. Die Teilnahme ist die Einverständniserklärung. Es wurden weiterhin keine Porträtaufnahmen veröffentlicht, sondern nur ein Foto, dass die typischen Teilnehmer dieser Veranstaltung zeigt: weiße wütende deutsche Männer ohne Migrationshintergrund mit Bierchen in der Hand und fremdenfeindlichen Parolen auf den Lippen. Ich bin der Meinung, dass man durchaus mal zeigen sollte, was für eine Klientel sich auf solchen Treffen versammelt.

          1. Genau „Wer sich an einer Versammlung beteiligt geht ganz bewusst in die Öffentlichkeit und darf in dieser Rolle natürlich auch fotografiert werden.“
            Das gilt wohl denn für alle? Oder
            aus welchem Grund wurde das Photo von den „besseren Menschen“ denn nachträglich bearbeitet?

            1. Das geschieht aufgrund der Tatsache, dass in der Vergangenheit Menschen, die sich in Greifswald aktiv gegen Neonazis engagierten, von ebenjenen Neonazis bedroht und eingeschüchtert wurden. Für diese Zwecke wurden auch Fotos der Betroffenen im Kontext von Aufforderungen, gegen diese persönlich tätlich vorzugehen, verbreitet. Auf diesem Blog ist dieses Prozedere deswegen seit Jahren übliche Praxis.

              1. …ohh, man – was für schwache Argumente. Aber Zecken wissen ja auf alles immer eine Antwort. IMMER sind die anderen Schuld…oder die Polizei, oder der Staat…. LAAANGWEILIG!

            2. Meine Güte, das ist schon ein bisschen dumm, oder?

              Nur weil es erlaubt ist Fotos zu machen, bedeutet das doch nicht, dass jeder verpflichtet ist diese Fotos auch unverändert zu verbreiten.

              Irgendwie haben einige Leute große Schwierig selbst einfachste gesetze zu verstehen.

        2. Die öffentliche Meinungsäußerung, und darum handelt es sich bei einer Demoteilnahme, kann und darf dokumentiert werden. Zweck der Äußerung ist ja die geäußerte Meinung zu verbreiten. Die Berichterstattung darüber dient der Verbreitung. Auch mit Bild.
          Die Teilnahme und Äußerung erfolgt freiwillig, so auch die Zustimmung zu Berichterstattung darüber.

          Nachzulesen ist das alles im §23 Kunsturhebergesetz

        1. In den Reihen der besoffenen Rassistendemo hatten sich bereits an der Europakreuzung zahlreiche Leute vermummt, darunter auch „bürgerliche“ Teilnehmer (und Teilnehmerinnen) mittleren und gehobeneren Alters. Die wollten also alle Stress machen und Straftaten begehen? Stimmt, haben sie ja dann auch: Flaschenwürfe, körperliche Angriffe.

          Eure Antifa-Schauermärchen gehören echt bald mal in Groschenromane gedruckt!

  1. „Flüchtlingsbefürworter“ und „Asylgegner“?

    Danke erstmal für diesen Bericht. Aber Nazis und Rassisten darf man schon als das bezeichnen was sie sind.

    Auch der Begriff der „Flüchtlingsbefürworter“ ist eine ungelenke Konstruktion, um ein Komplentär zum Euphemismus der „Asylgegner“, „Asylkritiker“, usw. zu bilden.

    Eigentlich kennen wir das Fleischervorstadtblog doch als einen Ort an dem treffende Formulierungen bislang kein Problem darstellten. 😉

    1. Diese Formulierungen sind in der Tat nicht unproblematisch, trotzdem bewusst gewählt. Die „diffuse Gruppe aus Asylgegnern und Neonazis“ lässt sich schwer in ein Wort kleiden, unter dem sich die Rezipienten etwas annähernd ähnliches vorstellen. Zudem soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass der Demonstrationszug sich aus anderen Teilnehmenden zusammensetzte als beispielsweise die letzte NPD-Demonstration in Greifswald. Mit den euphemistischen „Flüchtlingsbefürwortern“ verhält es sich ähnlich, denn nicht alle Gegendemonstrierende wären mit dem Label Antifa treffend bezeichnend, geschweige denn darüber glücklich. Bei den Refugees-Welcome-Sprechchören war zumindest akustisch ein breiter Konsens vernehmbar. Und schließlich: Die klare Benennung des Umzugs als rassistisch ist durchgerutscht, darüber kann auch der „Rassismus“-Tag nicht hinwegtäuschen und diesen Teil der Sprachkritik nehme ich sehr gerne an.

      1. Jawoll. Ich persönlich bin sehr dankbar für Formulierungen, die – bei allen Defiziten – immerhin deutlich präziser sind als das ewig schlichte Links und Rechts (siehe Polizeibericht und OZ). Und: Unter denen, die die Flüchtlinge schützen möchten, habe ich übrigens sowohl Herrn Fassbinder als auch Herrn Hochheim schmerzlich vermisst!

  2. @miriam

    Nein! Wer sich zusammenrottet, um Menschen, die aus lebensbedrohlicher Not nach Vorpommern geflohen sind, das Leben in diesem Land zur Hölle zu machen, der oder die muss damit rechnen, dass über diese skandalösen Zustände auch berichtet wird. Wer nach drei-fünf Bier immer noch so besorgt um die Heimat ist, dass er/sie Nazi-Parolen gröhlend durch die Innenstadt zieht, sollte auch der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

      1. Totschweigen hat bisher noc hnie geholfen.
        Darüber zu berichten und dann daraus Schlüsse zu ziehen und zu handeln, ist bisher die einzige funktionierende Option. Dazu muss aber eben auch berichtet werden.
        Gerade auch über besoffene Nazis, die rumvolken.

  3. Wutbürger wieder so ein tolles Wort für besorgte Einwohner Deutschlands. Danke für die deutliche Trennung der Demonstranten in die Asylgegner und die Nazis. Es ist schade dass diese Leute sich immer wieder in die Mengen mischen und dadurch den Medien Futter geben und die Botschaft der Demo verzerren. Auf den Bannern sollte stehen ; „Deutschland wach auf“ oder „Kriegsflüchtlinge ja der Rest nein“. Ich könnte brechen bei dieser blinden Willkommskultur.

  4. Schon aberwitzig, als es eine Anzeige gegen die Stralsunder Straße 10 gab, kamen gleich dutzende (die genaue Zahl aus dem Blog-Artikel weiss ich nicht mehr) Polizisten mit einigen Fahrzeugen.
    Und hier höchstens zwölf, in einer Situation die schnell hätte eskalieren und böse Folgen hätte haben können

  5. Nachdem ich mich heute durch alle bislang verfügbaren Berichte zum gestrigen Abnd gelesen habe: Es ist genau DIESER, der aus meiner Sicht in der Darstellung und Bewertung der Tatsachen und Abläufe dem entspricht, was sich gestern in Greifswald abgespielt hat. Knock on wood and cross your fingers: Möge sich ein solcher Moment nicht wiederholen!

  6. Die Polizei hat also versagt. Interessant. Dafür, dass Linke sich ständig beschweren, dass die Polizei zu hart gegen das eigene Gewaltklientel vorgeht, wird ja hier regelrecht nach dem Schiri gebettelt. Lags daran, dass diesmal keine 10:1-Überlegenheit da wár?! Das Antifa-Klientel will doch immer „nazis auf die fresse hauen“ und Bullen sind doch eh Schweine. Der Gedanke ist ja nich ganz abwegig, seitdem eben auch Leute auf die Straße gehen, die sich vorher nicht auf Nazidemos sehen haben lassen. Aus guten Gründen.

    1. Sie sollten Ihre Vorstellungen eines Räuber-und-Gendarme-Spiels beiseite lassen. Hier fehlt kein Schiedsrichter, sondern etwas Differenzierung in Ihrer Betrachtung. Am Ende des Tages sieht es so aus, dass eine informierte Polizei die öffentliche Ordnung und die Gesundheit ihrer wenigen Beamten sowie aller Teilnehmenden beider Gruppen gefährdet hat, um eine unangemeldete, aber länger geplante Demonstration laufen zu lassen und nicht aufzulösen. Den Rest Ihrer Räuberpistole können Sie für getrost für sich behalten oder damit bei PI-News Eindruck schinden. Hier hält sich die Wirkung in überschaubaren Grenzen 😉

      1. Ich fand es eigentlich ganz interessant zu sehen, was denn die Auswirkung ist, wenn viel zu wenig Polizei da ist. Das bedeutet nicht, dass ich derartige Experimente gutheiße. Dennoch hatte ich eigentlich nie Angst, dass die Lage wirklich eskaliert und es z.B. zu einer Massenschlägerei kommt. Die meisten Menschen, die vielleicht dumm genug sind, politische Meinungen mit Gewalt durchsetzen zu wollen, sind offenbar doch einigermaßen zurückhaltend, wenn schon ein paar Beamte vor Ort sind.

          1. Vielleicht hat das vermehrte Eintreffen von Polizei dazu geführt, dass sich beide Seiten auch mehr getraut haben. Eine Theorie ist, dass die beiden Demonstrationen Abstand gehalten hätten, wenn die Situation noch unsicherer gewesen wäre.

  7. Als ob die ach so pazifistischen Damen und Herren der sogenannten „antifaschistischen“ Aktion, die sich schon in ihrem Auftreten gewaltaffin gebärden (vermummt und bewaffnet),nicht bereit sind, Gesundheit und Leben von Andersdenkenden zu riskieren. Bei der Polizei ist das jetzt ein Skandal? Und die Polizei knüppelt ja auch nicht jede friedliche linke Demo auseinander. Da muss man schon die Kirche im Dorf lassen. Übrigens, wie kommen sie auf die islamophoben Pi-News?

    1. Und? Vermummte Menschen hätten sie auch in den Reihen der rechten Demo sehen können, wenn Sie dort gewesen wären. Dort waren auch mehrere Teilnehmer bewaffnet und augenscheinlich gewaltbereit.
      Der Skandal ist, dass die Polizei über diese Gefährdungssituation theoretisch etwa zwölf Stunden vorher informiert war, aber auch trotz Notrufs nicht entsprechend reagierte und die unangemeldete Demonstration nicht auf der Stelle auflöste. Eine Versammlung dieser Größe wäre unter normalen Umständen nur unter Auflagen (z.B. nicht vorbestrafte Ordner) genehmigt worden. Wäre Montag etwas Schlimmeres passiert, läge die politische Verantwortung dabei bei der Polizei. Wie die Polizei mit vermeintlich linken Veranstaltungen in Greifswald umgeht, entnehmen Sie bitte dem Link am Artikelende. Der PI-News-Verdacht kam jetzt wegen leichter sprachlicher Schwierigkeiten, altbekannter Stereotype, undifferenzierter Pauschalisierungen und einem wohlgepflegten Feindbild links der Mitte. Ich hoffe, Ihnen damit kein Unrecht getan zu haben.

      1. Die Bilder von den vermummten und bewaffneten Rechten würde ich gern sehen. Wie obige Bilder zeigen, warst du ja dicht dabei und kannst sie sicherlich liefern.

        1. Vermummung lässt sich ja problemlos mit Kaputze und Schal/Schlauchtuch umsetzen, das konnte man an diesem Abend bei Teilnehmenenden beider Demonstrationen beobachten. Als es zu den Flaschenwürfen kam, befand ich mich in unmittelbarer Nähe zur rechten Demo. Dort hatten sich mehrere Leute mit Handschuhen bewaffnet, die augenscheinlich Lust auf eine direkte Konfrontation hatten. Zuvor wurde bereits eine Person gesehen, die einen Teleskopschlagstock trug. Du hast sicher Verständnis dafür, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht höflich nach einer Porträtaufnahme gefragt habe, aber vielleicht haben das die Kollegen vom webMoritz dokumentiert, deren Fotos sind im übrigen auch wesentlich besser.

  8. Zitat: „Sichtlich alkoholisierte Wutbürger und Neonazis übten sich in gegenseitiger Provokation mit den zahlen- und kräftemäßig unterlegenen Vertretern der Zivilgesellschaft, unter denen sich inzwischen auch mehrere Mitglieder der Bürgerschaft befanden.“ Nun ja, es wurden auch Mitglied(er) des Kreistages Vorpommern-Greifswald gresichtet.

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