Die Greifswalder Studierendenschaft plant morgen Nachmittag eine Jubeldemo auf dem Rubenowplatz, um den drohenden Verlust des Beinamens der Hansestadt zu feiern und Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) einen warmen Empfang zu bereiten.
Angesichts der drohenden Schließung mehrerer Institute der Philosophischen Fakultät, gegen die die Studierenden der Greifswalder Universität mit ihrer Jubeldemo protestieren, sei der alte neue Leitspruch, „Lange Tradition. Kurze Wege. Weiter Blick.„, eine Farce — nicht mehr lange, und es würde in der Hansestadt mehr Nettos als Institute geben, heißt es in dem Aufruf, der auch vom AStA unterstützt wird.
Musikwissenschaften, Baltistik und Slawistik sind existentiell bedroht
Die Studierenden sind gegen die geplanten strukturellen Maßnahmen und fordern das Land, das Rektorat und den Senat dazu auf, Lösungsmöglichkeiten zum Ausgleich der finanziellen Defizite zu entwickeln, um sowohl eine weitere Verschlechterung der Lehrbedingungen als auch die drohende Schließung einzelner Institute abzuwenden. Auf dem heißen Stuhl sollen die Musikwissenschaften und das Institut für Baltistik sitzen; dem Institut für Slawistik sowie dem Fremdsprachen- und Medienzentrum drohen existenzielle Kürzungen, die sich darüber hinaus durch die gesamte Philosophische Fakultät ziehen werden. Auch am Personal der Bibliothek soll im Zuge des Landespersonalkonzepts weiter gespart werden.
Die Jubeldemo wird die um 14 Uhr beginnende Senatssitzung begleiten, zu der auch Landesbildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) erwartet wird. Dort soll die weitere Vorgehensweise debattiert werden. Mit ihrer satirischen Protestaktion wollen die Studierenden allen Verantwortlichen dazu gratulieren, mit ihren Haushaltsmaßnahmen eine dynamische und die Stadt kulturell bereichernde Volluniversität kaputt zu sparen: “Den Titel der Universitätsstadt verliert man ja nicht alle Tage. Da kommt uns auch grade ’ne Idee für noch ’nen neuen Slogan: ‚Geil zapfen. Dolle feiern. Lange pennen.’”
Fakten: 15.07. | 13.30 Uhr | Rubenowplatz