Absahnen #14: Hilfe für Hochwasserschäden beantragen

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Der Hauptausschuss der Greifswalder Bürgerschaft hat bei der gestrigen Bürgerschaftssitzung positiv über einen Antrag der CDU-Fraktion beschieden, der vorsieht, den vom Hochwasser betroffenen Hauseigentümern mit einer „unbürokratischen Unterstützung“ für die entstandenen Schäden zu helfen.

Dieser Beschluss wird seit heute umgesetzt und es wurde ein maximal 30.000 Euro schweres „Soforthilfeprogramm“ aus dem Boden gestampft und mit Mitteln aus dem städtischen Haushalt ausgestattet, die eigentlich zur Förderung junger Familien sowie für energiesparende Neubauten eingeplant waren.

hochwasser schaden

Um ohne eine weitere Prüfung einen Pauschalbetrag von 300 Euro ausgezahlt zu bekommen, genügt ein formloser Antrag, dem ein Foto des Schadensereignisses, eine Reperaturrechnug oder die Stellungnahme einer Sachverständigen beigelegt ist.

Windhundprinzip: Wer zuletzt kommt, kriegt nichts mehr

Wer größere Schäden davontrug, die nicht von der Versicherung übernommen werden, kann in den Genuss einer Kostenerstattung von bis zu 50 Prozent kommen. Diese kann allerdings höchstens 2.500 Euro betragen und wird von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung vorher geprüft, ehe ein Bewilligungsbescheid ausgestellt und die Zahlung veranlasst wird.

Die Anträge werden nach dem Windhundprinzip behandelt. Das bedeutet, dass die am schnellsten eingereichten Anträge zuerst bearbeitet werden. Sind die Gelder des Soforthilfeprogramms aufgebraucht, wird auch nichts mehr ausgezahlt. Die Anträge sind bis zum 31. August beim Stadtbauamt (Gustebiner Wende 13) einzureichen. Entschädigt werden ausschließlich Gebäudeeigentümer in Greifswalder Überflutungsgebieten.

2 Gedanken zu „Absahnen #14: Hilfe für Hochwasserschäden beantragen

  1. Hui! Soforthilfe … ja ja, bloß für wen. Bringt doch eh denen, die die Idee* hatten am Ende am meisten. Jedenfalls mehr als die Euros die’se aus’m eigenen Topf für stumpfe Wahlwerbung rausballern … deshalb mal Hut ab: C wie clever!

    Diese kurze Antragsfrist passt in der Logik wie Arsch auf Wassereimer, Ein Wochenende später sind die Messen ja gelesen = Stimmen ausgezählt. Dann kräht ja kein Hahn mehr nach.

    Das Vergabeverfahren ist ja ’süß‘, mal so richtig schön untypisch unbürokratisch, aber nur wegen schnell-mit-heisser-Nadel-gestrickt, weil passt ja sonst alles zeitlich net mehr ins C wie Campagne … und trotzdem fein assozial, dafür war wieder genug Zeit, komisch, aber auch typisch. Nur für sozial schwache „Eigentümer von Wohngebäuden“ – aus’m Topf, der „eigentlich zur Förderung junger Familien …“ gedacht ist. Was’n jetzt mit der jungen Familie, die zur Miete im Erdgeschoss wohnt und deren frisch renoviertes Kinderzimmer gerade geflutet wurde? Die gucken eben doppelt belämmert in die Röhre. Das ganze Soforthilfe-Gedöns ist doch einfach nur C wie Cacke.

    *Außerdem ist die Idee nicht nur beschissen & durchsichtig in Sachen Effekthascherei sondern auch geklaut. 😉

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