Nachttanzdemo zum Internationalen Frauentag

Am Internationalen Frauentag findet in Greifswald eine Nachttanzdemo statt. Unter dem Motto dem Motto „Ich will keine Rosen, ich will anerkannte Rechte!“ wird eine stärkere Gleichstellung von Frauen und queeren Personen eingefordert.

„Am 8. März ist internationaler Frauen(kampf)tag. Schon seit über 100 Jahren streiken, streiten, kämpfen und tanzen wir für unsere Rechte und gegen Unterdrückungsmechanismen denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit besteht bisher (wenn überhaupt) nur formal auf dem Papier und ist nicht die Realität von Frauen und Queers. Wenn Gleichberechtigung als selbstverständlich oder wenn bestehende Ungleichheiten durch „naturgegebene“ Unterschiede zwischen Mann und Frau erklärt werden, ist das gefährlich und verschweigt, was durch feministische Kämpfe erreicht werden konnte.

Nachttanzdemo Internationaler Frauentag Greifswald

Solange Frauen und Queers in unserer patriachalen Gesellschaft unterdrückt werden und unsichtbar gemacht werden, bleiben wir laut und ungemütlich! Weltweit breitet sich eine Bewegung von streikenden Frauen und Queers aus. Auch in Greifswald streiken, streiten, kämpfen und TANZEN wir!“

Fakten: 08.03. | 17.30 | Hauptbahnhof

Vortrag über digitale Gewalt und die Struktur diskreditierender Online-Diskurse

Heute Abend spricht Prof. Dr. Konstanze Marx im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg über diskreditierende Online-Diskurse und digitale Gewalt in der technisch vermittelten Gegenwart.

Die Deutung und Besetzung des Begriffs Fünfte Gewalt ist nicht eindeutig. Während die einen den spät ergänzten Bürzel der Gewaltenteilung dem organisierten Lobbyismus zuschreiben und dem Mediensystem den Platz der Vierten Gewalt zuweisen, empfinden andere die Rolle der organisierten Interessenvertreter als überbewertet. Professorin Dr. Konstanze Marx, die heute Abend im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg über die Struktur und Funktion diskreditierender Online-Diskurse sprechen wird, stellt ihrem Vortrag die Frage voran, ob nicht mittlerweile die digitale Gewalt der vielen dem Lobbyismus als Fünfte Gewalt den Rang abgelaufen hat.

Konstanze Marx

(Foto: Konstanze Marx)

Professorin Dr. Konstanze Marx (Universität Mannheim) versteht digitale Gewalt im Zeitalter sozialer Medien als diejenige Gewalt, die üblicherweise sprachlich ausgeübt wird und dadurch zu einem linguistischen Forschungsgegenstand wird. Ihr Vortrag basiert auf der qualitativen und quantitativen Analyse von als Shitstorms und HateSpeech deklarierten diskursiven Ereignissen. „Zuschreibungen wie Shitstorm oder HateSpeech erfolgen allerdings oftmals im Diskurs selbst und tendieren zum einen oder anderen Extrem: entweder wird HateSpeech unter dem Deckmantel berechtigter Kritik verharmlost oder konstruktive Kritik wird mit einer Shitstorm-Etikettierung aus dem Diskurs verbannt.“ „Vortrag über digitale Gewalt und die Struktur diskreditierender Online-Diskurse“ weiterlesen

Zwei Studentinnen erhalten Genderpreis der Universität Greifswald

Gleich zwei wissenschaftliche Arbeiten wurden gestern mit dem diesjährigen Genderpreis der Universität Greifswald ausgezeichnet. Ihre Autorinnen studieren Rechtswissenschaften und Geschichte.

Seit 2006 werden wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Greifswald, die die Geschlechterperspektive in besonderer Weise berücksichtigen, mit einem Preis gewürdigt. Bislang hieß diese Auszeichnung Universitätspreis, in diesem Jahr wurde die mit 500 Euro dotierte Ehrung in „Genderpreis“ umbenannt.

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(Übergabe des Genderpreises 2015 – v.l.n.r.: Prorektor Prof. Micha Werner, Prof. Dr. Sylvia Stracke, Rektorin Prof. Johanna Eleonore Weber, Lydia Krasemann, Sarah Baudis und Ruth Terodde. Foto: Jan Meßerschmidt, Universität Greifswald)

Die Senatsgleichstellungskommission wählte aus zehn „durchweg sehr guten“ wissenschaftlichen Arbeiten zwei Seminararbeiten aus, die die Jury gleichermaßen durch die wissenschaftlich fundierte und innovative Herangehensweise beeindruckten. „Zwei Studentinnen erhalten Genderpreis der Universität Greifswald“ weiterlesen

Universität Greifswald vergibt Genderpreis für wissenschaftliche Arbeiten

Seit 2006 zeichnen das Rektorat und die Senatsgleichstellungskommission der Universität Greifswald jährlich eine wissenschaftliche Arbeit aus, in der die Geschlechterperspektive in besonderer Weise Berücksichtung findet. Bis 2014 hieß die mit 500 Euro dotierte Ehrung „Universitätspreis“, seit diesem Jahr wird sie als „Genderpreis“ ausgeschrieben.

Im vergangenen Jahr wurde die Auszeichnung gleich an zwei wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die beide im Rahmen des Ersten Staatsexamens für das Lehramt an Gymnasien verfasst wurden und die Senatsgleichstellungskommission durch ihre „wissenschaftlich fundierte und innovative Herangehensweise“ beeindruckt haben.

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v.l.n.r.: Rektorin Prof. Johanna Eleonore Weber, die beiden Preisträgerinnen 2014 Annalaura Meißner und Tina Gutjahr, Prof. Dr. Sylvia Stracke, Ruth Terodde, (Foto: Jan Meßerschmidt, 2014)

Die Preisträgerin des vergangenen Jahres, Tina Gutjahr, analysierte in Die sprachliche Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit im Schulbuch das stereotype Frauenbild der DDR. Annalaura Meißner, die zweite Gewinnerin des Universitätspreises 2014, verknüpfte in ihrer Arbeit Sudlerinnen — Marketenderinnen — Landknechtshuren. Wirkungsfelder von Frauen in der Lagergesellschaft des 16. und 17. Jahrhunderts Geschlechter- und Militärgeschichte miteinander.

Für den Genderpreis 2015 können aktuelle wissenschaftliche Abschluss- und Promotionsarbeiten aus allen Fakultäten der Universität Greifswald einschließlich der Universitätsmedizin eingereicht werden. Um teilzunehmen zu können, muss die Arbeit bis zum 19. Juni sowohl in gebundener Form als auch als PDF-Dokument an das Büro der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Universität Greifswald geschickt werden.

Greifswalder Professorin in Sachverständigenkommission der Bundesregierung berufen

Am vergangenen Freitag fand die konstituierende Sitzung der Sachverständigenkommission für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung statt, auf der Manuela Schwesig (SPD) den Sachverständigen den Berichtsauftrag für ihr Gutachten erteilte. In die zwölfköpfige Kommission wurde mit Prof. Dr. Eva Blome auch eine Wissenschaftlerin der Universität Greifswald berufen.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verspricht sich von dem Gutachten entscheidende Impulse für die Gleichstellungspolitik in Deutschland: „Für mich ist Gleichstellungspolitik moderne Gesellschaftspolitik. Für Frauen und Männer, für die Vielfalt der Lebensentwürfe und Lebensläufe.“

Die Sachverständigen sollen bei ihrer Arbeit der Frage nachgehen, welche konkreten politischen Schritte es Frauen und Männern ermöglichen, sich in der Arbeitswelt und in der Familie tatsächlich auf Augenhöhe zu begegnen. Der Erste Gleichstellungsbericht, vorgelegte 2011, hatte gezeigt, dass punktuelle Lösungen bei der Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern nicht ausreichen.

(Foto: Kilian Dorner, Universität Greifswald)

Besonderer Handlungsbedarf bestehe vor allem bei den Übergängen im Lebensverlauf, bei denen sich aus unterschiedlicher Geschlechterperspektive verschiedene Anforderungen ergäben. Gleichstellungspolitische Schlüsselstellen sind demnach Berufseinstieg, Berufskarriere, Familiengründung und familiäre Pflege.

Ministerin Manuela Schwesig erklärte am vergangenen Freitag: „Gerade an diesen Übergängen fallen Entscheidungen, die sich langfristig auswirken — auf das Einkommen, die Lebensqualität und die Möglichkeit, so zu leben, wie man es sich wünscht. Ich erhoffe mir vom Zweiten Gleichstellungsbericht auch Erkenntnisse darüber, wie wir die Potenziale von Partnerschaftlichkeit für mehr Gleichstellung einsetzen können.“

Die Sachverständigenkommission soll den Zweiten Gleichstellungsbericht, der sich aus ihrem Gutachten und der Stellungnahme der Bundesregierung zusammensetzen soll, Anfang 2017 vorlegen. Parallel dazu wird ein Resümee zur Umsetzung von Empfehlungen aus dem Ersten Gleichstellungsbericht veröffentlicht.

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Gender Bender Action Days 2014: Stricken für Männer, Frauen in der Wissenschaft und handfeste Selbstbehauptung

Heute beginnen die Gender Bender Action Days 2014. Die queer-feministischen Tage finden in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt und bereichern die Greifswalder Pfingsttage mit einem vielseitigen Programm und vielen Workshops und Vorträgen sowie der inzwischen traditionellen Abschlussparty.

Programmheft der Greifswalder Gender Bender Action DaysIn den Workshops und Gesprächsrunden werden unterschiedliche Themen angepackt, die vom gemeinsamen Austausch über Lookismus, der emanzipatorischen Elternschaft oder der männlichen Sozialisation im Patricharchat bis hin zum Strickkurs für Männer, einem DIY-Schlagzeug-Workshop oder einem Krav Maga bewehrten Selbstbehauptungstraining reichen. Einige dieser Veranstaltungen sind an ein eingeschränktes Publikum adressiert, nähere Informationen dazu sind im Programmheft vermerkt.

Um die berühmte gläserne Decke wird es bereits heute Abend beim moderierten Podiumsgespräch zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“ gehen, bei dem mehrere Akademikerinnen der Greifswalder Universität über Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbetrieb diskutieren werden. Am Sonnabend wird es etwas subkultureller, denn der partizipative Abendvortrag wird sich mit Fragen von Geschlechtskonstruktion und den damit verbundenen Herrschaftsstrukturen im Hardcore beschäftigen, ehe auf der Abschlusssause die Nacht zum Tag gemacht wird.