Nazi-Angriff im Kreistag: „Wenn du nicht zur Seite gehst, fliegst du!“

kreistag npd tumult

Das erste Mal seit 1945 nahmen Nazis in einem parlamentarischen Gremium in Greifswald Platz — ein historischer Moment für die Hansestadt, der nachdenklich stimmen sollte. Aber andererseits auch eine Situation, die in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen Teil einer neuen Realität geworden ist.

UNMILITANTES SPEKTRUM MENSCHENACHTENDER IDEOLOGEN 

Eben genau dagegen wehrten sich gestern knapp 100 Bürgerinnen, die sich rechtzeitig vor Beginn der Kreistagssitzung in Position brachten, um die Besucherplätze zu okkupieren und den Anhängern der rechtsextremen NPD möglichst wenig freie Sitzgelegenheiten zu lassen.

Diese Bürgerinnen sind dem unmilitanten Spektrum der Greifswalder Zivilgesellschaft zuzuordnen, sie sind mit Luftballons und einem Großtransparent (Nazis abwählen) bewaffnet, ihre Ideologie ist menschenachtend und zielt auf größmögliche Partizipation ab. Viele von ihnen haben Kinder. Einige haben ihren Nachwuchs sogar mitgebracht — können die Bälger mal was Vernünftiges lernen!

npd kreiostag abwählen

Und diese kleine Lehrstunde beginnt auch schneller als gedacht. Nachdem die Bürgerinnen gegen 15.50 Uhr mit ihrem Banner vor der Stadthalle standen, verteilten sie sich im Gebäude und vor allem auf der Besucherempore. Dort oben lag das Banner dann zusammengerollt in der Ecke, bewacht und beschwert von zwei NPD-Anhängern, die ein weiteres Ausrollen verhindern wollten. Die nichtrechten Gäste führten außerdem Luftballons mit der klaren Botschaft Greifswald nazifrei mit sich, die sie auf Geheiß des Kreistagspräsidenten Michael Sack (CDU) aus ihren Händen legten und fallen ließen.

NPD-MITGLIEDER IM WAHN: „WENN DU NICHT ZUR SEITE GEHST, FLIEGST DU!“

Als der NPD-Abgeordnete Michael Andrejewski das Wort hatte und zu reden begann, setzte eine Störgeräuschkulisse aus Rasseln, Pfeifen und Buh-Rufen ein. Dieses Schauspiel wiederholte sich dreimal, ehe Kreistagspräsident Sack anwies, die Öffentlichkeit von der Sitzung auszuschließen. Daraufhin wurde der Versuch unternommen, das Banner im Saal zu entrollen, was mehrere Neonazis tätlich zu verhindern suchten, in dem sie ihre politischen Gegner auf der Empore angriffen. Augenzeugen berichteten unabhängig voneinander, dass sie aufgrund der geringen Höhe der Brüstung befürchteten, dass die NPD-Anhänger andere Menschen von der Empore stürzen würden.

An den Rangeleien sollen nach Informationen des linken Blogs KOMBINAT FORTSCHRITT auch die NPD-Kreistagsabgeordneten Hannes Welchar,  Christian Hilse und Dirk Bahlmann sowie der nicht zugelassene Landtagskandidat Michael Gielnik (NPD) beteiligt gewesen sein. Außerdem war der Neonazi-Kader Frank Klawitter mit von der Partie.

Klawitter wurde vor einigen Jahren aus der Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks ausgeschlossen. Er war aktiv bei der 2009 verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) und fiel gestern schon vor dem Handgemenge unangenehm auf, als er mit Sitzungsgästen, die sich an die Brüstung der Empore lehnten, auf Tuchfühlung ging, so dass die sich ernsthaft bedroht fühlten.

Der Saal wurde nach dem Ausschluss der Öffentlichkeit geräumt, wobei nach NDR-Angaben 15 NPD-Anhänger und 70 Demonstrierende des Hauses verwiesen wurden. Die Sitzung wurde schließlich abgebrochen und vertagt.

NATIONALE HALLUZINATIONEN UND REALITÄTSVERLUST IM RECHTSEXTREMEN LAGER

Danach brach ein Lauffeuer los, Kollege DABURNA berichtete als erster über die Vorfälle und trat eine kleine Twitter-Lawine los, ehe die etablierten Medien zu einer Berichterstattung kamen. Nur zwei Stunden später wurde dann auch die erste Einschätzung auf dem rechtsextremen Internetportal MUPINFO veröffentlicht.

Dort orakelte der bei der Kreistagssitzung nicht anwesende und anschließend wohl schlecht gebriefte Autor Markus H. Gewe über Feuerwerkskörper, die von den Demonstrierenden in die Kreistagssitzung geworfen sein sollen, ehe die Räuberpistolen dann unter anonymer Autorenschaft entsichert wurden.

Diesen absurden Darstellungen zufolge hätten die sogenannten „Linksextremen“ begonnen, Zuschauer zu attackieren und Polizeibeamte der MAEX zusammenzuschlagen. Man gewinnt beinahe den Eindruck, dass dort ein Haufen wildgewordener Militanter auf Besucherinnen, Polizei, Abgeordente und Neonazis logegangen sei. Demnach sei Greifswald die „Hochburg des linksextremen Terrors in der Region“, in der es ständig zu „Brandanschlägen auf Fahrzeuge nationaler Bürger“ komme.

In krassem Widerspruch stehen dazu die Schilderungen vieler Beteiligter, die sich — teilweise auf Nachfrage — zu den Vorkommnissen im Kreistag äußerten. Diesen zufolge seien die Auseinandersetzung von den Neonazis, allen voran Michael Gielnik, bewusst provoziert worden und die Neonazis hätten sich schon vor Abbruch der Sitzung auf die Empore bewegt. Dort hätten sie auch Frauen angegriffen. Von allen befragten Augenzeugen sprach niemand über Gewalt, die von den linken Demonstrierenden ausging.

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DARF MAN DAS DENN ÜBERHAUPT?

Darf man die Arbeit des Kreistags auf diese Art stören? Darf man demokratisch gewählte Abgeordnete daran hindern, ihre Plätze im Sitzungssaal zu erreichen, wie die Ostsee-Zeitung Greifswald heute die Intention der Störung missinterpretierte? Darf man verhindern, dass Nazis im Parlament sprechen? Nein, das darf und kann man gewiss nicht, zumindest nicht in parlamentarischen Räumlichkeiten.

Doch bei der Aktion ging es nicht nur um die gewählten Abgeordneten der NPD, sondern vorwiegend um deren Anhänger. Denn es war abzusehen, dass die rechten Demagogen — anders kann man Leute wie NPDler Michael Andrejewski, der schon 1992 bei den Pogromen von Rostock seine Rolle als Aufpeitscher spielte, kaum bezeichnen — mit entsprechendem Anhang anrücken würden. Und genau diesen Gästen war die Mobilisierung gewidmet: „Besetzt ab 15:30 Uhr in großer Zahl die Besucher-Stühle, damit der Troß der Nazi-Anhänger keinen Platz findet!

Im Lichte der jüngsten Enthüllungen und Recherchen zu rechter Gewalt in Deutschland ist es legitim, auf die Problematik einer verbietenswerten Partei, die 66 Jahre nach Ende des Nazi-Regimes erstmals wieder in einer parlamentarischen Vertretung dieser Stadt Platz nehmen will, aufmerksam zu machen. Die Angriffe seitens der NPD-Anhänger und NPD-Mitglieder auf friedliche Demonstrierende zeigt ein weiteres Mal eindrücklich, was hier in der Region von Neonazis zu erwarten ist.

Landrätin Syrbe irrt, wenn sie behauptet, dass im „Kreistag Rechtsextremisten von der Polizei geschützt werden müssten“. Die entscheidene Frage müsste vielmehr lauten, wie es sein kann, dass trotz der Anwesenheit mehrerer Zivilpolizisten die Nazis die Empore erklimmen konnten, um dort friedliche Menschen anzugreifen. In diesem Sinn wirft es alles andere als ein gutes Licht auf den Kreistag, wenn die anwesende Polizei nicht mal im Besucherbereich des Kommunalparlaments friedliche Bürgerinnen vor rechtsextremistischen Übergriffen schützen kann.

(Fotos: Gruene HGW-Vorpommern)

Pressespiegel zum Thema:

  • Nazis greifen Publikum im Kreistag Vorpommern-Greifswald an (daburna, 05.12.11)
  • Greifswald: Neonazis verlieren im Angesicht von Protesten die Nerven (Kombinat Fortschritt, 05.12.11)
  • Tumulte bei Kreistagssitzung in Greifswald (NDR, 05.12.11)
  • Rangeleien und Proteste: Kreistag bricht Sitzung ab (Nordkurier, 05.12.11)
  • Kreistagssitzung abgebrochen – NPD-Symphatisanten attackieren Publikum (Piraten-HGW, 05.12.11)
  • Tumulte bei Kreistagssitzung (Indymedia, 05.12.11)
  • Kreistag Vorpommern-Greifswald bricht Sitzung nach Tumulten ab (Ostsee-Zeitung, 05.12.11)
  • Greifswald: NPD-Anhänger greifen während der Sitzung Publikum im Kreistag von Vorpommern-Greifswald an! (parallaxe, 05.12.11)
  • Pressemitteilung: Greifswald setzt Zeichen gegen Rechts – GRÜNE begrüßen Proteste gegen die NPD im Kreistag (Gruene, 05.12.11)
  • Das gute Licht und Barbara Syrbe (wildwuchs, 06.12.11)
  • Kreistagssitzung abgebrochen (Greifswald TV, 06.12.11)
  • Zwiespältige Reaktionen auf Abbruch der Kreistagssitzung vom Montag (webMoritz, 06.12.11)
  • Protest gegen NPD löst Tumult im Kreistag aus (Spiegel Online, 06.12.11)
  • Kommentar: Dem Landkreis einen Bärendienst erwiesen (Nordkurier, 06.12.11)
  • Kreistagsmitglied Dirk Bahlmann (NPD) im Kreistags- ”Tumult” (daburna, 07.12.11)
  • Neue Bilder von der Greifswalder Kreistagssitzung (parallaxe, 07.12.11)

68 Gedanken zu „Nazi-Angriff im Kreistag: „Wenn du nicht zur Seite gehst, fliegst du!“

  1. Also was darf man jetzt überhaupt im Kreistag?

    Ich lese überall, dass extreme Linke ganz schreckliche Dinge im Kreistag gemacht haben. Nämlich Lärm. Und Lärm, das wissen wir ja alle, ist total menschenverachtend, undemokratisch und extemistisch, ja eigentlich sogar terroristisch. Na klar. Es ist doch umso verwunderlicher, dass die Ordnungen unserer demokratischen Organe, von der Bürgerschaft in Greifswald bis zum Bundestag für diese extrem terroristsche Handlung adäquate Maßnahmen bereithalten. Die sind sogar in einer Art Ritual streng geordnet. Ob das die Mahnung ist, sich an die Sitzungsordnung zu halten, eine der vielen wunderschönen Rügen, die der Präsident des Bundestages ausgesprochen hat oder, nach wiederholter Aufforderung, sich an die Regeln zu halten, der Ausschluss aus der Sitzung.
    Lärm im Kreistag ist also, wie wir einsehen müssen wie falsch Parken, zu schnell Fahren, Radfahren ohne Licht oder in der Fußgängerzone, Urinieren in der Öffentlichkeit und anderes. Mit anderen Worten: Eine Ordnungswiedrigkeit. Und was sagt und Wikipedia über Ordnungswiedrigkeiten?

    Im Gegensatz zu den Straftaten fehlt den Ordnungswidrigkeiten aber der ethische Unwert, also die moralische Vorwerfbarkeit, obgleich ein Fehlverhalten vorliegt…

    Mit anderen Worten: Es gibt da Dinge, die sind verboten und das ist auch gut so, aber wir können verstehen, warum Menschen unter Umständen gegen diese Verbote verstoßen. Wir ahnden den Verstoß, ein Bußgeld und Lappen weg. Wir ärgern uns, besonders wenn der Verstoß unnötig war und zahlen zähneknirschend. So auch hier: Es ist verboten, im Kreistag zu demonstrieren oder zu versuchen, durch Kommentare aus den Zuschauerreihen den demokratischen Meinungsbildungsprozess zu beeinflussen (oder so). Der Kreistagspräsident hat den Verstoß gegen diese Regelungen adäquat gemahnt und geahndet. Die Zuschauer und Demonstranten haben das zähneknirschen hingenommen, haben ihren Protest an einen anderen Ort getragen oder sind nach Hause gegangen. Einige haben anscheinend die Regeln nicht verstanden und haben eine nichtöffentliche Sitzung des Kreistages gestört. Auch die werden hoffenlich gemahnt und der Verstoß adäquat geahndet (längeres Verbot, an den Sitzungen des Kreistages als Zuschauer teilzunehmen würde ich vorschlagen).
    Das sind alles Dinge, die den normalen Verlauf unseres Lebens oder unserer Kreistagssitzung stören. Nicht unbedingt schön, kommt aber vor, müssen wir mit leben. Kein Grund, das Maul aufzureißen und von extremen Störungen zu reden, oder zu behaupten, die Menschen, die das gemacht haben wüssten nicht, was sie tun. Nicht im normalen Sitzungs- oder Tagesablauf vorgesehen, aber durchaus noch ein Teil der Dinge, die von unserem Regelwerk, unserer von allen Fraktionen beschlossenen Satzung des Kreistages Vorpommern-Greifswald, geordnet werden.

    Aber was ist mit Menschen, die drohen, drängeln, schubsen und schlagen?

  2. interessant finde ich ja, dass in den überregionalen medien, die darüber mittlerweile auch berichten, die sache ganz anders dargestellt wird als im hiesigen vorzeigedemokratischen käseblättchen. dämliche ostsee-zeitung, dämliches faschopack, und danke leute, dass ihr da wart.

  3. Lieber Jockel,

    ich habe selten so einen schlechten bzw. schlecht recherchierten Artikel auf Deinem Blog gelesen! Schade! Hier ein paar der Unwahrheiten und leider dummen Fehler:

    1. Den Kreistag als Parlament zu bezeichnen – ganz böser Fehler, er ist eine kommunale Bürgervertretung (ihm fehlt die Gesetzgebungskompetenz)!

    2. Die u.a. anwesende Antifa (gab sich kurzzeitig zu erkennen, durch Sprechchöre „Alerta, Alerta! Antifacista!“), als Teil der Demonstranten, dem unmilitanten Spektrum zuzuordnen, ist der nächste grobe Fehler.

    3. Die Luftballons ins Plenum fallen zu lassen, war das krasse Gegenteil von Herrn Sacks Geheiß. Der bat darum die Ballons aus dem Saal zu entfernen.

    4. Michael Gielnik ist kein Kreistagsmitglied!

    5. Christian Hilse und Dirk Bahlmann hingegen sind nicht nur NPD-, sondern auch Kreistagsmitglieder!

    6. Die Handgemenge und Provokationen gingen definitiv von beiden Seiten aus!

    7. Nicht alle der „friedlichen Bürger“ waren auch friedlich, es gingen zahlreiche Straftaten auch von diesen aus und der Zweck heiligt eben nicht die Mittel! Da wurden Sachen behauptet und durch den Saal geschrien, die alle samt nach dem Vorbild des Überfalls auf den Radiosender Gleiwitz ausgeführt wurden.

    Und nein, man darf das nicht! Es wurden demokratisch legitimierte Politiker unter dem Deckmantel der Demokratie diskriminiert und damit zeigen alle Teilnehmer dieses Protestes, dass sie keinen Deut besser sind als jene, die sie bekämpfen und sie verdeutlichen damit umso mehr, wie es überhaupt möglich war, ein Regime wie das der Nazis zu etablieren!

    Stille Post zu spielen, hat noch nie die ganze Wahrheit ans Licht gebracht! Bisher war der Nordkurier noch am objektivsten, so ungern ich das sage…

    Den AktivistInnen, die Ihre Kinder als menschliche Schutzschilde verwendet und lauthals Neonazis provoziert haben, möchte ich sagen: erwische ich euch mal bei so ner Aktion ruf ich das Jugendamt, das ist unverantwortlich und euch gehört das Sorgerecht entzogen!!!

    Die ganze Aktion war genau so lange cool, bis der Kreistagspräsident mit der Räumung gedroht hatte! An dieser Stelle hätte man den Herrn Andrejewski ausreden lassen sollen und zu einem späteren Zeitpunkt, das ganze wiederholen können. Damit hätte man sich friedlich verhalten. Einen Eklat zu provozieren und unmengen an Steuergeldern des hochverschuldeten Landkreises (und Bundeslandes) zu verschwenden ist eine weitere Ohrfeige ins Gesicht eines jeden Bürgers!

    MfG

    1. Lieber Augenzeuge,

      1. Ist das nur im eng staatsrechtlichen Sinn ein ganz böser Fehler, grundsätzlich steht in diesem Zusammenhang der Vertretungsgedanke im Vordergrund, daher werde ich das auch nicht ändern, Gesetzgebungskompetenz hin oder her.

      2. Gibt es nicht DIE Antifa, nicht mal in Greifswald. Daher kann mich auch deine These, jede Person, die du DER Antifa zuordnest, kaum vom Hocker reißen. Auf den Bildern sehe ich ja, wer dort anwesend war. Der Verweis im Text auf antifaschistische Gruppierungen bezieht sich auf die Darstellung der NPD-Anhänger, wonach angeblich ein linker Antifa-Mob auf Nazis, Besucher und Polizisten eingeschlagen hätte.

      3. Alle Schilderungen der befragten Augenzeugen und auch die Ostsee-Zeitung kolportieren eine sehr ungeschickte Ansage des Kreistagspräsidenten, die dazu geführt haben muss, dass die Leute die Ballons aus den Händen und in den Saal fallen ließen.

      4. und 5. In diesen Punkten hast du Recht, ich korrigiere das sofort.

      7. Gleiwitz? Geht’s noch? Wie kannst du das vergleichen? Kinder als menschliche Schutzschilde? Also hier hört für mich dein Kommentar auf, konstruktiv, angemessen oder differenziert zu sein, sorry.

      1. hallo jockel, es ist sehr wohl eine verletzung der aufsichtspflicht, kinder – säuglinge und kleinkinder – mit zu einer solchen veranstaltung zu nehmen. gerade weil die eltern wussten, worauf sie sich einließen! sie haben es billigend in kauf genommen, dass ihren kindern etwas zustößt – völlig egal, von welcher „seite“ dies passiert.

        und wie kannst du die existenz „der antifa“ abstreiten? nur weil sie kein eingetragener verein ist – wie sollte sie auch – ist doch trotzdem existent und gibt sich durch genannte sprechchöre zu erkennen.

        die demokratie wurde durch diese vorgehensweise mit füßen getreten, daran ist nichts zu rütteln! und ich hoffe sehr, dass den entsprechenden verantwortlichen eine angemessene strafzahlung übergeholfen wird!

        1. Liebe hanna, lieber Augenzeuge,
          Ich dulde hier keine rechten Kommentare und der vorliegende ist der bis dato letzte, der hier von dir erscheint, Gleiwitz und so, du weisst schon…

          Ich habe niemals die Existenz antifaschistischer Gruppierungen in HGW geleugnet, sondern auf deine Pauschalisierung aufmerksam gemacht (DIE antifa).

          Was die Kinder angeht: Sowohl zu deiner friedlichen Demonstration als auch zu einem Besuch im Kommunalparlament kann ich nichts schlechtes daran finden, meine Kinder mitzubringen.

          Und jetzt Troll dich, oder denkst du, ich bin zu blöd, mich mit deinen anderen Trollrevieren auszutauschen?

    2. Inwieweit ‚die Antifa‘ an Sprechchören zu erkennen ist, ist die erste Frage, die ich mir stelle. Die zweite ist, inwieweit ‚die Antifa‘ grundsätzlich ‚militant‘ ist.
      Nur weil Leute sich antifaschistisch engagieren sind sie nicht gleich ‚militant‘ (trotz möglichen Rufens von Sprechchören…).

      Ich glaube außerdem nicht, dass es ein ‚militantes‘ und ein ‚unmilitantes‘ Spektrum gibt, denn m. E. können einzig und allein Aktionen militant sein, und das ist leider Gottes Definitionssache. Der Begriff ist so schwammig das es kracht.
      In meinen Augen waren ‚die Antifas‘ bzw die Ereignisse im Kreistag jedenfalls sehr unmilitant, daran ändern für mich weder Luftballons, noch Sprechchöre antifaschistischen Inhalts als auch dunkle Kleidung + Sonnenbrillen etwas.

    3. 1. richtiger Hinweis

      2. Antifa ist äußerst differenziert. Es gibt da wohl erhebliche unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen. Mir bereitet das Probleme, weil ich die Menschen, die sich als Antifa ausgeben daher schwer einschätzen kann. Woher nimmst du die Gewissheit, dass die Anwesenden, die „alerta“ gerufen haben deshalb bereits militant sind?

      3. Das Verb welches Herr Sack verwendete war nach meinem Verständnis „ablegen“. Dies löste sichtbar Irritationen aus, niemand wusste so recht, was mit den Dingern zu tun sei. Ich finde die nach einigen Sekunden einsetzende Reaktion ist eine kreative Form der Aufforderung nachzukommen.

      4. & 5. prüfe ich nicht.

      6. Ich habe nicht beobachten können, dass Nazi-Gegner von sich aus handgreiflich geworden sind und bestreite somit deine Behauptung.

      7. In Punkt 7 schreibst du eine ganze Menge Unfug. Ich bin nicht Zeuge auch nur einer Straftat geworden. Auf der Empore sind viele unschöne Dinge passiert. Gewalt ging jedoch nur von den Neonazis aus, die übrigen Beteiligten mussten sich verteidigen, um nicht auch noch von der Empore zu fallen. Ich wiederhole mich da ja nur ungern, aber die Aussagen einzelner Neonazis sind eindeutiger Beleg für mich, dass es ihnen auch völlig egal war, ob Menschen zu Schaden kommen (Zitat: „Is doch dem sein Problem“). Diese
      Menschen sind gewaltbereit und die Konsequenzen ihres Handelns sind ihnen offenbar egal. Das haben sie erneut bewiesen.

      Du hast dich leider auch „verquatscht“. Mit der Behauptung, Gegendemonstranten hätten ihre Kinder mitgebracht, die als menschliche Schutzschilde fungieren sollten, offenbarst du deine eigene Annahme, man müsse sich vor rechter Gewalt schützen – sogar in einem öffentlichen Gebäude und vor Zeugen.

      PS: ich hoffe du hast nicht zu sehr bedauert, dass du an unserem Pad nicht mitschreiben durftest.

        1. Wie gesagt: Für dich hat es sich hier erstmal ausdiskutiert. Zu diesem Mittel greife ich eigentlich nie, aber mir reicht’s jetzt und ich setzte hier mein virtuelles Hausrecht um.

          Zu deinem letzten gelöschten Beitrag: Nicht jede Person, die sich vermummt, befürchtet, beim Begehen von Straftaten identifiziert, sondern ganz einfach Opfer von rechter Repression und Outings zu werden, die es in Greifswald in den letzten Wochen mehrmals gab. So einfach ist das.

          Und zu Gleiwitz, es ist einfach geschmacklos, wie du den deutschen Angriff auf Polen mit friedlichen (!) Demonstranten vergleichst, die friedlich gegen die NPD im Kreistag demonstrieren und daraufhin gewaltsam von NPD-Anhängern und -Kreistagsabgeordneten angegriffen werden. Das ich solche Vergleiche hier nicht dulde, wird dir selbst aufgehen.

          Was das Hören-Sagen angeht: Tut mir leid, dass ich nur kurz vor der Stadthalle war und dann nach Hause gefahren bin. Ich habe mir redliche Mühe gegeben, habe insgesamt 7 Leute unterschiedlicher politischer Milieus befragt, was sie erlebt haben und verflucht ähnliche Antworten bekommen. Ich sehe die Fotos, ich sehe das Video. Ich blicke auf meine ganz eigene Erfahrung, und die Sache ist für mich geritzt.

          Wer sich weiter informieren will, der kann sich den Pressespiegel unterm Beitrag zunutze machen. Allerdings sind dort fast ausschließlich „Hören-Sagen-Artikel“ verlinkt, denn von den etablierten Medien, vom Spiegel bis zum NDR, war halt niemand anwesen.

      1. 1. danke!
        2. da geb ich dir recht, ich habe aber auch nicht behauptet, dass alle Nazigegner auch gleich ANTIFA waren, ich sagte es waren u.a. auch welche von denen da.
        „Alerta“ ist wie bereits weiter oben beschrieben (nun allerdings gelöscht) eine warnung.
        3. wie du schon sagst nach deinem „Verständnis“, also hast du assoziiert und dies macht man nach betroffenheit.
        4. & 5. hat jockel geprüft und für richtig befunden.
        6. wenn man sich selbst belasten würde, darf man nur zur sache schweigen, nicht aber lügen.
        7. (siehe 6.) und du hast dich also nicht auf einer seite gegen das transparent gelehnt (mit kapuze und halstuch, sehr gut auf fotos der grünen und beitrag bei G-TV zu erkennen) und somit die nazis mit körperlicher gewalt bedrängt?
        meine annahme bezügl. der kinder war, das wenn man leute (egal woher) beschimpft und bedrängt oder sich in der nähe solcher vorfälle aufhält, das irgendwann zwangsläufig jemand zwischen die fronten gerät und das sind nun mal die kinder und das ist verwerflich hoch 10!
        wenn ich sehe, das eine situation eskaliert sehe ich zu, dass ich meine kinder da wegbringe.

        1. Du solltest etwas vorsichtiger mit Verdächtigungen und Anschuldigungen sein.

          Insbesondere dann, wenn sie falsch sind.

          Du könntest aber als fairen Ausgleich mal erklären, wie du darauf kommst, was du da unter Punkt 6 und 7 behauptest.

        2. Ja, wie schon geschrieben, war ich etwas eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn vor der Stadthallte. Der Sitzung und den Eskalationen der Neonazis konnte ich leider nicht beiwohnen, sonst hättest du hier mit Sicherheit aussagekräftigere Fotos gesehen.

          Und nein, ich war bei den „Tumulten“ nicht anwesend, sonst hätte ich auch keine Augenzeuginnen befragen müssen.

          Ich betreibe diesen Blog seit über 6 Jahren und gebe dir mein Wort darauf, niemals wissentlich Falschinformationen verbreitet zu haben. Wenn Falschmeldungen gemacht wurden, so habe ich diese stets korrigiert. Anders würde dieses Medium hier nicht so laufen…

          Als dort die Situation eskalierte, war es vermutlich zu spät, Kinder wegzubringen. Zwischen Fronten impliziert einmal mehr eine in meinen Augen unangemessene Gleichsetzung der friedlichen, mit Luftballons und Transparent bestückten Demonstrierenden und der gewalttätigen NPD-Anhänger, unter denen sich neben Vorbestraften auch ein Nazikader befand, der seit mehr als 20 Jahren im Geschäft ist. Täter und Opfer wollen wir mal nicht vertauschen!

          1. ich habe nicht gesagt, dass du wissentlich falschaussagen machst, sondern das du stille post spielst und viele unwahrheiten wiedergibst, welche ich mit meinem beitrag korrigiert habe! mehr nicht.

            wenn „zwischen den fronten“, also deiner meinung nach nicht richtig gewählt ist, dann gab es also auch keine angriffe?!

            1. „6. wenn man sich selbst belasten würde, darf man nur zur sache schweigen, nicht aber lügen.“

              „7. (siehe 6.) und du hast dich also nicht auf einer seite gegen das transparent gelehnt (mit kapuze und halstuch, sehr gut auf fotos der grünen und beitrag bei G-TV zu erkennen) und somit die nazis mit körperlicher gewalt bedrängt?“

              Ich lese hier gleich zweifach die Unterstellung, ich würde Falschaussagen machen.

              1. das was du da zitierst, ging an FBM und der war an den rangeleien im kreistag beteiligt, ist eindeutig auf den fotos und videos zu erkennen!!! antworte du doch lieber auf meinen post davor!

                leider kann niemand anhand der fotos und videos beweisen, wer angefangen hat. genau deshalb ist es ebenso eine nichtbeweisbare unterstellung zu sagen, die nazis haben angefangen! es waren auf beiden seiten täter und opfer, nur das wollte ich anmerken!

                1. @Augenzeuge:

                  Auf welchen deiner Posts unter wechselnden Nicknames soll ich dir Antwort geben? Den letzten von Hanna oder den letzten von Augenzeuge? Wiederhole doch bitte einfach nochmal deine Frage, am liebsten ganz unten, und nicht in auf der siebten Kommentarebene…

                2. Ich bitte dich zu erklären, wie du darauf kommst, dass ich beteiligt war.

                  Sag mir anhand welcher Merkmale du meinst mich identifiziert zu haben und welche konkreten „Taten“ ich dort ergriffen haben soll.

                  Da mein Nickname recht leicht mit meiner realen Identität abgleichbar ist, empfinde ich diese Anschuldigungen schon als verleumderisch.

                3. @Jockel

                  leider kann ich nur antworten, der rest ist wohl für mich gesperrt, also kann ich es nicht nach ganz unten setzen.

                  ich verwende auf deiner seite ausschließlich den nickname „augenzeuge“! ich weiß auch nicht, was es bringen soll, mich als angebliche sockenpuppe hinzustellen?!

                  Das sage ich dir gerne: Du postet rechtsoffene Kommnentare, vergleichst die friedlichen Demonstrierenden mit dem deutschen Überfall auf Gleiwitz, wirst hier gesperrt und unterbrechungsfrei kommen die nächsten Kommentare im gleichen sprachlichen Duktus von der gleichen IP-Adresse (die nicht von der Uni ist). Sorry, für mich ist das verdammt eindeutig!

                  hier nochmal meine frage:

                  wenn die formulierung “zwischen den fronten”, also deiner meinung nach nicht richtig gewählt ist, dann gab es also auch keine angriffe?! oder wie?

                  Ich habe auf keinen Fotos gesehen, wie vorbestrafte rechte Schläger und Nazi-Kader von den Demonstrierenden verprügelt wurden, die eilig ihre Luftballons fallen ließen, um von der Empore nach unten zu stürmen!

                  @FBM

                  wie du schon sagst, ist deine wahre identität leicht abgleichbar. und du bist nun mal mitten im gedrängel zu sehen (auf fotos und videos).

                  mal mit kapuze und halstuch, mal ohne, dafür mit zerwühlten haaren. mal weiter weg von den nazis und mal näher dran. wurdest du nun geschubst oder herangezogen? oder hast du auch geschubst? in jedem falle widersprichst du dir!

                  und du empfindest meine aussage, dass du beteiligt warst als verleumdung??? geht’s noch?

                4. eine gleiche IP adresse bedeutet überhaupt nicht, dass es sich um den selben benutzer handelt. belies dich bitte! man muss nicht mal im selben haus wohnen, um z.b. bei der telekom oder kabeldeutschland (also alle weit verbreiteten/großen anbieter) die selbe IP zu haben!!!

                  [edit: den Rest deines Beitrags habe ich gelöscht und werde auch keine weiteren Kommentare von dir mehr hier zulassen. Wenn du uns für dumm verkaufen willst, dann mach das doch bitte auf anderen Plattformen. Du verwendest hier nicht nur die gleiche statische IP-Adresse, sondern auch noch die gleichen Fake-E-Mail-Adressen für beide Nicknames. Du lügst hier so dreist und bezichtigst andere der Falschaussage, dass es mir jetzt wirklich reicht! Ende aus, Mickey Mouse!]

                5. Ja gut, lieber Augenzeuge, mach dich noch ein wenig lächerlich indem du stumpf deine falschen Vermtungen wiederholst.

                  Vielleicht solltest du dich dafür entschuldigen, weil du mich offenbar mit einem anderen verwechselst und falsch beschuldigst.

                  Im Grunde freue ich mich ja, dass du (ihr?) mich doch nicht so gut kennt….

    4. 1. Den Kreistag als Parlament zu bezeichnen, ist gewiss kein „ganz böser Fehler“. Zwar stimmt der Einwand, aber selbst in Medien und Wissenschaft findet der Begriff „Kommunalparlamente“ oder „kommunale Parlamente“ Verwendung. Das kann man allgemein beklagen, aber warum sollte man es unbedingt diesem Artikel anlasten?

      2. Sprechchöre haben etwas unheimlich militantes! Ich habe gehört, die Antifa, die sich dreist unter die Protestierenden gemischt haben soll, trinkt das Blut kleiner Kinder. In der Öffentlichkeit tarnen sie sich mit Luftballons und Konfetti, bevor sie zuschlagen…

      3. Hast du etwas Zeit für mich, dann singe ich ein Lied für dich.
      Von 99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont…

      4 und 5. Skandalös! Hier haben sich tatsächlich Fehler eingeschlichen: Michael Gielnik ist gar kein Kreistagsmitglied. Hilse und Bahlmann hingegen schon. Leider wurde dies von KomFort so fehlerhaft übernommen. Das ist zwar ärgerlich, aber die Kritik widerum auch etwas überzogen. Alle drei bleiben Neonazis und NPD-Führungskader, woran ein Kreistagsmandat überhaupt nichts ändert.

      6. Das die Handgemenge und Provokationen von den Nazis ausgingen, kann man im Videobeitrag auf Greifswald TV ganz gut sehen. Natürlich nur, wenn man es auch so sehen will. Wer Luftballons als Kriegserklärung deutet, dem ist wohl nicht zu helfen. Welche „beiden Seiten“ sind hier überhaupt gemeint? Nazis? Polizei? Bürger? Antifa? Abgeordnete? Das Spektrum der Anwesenden scheint mir doch recht heterogen…

      7. Zahlreiche Straftaten? Haben die “friedlichen Bürger” tatsächlich Kinder in ihre Gewalt gebracht und gefressen? Ach nein… als „menschliche Schutzschilde“ wurden sie missbraucht. Mindestens genauso schlimm. Und was: Der Krieg geht schon wieder los?

      Die NPD ist nicht „demokratisch legitimiert“. Mit der Argumentation wäre auch die NSDAP „demokratisch legitimiert“… Gemäß unseres Rechtssystems darf jede und jeder eine Partei gründen, ohne dass diese irgendeine Form der Legitimation bedarf. Es gibt allein das mögliche Verbot einer Partei, die verfassungsfeindlich ist. Niemand bezweifelt ernsthaft, dass der NPD diese Verfassungsfeindlichkeit nachzuweisen ist, wäre da nicht der Verfassungsschutz mit seinen V-Männern. Ihr kennt ja die Diskussion.

  4. @bruno bunt & looongcat: like!

    Der Nordkurier ist zumindest was die Online-Berichterstattung angeht diverser. Allerdings gibt es auch da so unqualifizierte Kommentare, z.B. des Herrn Wilhelm (nk), dass die „Aktivisten der Demokratie schweren Schaden zugefügt hätten“.

    Nun, diese Ansicht kann ich nicht teilen.

    Die NPD kann sich nur ins Fäustchen lachen, wenn Kommentatoren wie Wilhelm der NPD die gewünschte Opferrolle zuerkennen.
    Die Demokratie hätte größeren Schaden genommen, hätte man sich einfach „demokratisch legitimert“ damit abgefunden, dass die Nazis nun „selbstverständlich“ [wieder] im Kreistag sitzen. Wer läuft denn lachend in eine Kreissäge oder will Nazis auf Augenhöhe begegnen?

    Jeder lebendige Widerstand ist ein Triumph für Demokratie und Zivilgesellschaft. Es ist beschämend, wenn Barbara Syrbe und die CDU sich nun nach Pasewalk oder Anklam in die ruhige, mittlerweile von Nazis oft „kultivierte“ [bzw. in Besitz genommene] Provinz Vorpommerns zurückziehen wollen.

    Abgesehen davon wäre ein Abbruch der Sitzung unnötig gewesen, denn die Demonstranten des linken Lagers treten in diesem Stadium der Gesellschaft vernunftbestimmt auf und hätten sich durch einfache Polizeigewalt separieren lassen.

    Unterm Strich bleibt ein Versagen der (lokalen Presse-) Medien, des Kreistages bzw. seiner Leitung und der Polizei.

    Diesen Versagern werden wir nie den Kampf gegen Rechts überlassen!!

    .

  5. Der WebMoritz und die Polizei geben einen Hinweis, dass der „Augenzeuge“ hier durchaus die Wahrheit sagt.

    Webmoritz: „Die Zeitung (OZ) spricht von Tumulten, mehrere Blogs schreiben gar von gewalttätigen Übergriffen gegen die Protestierenden seitens der Sympathisanten der rechtsextremen Abgeordneten. Polizeisprecher Axel Falkenberg bestätigt dies jedoch nicht, es habe lediglich “Schubsereien” gegeben“

    Hier die überregionale Wahrnehmung:

    http://news.google.com/news/story?ned=de&topic=n&ncl=dXUbKpbmC43TNlMKqz_aNFNe1R_XM

    Das war ein Bärendienst im Kampf gegen Faschismus. Die nächsten Sitzungen finden dann mit Personenkontrolle und Saalschutz statt.
    Wer bei Saalschutz jetzt nicht aufstößt, dem empfehle ich einen Ausflug ins Googleversum. Solche Zustände möchte ich nie mehr auf der Welt.

    1. Guck dir das GTV-Video an, wo ein NPD-Kreistagsmitglied einer Demonstrantin die Makse vom Gesicht schlägt. Und der Falkenberg, der war doch erst einige Minuten später vor Ort, woher weiß der das so genau?

      1. Ich hab mir das Video angeschaut. Und ich hab auch zugehört.
        Alles in allem bleibt der Eindruck, dass einige Blogger etwas aufbauschen, was ohne zahlreiche Provokation vermutlich nicht geschehen wäre.

        Die Polizei war die ganze Zeit vor Ort. Da „der Falkenberg“ als Pressesprecher fungiert ist sein persönliches Erleben erstmal uninteressant.

        Mit Videos bin ich vorsichtig. Ob die von der Polizei, der NPD, der Antifa oder von GTV gemacht sind spielt erstmal keine Rolle. Ein jeder versucht seinen Standpunkt günstig zurecht zu schneiden. Und ganz ehrlich, der Typ versucht nicht zu schubsen, oder ins Gesicht zu schlagen. Es scheint ihm nur darum zu gehen, die Maske zu entfernen. Und dazu passt folgender Satz ganz excellent:

        „Ich sehe die Fotos, ich sehe das Video. Ich blicke auf meine ganz eigene Erfahrung, und die Sache ist für mich geritzt.“

        Die nichtexistente Greifswalder Antifa ist da nämlich auch nicht ohne. Viele denken, deren Mitglieder könnten auch der NPD angehören. Dabei geht es lediglich um die Außenwahrnehmung.
        Um zur Maske zurückzukommen. Ich kann nicht verstehen, warum friedlicher demokratischer Protest sich maskieren muss. Das passt nicht zusammen. Wie kann man maskiert Gesicht zeigen?

        Und bevor jetzt hier wieder jemand mit Fotos, Videos und dem Internet argumentiert. Da spielen beide Seiten wieder mit den gleichen Mitteln.

        1. Persönliche Sicht:

          Du liegt schon richtig, wenn du Falkenberg zitierst. Es waren Schubsereien, Gedränge und Handgemenge. Es gab jetzt nach meinem Befinden keinen Faustschlag ins Gesicht oder sowas, ich habe persönlich auch keinen Tritt abbekommen.

          Du solltest da aber den Kontext sehen. Das Geländer der Empore geht mir nicht mal bis zum Hüftknochen – da sehe ich also schon eine ganz akute Gefahr, wenn ich in diese Richtung geschubst werde. Und wenn dann auch noch so ein Nazi wortwörtlich sagt, dass es ihm egal ist, ob sich jemand das Genick bricht, dann ist für mich wiederum völlig klar, was das für ein Menschenfeind ist.

          1. An dieser Stelle nur zwei Fragen. Bitte antworte ehrlich.

            Wie vielen Antifa´s wäre es egal wenn ein Nazi vom Rang fliegen würde?

            Und würdest Du in diesem Fall auch von Menschenfeinden sprechen ?

            1. Wer den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, agiert menschenfeindlich.
              Lasst mich doch an dieser Stelle nochmal die Todesopfer linksmotivierter Gewalt seit der Wiedervereinigung zusammenzählen, das waren, äh, NULL!

              Wie sieht es aus mit Todesopfern rechtsextremistischer Gewalttaten im gleichen Zeitraum? 182?

              Kann das vielleicht daran liegen, dass die verübten Delikte sich in ihren Adressaten (Objekte, Menschen) massiv unterscheiden?

              1. Zwei Fragen und keine Antwort. Schade, dass Du lieber ausweichst anstatt zu antworten. Würden andere diesen Schritt gehen und solche Manöver fahren würdest Du sie vielleicht als Trolle bezeichnen. Aber um all das geht es nicht.

                Mir geht es darum, dass zwei Menschen unterschiedlicher politischer Coleur, sich moralisch nicht unterscheiden wenn sie billigend in Kauf nehmen, dass der jeweils andere die Empore herab stürzt. Und an dieser Stelle beginnt für mich der unterschied zwischen „nur“ links/rechts oder …extrem.
                Die meisten der protestierenden Aktivisten hätten auf meine Frage sicher ganz anders geantwortet. Nämlich, dass sie nicht wollten das ein Mensch da runter fliegt. Diejenigen, denen es egal ist oder es gar begrüssen wenn der politische Gegner den Rang hinunter fliegt sind die Bedrohung für unsere Gesellschaft. Diese Menschen haben aufgehört menschlich zu sein. Haben sich vielleicht verrannt in ihrem politischen Kampf. Und diese Menschen gibt es nicht nur bei den Nazis. Leider.

                1. Ich als ‚Antifa’/Antifaschist etc. fände es schlimm, wenn ein Nazi, auch wenn es ein Nazi ist, absichtlich von der Empore gestossen werden wuerde und sich dabei verletzen wuerde. Egal waere es mir sicher nicht, denn das löst leider keinerlei Probleme.

                  Wenn allerdings Nazis, die Menschen angreifen (wie letzes Jahr bei der E. Ruetz-Demo oder dieses Jahr in HRO-Toitenwinkel) plötzlich rennen muessen und auch was abbekommen finde ich das schon okay. Das heisst aber wohl auch Notwehr….

                2. Sorry, ich ging davon aus, dass du deine Fragen an FBM richtetest. Wenn du mich fragst:

                  1. Keine Ahnung, dazu müsste ich alle Menschen, die du als „Antifas“ einordnest, fragen.

                  2. Würde ich als menschenfeindlich bezeichnen. Ich kenne allerdings keinen Menschen in meinem Umfeld, der andere da runterschubsen würde. In meinem Umfeld sind weder Körperverletzung, (versuchter) Totschlag, illegaler Waffenbesitz oder ähnliches Delikte, wegen denen Menschen verurteilt wurden.

                  Ich gewinne den Eindruck, dass du ein mächtig starres Bild hast und trotz aller Unterschiede, die ideologisch zwischen Nazis und Nichtnazis bestehen, immer noch auf einen 1:1-Vergleich hinauswillst. 1:1 ist aber vorbei…

              2. Es könnte vorallem daran liegen, dass die Feindschaft gegenüber bestimmten Gruppen (und die darauf gründende Gewalt gegenüber Angehörigen dieser Gruppen) im Denken der Nazis angelegt ist. Nazis wiederum machen sich ihre Feinde selbst, indem sie einer menschenverachtenden Ideologie anhängen. Niemand versagt ihnen die Grund- und Menschenrechte, aber sie müssen auch in ihrem Tun gehindert werden, um die Grund- und Menschenrechte anderer zu schützen.

            2. Da du nun Jockel die Nichtbeantwortung der an mich gerichteten Fragen ankreidest, will ich die Fragen ehrlich beantworten, wie du es gefordert hast:

              > Wie vielen Antifa´s wäre es egal wenn ein Nazi vom Rang fliegen würde?

              Das weiss ich nicht. Ich bin nicht in dieser Organisation, weiss aber mittlerweile, wieviele unterschiedliche Auslegungen von „Antifa“ es gibt. Dazu hab ich oben schon mal was geschrieben. Ich lehne Antifa dann ab, wenn sie gewalttätig ist, das ist klar.

              > Und würdest Du in diesem Fall auch von Menschenfeinden sprechen?

              Ganz klar: Ja.
              Bei aller Sorge und allem Entsetzen über Ideologie und Handeln von Neonazis bleiben es für mich Menschen. Du kannst das z.B. erkennen, wenn ich Protestformen wie die Outingaktion gegenüber diesem Markus G. kritisch hinterfrage.

              1. @FBM ich finde es sehr gut von dir, das du dich von gewalt distanzierst und auch deine differenzierung von antifaschisten ist ein guter anfang.

                warum differenziert man nicht auch bei den rechten („nazis“)? es gibt dort genauso leute, die gewalt verabscheuen und einfach reden wollen. nicht jeder der die NPD wählt, will gewalt, sondern z.b. das die interessen seiner familie und landsleute vorrangig derer fremder einwohner bearbeitet werden.

                und wie Pirat richtig sagte notwehr muss erlaubt sein, erst recht wenn andere anfangen, sich verschätzen und dann doch besser wegrennen.

                1. Notwehr muss erlaubt sein, da kann man schon mal hochflitzen und mit nem linken Demonstranten so lange gerwaltfrei über Heimat reden, bis der freiwillig springt oder was? *Kopfschüttel*

        2. Also so entfernt man keine Masken, sondern verteilt Ohrfeigen. Das zu leugnen ist einfach nur…

          Und jetzt wieder die persönliche Erfahrung, warum einige Leute Masken tragen, wenn ich das persönlich auch nicht schätze. Bei den letzten Anti-NPD-Demonstranten wurde ich, wie auch meine bunten Begleiter, von den Freunden des nationalen Sozialismus persönlich mit dem Satz begrüßt, sie freuen, uns am morgigen Tag besuchen zu kommen. Was das für ein Gefühl macht sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu zeigen, kann ich gerne kurz beschreiben:
          Meine Beine haben geschlottert und ja, ich hatte Angst, dass ich den Jungs nochmal in der Stadt allein begegne. Wenn man einmal Opfer rechter Gewalt gewesen ist, kann man das sicher nachvollziehen.

          1. und opfern linker gewalt geht das anders??? wenn die rechten marschieren, weicht doch auch keiner aus der truppe ab und gepinkelt wird auch nur gemeinsam 😉

            es werden leute aus dem rechten lager genauso eingeschüchtert und öffentlich „entlarvt“, so kürzlich auch in der uni greifswald geschehen.

            meinst du denen schlottern nicht die knie, wenn die mal ohne ihre ganzen freunde durch die stadt gehen?

            wo ist also der unterschied zwischen linken und rechten extremisten?
            seht doch bitte einfach mal ein, dass nicht linke oder rechte unser problem sind (die nehmen sich alle nicht viel und es gibt überall so ne und solche), sondern der extremismus!

            1. Sieh doch endlich mal ein, dass du mit deiner Extremismuskeule in Nordost und auch anderswo kaum weit kommen wirst. Das Outing hat jemanden getroffen, der Mitglied einer inzwischen verbotenen Kameradschaft war, der seine Heimat verließ und hier seine Tätigkeiten ungebrochen fortsetzte (http://blog.17vier.de/2011/11/10/von-gerissenen-wolfen-und-furchtsamen-schafskopfen-eine-retourgutsche/).

              Das, was du „Linksextremismus“ schimpfst, nenne ich „wehrhafte Demokratie“ und die Bereitschaft, sich denen entgegenzustellen, die dieses System am liebsten sofort abschaffen möchten, inklusive aller lebensbedrohlichen Konsequenzen für Andersdenkende.

              Ich wurde noch nie von jemandem gefragt, ob es in HGW gefährlich für ihn sei, weil sich die Person vor linken Gewalttätern fürchtete, im Gegenteil. Zuletzt passiert vor einer Woche mit einem dunkelhäutigen Begleiter des französischen Musikers Undergang, dem durchaus bewusst war, in welchen Landstrich er reiste. Hier wurde von nationalbefreiten Zonen schwadroniert, aber das dürfte dir ja noch ganz gut in Erinnerung sein 😉

      2. Da Du nebenbei noch diese Nebelgranate gezündet hast würde ich gerne darauf eingehen. Allerdings befürchte ich eine weitere Verschwammung Der Diskussion und würde mich freuen, wenn Du diesen Nebenstrang so einsortieren könntest, dass der Hauptstrang nicht leidet. Deine Aussage war:

        „Wer den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, agiert menschenfeindlich.
        Lasst mich doch an dieser Stelle nochmal die Todesopfer linksmotivierter Gewalt seit der Wiedervereinigung zusammenzählen, das waren, äh, NULL!“

        Dazu ein Auszug aus einem text der Bundeszentrale für politische Bildung:

        Gewalthandeln linker und rechter militanter Szenen
        Matthias Mletzko

        „In absoluten Zahlen gab es seit 2001 links 17 Fälle – 16 versuchte und ein vollendetes Delikt, rechts dagegen 47 Fälle – 44 versuchte und drei vollendete Delikte. Der traditionell von rechten Tätern präferierte personenbezogene Einsatz von Brandmitteln hat auch im linken Lager wieder zugenommen. Die linken Tötungsdelikte wurden etwa jeweils zur Hälfte gegen die Polizei und rechte Gegner, einmal gegen sonstige Gegner und einmal gegen die Bundeswehr verübt. Die rechten Tötungsdelikte wurden zu über zwei Dritteln im Handlungsfeld der Hasskriminalität und dort mit mehrheitlich fremdenfeindlichem Hintergrund begangen. Das restliche Drittel waren Konfrontationsgewalttaten gegen links, sonstige Gegner und in einem Fall gegen die Polizei. Weitergehende Aussagen erschließen sich nur über vertiefende Aktenanalyse mit Einzelfallbetrachtungen.“

        Mir geht es nicht darum irgendwelche rechten Spinner in Schutz zu nehmen. Aber auch linke Spinner sollten keinen Schutz geniessen.
        Und genaz nebenbei würde ich die Frage nach Todesopfern linker Gewalt gerne einmal endgültig geklärt wissen.

        1. selber Text, andere Stelle:

          „Bei der linken Gewalt ist die akute Dimension der Lebensbedrohlichkeit zwar geringer ausgeprägt, sie ist aber anzutreffen. Auch im linken Phänomenbereich scheint es Kontinuitäten von Tötungsbereitschaften zu geben: kaum überraschend am häufigsten im eskalationsträchtigen Feld der Konfrontation gegen rechts. Darüber hinaus ist die Polizei am zweithäufigsten betroffen, dies insbesondere wieder in jüngerer Zeit. Auch die Tatsache, dass das Jahr 2009 die seit der PMK-Erfassung höchste Zahl linker versuchter Tötungsdelikte aufweist – sechs von sieben gegen die Polizei gerichtet – lässt aufhorchen. Zwei der Sachverhalte betrafen die unter Linksmilitanten bevorzugte Handlungsweise des Stein-/Flaschenwurfs – ein Hinweis darauf, dass sich mancherorts gepflegte Bagatellisierungen dieses Verhaltens verbieten sollten.“

          1. @claus

            „[…]die Tatsache, dass das Jahr 2009 die seit der PMK-Erfassung höchste Zahl linker versuchter Tötungsdelikte aufweist – sechs von sieben gegen die Polizei gerichtet – lässt aufhorchen. Zwei der Sachverhalte betrafen die unter Linksmilitanten bevorzugte Handlungsweise des Stein-/Flaschenwurfs“

            Die versuchten ‚Tötungsdelikte‘ von links sind eben genau so ein Scheiss, den die Staatsanwaltschaft sich da ausdenkt. Flaschenwurf auf gepanzerte Bereitschaftspolizei =Tötungsversuch?!! Dann waere Knueppeleinsatz, Pfefferspray und Gasgranateneinsatz (Castor…) in de rHinsicht versuchter Massenmord. Zumal an Gas/Pfeffer sowie schwerer Koerperverletzung/Misshandlung durch Cops wirklich schon Menschen (auch in der BRD) verreckt sind….

            Zu beruecksichten ware hierbei auch, dass die Anklagen, die Flaschenwurf zu versuchten Totschlag machten vor Gericht keinen Bestand haben/hatten.

            1. @Pirat Ich finde Verharmlosung von Gewalt nicht gut.
              Aus einer Studie über linke Gewalt in Berlin folgende Zeilen für Dich:
              „In einem
              Fall 2008 wurde das Ermittlungsverfahren auch mit dem Tatvorwurf des versuchten Totschlags
              abgeschlossen. Das Gerichtsverfahren wurde noch nicht eröffnet. Das Opfer wurde auf dem
              Bahnsteig Ostkreuz wartend aus einer Gruppe als „dummes Nazischwein“ beschimpft und von
              3 – 4 Personen ins Gesicht geschlagen, getreten und anschließend ins Gleisbett gestoßen. Das
              Opfer erlitt Platzwunden und Schwellungen, konnte aber aus eigener Kraft wieder auf den
              Bahnsteig klettern.“

              „Das jüngste bekannt gewordene Opfer war eine 14-Jährige, die in einer äußerlich der rechten
              Szene zugehörigen Gruppe unterwegs war. Die Mitglieder der Gruppe wurden durch eine
              größere Gruppe vermummter Personen mit Baseballschlägern, Totschlägern sowie körperlicher
              Gewalt angegriffen, zu Boden gestoßen, geschlagen und getreten. Die Polizei ging hier von
              einem Racheakt für eine vorherige Auseinandersetzung aus. Das älteste Opfer war ein
              77-jähriger Mann, der einen NPD-Aufkleber an der Mütze trug. Nach einem darauf bezogenen
              Streitgespräch mit zwei Jugendlichen schlug ihn einer der Jugendlichen nieder und trat mehrfach
              auf den am Boden Liegenden ein, so dass dieser stationär im Krankenhaus behandelt werden
              musste. “

              http://annalist.noblogs.org/gallery/3244/fokus_linke_gewalt_2009.pdf

          2. Mir geht es nicht um die Todesopfer rechter Gewalt. Mir geht es um ein Todesopfer linker Gewalt. aber eigentlich geht es darum überhaupt nicht. 🙂 Du hast dieses Ablenkungsmanäver gestartet und gehst erneut nicht auf die ursprüngliche Fragestellung ein. Owohl ich gerade feststellen muss, dass ichg da scheibar etwas fehl interpretiere.

            Übrigens, Wikipedia schreibt auch diese Zeilen :

            „Die Zahlen „linksextremistischer“ Straftaten sind insgesamt stets niedriger als vom Rechtsextremismus ausgehende – was vor allem daran liegt, dass es sich bei etwa 71 Prozent der rechtsextremistischen Straftaten insgesamt um „Propagandadelikte“ handelt, für die das StGB auf linksextremistischer Seite kein Pendant kennt. Beschränkt man den Vergleich auf die politisch motivierte Gewaltkriminalität, überflügelt die linksextreme Gewalt diejenige von Rechtsextremen erstmals mit 1115 zu 891 Gewaltdelikten.“

  6. Mir persönlich ist vollkommen egal, ob solches Verhalten von rechts oder links kommt. Welche Rolle spielt die verdrehte Motivation, die dahinter steckt?
    Allerdings neigt unsere Justiz dazu die Aktionen von links genauer und härter zu verfolgen

  7. Ich denke die Antwort von Jockel war unmissverständlich:
    „Wer den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, agiert menschenfeindlich.“

    Lieber Carl, du tust als hätte „die“ Antifa (die gewiss kein monopolitischer Block ist) Nazis von der Empore geschubst. Irgendwie bist du hier im falschen Film!

    1. Liebe anita,

      welcher Film der Richtige ist, ist eine spannende Frage. Ich weiss, dass ich nichts weiss. Da unterscheidet uns schon etwas. Ich proklamiere jedenfalls kein richtig oder falsch für mein Denken. Sehr gut finde ich obige Antwort von Dir. „Niemand versagt ihnen die Grund- und Menschenrechte, aber sie müssen auch in ihrem Tun gehindert werden, um die Grund- und Menschenrechte anderer zu schützen.“
      Trotzdem habe ich lediglich zwei Fragen gestellt. Und nirgendwo so getan als ob. Pressemitteilungem mit dem Titel „Fausschläge gegen Luftballons“ tuen als ob aber das ist ein anderes Thema.
      Ich sehe es ähnlich wie fullinternet. Gewalt darf kein Mittel sein.
      Wir werden sehen wie die nächste Kreistagssitzung abläuft.

  8. In der Debatte um die Bewertung der Ereignisse haben wir es mal wieder mit zwei völlig unterschiedlichen Verständnissen von Demokratie zu tun.

    Die erste Position ist die professioneller Volksvertreter und Inhaber der Herrschaftsgewalt, sie behauptet, dass Politik eine so furchtbar schwierige, langweilige und komplexe Angelegenheit sei, dass sich normale Menschen lieber nicht damit befassen und schon garnicht dazwischen lärmen sollten, wenn die Erwachsenen unter sich reden. Alles, was über das Wählen und/oder Mitgliedbeitragzahlen bzw. Engagieren innerhalb einer Partei hinausgeht, läuft über kurz oder lang auf die unvermeidliche Abschaffung der Demokratie heraus.

    Das zweite Verständnis von Demokratie ist, dass derjenigen Menschen, die sich auch im Alltag aufgefordert fühlen von ihrem Verstand einen öffentlichen Gebrauch zu machen, Menschen, die angesichts verschiedenster Themen die Notwendigkeit empfinden, Verantwortung für die Mitwelt zu übernehmen und sich deshalb zu den gemeinsamen Angelegenheiten der Mitbürgerinnen und -bürger äußern. Für sie ist Demokratie überhaupt gar keine so furchtbar komplizierte Sache.

    Mir kommt immer wieder das Kotzen und eine Wut hoch, wenn mir Menschen mit dem ersten Verständnis erzählen wollen, dass ich, weil ich dem zweiten Verständnis anhänge ein Extremist, eine Gefährdung für das Allgemeinwohl sein soll!

  9. Um nicht missverstanden zu werden, was ich zur Demokratie schrieb mögen vielleicht auch einige Nazis (die, die drei Sätze am Stück lesen können und wollen zum Beispiel) für sich reklamieren. Nazis gehören für mich ganz eindeutig nicht dazu. Dem Wahn von einem immerwährenden Rasse- oder Kulturkampf anzuhängen ist kein Verantwortung übernehmen und Parteiergreifen für die Mitwelt, rechte Gewalt ist keine Sorge und Anteilnahme an den res publica. Es gibt einen entscheidenden Unterschied im Umgang mit dem Anderen, der Links von Rechts trennt: die Ersten wollen (mit bisweilen streitbaren, ungeeigneten, absurden oder sogar zynischen Mitteln) den Anderen erziehen und für die eigene Seite gewinnen, die Zweiten wollen die Anderen mit den verschiedensten Mitteln zum Verschwinden bringen, in letzter Konsequenz mit Vernichtung.

    Und zum Schein-Thema der ganzen linken Gewaltablehnerei wurde eigentlich mit dem Verweis auf den Castortransport ja schon alles gesagt, aber ach! Der Polizeieinsatz dort war doch gaar keine Gewalt, das war Notwehr gegen sitzblockierende Staatsfeinde und gitarrespielende und trommelnde Mörderbanden.

  10. krass wie die faschotrolle auf biegen und brechen versuchen hier ihre ganz eigene version der wahrheit durchzudrücken. die blöde ostseezeitung hat ja auch ne astreine steilvorlage mit ihrer spitzenberichterstattung gegeben. wenn dann auch noch sone blöden sprüche von ner angeblich linken landrätin und dem großen vorsitzenden, der scheinbar ein sehr offenes verständnis von normalität hat kommen, prost mahlzeit.

  11. Ein guter Bericht und eine noch bessere Idee.
    Nach dem Lesen der ganzen Kommentare nur kurz:
    Eine wehrhafte Demokratie wehrt sich, denn wehret den Anfängen – auch in den obigen Kommentaren.
    Persönlich hätte ich die Idee, die musikalische Untemalung so zu gestalten, dass es sich über mehrere Zeiträume gezogen hätte, besser.
    Ich persönlich – wissentlich ob der Gewalt – kann nur nicht die Vermummung gut heißen.
    Die Entscheidung des Kreistagspräsidenten kann ich menschlich verstehen, ob es jedoch eine souveräne Entscheidung war, mag im Auge des Betrachters liegen.

  12. Die Gewalt ist eindeutig von NPD-Mitgliedern und -Anhängern ausgegangen, welche zusammen im Sitzungssaal aufgestanden und auf die Empore gegangen sind, obwohl der Kreistagspräsident alle Besucher angewiesen hatte nach draußen zu gehen.

    – Auch ein Augenzeuge –

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