Aktion gegen Ausverkauf

In den vergangenen Monaten ist es um die vom Abriss akut bedrohte Straze ruhiger geworden. Der Greifswalder Grundstücksbasar ist jedoch nach wie vor quicklebendig. Ein Gastbeitrag der freien Journalistin Anke Lübbert.

Ein eigenes Grundstück unter seinem Wert zu verkaufen – das ist ziemlich dumm. Noch dümmer, wenn man nicht aus Not oder Unwissenheit seinen Besitz verscherbelt, sondern wider besseres Wissen. Genau so einen Ausverkauf plant aber die Stadtverwaltung. 2007 hatte sie für einen Teil der Fläche rund um das Schwedenkontor am Ryck 70 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Ausgerechnet das Petruswerk soll die profitablen Grundstücke nun aber für 25,26 Euro kaufen dürfen.

AKTIONSBÜNDNIS FÜR TRANSPARENZ PROTESTIERT VOR DEM RATHAUS

Am Montag entscheidet die Bürgerschaft über den Verkauf. Ein kurzfristig gegründetes Aktionsbündnis für Transparenz hat bereits am Freitag überall in der Stadt Quadratmeter große Flächen markiert und am Wochenende an die 80 Plakate am Markt, Hafen, Mensa und Europakreuzung aufgehangen, um auf die Entscheidung aufmerksam zu machen. Kurz vor der Bürgerschaftssitzung am Montag gegen 17:30 Uhr will das Bündnis die Aktion mit einer Inszenierung vor dem Rathaus abschließen. „Aktion gegen Ausverkauf“ weiterlesen

Gastbeitrag: Der kernlose Mythos Ernst Moritz Arndt

Ein Gastbeitrag von Alexander Köcher

Am 17. März wird der Senat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald über die Ablegung ihres Namenspatrons abstimmen. Viel ist in den vergangenen Monaten darüber debattiert worden und es ist damit ein Diskurs entstanden, der in diesem Zusammenhang höchst überfällig war. Ernst Moritz Arndt war ein antisemitischer Hetzer, Franzosenhasser und völkischer Nationalist, sagen die einen. Ernst Moritz Arndt war ein standhafter Vorkämpfer gegen Unterdrückung und für Demokratie und Freiheit, sagen die anderen.

Der Austausch der Argumente für diese divergierenden Positionen ist nicht immer sachlich verlaufen – so wie das bei politischen Debatten oft der Fall ist, weil das Politische auch von Befindlichkeiten lebt und eben häufig agonistisch statt konsensual funktioniert. Deshalb ist die vielfach angebrachte Kritik an der Debattenkultur, wie sie sich hier vollzogen hat, unberechtigt.

Verdichtungssymbol kultureller Identität

Für die hiesige Bevölkerung ist der Name eine Herzensangelegenheit; der gebürtige Rüganer Arndt ist in der Region ein Verdichtungssymbol kultureller Identität. Nicht nur die Universität, sondern auch Straßen und Schulen tragen seinen Namen. In Leserbriefen der Greifswalder Lokalausgabe der Ostseezeitung sind deshalb zugezogene Studierende und Professoren, die sich gegen den zweifelhaften Patron ausgesprochen haben, mit Hass und Häme überzogen worden.

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Analyse zur StuPa-Wahl – ein Gastbeitrag

Gestern fand, nachdem schon am Vortag die Ergebnisse für den Senat und die Fakultätsräte bekanntgegeben wurden, die mit fiebriger Spannung verfolgte Auszählung der Stimmen für das StuPa und der Urabstimmung über den Namen der Universität Greifswald statt. Das Ergebnis ist mehr oder minder durchwachsen.

webMoritz-Nutzer ret_marut analysierte in einem Kommentar sehr treffend die StuPa-Wahl, sein Text soll an dieser Stelle als Gastbeitrag einer größeren Öffentlichkeit zuteil werden.

Ein GASTBEITRAG VON RET_MARUT

Da ja alle nur über die Urabstimmung reden, will ich mal die StuPa-Wahl erwähnen, die ja mittlerweile ausgezählt wurde.

1. Es ist gelungen, die Wahlbeteiligung (vermutlich auch, aber nicht nur wegen der zeitgleichen Urabstimmung) enorm zu steigern. Die 12,7% von 2009 wurden beinahe verdoppelt. Die Einrichtung von parallelen und per Netzwerktechnik abgeglichenen Wahllisten hat sich meiner Meinung nach bewährt und sollte auch in den kommenden Jahren genutzt werden. Danke an Michael und den Wahlausschuss für diese sinnvolle Strukturänderung!

2. Die Hochschulgruppen haben wie folgt abgeschnitten: 

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