Postrock aus Südschweden: Final Days Society (SWE)

Final Days Society präsentieren im IKUWO pünktlich zum Nordischen Klang orchestrale Klanglandschaften im Stile von Bands wie Explosions in the Sky oder Sigur Ros.

final days society

Das Quartett Final Days Society aus dem südschwedischen Växjö spielt hochmelodiösen Postrock mit großzügigen Reminiszenzen an Sigur Rós, Explosions in the Sky oder EF. Die mit Schlagzeug, Gitarren, Keyboard, Bass und Gesang relativ klassisch instrumentierte Postrock-Band, die seit 2006 in leicht variierender Besetzung zusammenspielt und ihr aktuelles Album Icebreaker (2015) im Gepäck hat, präsentiert orchestrale Soundlandschaften, verträumt-entrückte Vocals und abrupte Gitarrenbeben in landestypischer Klanggewalt, die niemanden unberührt zurücklassen werden.

Fakten: 07.05. | 21 Uhr | IKUWO  5 EUR

Pop am Wochenende: Versierte Wutschmelze — [broːm] „fuse“

Eine Musikbesprechung von Ferdinand Fantastilius

Das Post-Indierock-Quartett [bro:m] hat fünf Stücke aufgenommen und veröffentlicht diese am 18. Juli auf seiner Vinyl-EP fuse. Die Platte ist ein klassisches DIY-Projekt und vermag mit ihrer Musik, der Klangwucht und den Nichtworten den schon abgeschrieben geglaubten, sogenannten „Indie“ wieder zu rehabilitieren. Im Folgenden möchte ich einen ebenso persönlichen wie ausgiebigen Annäherungsversuch wagen.

Bro:m Logo

[bro:m] spielen einen eleganten Mid-Tempo-Post-Rock mit Ausflügen ins Schwelgerische und Ausbrüchen ins Noisehafte. Die Band, deren personelle Connections und Querverästelungen zu verschiedenen, auch in Greifswald wurzelnden, Bands und Projekten wie Diametral, The Splendid Ghetto Pipers, Krach und Naked Neighbours on TV reichen, hat sich als Quartett im Herbst 2012 zusammengefunden und spielt mit Gong, Synthesizern und einem Gerüst aus ebenso dringlichem wie groovigem Bass und mathrock-melancholischer Gitarre einen verwehten Genreclash — treibend und rhythmisch kühn, Haken mit Breaks und Tempowechseln schlagend.

WUTSCHMELZE IM SCHMERZGEBIRGE „Pop am Wochenende: Versierte Wutschmelze — [broːm] „fuse““ weiterlesen

Vernissage: Swinx und ihr Jahresprojekt „P365“

Abliefern, jeden Tag, ein ganzes Jahr lang. Dieses ambitionierte Ziel setzte sich die Greifswalder Künstlerin Swinx, als sie im Herbst 2011 mit der Arbeit an P365 begann — einem Projekt, das sie in letzter Konsequenz bis auf die Bank eines Tätowierers führte.

swinx p365 ausstellungsflyer

Swinx bediente sich in diesem Jahr vielfältiger Ausdrucksformen. So entstanden unter selbstgeneriertem Schaffensdruck unzählige Collagen, viele Fotografien, einige Musikstücke sowie mehrere Videos und Stop-Motion-Filme — ihre Ergebnisse dokumentierte die Künstlerin immer sofort online.

Nun — ein halbes Jahr, nachdem swinx den 365. Baustein ihres Langzeitprojekts fertiggestellt hat — gibt es zum ersten Mal die Gelegenheit, die Arbeiten im nichtdigitalen Ensemble zu betrachten: heute Abend wird in der Polly Faber eine Ausstellung eröffnet, die eine großzügige Auswahl der in diesem Zyklus entstandenen Werke zeigt. Zur Vernissage wird die Greifswalder Postrock-Band broːm spielen. Die Ausstellung läuft bis zum 20. Mai.

Eine ausführlichere Vorstellung des einjährigen Kunstprojekts mit vielen Bildern findet ihr im Artikel Das ging unter die Haut — Swinx beendet P365.

Fakten: 03.05. | 19.30 (Vernissage) | Polly Faber

*Update*

Im Schnelldurchlauf durch die Vernissage:

Veranstaltungshinweis: We vs Death (NL) & Pazifika

Hoher Besuch aus dem benachbarten Königreich. Die niederländische Band We vs. Death ist auf kurzer Tournee durch Deutschland (Frankfurt, Hamburg, Berlin und Greifswald) und wird sich am Freitag im IKUWO die Ehre geben.

Anmut und beneluxuriöse Schlichtheit

Das Quintett ist mit Bass, Schlagzeug und den bis zu drei Gitarren reichhaltig instrumentiert.

Die gebrochenen Arrangements – das musikalische Alleinstellungsmerkmal von Sinnbus Records, der Kommandozentrale des Genres, wo We vs. Death dieser Tage mit A Black House, A Coloured Home ihr neues Album veröffentlichen –  und das schwere Schlagzeug werden sinnstiftend von einer Trompete zusammengehalten, die hier und da an die düsteren Momente vom Weilheimer Tied & Tickled Trio erinnert und den Sound sehr jazzig einfärbt. Anmutig, schlicht und trotzdem elegant.

Eine Einstimmung ermöglicht das folgende Video eines Konzertes in Utrecht, der Heimatstadt von We vs. Death. Das zu hörende Stück Hands ist ebenfalls auf dem neuen Album erschienen.

Für druckvolle Einstimmung wird die hiesige Postrock-Band Pazifika sorgen. 

Fakten: 26.02. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR