In der Dompassage wird heute Abend eine Ausstellung des Greifswalder Streetart-Künstlers Steffen Wikner eröffnet, der mittlerweile nicht mehr nur mit Sprühlack arbeitet, sondern inzwischen auch öfter zu Pinsel und Stift greift.
(Steffen Wikner „0Z3“, Ausschnitt)
Wikners figürliche Darstellungen wurden auf Leinwände und Holzplatten aufgetragen und sollen eine Geschichte in Serie erzählen.
Die Vernissage wird von einem kleinen Programm begleitet, zu dem eine Lesung von Anna Lebensprosa und Musik von DJ Short gehört. Bis Ende Mai werden in den Räumen insgesamt vier Ausstellungen stattfinden. Nach Steffen Wikner zeigen dann Felix Chmura, Patricia Becher, Diana Larsen und Lomax58 unter dem Label Die Jungen Wilden für jeweils eine Woche ihre Werke in der Dompassage.
Wahlen sind ein Phänomen, das gerne in Abbildungen erzählt wird, nicht zuletzt deswegen, weil es wie kaum ein anderes nach Visualisierung schreit. Diesen Ruf hat der Greifswalder Politikwissenschaftler Robert Gabel nicht überhört und nach der Oberbürgermeisterwahl ein halbes Dutzend Karten angefertigt. Darin werden die jeweilgen Ergebnisse der Kandidaten und die Wahlbeteiligung in den einzelnen Wahlbezirken dargestellt.
Wo leben die Nichtwähler? Wo hat Björn Wieland das stärkste Ergebnis eingefahren? In welchen Wahlbezirken muss Jörg Hochheim besonders auf der Hut sein, wenn er aus der Stichwahl gegen Stefan Fassbinder als Sieger hervorgehen will? Und was hat sich am Stimmungsbild gegenüber der OB-Wahl 2001 verändert, als sich der nun scheidende Oberbürgermeister Arthur König erst in der Stichwahl gegen den damaligen Landtagspräsidenten Hinrich Kuessner (SPD) durchsetzen konnte? „Die Greifswalder Oberbürgermeisterwahl in Karten“ weiterlesen →
Das vorläufige Wahlergebnis der Greifswalder Oberbürgermeisterwahlen steht fest: Keiner der drei Kandidaten konnte im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen — in zwei Wochen kommt es deswegen zur Stichwahl zwischen Jörg Hochheim (CDU) und Stefan Fassbinder (Grüne).
Am Sonntag wird in Greifswald ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die Vorbereitungen zur Durchführung des Votums laufen auf Hochtouren. Zur Wahl gestellt haben sich drei Kandidaten: der derzeitige Baudezernent Jörg Hochheim (CDU), der Lehramtsstudent Björn Wieland (Die PARTEI) sowie der Historiker Stefan Fassbinder (Grüne), der als gemeinsamer Kandidat von Grünen, SPD, Linke und Piratenpartei ins Rennen geschickt wurde.
(Stimmzettel der OB-Wahl, Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2015)
Fast 10 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimme bereits abgegeben
Um Oberbürgermeister zu werden, benötigt der Wahlsieger mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen. Gelingt dies am Sonntag keinem der drei Kandidaten, so wird zwei Wochen später, am 10. Mai, eine Stichwahl über das künftige Stadtoberhaupt entscheiden, das im Juli die Amtsgeschäfte aufnehmen soll. Den Ablauf der OB-Wahl werden etwa 260 Wahlhelfer betreuen, 65 davon im Ehrenamt. Wahlberechtigt ist, wer seinen Hauptwohnsitz in Greifswald hat und das Mindestalter von 16 Jahren erreicht — bei dieser Wahl sind das immerhin 46.930 Bürgerinnen.
Wer am Sonntag keine Möglichkeit hat, zwischen 8 Uhr und 18 Uhr wählen zu gehen, kann seine Stimme vorher im Briefwahllokal abgeben, das sich im Rathauskeller befindet. Dafür wird ein Ausweisdokument und idealer-, aber nicht notwendigerweise auch die Wahlbenachrichtigung benötigt. Bis Montag Mittag machten bereits 3128 Wahlberechtigte von dieser Möglichkeit Gebrauch — bei der vergangenen OB-Wahl waren es insgesamt nur 2.615 Personen, was auf eine stärkere Wahlbeteiligung in diesem Jahr hoffen lässt!
Am 26. April wird in Greifswald ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Kandidat Björn Wieland (Die PARTEI) im Gespräch über Satire als Politikstil, bezahlte Facebook-Posts, den Kleinkrieg mit Anklam, seine Liebe zum Tierpark und das Greifswalder Grill-Monopol.
Wahlkampf: „Überall Sturm klingeln und die Werbetrommel für mich rühren, das ist nicht so meins“
FVB: Herr Wieland, wie haben Sie den Wahlkampf bislang erlebt? Sind sie auch schon ermüdet oder geht es bei Ihnen jetzt erst richtig los?
BW: Man kann auf jeden Fall auf dem letzten Meter jetzt noch ein bisschen Gas geben, vielleicht sogar noch am Sonntag. Ansonsten ist es schon ganz schön anstrengend. Es ist schön, dass die Leute sich so für die Podiumsdiskussionen interessieren und man miteinander in die Diskussion kommt, aber weil immer wieder die gleichen Fragen kommen – zum Beispiel zum Theater –, sagt man oft das Gleiche. Die Leute aber wollen das wissen und das ist dann ja auch völlig verständlich.
(Björn Wieland im Wahlkampf, 2015)
Trotzdem: Es geht noch was! Ich habe mich auch nicht völlig totgemacht und jeden Tag irgendwo geklingelt, wie zum Beispiel Herr Fassbinder. Wenn ich auf dessen Seite schaue, steht da jeden Tag, was er sich gerade angeguckt hat. Ich quatsche nicht jeden an, ob ich mir die Universitätsmedizin, diesen oder jenen Verein ansehen kann. Wenn mich einer fragt, ob ich das machen möchte, dann bin ich gern dabei und habe nie nein gesagt, wenn ich irgendwo eingeladen wurde. Aber überall Sturm klingeln und für mich die Werbetrommel rühren, das ist nicht so meins.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Kandidaten haben Sie Herrn Zuckerberg kein Geld überwiesen und darauf verzichtet, die Reichweite ihrer Facebook-Beiträge gegen Bezahlung zu erhöhen. Heute haben Sie dort gut 25% mehr Fans als Ihre Gegner, und das alles ohne Katzenbilder. Kann man sich echte Sympathisanten am Ende doch nicht kaufen?
Sechs Monate nach der Bekanntgabe einer Kompromisslösung für die seinerzeit vieldiskutierte Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen, lädt die Bürgerinitiative unmittelbar vor der Oberbürgermeisterwahl zu einer neuen Versammlung ein. Auf der Veranstaltung soll über den bisherigen Entwicklungsstand des KAW-Geländes informiert werden. Wie sind die bisherigen Verhandlungen verlaufen? Welche Probleme gibt es noch? Wo können sich Bürger noch einbringen?
In der Einladung wird auf die letzte Bürgerschaftssitzung verwiesen, auf der das geplante Parkhaus am Nexö-Platz von anwesenden Bürgern kritisiert wurde. Dabei wurde vor allem die fehlende Einbindung der direkt betroffenen Anwohner bemängelt — ein Problem, dem sich die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ vielleicht auch bald stellen muss. Das Parkraum-Thema soll am Donnerstagabend auf jeden Fall auch aufgegriffen und diskutiert werden: Brauchen wir ein weiteres Parkhaus am Nexö-Platz? Wie entwickelt sich die Parksituation in der Greifswalder Innenstadt und wie können wir eine wirkliche Bürgerbeteiligung gewährleisten?