Heute Abend feiert der poetische Kurzfilm Sibylla Back in Town, den Walter Baumgartner, Hedwig Golpon und Lucas Treise in diesem Jahr über das Leben der 1621 in Greifswald geborenen Barockdichterin Sibylla Schwarz drehten, Premiere. Der Film lässt die von der Gymnasiastin Philine Gebhardt gespielte Bürgermeistertochter für einen Tag zurückkehren. Die „pommersche Sappho“ lustwandelt in ihrem damaligen Sommeridyll Frätow, besucht ihr Elternhaus in Greifswald, flaniert über den Wall, streift über den Marktplatz und begegnet in der Hansestadt dem modernen Vorpommern.
In dem Film verliert Sibylla Schwarz keine Worte, stattdessen wurde die Tonspur mit Gedichten, die Greifswalder Schwarz-Expertinnen wie Monika Schneikart oder Michael Gratz eingesprochen haben, unterlegt. Initiator des Projekts ist der emeritierte Literaturprofessor Walter Baumgartner, der mit dem Film auch eine sinnvolle Nutzung des seit Jahren leerstehenden Geburtshauses der Dichterin in der Baderstraße anregen möchte.
Die Bürgermeistertochter Sibylla Schwarz wurde während des Dreißigjährigen Krieges geboren. Dank ihrer privilegierten Herkunft genoss sie mehr Bildung als die meisten ihrer Altersgenossinnen, kannte die römische und griechische Mythologie und übersetzte lateinische Bibeltexte. Nachdem das literarische Vermächtnis der blutjungen Dichterin, die im zarten Alter von nur 17 Jahren sehr früh verstorben ist, lange Zeit unterschätzt wurde, gilt Sibylla Schwarz — nicht zuletzt dank des Interesses angelsächsischer Literaturwissenschaftler — heute als bedeutendste Barockdichterin Pommerns.
Die Premiere beginnt heute um 18 Uhr im Pommerschen Landesmuseum und wird von einer Ausstellung über die junge Barockdichterin begleitet, die im Auftrag des Fördervereins Sibylla Schwarz von Dr. Monika Schneikart und Andrea Werner erstellt wurde. Weitere Vorführungen finden am 5.12. um 18 Uhr im Koeppenhaus sowie am 19.12. um 19.30 Uhr im St. Spiritus statt.
- Förderverein Sibylla Schwarz (Homepage)
- Sibylla Back in Town (Facebook)
Fakten: 02.12. | 18 Uhr | Pommersches Landesmuseum