Seit Januar 2011 existiert an der Universität Greifswald mit der Arbeitsgruppe Umweltmanagement ein Bündnis von Professorinnen, Hochschullehrern, Verwaltungsangestellten und Studierenden, die sich gemeinsam um Umweltschutz an der Alma Mater bemühen und von Deutschlands erster CO2-neutraler Universität visionieren.
DIENSTFAHRRÄDER FÜR DIE ANGESTELLTEN
Dieser ambitionierte Plan wird auf den monatlich stattfindenden Treffen vorangetrieben und auf mehreren Ebenen realisiert, zum Beispiel durch das Sparen von Energie und die Vermeidung unnötiger CO2-Emissionen. Vor etwa zwei Wochen wurden aus diesem Grund 20 Fahrräder beschafft, die den Mitarbeiterinnen der Universität zur Verfügung stehen sollen, um kurze Strecken schnell und vor allem sauber bewältigen zu können.
Der Verleih der Diensträder erfolgt hierbei über ein elektronisches Schließsystem, das über Chipkarten abgewickelt wird, die in der Allgemeinen Verwaltung bei Frau Woidig erhältlich sind. Nun stehen am Hauptgebäude der Uni (Domstraße) und am Beitz-Platz jeweils zehn Diensträder in eigens dafür angefertigten Unterstellmöglichkeiten, die ganz nachhaltig kraft eines Solarmoduls beleuchtet werden.
Ob 20 Fahrräder für mehrere tausend Beschäftigte ausreichen, ist natürlich fraglich. Ein Anfang ist damit allerdings gemacht und auch die Stadtverwaltung plant die Einrichtung einer Fahrradstation am Bahnhof, wo bei Zustandekommen des Projekts nicht nur 200 Abstellplätze entstehen sollen, sondern auch ein Verleih mit 50 Fahrädern. Sollte Greifswald tatsächlich noch Fahrradhauptstadt werden wollen?
WINDKRAFT, SERVERWÄRME UND FORSTWIRTSCHAFT: GRÜNE UNI 2015?
Die Ideen der AG Umweltmanagement klingen verheißungsvoll und sind keineswegs unrealistisch: Mit einer eigenen 3-Megawatt-Windenergieanlage, die sich innerhalb von 7-14 Jahren amortisieren und ab Mitte 2013 auf einer Freifläche der Uni jährlich mehr als 7000 Kilowattstunden Strom erzeugen soll, ist geplant, zukünftig den Strombedarf der Hochschule selbst zu produzieren und einzuspeisen. Im Rechenzentrum soll nach dessen Neubau die Abwärme der Server zum Heizen genutzt werden.
Aus dem Universitätsforst – keine andere deutsche Hochschule besitzt soviel Land – soll der AG zufolge weniger Holz entnommen werden, um mithilfe dieser Wälder auch zukünftig den eigenen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Dieser liege aktuell bei etwa 8.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, wovon über die Hälfte durch den Stromverbrauch verursacht seien, ein Fünftel durch Transporte und ein Viertel durch Heizbedarf.
31 TONNEN PAPIER VERBRAUCHTE DIE UNI ALLEIN 2010
Der durch die Universität erzeugte Papierverbrauch lag im Vorjahr bei 6.170.000 Blättern beziehungsweise 31 Tonnen und hierbei wurde die medizinische Fakultät noch nicht mit einbezogen. Deswegen konzentriert sich die AG Umweltmanagement nicht allein auf Nachhaltigkeitsaspekte bei Neubauten, den Bau der beschriebenen Windkraftanlage oder den Wärmetausch im Rechenzentrum, sondern wirbt auch für klimaschonendes Verhalten im universitären Alltagsgeschäft.
So wurden zum Beispiel allen Uni-Angestellten mit dem Rundschreiben Nr. 1: Energie sparen durch cleveres Powermanagement am Arbeitsplatz daran erinnert, in ihren Büros den Energie- und Papierverbrauch zu reduzieren (Dem Dokument ist noch manuell der Dateityp pdf hinzuzufügen). Für den November ist eine Umweltwoche geplant.
Die AG Umweltmanagement trifft sich monatlich und lädt alle Interessierten dazu ein. Die jeweiligen Termine werden genauso wie die Sitzungsprotokolle online bereitgestellt. Das nächste Treffen findet am 22. August im Anbau der alten Augenklinik (Seminarraum 3) um 11 Uhr statt.
Das Fahrradfoto zeigt die ganze Umweltunfreundlichkeit der Pedalritter. Zum einen die ganzen Kunststoffe in den Sätteln, den Lenkern, das offene Öl auf den Ketten und in den Bowdenzügen und die Lösungsmitteldämpfe, die bei der Lackierung der Rahmen freigesetzt wurden. Die meisten Sättel lassen außerdem die Zeugungsfähigkeit der auf ihnen sitzenden Männer sinken, was sicher auch einen Anteil am Geburtenrückgang in Deutschland hat. Hinzu kommt der erhöhte Kohlendioxidausstoß des Radlers, verbunden mit einer ebenso erhöhten Nahrungsaufnahme, was wiederum den Methanausstoß als Klimakillergas erhöht. Da sollte mal jemand gängige Klimastudien gegenrechnen … 😉
Genau! Da diese ca. 40 Mio. Autos in Deutschland ja nur aus 15 kg Materialien bestehen, welche ökologisch verbaut wurden und die Karosserien selten lackiert sind – und wenn dann nur mit biologischen abbaubaren Ostereierfarben – und die fertigen Autos dann überhaupt niemals was mit Ölrückständen am Hut haben (diese Ölwechsel sind doch nur Quatsch) … kann man sich die Gegenrechnung sparen. Da steht das Fahrrad dann echt doof da vor Mutti Natur.
Und diese Zeugungsunfähigkeit der ‚Pedalritter‘ ist so ein richtiges Dilemma, welches so’nem Super-Zeugungs-Master in seiner überdimensionierten Sinnlos-Karre dann seinen Fortpflanzungsweg ja sozusagen planiert.
Mhhh, Mist … ich verbrenne mein Fahrrad und fahre nur noch Bulldozer.
@DirkNB
Haha, köstlich!! 🙂