Cornelia Meerkatz lobte in der vorgestern erschienenen Ostsee-Zeitung das Verschwinden eines weiteren „Schandfleckens“. In ihrem Artikel prophezeihte sie den Umbau des „maroden Gebäudes in ein Schmuckstück“.
Die Grundstücksgesellschaft Wiechel & Partner bR hat die Immobilie in der Lange Reihe 67 erworben und plant, sie bis zum November zu sanieren. Das Haus ist inzwischen eingerüstet, aber hier ist noch ein Bild vor Beginn der Sanierungsarbeiten.
Ulf-Thorsten Wiechel frohlockt zurecht, zeichnet doch sein Unternehmen für die systematische Verschandelung des Bereiches Lange Reihe, Bleichstraße und Brinkstraße verantwortlich. Alte Bausubstanz wird weggerissen, Stahl-Glas-Beton-Ungetüme hochgezogen.
Das Phänomen ist nicht neu, sondern an vielen Standorten in der Stadt zu begutachten. Anstoß erregen dabei gar nicht primär steigende Mieten, sondern die völlige Abwesenheit ästhetischen Empfindens – wir bauen nicht mehr schön.
Wiechel hat es geschafft, eines der interessantesten Wohnquartiere der Stadt zu verbauen, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen ist. Ärzten entzieht man bei schlimmen Missgriffen die Approbation, gegen Investoren wie Wiechel scheint dagegen kein Kraut gewachsen zu sein.