Grausame Botschaft an das IKUWO

Entsetzen lag in der Luft, als mehrere Personen am Abend des 30. Vorjahres-Dezembers im IKUWO eine grausige Entdeckung machen mussten. Unmittelbar vor der Eingangstür des Kulturzentrums wurde ein Plastiksack mit einer toten Katze abgelegt.

Botschaften wie im Mafiafilm

Es ist die in Gangsterfilmen tausendfach kolportierte Methode, jemanden zu warnen oder ihn einzuschüchtern. Man platziert übel zugerichtete Körperteile oder eben tote Tiere im möglichst privaten Umfeld desjenigen, dem man etwas ausrichten möchte.

Im Falle der vor dem IKUWO abgelegten Katze wurde dabei besonders grausam vorgegangen. Dem Tier – steif vor Kälte oder Totenstarre – wurde ein Nagel in den Kopf geschlagen und mit ihm ein Aufkleber, dessen Popularität sich an vielen Laternen der Innenstadt ablesen lässt.

Katze IKUWO

Ermittlungen wegen Tierschutzrecht

Auf dem Sticker warb die Greifswalder Antifa mit dem Konterfei des niemals sterbenden Action-Stars Chuck Norris und unter dem Label Zona Antifascista für eine „schlagkräftige antifaschistische Bewegung„.

zona-antifascistaDer Aufkleber ist also genauso wie das links-alternative Kulturzentrum eindeutig politisch verortbar. Es liegt nahe, dass das gleiche auch für die Intention der widerwärtigen wie perfiden Botschaft gilt. Wer skrupellos genug war, dieses Tier auf so abscheuliche Art zu präparieren, hat nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, sondern auch gegen das Tierschutzrecht verstoßen; inzwischen ermittelt auch die Polizei.

Rechtsextremismus ist in Greifswald noch immer aktuell

Diese hässliche Kampfansage ist leider nicht die erste politisch motivierte Attacke auf das Internationale Kultur- und Wohnprojekt. Erst zwei Monate vorher wurde das Haus von zwei Mitgliedern der rechten Burschenschaft Rugia, die mit Hitlergruß und Schlagring allen Klischees gerecht wurden, angegriffen.

Rechtsextremismus ist nach wie vor ein Thema in Greifswald. Unlängst wurde die – aus nachvollziehbaren Gründen hier nicht verlinkte – Seite NS Greifswald ins Leben gerufen. Dort denunzierte man unter anderem die Gegner und Gegnerinnen des universitären Namenspatrons Arndt und bejubelt gegenwärtig das Votum der wahlbeteiligten Greifswalder Studierenden, die sich für eine Beibehaltung des Namens ausgesprochen haben.

Regelmäßig tauchen neue rechte Schmierereien in der Stadt auf, sogar die Fleischervorstadt bleibt von den Sprühaktionen der Neonazis nicht verschont. Unterdessen steckt der Präventionsrat der Stadt schon in den Vorbereitungen für den nächsten Präventionstag. Das nächste große Ostrock-Konzert für Greifswald steht also vor der Tür. Versprochen!

53 Gedanken zu „Grausame Botschaft an das IKUWO

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  4. Wie krank is das denn bitte.
    Find es gut, dass die Aktion öffentlich gemacht wurde. Solchen Leuten muss das Handwerk gelegt werden. Hoffentlich stecken da nur wenige Hirnfreie dahinter und das rechte Gedankengut ist in HGW nicht wieder am entflammen

  5. auch hier möchte ich wieder einmal anmerken, daß der terminus rechtsextrem ein begriff ist, welcher der extremismustheorie entnommen ist. der extremismusbegriff ist ein politischer kampfbegriff, verschleiert maßgebliche unterschiede und stellt alle gleichermaßen als extremisten dar. setzt also links mit rechts mit islamistisch etc. gleich. und diese gleichsetzung hält keiner wissenschaftlichen überprüfung stand. warum bedienst du dich also nach wie vor dieses unschönen begriffes? nenn sie doch einfach als das was sie sind … neonazis.

  6. ja, ich kann ilja nur zustimmen. schade, dass du immernoch von rechtsextremismus sprichst. dabei gibt es doch nun wirklich gute literatur dazu. du bist doch auch sonst sehr kritisch und positioniert? warum unterstützt du dann diese gleichstellung von rechts und links (und auch von islamistisch)? wenn du schon den begriff …-extremismus benutzt, würde ich es begrüßen, würdest du mir schreiben, WARUM. ich verstehe es nämlich wirklich nicht.
    dennoch: dein blog ist in der greifswalder bloglandschaft eine bereicherung. nur wie gesagt, schade, dass mit dem extremismusbegriff. wirklich schade.

  7. @ilja:
    1. du wirst auf diesem blog die kritiklose gleichsetzung von links- und rechtsextremismus vergeblich suchen.

    2. du findest auch in diesem beitrag die gewünschte bezeichnung neonazis für die beschriebenen leute.

    3. wirst du bemerken, dass ich wie angekündigt, deinen beitrag wieder ein wenig nacheditieren musste.

    @leserin:
    bemühe bitte die suchfunktion und zeige mir die kritiklose gleichsetzung der verschiedenen extremismen! du wirst genau deine kritik in verschiedenen beiträgen reformuliert wissen.
    ich benutzte den begriff rechtsextremismus aus sprachlichen gründen, denn mir fiel kein griffiges substantiv ein, dass das phänomen beschreibt. die akteure wurden als neonazis bezeichnet, eine entsprechende substantivierung ist mir dann aber doch zu klobig.

    @alle:
    extremismustheorie hin und her, hier sollte es darum gehen, dass jemand eine tote katze mit einem nagel malträtiert und die jemandem vor die tür gelegt hat!

  8. Echt perfide Methode um Menschen einzuschüchtern. Gut, dass es nicht geklappt hat und die Leute vom IKUWO sich entschlossen haben an die Öffentlichkeit zu gehen. Eins ist doch klar: Diese Katze wird nur zu einem Symbol durch den der sie betrachtet, also interpretiert.

    Schön, dass der Artikel noch vor dem Artikel der OZ draußen war. 😉

  9. @ ilja: Eine kohärente Extremismustheorie ist mir unbekannt; Wissenschaftler auf dem Gebiet geben selbst zu, dass es so etwas (noch) nicht gibt. Der Begriff des Extremismus ist in erster Linie eine wissenschaftliche Kategorie um Trennschärfe herzustellen. Eine Bewertung verschiedener Extremismen kann nur anhand ihrer Ausprägungen erfolgen. Das hat nichts damit zu tun, dass Rechtsextremismus dem Linksextremismus gleichgesetzt werden soll, sondern dass die Begriffe operationalisierbar sein sollen. Ein Begriff wie „Neonazi“ bietet sich dafür weniger gut an…

  10. @jockel:
    da muss ich gar nicht lange suchen. natürlich schreibst du nicht explizit, dass antifaschistisch engagierte Menschen neonazis gleichzusetzen sind.

    der begriff „rechsextremismus“ allein ist anlass meiner kritik. „extremismus“ ist eine sammelbezeichnung, die es dem staat und seiner organe erlaubt, ihm gegenüber kritisch eingestellte gruppen oder einzelpersonen, unabhängig ihrer ziele und inhalte, in eine „schublade“ zu stecken.
    und zwar wird auf einer achse das politische spektrum von „links“ über „die mitte“ nach „rechts“ eingeteilt. das extrem liegt hier jeweils am äußersten rand des spektrums. problematisch an dieser einteilung ist, dass sich zuordnungs- und abgrenzungprobleme ergeben, denn wo beginnt extremismus? bin ich extrem, wenn ich kritik am staat ausübe? wer entscheidet darüber? und wo überhaupt liegt die wahre mitte? gibt es eine? zudem werden laut dieser einteilung beide „extreme“, sowohl von links als auch von rechts, unabhängig ihrer inhalte und ziele, aufgrund ihrer gemeinsamkeit am äußersten rand der „mitte“ zu liegen, in eine kategorie gepackt. und genau DA findet gleichsetzung statt, und die ist nicht über die suchfunktion zu finden. eine weitere frage ist, ob eine eindimensionale achse wirklich das breite politische spektrum abbilden kann.

    „ich benutzte den begriff rechtsextremismus aus sprachlichen gründen, denn mir fiel kein griffiges substantiv ein, dass das phänomen beschreibt.“ => das hat mich nicht überzeugt oder befriedigt.

    um auf das eigentliche thema zu kommen: gut, dass es öffentlich gemacht wurde. ich finde es allerdings zu einfach, den oder die täter/innen als krank abzustempeln. das waren menschen mit einer gesinnung. und nach dieser wurde gehandelt.

    @karam.bolage:
    natürlich gibt es diese theorie und auch in seminaren angeboten vom ehemals institut für politikwissenschaft in greifswald wurde sie besprochen und kritisch betrachtet. dass es verschiedene theorien zu einem gegenstand gibt, die durchaus miteinander konkurieren können, ist klar.

  11. Mein vorerst letzter Beitrag in Sachen Extremismusbegriff.

    1. Verwende ich den Extremismusbegriff ausschließlich im Zusammenhang mit Rechtsextremismus

    2. Bleibst du mir nach wie vor eine angemessene Substantivierung deiner ‚Neonazis‘ schuldig, um ein Phänomen sparchlich umzusetzen

    3. Wurden die Verantwortlichen für die Katzen-Sache nicht einfach nur krank genannt, auf die politische Gesinnung wurde deutlich verwiesen.

  12. @jockel:
    zu 1.: nun ja, es ist ja nur ein blog und kein politik-seminar. dennoch halte ich an meiner kritik fest.

    zu 2.: ich finde, es ist nicht angebracht, diesen problematischen begriff zu nutzen, nur weil wir keine alternative dazu finden. vielleicht kann es auch anders umschrieben werden.

    zu 3.: dieser einwand war nicht an dich adressiert, sondern ein gedanke meinerseits zum thema. ich hab es nicht überlesen, dass du die politische gesinnung erwähnt hast 🙂

  13. 1. Offenbar scheint die faschistische Szene in Greifswald eine neue Ebene der Eskalation einzuleiten. Da gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht vom Bedrohungsszenario der FaschistInnen einschüchtern zu lassen!

    2. Was muß in einem Menschen vorgehen, der solch eine Tat begeht? Das zeigt ja recht deutlich, in welchen fanatisierten Kategorien und Bildern solche faschistische TäterInnen denken. Heute gegen Tiere, morgen schon (wieder) gegen Menschen? Erinnert sei an die von Nazis begangenen Morde an Greifswalder Obdachlosen: 24.06.2000 wurde Klaus Gerecke ermordet, am 25.11.2000 Eckard Rütz.

    3. Ich finde es gut, daß dieser Vorfall öffentlich gemacht wurde. Ich denke, die Mehrzahl der GreifswalderInnen, die davon erfahren, werden genauso angewidert von der Tat sein wie wir. Es ist daher auch wichtig zu zeigen, was Faschismus konkret (also nicht nur abstrakt oder historisch) bedeutet, hier und heute in Greifswald. Wir sind hier nicht auf der „Insel der Glückseligkeit“ im brauen Meer Vorpommerns, auch hier gibt es faschistische Kader und faschistische Schlägerbanden. Gegen FaschistInnen helfen letztlich nicht der (oftmals sowieso vergebliche) Ruf nach Polizei, sondern nur starke antifaschistische Netzwerke und die Solidarität untereinander.

    4. Mir fiel, als ich den Artikel von Jockel las, eine Szene aus dem bekannten Bernardo Bertolucci-Film „1900“ (1976) ein, wo ein italienischer Faschistenführer (gespielt von Donald Sutherland) den Kommunismus mit einer Katze vergleicht und an dieser die faschistische Brutalität und Skrupelosigkeit demonstriert. Die Szene aus dem Film findet sich auf Youtube.

    [Die Szene ist brutal – allerdings ist das nur ein Film, wo anders als in Greifswald keine Katze ihr Leben lassen mußte! – und zeigt, wie dort die faschistischen Mitglieder fanatisiert werden. Also bitte selbst entscheiden, ob ihr euch das ansehen wollt/könnt bzw. Jockel, ob der Link ggf. gelöscht werden sollte.]

    http://www.youtube.com/watch?v=OMpqzwJkK8Q&feature=related

  14. ich persönlich wäre für eine „etwas größer“ angelegte friedliche beerdigungsdemonstration ähm -zeremonie für die arme katze – im zeichen von respekt und menschlichkeit auch gegenüber tieren.
    p.s. wird die katzenleiche zur bestattung freigegeben, oder nimmt die polizei noch fingerabdrücke?
    @eine leserin: siehst du? kein extremismusbegriff!
    @jockel: von mir aus kannst du selbigen gerne weiter verwenden!

  15. 1. Ziemlich haarsträubende Sache! Ich hoffe, es eskaliert nicht weiter.

    2. Die Diskussion über den Extremismusbegriff muss unbedingt woanders geführt werden. Vielleicht auch unter einem extra Beitrag zu dem Thema.

  16. Wirklich widerlich! allerdings frage ich mich ernsthaft, warum der Fall erst jetzt an die Öffentlichkeit kommt. @ Jockel weißt du da genaueres? oder wollte man die Gäste wegen der bevorstehenden Veranstaltungen nicht beunruhigen?!

  17. @Lies_lotte:
    Die Polizei wurde vor der Silvesterparty informiert.
    Über die freien Tage waren viele IKUWOianerInnen nicht in hgw und so wurde erst danach darüber abgestimmt. Ich habe mit der Veröffentlichung auf die OZ gewartet und sogar Fotos angeboten. Leider gab es darauf keine Reaktion, deswegen habe ich das gestern Abend vorweggenommen.

  18. @fbm:
    is mir egal ob du beweist, dass du einfach mal null ahnung hast. ich geb trotzdem meinen zumindest inhaltlich gehaltvollen senf dazu, du super-demokrat.

  19. Hallo zusammen,
    bitte tut mir einen Gefallen und lenkt mir der Diskussion um den Extremismusbegriff nicht von der eigentlichen Grausamkeit dieser Tat und dem einhergehenden Skandal ab.
    Rechtsextremismus ist eben nicht nur ein juristischer Begriff (und damit „Begriff des Staates“), es ist eben auch ein politikwissenschaftlicher.
    Und hier wird eben nicht Gleichsetzung zwischen links und rechts betrieben! Interessant dazu der unten verlinkte Artikel auf Netz gegen Nazis.
    Bekannte Forscher auf dem Gebiet haben sich letztes Jahr offen gegen diese Gleichsetzung durch die Bundesregierung ausgesprochen, darunter Politikwissenschaftler wie Butterwegge, Schubarth u.a., Experten im Bereich Rechtsextremismus. Bitte nicht immer so eindimensional denken und argumentiern!

    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/10-professoren-meinen-das-neue-extremismus-bekaempfungsprogramm-rechtsextremismus-9822

    So, das musste ich noch kurz dazu loswerden. Darüberhinaus kann ich nur, auch wenn ich schon längere Zeit von dem Vorfall wusste, nochmal zum Ausdruck bringen, wie schrecklich diese ganze Geschichte ist. Ja, wir leben eben nicht in der rosa Seifenblase und das rechtes Gedankengut auch in der Uni vorhanden ist und gut ankommt, lässt sich ja teilweise am Ausgang der Wahlen ablesen. Bleibt wachsam!!!

  20. Pingback: uberVU - social comments
  21. is ja ekelhaft! dass faschos keinen respekt vorm leben haben, ist ja nichts neues … mir brennt es auf den lippen, zu fragen, ob es es eine bolschewistische katze war, aber diese art von humor ist wohl nur als krampfhafter versuch zu werten, so etwas widerliches nicht an meine psyche zu lassen … echt widerwärtig – wäre ausserdem noch die frage offen, ob derjenige, der das getan hat, eine bereits tote katze verwendet hatte, oder ob sie extra für diesen zweck getötet wurde … ich habe mal von einem künstler gelesen, der im rahmen seiner performance auch irgendwelche niedlichen tiere tötet bzw. sich gegenseitig töten lässt – dem wurde jedenfalls juristisch ordentlich eingeheizt und der hat ne menge schotter lassen müssen, wenn ich recht informiert bin …

    und übrigens: rechtsextremistisch, fascho, neonazi? wat soll n der klugscheisser-bockmist? gleich wegpfeffern solche kommentare – die gehören ja wohl in einen eigenen blog. dürfte doch wohl jedem klar sein, um was es hier geht, oder?

    echt ma! eklich und dreckich! sich an nem wehrlosen tier bzw. sogar schon gestorbenem zu vergreifen … feiges braunes pack …

  22. Uuuuh, da haste dich jetzt aber was getraut!
    Schnell, macht lieber das Ikuwo zu, es gibt krass böse Menschen, die krass böse Gedanken gegen das Haus und die Bewohner hegt.
    Die Welt erschaudert vor Leuten wie grande provocateur…..

  23. @eine leserin
    komisch, ich saß in diesen Seminaren und habe immer wieder gehört, dass es keine kohärente Theorie gibt, auch keine konkurrierenden. Es gibt Ansätze aus der Psychologie, aus der Politikwissenschaft, aus der Rechtswissenschaft, aber es handelt sich dabei eher um Beschreibungen eines Phänomens – also eine Phänomenologie. Das entspricht aber keinem Theoriegebäude, dass in generalisierter Form Aussagen darüber treffen kann wann es warum zu Extremismus kommt. Das liegt eben auch daran, dass die verschiedenen Extremismen so unterschiedlich sind, dass sie in einer Theorie nicht fassbar wären. Übergreifende Ansätze kann uns allerdings Eric Voegelin liefern, der nicht von Extremismus, sondern von politischen Religionen spricht. Dabei geht Voegelin davon aus, dass die säkularisierte Aufklärung im Bewusstsein der Menschen eine Leerstelle hinterlassen hat, die von politischen Massenbewegungen wie dem Kommunismus/Sozialismus und dem Nationalsozialismus neu besetzt worden ist. Extremismus und politische Religion lassen sich aber insofern nicht zueinander führen, als dass Extremismus eben k e i n e Massenbewegung darstellt, sondern eher ein (gefährliches) Minderheitenphänomen. Problematisch an der juristischen Extremismusdefinition ist nun, dass, wie zorro schon angeführt hat, den Extremismus am Rande der Gesellschaft verortet und auch eher als Abwehrdefinition gegen die FDGO fungiert. Politikwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem Phänomen stellen aber klar, dass Extremismus kein Randphänomen ist, sondern der Mitte der Gesellschaft entspringt. Nochmal zu Vögelin: Wenn Extremismus zu einem Massenphänomen wird, dann ist es kein Extremismus mehr, sondern common sense, der zu einer politischen Religion umzuschlagen vermag. Deshalb ist es wichtig den Extremismusbegriff beizubehalten aber zwischen verschiedene Extremismen zu differenzieren. Extremismus ist dann nämich nicht gleich Extremismus.

  24. @karam.bolage

    kohärenz zwischen realität und theorie ist eh nich beweisbar – das geht bereits gaaaaaaanz unten los … recherchier mal wahrheitstheorien … zweitens ist es scheissegal, ob die scheissfaschos ne minderheit sind oder ne ganze gesellschaft bilden – sie sind braun wie scheisse, sie sind dumm wie scheisse und sie stinken zum himmel wie scheisse – kurz: die sind scheisse.

    das einzige, wo ich mal nen punkt sehe, warum man sie als extremisten bezeichen sollte, ist, dass sie den begriff selber nich mögen. aber genausowenig wollen sie faschos oder neonazis genannt werden, da diese begriffe sie genauso vom gesellschaftlichen mainstream distanzieren – daher nennen sie sich ja selbst gerne „national gesinnte bürger“ …

    aber jetzt hört bittebitte auf mit diesem pseudointellektuellen rumgesülze … und fokussiert doch mal wieder den eigentlichen kern dieses threads, ok?

    danke! wir müssen nämlich zusammenhalten, und einander helfen anstatt uns gegenseitig oberschlau zu kommen, oder? gebt ihr mir da recht?

    also postet mal eure meinung zu dieser faschistenkacke anstatt zu euren meinungen … is irgendwie peinlich, obwohl ich ja auch einsehe, dass man sich gegenseitig austauscht über die eigene meinung … aber in diesem falle ist es einfach nur dämlich … zu nazidreck gibts mal NIX rumzudiskutieren – wegflexen den scheiss!!!

  25. aber jetzt hört bitte bitte auf mit diesem pseudointellektuellen rumgesülze… is irgendwie peinlich, obwohl ich ja auch einsehe, dass man sich gegenseitig austauscht über die eigene meinung…ene meinung … aber in diesem falle ist es einfach nur dämlich … zu nazidreck gibts mal NIX rumzudiskutieren.

    ich finde das permanente einbringen der gleichen links zur extremismustheorie – so man sie als exisitent betrachtet – auch anstrengend. eine verwissenschaftlichung der debatte begrüße ich hingegen sehr und lese das nicht als pseudointellektuelles rumgesülze. irgendwo müssen leute ja den input ihrer seminare rauslassen und wenn sie eine diskussion wie diese damit befruchten, umso besser.

    weiter so, karambola!

  26. Danke Jockel. Ich muss natürlich einräumen den eigentlichen Kern des Threads damit verlassen zu haben und will hiermit noch einmal klarstellen, dass ich mich nicht davor scheue normative Aussagen über extremistische Aktionen zu treffen:
    Die tote Katze ist ein alarmierendes Signal und die Aktion als solche ist scharf zu verurteilen.
    Wenn ich allerdings das emotionale Statement von Pauler lese („Wegflexen den Scheiß“), wird mir Angst und Bange. Sicherlich kochen hier Gefühle hoch, aber ich möchte darauf hinweisen, dass vorschnelle und gefühlsgeleitete Aktionen eher eskalierend wirken. Es bringt eben nichts sich auf einen Krieg einzulassen, da man dann nicht besser ist als die anderen. Viel eher muss man sich intelligente Schachzüge überlegen – der Schritt an die Öffentlichkeit ist dabei schonmal der erste. Dann gilt es vor allem besonnen zu reagieren und nicht emotional – das ist nämlich das was die Nazis wollen: Euch provozieren. Und dann kann man bald wieder in der Zeitung Statements von Hochschildt et al über linksextremistische Aktivitäten lesen und diese Meinungsmacher auch noch bestärken.

  27. Bin ich zu plump? Sorry. Hier kommt die lange Fassung:

    Ihr habt ja recht! Ich habs vielleicht etwas überschwinglich ausgedrückt! Is aber leider meine Meinung – und die ist unter bestimmten Umständen auch Gewalt in angemessener Verhältnismässigkeit befürwortend (ganz konkret dann, wenn es sich um Notwehr handelt oder der Abwendung einer lebensbedrohlichen Lage für andere) … das sollte man auch gerne einmal diskutieren – in einem ANDEREN Blog … es wird nämlich gerne bei solchen Statements der Idealzustand (wo auch ich Gewalt verurteile) und der Ist-Zustand, der harte Boden der Realität in einen Topf geworfen) … klar ist Krieg verwerflich, aber es gibt ihn nunmal vielzuoft. Und hier haben wir es doch wohl mit einer Gewalt gegen wehrlose Geschöpfe und der symbolischen Androhung weiterer Gewalt gegen friedfertige Menschen zu tun. Und da kann ich einfach überhaupt nicht verstehen, wenn wir in dieser Situation mit nebensächlichen Begrifflichkeiten rumfeilschen. Tut mir echt leid, aber wenn mir der Nachbar ankündigt, dass ich morgen tot sein werde, dann werde ich wohl kaum mit meinen Freunden erörtern, ob der Nachbar einer extremistischen Minderheit angehört oder im gesellschaftlichen Einvernehmen an mir einen Anschlag zu verüben vorhat. Mir ist da doch das Überleben wichtiger, als eine Begriffsanalyse. So etwas hat in meinen Augen auch nichts mit Besonnenheit zu tun, sondern mit schockzustandähnlichen Lähmungserscheinungen die mit Aufschub über ewige Begriffsdebatten vor den notwendigen Konsequenzen zu drücken versucht. Und in diesem Blog sehe ich in erster Linie mal die öffentliche Ächtung solcher Widerlichkeiten – ganz gleich, ob die Mainstreamgesellschaft das so sieht oder nicht. Die hat vor 70 Jahren auch vollkommen danebengelegen und ein kollektives Verbrechen begangen – nämlich unterlassene Hilfeleistung durch Wegschauen – sicherlich durch Angst. Und so wie ICH, soll auch ein Hochschildt seine Meinung (solange sie keines Menschen Leben bedroht) äussern dürfen – auf seiner Plattform natürlich.

    Und „wegflexen“ ist ja wohl auch nur ne Redensart – die gebrauch ich auch, wenn ich nem Kumpel zu seiner mündlichen Prüfung Glück wünsche und sage „Du hast es drauf, hau sie um, flex sie alle weg!“ Gemeint ist hier das Können und nicht n Trennjäger!

    Ausserdem provoziert ihr euch schon selbst mit solchen Besserwissereien – da braucht es keine Nazis für und DAS ist peinlich.

    Und die wissenschaftlich kühle Sachlichkeit sehe ich auch nicht in jedem Falle als etwas positives an – sie trägt eben unter Umständen auch unmenschliche Züge, wenn ich mal an dieser Stelle an den Todesengel von Auschwitz erinnern darf. Ich will EUCH da jetzt nicht mit vergleichen – aber DAS womit wir es zu tun haben – lebensverachtende abstossende Nazikacke – und nicht ihre Titulierung. Also können wir zum wesentlichen zurückkehren anstatt auch noch auf meiner Reaktion rumzureiten? Jockel is der Master und kann ja gerne noch einen Nebenblog aufmachen.

    Ich habe jedenfalls keine Angst davor, meiner Meinung den gebührenden emotionalen Ausdruck zu verleihen – auch wenn der nicht in gesellschaftlich-opportunistischer Salonfähigkeit mündet. Ich sehe das so: Emotionalität ist einfach nur menschlich und wer hierbei trocken über Begriffe diskutiert, trägt auch nicht wirklich etwas zu der angemessenen BEWERTUNG solcher Schweinereien wie Tierquälereien, Leichenschändung und dergleichen bei.

    Es ist mir total egal, wie andere mein Urteil beurteilen, aber was ist jetzt krasser: die Taten oder ihre Beurteilung? Geht es hier um eine salonfähige gesellschaftskonforme Formulierung eines einstimmigen Urteils oder um UNSER EINSTIMMIGES URTEIL?

    Peace

  28. hab neulich ne hausarbeit über koheränztheorien geschrieben – soll ich die mal hier posten? oder wie wäre es mit goethes farbenlehre contra subraktive farbwahrnehmung? schliesslich sollten wir vorher genau festlegen, ob die scheisse hell- oder dunkelbraun ist, über die wir hier reden …

    😀 … tschulligung … konnt ich mir jetzt einfach mal wieder nicht verkneifen …

  29. und was hat das jetzt mit dem thema zu tun?
    das nazis kacke sind brauch gar nicht weiter zu diskutiert werden, finde ich, jeder der das anders sieht wird dafür seine gründe haben, und wahrscheinlich auch nicht davon abweichen. sicher ist es eine theoretisch gefährliche kiste, gewalt gegen nazis gutzuheißen, aber wenn man das ganze mal praktisch sieht…wieviel leute wurden nochmal von nazis umgebracht seit 1989 ? mittlerweile müssten es nach „linker“ zählung um die 130 sein, die bundesregierung gibt afaik eine zahl um die 70 an.
    soo…und wie viele leute wurden von grausigen linksfaschistischen antifas umgebracht? ah, richtig, keine.
    das is schon seltsam, wo man doch immer hört, das beide seiten gefährliche extremisten sind. es scheint ja also doch ein qualitätsunterschied zu bestehen, der durch einen „extremismusbegriff“ gar nicht erfasst wird, ich behaupte sogar, ein allgemeiner extremismusbegriff verschleiert bewusst diesen qualitätsunterschied.
    allerdings bin ich nicht ansatzweise sowas wie ein geisteswissenschaftler, also ist das einfach nur meine meinung
    jedenfalls wenn man in eine wie auch immer geartete konfrontation mit nazis irgendeiner ausprägung gerät, und dieses wissen im hinterkopf hat, sollte man sich vielleicht gut überlegen, ob peaceniktum in dem moment wirklich so eine tolle wahl ist. oder das tragen von schlecht sitzendem schuhwerk 😉
    bleibt nur noch zu sagen, dass die katzenableger damit mal wieder einen tollen einblick in die abgründe ihrer köpfe gewährt haben…

  30. florentine haberkost—-wundert sich über die intellektuellen ergüsse—-warum ????—es ist ganz einfach krass wat da mit dem müllsack geliefert wurde-
    -und hat es funktioniert das sich einige damit aufhalten—-und nicht in die tiefe gehen—JJJAAAAHHHHAAAHHHH–man könnte sich ja eigentlich viel besser so verhalten als wär man selbst noch kind—was würde jetzt so eine kleeennne tierliebe truppe machen—erstmal traurig sein—-dann kraft aus der freundschaft zu und von den anderen schöpfen—–dann wird jenen von ganz fast zufällig alleine was grosses rachelustiges einfallen–ich hätt da schon wat—aach—sooooo-.-pauler—du kriegst von mir hier die krone—-und in grosser vorfreude mit dir einst so zu labern wie du das hier zeigst–ich stell schon mal das bier kalt—labberlabberlabber — ich trink jetzt rotwein—trocken—–auf bald ihr traurigen labbermenschen

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