Ein kurzweiliger Dreiminüter von Christoph Eder über die Mailart-Ausstellung Who I am im Fallada-Haus.
Schlagwort: Kunst
Alte Bäckerei: Zdeněk Burian „Leben in der Urzeit“
Die Alte Bäckerei geht den jungen Frühling paläontologisch an und präsentiert in einer Ausstellung Skizzen des tschechischen Zeichners Zdeněk Burian.
Mit seinen Illustrationen verewigte sich dieser im wohl verbreitetsten Saurierschinken Zdeněk Špinas: Leben in der Urzeit. Burian wird als signierender Gast angekündigt, umso spannender wird die Auflösung der Frage sein, wer an seiner statt auftreten wird, denn der vielkopierte Mähre ist vor knapp 30 Jahren verstorben.
Die Ausstellung ist vom 11. bis zum 15. April täglich von 16-18 Uhr geöffnet.
Fakten: 08.04. | 17 Uhr | Alte Bäckerei
Letzte Gelegenheiten: Examensausstellungen kurz vor dem Ende
In der zurückliegenden Woche fanden die ersten sieben der neun angekündigten Examensausstellungen der Lehramtsstudierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts statt.
Heute stehen noch zwei Termine im Café Caspar und in der Kulturbar auf dem Programm, außerdem werden in den Abendstunden nochmals die drei Ausstellungen in der Burgstraße geöffnet sein.
Vom Baum an die Wand — Camera Obscura Installation in der Burgstraße
Dort präsentierte neben Karoline Stade und Mirjam Ruckick-Thies auch David Reichenbach Teile seiner Arbeiten. Seine Camera-Obscura-Installation blieb vielen im Gewusel der Vernissage verborgen und läuft Gefahr, als verdunkelter Raum in Vergessenheit zu geraten.
Was im Dunkel nicht sichtbar war, schleicht sich bei Tageslicht durch die haselnussgroße Öffnung im Fenster. Anfangs kaum wahrnehmbar, ergreifen nach wenigen Augenblicken die ersten Silhouetten Besitz vom schwarzen Zimmer. Feinverästelte Zweige scheinen die Wand zu durchdringen und erobern den Raum, draußen im Hof hängt ein Spiegel im Baum. Eine ganz hervorragende Idee!
Bleibt es so hell, dann kann diesem Schauspiel heute nochmal ab 18 Uhr beigewohnt werden. Von Ruckick-Thies‘ Ausstellung, die sich zwei Etagen darüber befindet, wurde bereits ein kurzes Video veröffentlicht, das während der Vernissage entstand.
Alle Orte und Zeiten der Abschlusspräsentationen sind in diesem Beitrag aufgelistet.
Internationale Mailart-Ausstellung „Who I am“
Am Wochenende steht schon wieder die Eröffnung einer Ausstellung auf dem Programm und standesgemäß wird auch diese mit einer Vernissage begangen.
Bis zum 15. April wird das Falladahaus die Arbeiten von insgesamt 77 Künstlerinnen beheimaten. Die Greifswalder Grafikerin Cindy Schmid aka swinx initiierte dafür im Juni 2010 den Beginn einer Mailart-Aktion.
Ihr call for mailart, der Aufruf zur einsendenden Beteiligung, fand in 26 Ländern Gehör und entsprechend vielseitig dürften die postwendend eingesandten Kunstwerke im briefkastenschlitztauglichen Format beschaffen sein. Das sinnstiftende Thema für die ungewöhnliche Gemeinschaftsausstellung lautet Who I am.
Freiheit + Individualität + Briefmarke = Mailart
Unter Mailart versteht Schmid „postalisch versandte Kunstobjekte“, denen ein kommunikativer Akt eingeschrieben ist: „einer der Hauptgedanken von Mailart ist, erst mit sich selbst und anschließend mit anderen Künstlern, in Kontakt zu treten. Es ist eine Kunstrichtung, welche unabhängig vom Kunstmarkt existiert – sie ist absolut unkommerziell – die Künstler erhalten ihre Kunstwerke nicht zurück“.
Einen Namen in der Kunstwelt verdient man sich damit kaum und so gereicht diese Ausdrucksform zum schaffenden Selbstzweck, der allerdings viele Menschen verbindet – so weist allein die Facebook-Gruppe IUOMA (International Union of Mail Artists) immerhin 690 Mitglieder auf.
Die für Who I am eingegangenen Kunstwerke variieren, präsentiert werden unter anderem Collagen, Illustrationen und Drucke. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Quartiersbüro Fleischervorstadt realisiert und ist bis zum 15. April montags, mittwochs und sonnabends von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Für die Vernissage konnte die augenzwinkernde Jazzkapelle Private Cash Group aus Greifswald gewonnen werden.
Fakten: 02.04. | 19 Uhr | Fallada-Haus (Steinstr.59) | Vernissage
Vernissage: Atelier PIX „Tagwerk“
In der Galerie des IPP findet am heutigen Frühabend eine Vernissage der Gruppe PIX statt, in der vierzehn großformatige Ergebnisse der täglichen Atelierarbeit präsentiert werden.
Atelier PIX ist der offene, integrative Kunstraum des Pommerschen Diakonievereins (PDV). In der 2008 gegründeten Kunstgruppe arbeiten Alex Lange, Annette Völker, Beate Wurster, Christian Krohnfoth, Jorinde Otto, Lutz Jürgens, Karola Weber, Ulrike Freiberg, Oliver Skrock, Peter Pölsing, Ralf Vaegler, Rüdiger Schmitt, Stefan Matschuk und Willi Bauer.
Die Laudatio wird Jennifer Mae Graf (Pastorin des PDV) halten, für musikalische Umrahmung wird mit „Blind Date“ die Band des PDV angekündigt. Die Ausstellung ist bis zum 19. Mai täglich 10-17 Uhr geöffnet.
Fakten: 31.03. | 18 Uhr | IPP (Wendelsteinstr. 1)
Abschlusspräsentationen des CDFI #5
Kunsterzieher bleiben Mangelware. Diese Erkenntnis gewinnt, wer von den Examenspräsentationen der Lehramtsstudierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts (CDFI) Notiz nimmt. Im Rahmen des ersten Staatsexamens stellen die angehenden Pädagoginnen in der kommenden Woche aus und präsentieren gemeinsam ihre Arbeiten unter dem Titel 8+1, der gleichzeitig das Geschlechterverhältnis markiert.
Vor uns steht eine Woche, die beste Unterhaltung mit Rotwein, Häppchen und Kunstgedöns offeriert. Verteilt über das Greifswalder Zentrum und konzentriert in der Fleischervorstadt, werden die üblichen Räume temporär okkupiert: seien es Orte wie die Medienwerkstatt und die Malsäle des CDFI oder die mittlerweile zum dritten Mal – quasi-wächterhäuslerisch – genutzte Burgstraße 11.
Der Greifswalder Kunstfrühling wird allerdings nicht erst mit diesen Examensausstellungen eingeläutet, denn derzeit findet beinahe jeden Tag irgendwo in der Stadt eine Vernissage statt. Man trifft sich zum Glotzen und wird sich in den nächsten Wochen noch häufiger über den Weg laufen, versprochen.
ALLE TERMINE IM ÜBERBLICK
Um für Klarheit zu sorgen und dafür, dass die Übersicht in dieser leider nicht von Dauerhaftigkeit geprägten Ausstellungsdichte nicht verlustig geht, sind hier nochmal alle Künstler, Veranstaltungsorte und Öffnungszeiten aufgelistet und auf einer Karte versammelt.
Montag, 4.4.
Svea Cichy: Was am Ende bleibt
Vernissage: 18 Uhr, Medienwerkstatt (Bahnhofstr. 50)
Öffnungszeiten: 5.4. 14-16 Uhr, 6.4. 8-10 Uhr, 7.4. 14–16 Uhr, 8.4. 8-10 Uhr
Andrea Gottlebe stattlandmeer
Vernissage: 19 Uhr, Malsaal CDFI (Bahnhofstr. 46-47)
Öffnungszeiten: 5.4. 14-16 Uhr, 7.4. 10-12 Uhr
Karoline Stade covers, Mirjam Ruckick-Thies CELEBRITY SKIN, David Reichenbach …wie die Motten das Licht
Vernissage: 20 Uhr, Burgstraße 11
Öffnungszeiten: 5.4.-6.4. 14-17 Uhr, 8.4. 18-20 Uhr
Dienstag, 5.4.
Diana Hohenstein Ich fühle mich beobachtet
Vernissage: 18 Uhr, Nexö-Passage
Öffnungszeiten: 6.4.-7.4. 14-16 Uhr
Anne Richter ansichtssache.
Vernissage: 20 Uhr, Fleischerstraße 17
Öffnungszeiten: 6.4.-7.4. 13-15 Uhr
Freitag, 8.4.
Stefanie Krüger mechanisch
Finissage: 18 Uhr, Cafe Casper (Fischstr.)
Öffnungszeiten: 6.4.-7.4. 16-18 Uhr
Beate Müller samtgrau
Vernissage: 19 Uhr, Kulturbar (Lange Str. 93)
Öffnungszeiten: 6.4.-17.4. ab 11 Uhr
Ein Laufzettel inklusive der Karte steht als pdf-Dokument zum Download bereit. Für die Ausstellungswoche wurde außerdem eine eigene Veranstaltung im sozialen Netzwerk Facebook erstellt.