Intern: Datenschutz und Social Media Buttons

Facebook und Datenschutz, das ist nach wie vor ein dauerhaft diskutiertes Thema. Zuletzt rückte der Like-Button des größten sozialen Netzwerks ins Zentrum der Auseinandersetzung.

DAMIT SIE NICHT UNGEFRAGT NACH HAUSE TELEFONIEREN…

Die beliebten blaufarbenen Schaltflächen vereinfachen das Streuen von Inhalten in erheblichem Maße; das Weitertragen von Informationen ist mit diesen Knöpfchen binnen zwei Klicks erledigt. Allerdings birgt dieses Werkzeug auch einige Probleme, von denen nicht nur Nutzerinnen betroffen sind, die einen Facebook-Account unterhalten. So werden zum Beispiel beim Betrachten der Website — also auch des Fleischervorstadt-Blogs — nicht nur die jeweiligen Buttons von Facebook geladen, sondern gleichzeitig auch Informationen an das Unternehmen gesendet.

Das Nachrichtenportal heise online hat vor zwei Monaten ein zweistufiges Modell entworfen, das die praktischen Social Buttons  datenschutzkonformer gestaltet und den Lesenden die Möglichkeit einräumt, selbst über die Weitergabe bestimmter Informationen zu entscheiden. Ein kurz darauf entwickeltes Plugin, das sich stetiger Überarbeitetung erfreut, bietet diese Option nicht nur für Facebook an, sondern bedient auch gleichzeitig Googleplus, Twitter und den Micropaymentdienst Flattr, denn all diese Dienste und Plattformen sind grundsätzlich von diesem Problem betroffen.

ENTSCHEIDEN SOLL, WEN ES BETRIFFT

Die Optik dieser neuen Lösung kann leider nicht mit ihrer Funktionalität mithalten und macht erstmal noch einen etwas verschrobenen Eindruck, der im folgenden Screenshot fixiert wurde.

2 click social media buttons

Da die Einbindung dieser Lösung auf dem Fleischervorstadt-Blog nicht gänzlich ohne Aufwand zu bewerkstelligen ist, soll vorab und an dieser Stelle der tatsächliche Bedarf dafür ermittelt werden, um keine Zeit mit einer eventuell ungeliebten Neuerung zu vergeuden.

Deswegen läuft hier bis zum Wochenende eine Abstimmung darüber, ob die Vorteile schnellerer Ladezeiten und gezügelteren Datenappetits die Nachteile der etwas murkligen Optik und der bedauerlichen Tatsache, dass die neuen Buttons noch auf den Einzelartikelansichten und nicht mehr wie bisher auf der Startseite eingebunden sind, überwiegen.

Sollen Social Media Buttons auf dem Fleischervorstadt-Blog zukünftig datenschutzkonform eingebunden werden?

  • Ja (88%, 71 Votes)
  • Nein (12%, 10 Votes)

Total Voters: 81

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Empfohlene Lektüre:

  • Das Like-Problem. Was Facebooks Gefällt-Mir-Buttons verraten (20.04.11, heise.de)
  • 2 Klicks für mehr Datenschutz (01.09.11, c’t)

Gastbeitrag: Vom Schweigen

Ein Gastbeitrag von Klagefall

Ich bin jetzt auch bei Googleplus. Ich probiere alles aus. Googleplus ist der neueste Schrei. Zuerst gab es Twitter. Zwischendurch hatte ich den Twitteraccount mal gelöscht, dann aber doch wieder angelegt. Bei Twitter geht alles ganz schnell. Wenn irgendwo irgendwas passiert, sieht du es sofort in deiner Timeline. In Echtzeit (so, als ob es unechte Zeit gäbe).

DAS FACEBOOKPRINZIP: ALLE SIND DORT ANGEMELDET, ABER KEINER SCHREIBT ETWAS

Danach kam Facebook (Identi.ca und die ganz kleinen Sachen lasse ich jetzt mal weg, sonst wird es zu unübersichtlich). Bei Facebook sind alle deine Freunde: deine Freunde, deine Nachbarn, Leute aus der Schule, aus dem Verein, die ganzen Politniks, was weiß ich. Alle sind dort angemeldet, aber keiner schreibt etwas. Das ist das Facebookprinzip. Die Empfänger sind einfach zu verschieden, als dass man allen denselben Text schicken wollte. Da kannst du auch im Bus aufstehen und eine Rede halten. „Gastbeitrag: Vom Schweigen“ weiterlesen

Braune Volkszähler? NPD mobilisiert zum Zensus 2011

Deutschland wird gezählt. Am 09. Mai 2011 ist Stichtag für die hierzulande wohl größte Volksbestandsaufnahme seit 1987.

Der damaligen Bevölkerungsinventur gingen energische Proteste einer breiten, bis zur FDP-Jugend reichenden, sozialen Bewegung voraus, die zum Boykott der Zählung aufrief und aus Sorge um Datenschutz und die Einschränkung von Bürgerrechten massenhaft auf die Straße ging.

Die Geburt der informationellen Selbstbestimmung

Noch 1983 leitete das Bundesverfassungsgericht im sogenannten Volkszählurteil das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aus Artikel 1 der Menschenrechte ab. Vier Jahre später sollte die bis dato letzte Volkszählung vorgenommen werden. Nun ist es wieder soweit und die Vorbereitungen für den sogenannten Zensus 2011 laufen auf Hochtouren.

Volkszählungen

Die von der Europäischen Union eingeforderten Pflichtmerkmale beinhalten neben Adresse, Namen und Geburtsdatum auch Fragen zu Bildungsniveau, Profession, Wohn- und Lebensverhältnissen. Über diesen Fragenkatalog hinaus erhebt die Bundesregierung konfessionelle Angaben und erfasst Daten zu Migrationshintergründen. Diese ergänzenden Auskünfte sind allerdings freiwillig.

Die juristische Grundlage dieser Befragung wurde mit dem Zensusgesetz 2011 geregelt, das im Juli 2009 in Kraft trat. Neben dieser Zählung wird außerdem eine Haushaltszählung durchgeführt, durch die alle Wohnungen, ihre Lage im Haus und deren Mieter erfasst werden sollen.

Bei Auskunftsverweigerung 5000 Euro Zwangsgeld

Die Volkszählung wird zum großen Teil registergestützt ablaufen und auf Daten der Bundesagentur für Arbeit, der öffentlichen Arbeitgeber und der kommunalen Melderegister zugreifen. Nur 9,6% der Bevölkerung werden persönlich befragt, für diese aber besteht Auskunftspflicht – wer sich dem widersetzt, dem droht ein Zwangsgeld von 5000 Euro. Im Unterschied zu einem Bußgeld ist hierbei die Schuld nicht durch die Zahlung beglichen, sondern das Zwangsgeld kann so oft eingefordert werden, bis die entsprechende Person bereit ist, ihrer Auskunftspflicht nachzukommen. „Braune Volkszähler? NPD mobilisiert zum Zensus 2011“ weiterlesen

Datenschutz & Überwachung im IKUWO

Am kommenden Wochenende wird im IKUWO ein Workshop zum Themenkomplex Datenschutz und Überwachung stattfinden.

Überwachung

Unter dem Titel Computersicherheit im Überwachungszeitalter wird sich drei Tage lang an der Materie abgearbeitet. Den Auftakt wird am Freitag um 20.30 Uhr der Greifswalder Thomas Reinhold mit seinem Vortrag Freiheit & Überwachung machen. Er bietet einen Einblick in den momentanen Stand der Überwachungs- und Datensammlungsmaßnahmen und die damit verbundenen Gefahren an.

Für die Veranstaltung am Sonnabend (10-17 Uhr) konnte die kompetente Gruppe senselab aus Rostock gewonnen werden. Die Computeraktivisten werden die Notwendigkeit von Datensicherheit erläutern. Die Themen der einzelnen Workshop klingen verheißungsvoll und konzentrieren sich vor allem auf das Verschlüsseln:

  • Mailverschlüsselung
  • Verschlüsselung bei instant messaging
  • Daten Verschlüsseln (truecrypt, cryptobox/NAS, privacy dongle (wie funktioniert Verschlüsselung prinzipiell?)
  • Livedemonstration Passwörter abfangen
  • Anonym Surfen (Tor)

Interessierte werden gebeten, einen eigenen Computer mitzubringen. Wem das nicht möglich ist, der wird gebeten, sich per Email zu melden.

Ab 21 Uhr wird dann zur Arcade Party geladen, auf der nur noch das Bier analog sein soll. Auf Großbildleinwand projiziert, dürfen alte Videospiele reanimiert werden. Aber der Abend ist nicht ausschließlich retro, das ebenfalls angebotene Laser-Tagging ist eine noch relativ junge Disziplin im Spannungsfeld von Streetart und Technikaffinität.  „Datenschutz & Überwachung im IKUWO“ weiterlesen