Die Grünen laden wieder einmal ein – es soll Tacheles über Greifswald geredet werden. Tachles? Jawohl, man will endlich zur Sache kommen, „da es in der Bürgerschaft nicht geschieht, in der Zeitung nur ansatzweise, und nicht jede(r) sich in der twitternden Welt der Blogs und der Social Media (facebook, StudiVZ, SchülerVZ, XING etc.) tummelt“.
Die Greifswalder Variation der eigentlich in London beheimateten Speakers‘ Corner wird im Roten Salon der Brasserie Herrmann stattfinden und von Michael Steiger (Die Grünen) moderiert werden. Der Meinungsmarktplatz, an dem sich alle produktiv und rezeptiv beteiligen können, wird dabei zwei Spielregeln unterworfen sein:
- Es muss in den Redebeiträgen um Greifswald gehen.
- Es darf mit jedem Beitrag nur ein Thema auf einmal abgearbeitet werden, danach heißt es, sich wieder hinten anzustellen.
Im direkten Anschluss an die Wortmeldungen soll gemeinsam über die angestoßenen Inhalte diskutiert werden.
Grüne Evergreens im roten Salon
Einen ersten Impuls, welche Inhalte in der Brasserie Herrmann verhandelt werden können, geben die Veranstalter gleich mit einer ganzen Liste, zu deren Ergänzung sie ausdrücklich einladen. Die angeführten Punkte sind sowas wie die Evergreens Greifswalder Kommunalpolitik. Das beginnt bei Großprojekten wie der Stadthalle, der Bahnparallele oder dem Technischen Rathaus, geht über eher sozialpolitische Aspekte wie die Arbeitsweise der vielgescholtenen Greifswalder ARGE bis zu klassisch grünen Themen wie den Gaskraftwerken in Lubmin oder dene bevorstehenden Castortransporte durch Greifswald.
(Foto: lichfieldblog)
Es könnte schwierig werden mit der Mischung aus Bürgernähe, Mitbestimmung und Populismus, denn erstens gehören viele Themen eng zusammen, zum Beispiel die Stadthalle und die WVG, deren Mieter den Prestigebau mitfinanzieren oder das Bauprojekt Technisches Rathaus, über das sich kaum streiten lässt, ohne auf die Verquickungen hinter den Kulissen aufmerksam zu machen.
Und zweitens hängen Erfolg oder Misslingen einer solchen Veranstaltung, die fast ausschließlich von ihrem Publikum getragen und vorangetrieben wird, sehr stark von ihren Gästen und der Frage ab, wer sich am Dienstagabend in der Brasserie Herrmann einfinden wird. Wieviele Bürgerschaftsmitglieder werden da wohl vorbeikommen?
Grundsätzlich sind Aufrufe zur Bürgerinnenbeteiligung und die gemeinsame öffentliche Debatte Schmiermittel in der Demokratiemaschine. Es bleibt also abzuwarten, wer dort morgen vor wem wie lange sprechen wird, um über die Frage zu befinden, ob Greifswald wirklich eine Speakers‘ Corner braucht oder es nicht auch ein grüner Blog tut.
Fakten: 16.11. | 20 Uhr | Brasserie Herrmann
Hmm, der Vergleich mit dem „Speaker’s Corner“ hinkt aber gewaltig. Warste mal da ? Das sind Monologe von teilweise sehr verrückten Menschen zu arg grenzwertigen Themen manchmal, aber eine Diskussion findest du da selten 😀
Liebe Leute!
Kein Konzept ist besser als diejenigen, die dabei mitmachen. Wir wollen in einer insgesamt unbefriedigenden Situation, in der viele nichts mehr einfällt, wie sie weiter verfahren sollen, etwas Neues ausprobieren. Je mehr Leute sich mit guten Beiträgen zu Wort melden, umso besser wird die Veranstaltung. Und der Abend ist nicht bis ins letzte Detail durchgeplant, damit positive Überraschungen nicht gleich abgewürgt werden. Wir sind jedenfalls gespannt.
Hallo liebe Leute,
ich war da und muss hier mal kurz sagen, ich habe viel gelernt, viel was ich bisher nicht wusste und mir auch sonst noch von keinem erzählt wurde. Insoweit kann ich der Veranstaltung das Prädikat – sehr informativ – zuschreiben. Die angesprochenen Themen betrafen ausschließlich die kommunale Politik und waren ein Muss für politisch sensible Bürger. Sie sind sicher auch irgendwo im Netz nachzulesen, nur Eines möchte ich hier kurz zum Besten geben.
Man darf jetzt nicht mehr ‚Zwischenlager Lubmin‘ sagen.
Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin oder doch Endlager Lubmin?
Dies möchten die Bewohner der Gemeinde Lubin nicht. Sie haben Angst vor touristischem Schaden am ‚Seebad Zwischenlager Lubmin‘. Die OZ hat dazu einen Beitrag gedruckt und wer Glück oder ein Abo hat kann ihn unter dem Titel „Gemeinde plant Klage gegen Titel „Zwischenlager Lubmin“ – Wer es wagt, das Zwischenlager Nord mit Lubmin in einem Atemzug zu nennen, der wird verklagt. Das beschlossen die Gemeindevertreter.“ hier zu finden http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?SID=97049af2dcd138a6f3f60a4e574056e1¶m=news&id=2950893
Schade das die Gemeindevertreter nicht die gleiche Courage besitzen auch gegen den Betreiber des Zwischenlagers nahe das Seebades Lubmin vorzugehen. Schließlich wird der vermutete Schaden nicht durch das Sagen von ‚Zwischenlager Lubmin‘ sondern durch den dort, übrigens illegal, eingelagerten Atommüll aus der Versuchsanlage Rossendorf verursacht. Der Schaden welche dem ahnungslosen Badegast durch das gemäß den Genehmigungen nur ‚wenig‘ strahlenden Kühlwasser des Zwischenlagers Lubmin, der Schaden welcher der Flora und Fauna des Greifswalder Boddens und der Nutzen/Vorteil/Profit welche der Betreiberfirma EWN zuzuordnen sind scheint irrelevant. Die Gemeinde verpasst lieber einen Maulkorb und das 20 Jahre nach der Einführung von Meinungsfreiheit und Demokratie. Für meinen Teil kann ich nur mit dem Kopf schütteln, diese Leute wollen lieber Touristen mit gefälschten Werbematerialien an ihren ’strahlend‘ weißen Strand locken, statt ihre dreckige Weste mal mit Ökostrom aus Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie zu waschen. Eins bleibt wer gegen das Zwischenlager Lubmin mobil macht und egal ob es die Bezeichnung oder die politische Umsetzung ist, darf auch keinen Atomstrom benutzen oder deren Produzenten unterstützen. Nun liebe Gemeinde Seebad Zwischen-/Endlager Lubmin bitte verklagt mich, vielleicht kann die darauf folgende Gerichtsverhandlung in einem der von Euch so liebevoll und unmittelbar neben dem strahlenden Müll renovierten Kleinbahnwagen durchgeführt werden. Die EWN gewähren Euch sicher weiter Obdach für Euer Gefällig-Sein.
Raider heißt jetzt Twix und
Lubmin heißt jetzt Zwischenlager
Lasst uns doch bitte mal Lubmin virtuell steinigen!
Hat jemand eine Ahnung ob es schon eine Facebook-Seite vom ‚Zwischenlager Lubmin‘ gibt und wer weiß wie man bei Google-Maps den Ortsnamen ändern kann?
Moin Frank,
du warst gestern ob dieser Nachricht schon so aufgeregt, dass du mir leider kein Gehör geschenkt hast. Richtig ist der Wortlaut
Das heißt doch, wenn ich das als Undercoverblondine richtig verstehe, dass DU als PrivatPerson sogar vom ZwischenEndlagerSeebadLubmin sprechen darfst – aber nicht hier bei Jockel, weil Jockel mit diesem Blog zu „Medien“ zählt. Wobei fraglich ist, ob Jockel die Verantwortung dafür tragen muss, wenn PrivatPersonen in seinem Blog vom ZwischenEndlager Seebad Lubmin schreiben? Das weiß ich leider nicht. Im Übrigen wurde gegen Atomklo bislang noch kein Veto eingelegt von „höriger“ Instanz.
VG bigi
@Frank
In dem Schmierblatt stand aber auch:
…Allerdings sieht der Bürgermeister keine praktische Durchführbarkeit dieser Auflage und legt sofort Widerspruch dagegen ein. … Zumal oftmals auch vom Zwischenlager bei Lubmin gesprochen wird. Da hat man gar keine Handhabe“, erklärte Vogt. Aus seiner Sicht konnte er gar nicht anders als dem Beschluss sofort zu widersprechen….
Folglich ist der Beschluss nicht wirksam und jeder kann ungestraft weiter vom Zwischenlager Lubmin schreiben oder sprechen.