Analyse zur StuPa-Wahl – ein Gastbeitrag

Gestern fand, nachdem schon am Vortag die Ergebnisse für den Senat und die Fakultätsräte bekanntgegeben wurden, die mit fiebriger Spannung verfolgte Auszählung der Stimmen für das StuPa und der Urabstimmung über den Namen der Universität Greifswald statt. Das Ergebnis ist mehr oder minder durchwachsen.

webMoritz-Nutzer ret_marut analysierte in einem Kommentar sehr treffend die StuPa-Wahl, sein Text soll an dieser Stelle als Gastbeitrag einer größeren Öffentlichkeit zuteil werden.

Ein GASTBEITRAG VON RET_MARUT

Da ja alle nur über die Urabstimmung reden, will ich mal die StuPa-Wahl erwähnen, die ja mittlerweile ausgezählt wurde.

1. Es ist gelungen, die Wahlbeteiligung (vermutlich auch, aber nicht nur wegen der zeitgleichen Urabstimmung) enorm zu steigern. Die 12,7% von 2009 wurden beinahe verdoppelt. Die Einrichtung von parallelen und per Netzwerktechnik abgeglichenen Wahllisten hat sich meiner Meinung nach bewährt und sollte auch in den kommenden Jahren genutzt werden. Danke an Michael und den Wahlausschuss für diese sinnvolle Strukturänderung!

2. Die Hochschulgruppen haben wie folgt abgeschnitten: 

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Greifswalder Studententheater geht in die Schwebe

Im Dezember erfuhr das Greifswalder Studententheater (Stuthe) vom bevorstehenden Zwangsauszug aus den bisher genutzten Räumlichkeiten in der Soldmannstraße.

Kurz darauf fand eine Demonstration für den Erhalt der Straze statt, an der sich – zusätzlich motiviert durch die  aktuelle Situation – viele Theateraktive beteiligten.

Auch dieses Haus diente Stuthe zeitweise als Zuhause. In nur fünf Tagen konnten über 3000 Unterschriften für die Unterstützung des Studententheaters gesammelt werden. Was hat sich nun in der Zwischenzeit getan?

  • Der Senat der Universität bewertet laut Beschluss die Arbeit des StuThe positiv und beauftragt die Universitätsverwaltung, kurz- und langfristig die Raumprobleme des StuThe zusammen mit dem Studentenwerk zu lösen
  • Es gab Gespräche mit dem stellvertretenden Kanzler Schönebeck und dem Raumbeauftragten Herrn Okon; der voraussichtliche Umzug wird vom 04.01. auf den 15.01. verschoben, passable Räume für Lagerung, Sitzung und Proben seien angedacht
  • Die Universität wird für den Umzug Transporter bereitstellen
  • Im Januar soll ein runder Tisch mit dem Studentenwerk, städtischen Vertretern, der Univerwaltung und StuThe stattfinden
  • Verschiedene Vereine unterstützen das Studententheater und bieten Proberäume an

Kurz vor Weihnachten hat auch Greifswald TV einen fast fünfminütigen Beitrag über die Existenznöte der Schauspieler und Schauspielerinnen aus der Soldmannstraße produziert und ihn gestern im Internet veröffentlicht.

Darin wird die Odyssee durch die verschiedenen Greifswalder Spielstätten visuell nachvollzogen und ein Interview mit dem Vereinsvorsitzenden Jörn Sander geführt. Ein Highlight sind die Innenaufnahmen aus der Straze, die wohl leider bald historischen Wert haben werden.

Nach eigener Aussage organisiert sich Stuthe gerade als „schwebende Struktur“ und erarbeitet Raumpläne für die Proben und Aufführungen. Es ist traurig und beruhigend zugleich, dass man dabei auf jahrelange Erfahrung der Raumlosigkeit zurückgreifen kann.

Am kommenden Wochenende wird Stuthe die Räume in der Soldmannstraße mit einer Doppelaufführung der Grünen Gans verabschieden. Die Inszenierung baut auf die Vorlage Konstanty Ildefons Gałczyńskis auf und wurde bereits beim Polenmarkt im November des vergangenen Jahres begeistert vom Publikum  aufgenommen.

Wir werden in neun Tagen sehen, wie es mit dem Greifswalder Studententheater weitergeht und ob der Auszug tatsächlich wie angekündigt am 15. Januar vollzogen wird. Bis dahin dankt Stuthe herzlich allen UnterstützerInnen, WeitersagerInnen und UnterzeichnerInnen.

Fakten: 09./10.01 | 20 Uhr | Soldmannstraße 23

(Fotos: Eva Held, Kevin Neitzel)

Studententheater wird auf die Straße gesetzt

Es sind noch nicht einmal drei Wochen vergangen, seitdem ich auf die angespannte Raumsituation des Greifswalder Studententheaters (Stuthe) aufmerksam machte. Inzwischen hat sich einiges getan, aber um gleich jeden Hoffnungsschimmer zu ersticken: Die Lage ist noch brenzliger geworden, Stuthe ist seit gestern existentiell bedroht.

Nur zweieinhalb Jahre Halbwertzeit

Seit dem 11. Dezember ist es amtlich: Das Studententheater muss bis zum 4. Januar 2010 die erst seit dem Frühjahr 2007 genutzten Räume in der Soldmannstraße 23 verlassen. Damit verlieren die Studierenden nach der Bahnhofstraße 50, der Makarenkostraße (Kiste) und der Stralsunder Straße 10 bereits die vierte Wirkungsstätte durch universitäre Umstrukturierungen binnen kurzer Zeit. Die Halbwertzeit einer Spielstätte beträgt bei Stuthe nur noch etwa zweieinhalb Jahre, doch dieses Mal ist der Umzug alternativlos.

Kurz- und mittelfristige Lösungen zur Raumfrage wurden zwar zusammen mit der universitären Verwaltung regelmäßig nach einem Auszug gesucht, eine finale und planungssichere Heimstatt für die Zukunft konnte dabei bisher allerdings noch nicht gefunden werden. Jeder Umzug der vergangenen Jahre bedeutete für Stuthe nicht nur einen enormen mehrmonatigen Kraftakt,  sondern vor allem die Verhinderung von dem, was die Studierenden am besten können: Theater spielen.

Verpasste Chance: Das Kulturhof-Konzept „Studententheater wird auf die Straße gesetzt“ weiterlesen