Am Freitag zeigt die Beratungstelle LOBBI den Dokumentarfilm „Der Kuaför aus der Keupstraße“, der den NSU-Mord in Köln-Mülheim behandelt. Zum anschließenden Filmgespräch wurde der Journalist Maik Baumgärtner eingeladen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kino auf Segeln“ zeigt die Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI) in der Museumswerft den Dokumentarfilm „Der Kuaför aus der Keupstraße“. Mit der Vorführung des Films von Andreas Maus soll erneut auf die Folgen von institutionellem Rassismus und der Dringlichkeit aktiver Aufklärung der NSU-Verbrechen aufmerksam gemacht werden. Für das anschließende Filmgespräch wurde der Fachautor Maik Baumgärtner eingeladen. Der Spiegel-Journalist recherchiert kontinuierlich zum NSU-Komplex, publiziert zum Thema Rechtsextremismus und hat als Drehbuchautor an dem Film mitgewirkt.
„Am 9. Juni 2004 explodierte in der Köln-Mülheimer Keupstraße eine Nagelbombe. Obwohl sich rassistische Motive aufdrängten, verdächtigte die Polizei jahrelang die Opfer. Der Anschlag wird dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugerechnet, der nur wenige Monate zuvor in Rostock den 25-jährigen Mehmet Turgut ermordete und für insgesamt neun rassistische Morde zwischen 2000 und 2006 verantwortlich gemacht wird. Vieles deutet auch auf Verbindungen der bekannten mutmaßlichen Mitglieder der Terrorgruppe in die mecklenburg-vorpommersche Neonaziszene hin – dennoch ist nur wenig offizielles Bemühen zur Aufklärung möglicher Unterstützer_innen-Strukturen zu bemerken. Neben der Hansestadt Hamburg ist Mecklenburg-Vorpommern das einzige Bundesland, in dem der NSU mordete und sich Geld beschaffte, das sich noch immer weigert, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen.“
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Fakten: 04.11. | 19 Uhr | Heineschuppen | 5/4 EUR (erm.)