Ein kurzer Film von Christoph Eder, der Enrico Pense bei den Vorbereitungen zu seiner Ausstellung Operation Pudel in der Greifswalder Kulturbar beobachtete. Die Musik dazu steuerte Lofi Deluxe bei.
Schlagwort: Kunst
Insomnale bleibt rastlos
Über 600 Besucher sollen allein die Eröffnung der Insomnale besucht haben, ehe die eintreffende Polizei die Sause für beendet erklärte. Seit knapp einer Woche ist die größte Ausstellung junger Kunst Mecklenburg-Vorpommerns in Gange und mittlerweile sollen 800 Menschen in die Hallen geströmt sein, um die Nabelschau der CDFI-Studierenden zu inspizieren.
Fleischgewordenes Mikado bei der Twisterperformance
Da sich die Insomnale in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet, verändert sie Tag für Tag ihre Gestalt und wächst immerfort. Ein Wiederholungsbesuch wird daher immer wieder Neues zu Tage fördern. Die Hallen sind täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags gibt es öffentliche Führungen, die jeweils um 15 Uhr beginnen.
Auch für die anbrechende Woche werden Insomnale-Veranstaltungen angekündigt. So soll am heutigen Spätnachmittag ab 18 Uhr eine Twisterperformance stattfinden. Twister, das ist dieses hanebüchene Spiel mit den bunten Kreisen aus den Neunzigern, bei dem sich die mitspielenden Menschen in fleischgewordene Mikado-Stäbe verwandeln. Bei der Performance soll die Spielfläche auf gigantische Art überdehnt werden – man darf gespannt sein, wie viele Leute sich dafür begeistern lassen.
Begeisterungswürdig ist auf jeden Fall die Öffentlichkeitsarbeit der Organisationsgruppe, die allen Pannen zum Trotz kaum einen Kanal ungenutzt lässt, um auf die Kunstausstellung aufmerksam zu machen. Den neuen Medien sei dank, konnte auch das späte Eintreffen der Werbemittel die rege Publikumsnachfrage nicht bremsen.
INSOMNALE HÖREN – DER PODCAST ZUR AUSSTELLUNG
Jetzt wurde unter dem Titel Insomnale Hören sogar ein eigener Insomnale-Podcast produziert, dessen erste Folge vor zwei Tagen veröffentlicht wurde. Im Podcast-Interview reflektiert die Kunststudentin und Mitorganisatorin Nicole Krosch ihre Eindrücke der zurückliegenden Wochen.
An dieser Stelle muss auch auf einen neuen Beitrag von Greifswald TV hingewiesen werden. Hierfür wurden einige ältere Interview-Fetzen wiederverwendet und mit aktuellen Eindrücken und Wortschnipseln zusammengeschnitten. Empfehlenswert ist er vor allem für diejenigen, die es bis dato noch nicht auf das Insomnale-Gelände geschafft haben.
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Insomnale-Programm:
- 15.6. | 14 Uhr, Kunstwissenschaftliches Kolloquium / Landesmuseum
- 18.6. | 21 Uhr, Konzert: Naked Neighbours on TV
- 21.6. | Fête de la Musique
- 22.6. | 20 Uhr, Filmnacht
- 23.6. | 20 Uhr, Preisverleihung (Theater), danach FSR Party (Insomnale)
- 24.6. | 21 Uhr, Multimediale Lesung
- 26.6. | 20 Uhr, Finissage
Mehr Text und Bild:
- Insomnale 2011 – Ein Streifzug in den Ameisenstaat
- Insomnale 2011 feierlich eröffnet
- Großausstellung in Gefahr – Rettet die Insomnale!
- Kurz vor Torschluss: Insomnale goes Mensa
Insomnale im Netz:
- Homepage
- Youtube
- Soundcloud
Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #4
Den Pfingstfeiertagen folgt die Projektwoche der Universität, die viele Studierende zum Anlass für eigene, ortsferne Unternehmungen nutzen dürften. Wer hier bleibt, soll nicht versauern und darf sich zum Beispiel auf die französische Ska-Legende Skarface, auf ein punkrockiges Sorglospaket im Klex oder auf einen Ausflug im Zeichen der Kunst(handwerks)schau Kunst Offen freuen.
SKARFACE – LEGENDARY SKA FROM PARIS
Die seit 1991 bestehende französische Ska-Band Skarface kehrt nach Greifswald zurück. Damals, vor ungefähr zwölf Jahren, traten die Offbeat-Urgesteine bei einem der letzten Konzerte im ehemaligen AJZ/Café Quarks auf. Inzwischen verweist die Band auf ein breites Portfolio von Veröffentlichungen: 11 Alben wurden aufgenommen und auf vielen Kompilationen ist man vertreten.
Die in der Skinhead-Kultur verwurzelte Band hat mittlerweile die Welt abgemessen, war sogar mehrmals in Japan auf Tour und surft seit fast zwei Jahrzehnten auf der dritten Ska-Welle. „Egal welcher Generation und ob nun Skinhead, Mod, Punk oder subkulturell Ungebundener: vor dem Lebensfreude und Unity-Spirit versprühenden Skarface-Ska sind alle gleich – aufgehoben in einer verschwitzt verzückten Partycrowd!“
Davor und danach wird Midnaid Devil Silvio für bewegungserzwingende Plattenunterhaltung sorgen. Kids, get united!
http://www.youtube.com/watch?v=N9TSH8yzDtg
Fakten: 10.06. | 22 Uhr | IKUWO | 10 EUR
THIS IS NOT A DJ-TEAM!
Indie-Parties sind in der letzten Zeit rar geworden, weswegen der für heute angekündigte Abend im Geokeller fast schon ein bisschen retrospektiv anmutet.
Mit dieser Party verabschiedet sich auch eine DJane, die ihre Zelte in Greifswald abbricht und weiterzieht.
This is not a DJ-Team!
Fakten: 10.06. | 22 Uhr | Geokeller | 1,50 EUR
PUNKROCKGEMURMEL: SPIT OUT YOUR ANGER
Im KLEX steht der Sonnabend ganz im Zeichen der Punkerkultur. Ab 18 Uhr wird dort ein Flohmarkt stattfinden, auf dem neben Terrors altem Nietengürtel und Hexes Lieblingspatches hoffentlich jeder erdenkliche Klimmbimm angeboten wird, der irgendwie mit der Szene assoziiert werden kann.
Anschließend geht es im Konzertsaal mit den Stumbling Pins aus Schleswig-Holstein, den regional angesiedelten Casual Bastards und der Greifswalder Punkhoffnung Tesla Cessna, die als terrortorialen Bezugspunkt die Dänische Wieck angeben, weiter.
Zur vorfreudigen Hörprobe sei Tesla Cessnas Peace and Anarchy empfohlen!
Fakten: 11.06. | ab 18 Uhr | KLEX | 5 EUR
KUNST OFFEN: FAHRTEN INS WEISS-BLAUE
Wie jedes zu Pfingsten findet auch 2011 das flächendeckende Kunst Offen statt, inzwischen zum 17. Mal. Unzählige Künstler und Kunsthandwerkerinnen öffnen über das Wochenende ihre Ateliers, Galerien und Werkstätten und laden zu einem Besuch ein.
Wichtigstes Utensil für entsprechende Fahrten ins weiß-blaue mit dem Auto oder Radl ist dabei eine Karte, auf der alle Veranstaltungsorte von Kunst Offen verzeichnet sind.
Fleischervorstädter sollten unbedingt mal im efeubewachsenen Haus in der Gützkower Straße vorbeigucken. Dort wird Cindy Schmid aka swinx eigene Arbeiten ausstellen und zum letzten Mal die internationale Mailart-Ausstellung Who I am, die vor Wochen im Falladahaus aufgebaut war, zeigen. Ihr Garten ist Sonnabend bis Montag geöffnet.
Alte Bäckerei: „Das erste, was bei mir hing, war die Haut unter meinen Augen“
Nur einen Tag nach Eröffnung der Insomnale feiern am heutigen Frühabend zwei Studentinnen des hiesigen Kunstinstituts bereits die nächste Vernissage.
In der Alten Bäckerei präsentieren Franziska Harnisch und Mandy Witt, deren künstlerisches Schaffen sowohl in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht oft parallel geschieht, erstmals ihre Arbeiten zusammen. Der Ausstellungstitel Das erste, was bei mir hing, war die Haut unter meinen Auge beschreibt die malerisch-grafische Auseinandersetzung mit Farbe und Zeichnung auf kleinem Format.
Nach der Vernissage ist die Ausstellung vom 11. bis zum 16. Juni jeweils von 15-18 Uhr geöffnet.
Fakten: 09.06. | 18 Uhr | Alte Bäckerei
Kurz vor Torschluss: Insomnale goes Mensa
Die Insomnale-Gruppe nutzte den letzten Tag vor der Vernissage, um in der Mensa performativ auf die große Gemeinschaftsausstellung aufmerksam zu machen. Greifswald TV war dabei und veröffentlichte einen kurzen Bericht.
Insomnale 2011 kurz vor der Eröffnung – Ein Streifzug in den Ameisenstaat
Nun also doch: Die Insomnale wird dieses Jahr stattfinden und ihre Eröffnung steht unmittelbar bevor. Als Mitorganisatorin Karolin Schwab Mitte März über die Probleme der größten Ausstellung junger Kunst hierzulande sprach, war es noch schlecht bestellt um die wichtigste studentische Veranstaltung dieser Art. Inzwischen hat sich einiges getan und die Insomnale 2011 wird greifbar.
Verborgene Schätze — ein begrüntes Ensemble als behagliches Heim
Eine der größten Schwierigkeiten bei der Organisation warf damals wie so oft die Suche nach einem geeigneten Ort auf. Diese Hürde wurde mit Bravour genommen und es konnte ein wunderbares Gebäudeensemble in Bahnhofsnähe angemietet werden.
Vom industriellen Werktätigkeitscharme der Hallen, denen schon bei der Gemeinschaftsausstellung Alle in ’ner Halle, beim GrIStuF 2010 und zuletzt bei der Sammlung Fleischervorstadt eine frischzellige Kulturkur angediehen wurde, ist hier derzeit nicht mehr viel zu merken. Erst auf den zweiten Blick nimmt man die Rohre und Stromanschlüsse zwischen den Leinwänden, Farbeimern und Werkzeugen wahr und erahnt, was hier einmal stattgefunden haben mag.
Diese Gebäude sind unsichtbar und verbleiben im Abseits. Ein Kleinod, das der Kunstausstellung ein vortreffliches Heim bieten wird.
„Wir sind wie ein Ameisenstaat“
Kunststudent Lars Fritzsche baut an einem Tresen. Irgendwann findet er endlich einen Moment Ruhe, legt die Bohrmaschine zur Seite und sucht sich einen Platz. „Wie ein Ameisenstaat“ funktioniere die Organisationsgruppe inzwischen. Ein Staat ohne Königin, an deren Stelle die Idee der Insomnale schwebe, über allem. Die anderen nicken zustimmend.
Es ist ein Kommen und Gehen: Über 80 Anmeldungen sind eingegangen – etwa genauso viele wie im letzten Jahr. Bis dato haben zwar kaum die Hälfte der Exponate ihren Weg in die Hallen gefunden, dennoch herrscht rege Fluktuation.
Drei Studentinnen spannen roten Stoff auf einen selbstgebauten Holzrahmen. Hin und wieder kommt jemand in farbbefleckter Latzhose und fragt, ob inzwischen Strom gelegt sei. Es wird über Einsparpotentiale beim Firnis diskutiert und befürchtet, dass das Büffet nicht reichen könnte. Die Frage nach Verschiebungen zwischen künstlerischen Ausdrucksformen und absehbaren Trendenzen wird einhellig beantwortet: Dieses Jahr ist wohl Malerei en vogue.
Klicker, Knister, Vernissage
Ähnlich den Vorjahren ist auch die Insomnale 2011 von einem Begleitprogramm umwoben, das die Hallen im Ausstellungszeitraum vom 8. bis zum 26. Juni begehrlich und begehbar machen wird. Zur Vernissage reist einmal mehr Donkey Princess an, die hier in Greifswald erst vor drei Wochen die Vernissage Kevin Neitzels begleitete.
Wenn danach Christian Löffler, der sich im vergangenen Jahr selbst als ausstellender Künstler beteiligte, es flirren, blippsen, knistern und knacken lässt, wird der Bogen zur Finissage der vergangenen Insomnale geschlagen, ehe Steffen Kirchhoff den würdigen Abschluss des Abends bereitet.
Inzwischen sind die drei Kunststudentinnen mit dem Bespannen des Rahmens fertig geworden und beginnen mit einer ersten Grundierung. „Das lässt sich schon gut an“, ahmen sie augenzwinkernd ihre Dozentin nach und tragen noch mehr Farbe auf. Ein Gewitter kreist über der Stadt, es blitzt. Was elektrisiert hier eigentlich wen? Strobohobo!
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Außer dem kunstwissenschaftlichem Kolloquium und der Preisverleihung finden alle Veranstaltungen in den Hallen (Bahnhofstr. 44) statt.
- 08.6. | 15 Uhr, Vernissage
- 13.6. | 18 Uhr, Twisterperformance
- 15.6. | 14 Uhr, Kunstwissenschaftliches Kolloquium / Landesmuseum
- 18.6. | 21 Uhr | Konzert „Naked Neighbours on TV„
- 22.6. | 20 Uhr, Filmnacht
- 23.6. | 20 Uhr, Preisverleihung / Theater, anschließend FSR Party / Bahnhofstraße 44
- 24.6. | 21 Uhr, Multimediale Lesung
- 26.6. | 20 Uhr, Finissage