Vorneweg: Der Aufmarsch der NPD durch Greifswald war für die Nationalen kein Erfolg!
Nachdem sich der Demonstrationsbeginn aufgrund einer Sitzblockade verzögerte und eine umgekehrte Marschrichtung beschlossen wurde, kam es auch trotz der Planänderung immer wieder zu erfolgreichen Störungen, die schließlich in einer Totalblockade der Schönwalder Straße gipfelten. Dorthin wurden die Nazis umgeleitet, nachdem elf vorherige Menschenblockaden immer wieder verhinderten, dass die NPD in den Stadtteil Schönwalde II gelangen konnte und sie schließlich zum Südbahnhof zurückgeleitet wurde.
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Da bereits Endstation Rechts, der NDR, die Ostsee-Zeitung und der webMoritz über den Tag berichteten, verweise ich in der folgenden Zusammenfassung der Medienberichte auf die entsprechenden Seiten und Videos, und verzichte auf eine nochmalige Wiederholung der Ereignisse.
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BÜNDNIS: „KONZEPT DER MASSENBLOCKADEN IST AUFGEGANGEN“
Das informelle Bündnis Greifswald Nazifrei bewertet die Aktionen gegen den NPD-Aufmarsch als erfolgreich und freut sich über die Beteiligung eines breiten Spektrums von linken und bürgerlichen Demonstranten.
In der noch gestern veröffentlichten Pressemitteilung wird resümiert:
„Die Anzahl der Blockierenden und die sich daraus formierenden Blockaden haben es möglich gemacht, dass die Neonazis nur mit erheblichen Störungen laufen konnten. Für uns ist die deutliche Verkürzung der Route ein Erfolg! Es zeigt uns, dass viele couragierte Menschen in Greifswald bereit waren sich entschlossen gegen die Verbreitung neonazistischer Propaganda auf die Straße zu setzen.„
Beim Internetportal Endstation Rechts fühlte man sich an die Geschichte vom Wettrennen zwischen Hase und Igel erinnert: „Wo die Rechtsextremisten auch hinkamen, die Gegendemonstranten waren bereits da“.
(Foto: Endstation Rechts)
NATIONALE SOZIALISTEN: „OHNE POLIZEI WÄREN WIR SCHON LÄNGST LOSGEGANGEN“
Verfolgt man die Tweets aus den Reihen der Nazis, spürt man anfangs noch das euphorische Selbstbewusstsein und die drängelnde Ungeduld, endlich marschieren zu dürfen:
- Stehen bereit für den marsch. Liegt jetzt an den Bullen, wann wir laufen….ohne Polizei wären wir schon längst losgegangen…
- Bullen diskutieren wieder nur,statt zu handeln…bald kommen unsere…dann !!m3achen wir das..
- Demo verläuft schnell u kraftvoll…zecken kommen nicht hinterher
(Fehler im Original)
(Foto: Endstation Rechts)
PROJEKT STILLSTAND – WENN HASS UND RASSISMUS SICH DIE BEINE IN DEN BAUCH STEHEN
Nur wenig später sollte sich die Schrittgeschwindigkeit der Nazis immer weiter verlangsamen, bis es schließlich am frühen Nachmittag zum totalen Stillstand kam. Als Stimmungsseismograph taugt der Ticker des rechtsextremen Portals MUPINFO, wo sich nach den immer neuen Blockaden erste Frustration Bahn bricht:
- 14:08 Das Minusmenschentum hat noch immer nicht genug.
- 14:11 Verwegene Online-Antifaschisten träumen gar von einem vorzeitigen Rückzug zum Bahnhof. Dazu müßten lediglich ganz, ganz viele demokratische Schafe an der und der Stelle zur Zirkusvorstellung antanzen.
Diese Prophezeiung erfüllte sich schließlich und die NPD wurde endgültig umgeleitet und erhielt keine Chance mehr, durch Schönwalde II zu laufen. Auch die Abschlußkundgebung wurde von Pfiffen und Buh-Rufen begleitet. Dazu der rechte Ticker:
- 15:53 Udo Pastörs hält eine eindrucksvolle und ausgekräftige Rede, der linke Pöbel wird lauter.
- 15:45 Auge im Auge stehen die Lager nebeneinander. Zur Zeit spricht Bräuninger und erinnert im Zusammanhang mit Polen an den Bromberger Blutsonntag. So lernen die Gutmenschen auch noch was dazu. Bildung fetzt!
(Fehler im Original)
STUDENTISCHE MEDIEN SORGTEN FÜR HERVORRAGENDE BERICHTERSTATTUNG
Ein großes Lob geht an die Redaktion des webMoritz. Dort unterhielt man einen Ticker, für den insgesamt 8 Redakteurinnen im Einsatz gewesen sein sollen. Außerdem wurde ein Leseraufruf gestartet, um möglichst viele Informationen und Material einzuholen. Ergänzt wurde die webMoritz-Berichterstattung durch die Twitter-News und Hinweise des im Vergleich eher drögen Tickers der Ostsee-Zeitung.
Dort vermeldete man zum Beispiel, dass bei der friedlichen Blockade in der Hertz-Straße die „Protestanten“ Gegenwehr leisten würden und erfindet durch einen sprachlichen Fehler und eine eigenartige Einschätzung der völlig gewaltfreien Blockiererinnen ein christlich-militantes Konfliktpotenzial.
Im Artikel, der nach Beendigung der Demonstration veröffentlicht wurde, sorgte schließlich noch eine Null zuviel für kurze Erheiterung und 30.000 Bürger beim Demokratiefest. Leider handelte es sich hierbei nur um einen Fehler, der inzwischen behoben ist.
Neben der webMoritz-Redaktion, die ihren Ticker mit Fotos und einem Video multimedial auflud und dadurch mit Abstand am besten aktuell informierte, hat sich auch Moritz TV ein Kompliment für seinen Beitrag verdient, der in einer ausdauernden Nachtschicht in den heutigen Morgenstunden fertiggestellt wurde. Der Bericht ist wirklich gut gelungen und überzeugt durch Nähe zum Geschehen.
FAUSTSCHLAG FESTGEHALTEN: POLIZEIBEAMTER SCHLÄGT JUNGE FRAU
Schon unmittelbar nach dem Ende des Aufmarsches meldete der NDR Greifswald: Blockaden stoppen NPD-Aufmarsch. Die Journalisten waren bei vielen Blockaden direkt am Geschehen und häufig zugegen, wenn Polizisten gegenüber Demonstrierenden ihrer Ruppigkeit freien Lauf ließen und dabei auch mehrmals das am Freitag zuvor von Polizeieinsatzleiter Olaf Kühl versprochene „besonnene und rechtsstaatliche“ Reaktionsvermögen der Beamten vermissen ließen.
Ein Beispiel für zum Teil gewalttätiges Verhalten von Polizeibeamten konnte gefilmt und bei youtube veröffentlicht werden. In dem Video ist deutlich erkennbar, wie ein Polizist mit der Faust auf den Kopf eines kurz zuvor aus der Blockade getragenen Mädchens schlägt. Es wird kolportiert, dass dieses Mädchen später mit einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht wurde. Hierbei handelt es sich allerdings um ein unbestätigtes Gerücht.
Im Bericht des NDR ist von der Polizeigewalt, die häufig auch vor den Augen und Objektiven der NDR-Journalisten losbrach, leider wenig zu sehen.
ERFOLG DER BLOCKADEN ODER STRATEGIE DER POLIZEI?
Über die Strategie der streckenweise arg überforderten Polizeibeamten kann nur gemutmaßt werden. Auf dem Blog useless wird die Frage nach Taktik und dem Zusammenspiel aus Räumung und Tolerierung der Blockaden gestellt.
„Was jedoch trotzdem einer gesonderten Betrachtung bedarf, sind die Crowd Control-Methoden der eingesetzten Polizeieinheiten. Warum und aus welchem Grund an einigen Orten Polizeiketten stehen, während anderswo sofort der Knüppel geschwungen oder sogar auch gar nicht eingegriffen wird, sind Themen, die einen anständigen Reader füllen könnten. Wünschenswert wäre es, denn das in der einen oder anderen Situation selbst das Zulassen einer Blockade zum Mittel der Aufstandsbekämpfung werden kann, ist noch lange nicht bei allen angekommen. Dennoch muss dem Ganzen das Fazit gelassen werden, das nicht nur die Polizei dazulernt, sondern ebenso die demonstrierende / wahlweise auch blockierende Meute.„
Vielerorts gestaltete sich die Umgebung der Route für die Polizei als schwieriges Terrain und so kam es immer wieder zu schnellen Bewegungen und Vorstößen der Blockiererinnen.
Die Grünen bemerkten in ihrer Nachbetrachtung, dass die Nazis gegen ihre Versammlungsauflagen, die rhythmisches Trommeln verboten, verstoßen hätten. Man hofft, dass das Folgen für die Auflagen späterer Umzüge haben könne und ruft den Arbeitskreis kritischer JuristInnen (AKJ) dazu auf, dies weiter zu verarbeiten.
HOCH DIE DAUMEN!
Für hervorragende Stimmung während des Protests sorgte eine mobile Vokü-Gruppe, der es gelang, die Blockaden mit Nahrung und Getränken zu unterstützen und die damit einen wesentlichen Anteil an der Entschlossenheit, dem Durchhaltevermögen und schließlich auch an der guten Laune unter den Protestlern inne hat. Weiterhin gebührt allen Twitterianern, die den Hashtag #nazishgw für ihre Tweets verwendeten, ein großes Dankeschön. Der dadurch entstehende Twitter-Ticker war eine bemerkenswerte Ergänzung zum gut organisierten Informationsangebot.
Das Bündnis Greifswald Nazifrei hat hervorragende Arbeit geleistet und mit vielen Regeln der Kunst ermöglicht, dass für die NPD in Greifswald nicht viel zu gewinnen war. Beide Bündnisse mobilisierten gemeinsam zwischen 3000 und 4000 Menschen, die sich an der Großdemo beteiligten oder sich den Nazis in den Weg stellten. Ihnen – und vor allem jeder einzelnen Blockiererin von ihnen – ist es letztlich zu verdanken, dass die NPD-Demonstration nur einen kleinen Teil der angemeldeten Route absolvieren konnte.
Das sind soweit positive Ergebnisse. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass gut 58.000 Greifswalder zuhause blieben. Angesichts dieser düsteren Relation erscheint der Tippfehler aus dem OZ-Artikel wie eine utopistische Zielvorgabe für den nächsten Versuch der Nazis, durch Greifswald zu marschieren.
danke für die überblickende zusammenfassung jockel
danke jockel, das wurde schon sehnsüchtig erwartet ;).
auch wenn ich heute ja selber noch die große zahl der zu-hause-bleiber als relativierung eingebracht habe:
tags zuvor gab es in bremen ja eigentlich das gleiche spiel. Bremen ist ca. 20 mal so groß wie greifswald, aber die gegendemo dort war mit der unseren in ihrer größe vergleichbar.
was wirklich interessant wäre: warum waren es vor 10 jahren 7000 greifswalder und diesmal nur die hälfte?
die Blockierer haben auch meinen Respekt. siehe Kommentar zu eibnem anderen Blogeintrag
Wenn ich mir jedoch die Videos ansehe (die Wahl der YouTube-Kanäle scheint mir nicht sehr glücklich gewesen zu sein), muss man aber wohl relativieren. Der Erfolg der Blockierer ist wohl auch der Polizei zu verdanken. Wenn man sieht, wie träge und unbeholfen sie halbherzig die Blockade räumen. Kein Vergleich mit der Blitzräumung der Schienen beim Castor-Transport. Eine tolle Interpretation des „Dienstes nach Vorschrift“. Ob das wirklich anderswo anders war? ich bin bei Berichten der Blockierer sehr misstrauisch geworden. Übertreiben oft maßlos (siehe das „geschlagene“ Mädchen, das völlig unbegründet wie am Spieß schreit, als wenn es ihr ans Leben geht)
Beides haben die Kollegen vom NDR wohl auch erkannt, und (eben in Anerkennung der Aktionen von Blockierer und Polizei) die eventuellen Fehler beider Seiten weggelassen.
Und,Jockel, nicht traurig sein, dass 58.000 nicht dabei waren. In Bremen waren es tagszuvor auch nur 4000. Daran gemessen sind 4000 in Greifswald ausgesprochen gut. Und die Zahl 7000 vom Januar 2001 stimmt sowieso nicht.
@Edward:
Ich saß auch in einer Blockade und wurde weggetragen. Ich habe gestern sehr häufig unangemessene Brutalität bei den Beamten gesehen und teilweise gefilmt.
Was das relativ langsame Räumtempo angeht, stimme ich dir zu.
die karte, die die gelaufene strecke der nazis darstellt ist tw. falsch. es ist dargestellt, dass sie über die schönwalder landstr zum südbahnhof gelaufen sind. tatsächlich liefen sie die lomonossowallee ein stück ZURÜCK und dann in die heinrich-hertz-str rein zum südbahnhof.
und dieses zurücklaufen ist ja wirklich ein wichtiger erfolgsfaktor des tages!
(ich weiß, du hast die karte nur von moritz gemopst. aber das hätte wirklich auffallen müssen 😉 )
@route:
ja stimmt alles. hab mir die karte angesehen und wurde auch stutzig. ich war selbst zu diesem zeitpunkt an der schönwalder. *schuldbewusst das haupt senkend*
@Edward,
mal ganz ehrlich die junge Frau die da „wie am Spieß“ schreit – ich glaub da solltest du dich mit einem Urteil über die Angemessenheit ihrer Reaktion zurückhalten.
Ich will jetzt nich im Einzelnen die Bilder interpretieren, aber ein wenig mehr Respekt vor den Empfindungen des Einzelnen wäre wohl angebracht.
Danke für den sehr guten Überblick!
Was die falsche Karte angeht, ich sehe es als Teilniederlage, dass die Faschos letztendlich doch noch durch die Hertz-Straße zurücklaufen durften und nicht über die, in meinen Augen wesentlich unattraktivere Schönwalder Landstraße.
Aber das wird hier anders gesehen, oder?
Lieber Edward,
-wenigstens wurdest du eines Besseren belehrt, was die Blockade von Demos angeht.
-Wer würde neben einem Mob von Antifaschisten schon zugeben, dass er rechts ist??
-Wie oft wurdest du denn schon geräumt, dass du einschätzen kannst, wann etwas weh tut und wann es übertrieben ist?
@ Zitat edward „Übertreiben oft maßlos (siehe das “geschlagene” Mädchen, das völlig unbegründet wie am Spieß schreit, als wenn es ihr ans Leben geht)“ ….
du behauptest allen Ernstes das die Situation für die junge Frau nicht bedrohlich war ???????? …. 3 BULLEN HABEN SIE IN IHRER GEWALT….SIE KANN SICH NICHT MEHR RÜHREN UND DU MEINST DAS TUT NICHT WEH UND SIE HÄTTE KEIN RECHT ZU SCHREIEN …. wie hart bist du, das du dich über ihre Reaktion aufregst, aber nicht siehtst das es ungemein entwürdigend und ekelhaft ist, von wildfremden und vor allem Polizisten einfach so angefasst zu werden..das was diese junge Frau durchgemacht hat kommt einer Vergewaltigung gleich (keiner sexuellen Vergewaltigung) …. merk dir das …. und sei für solche Menschen einfach da und beschwer dich nicht über ihre in deinen Augen „Schwäche“ ….
Wie mir gerade mitgeteilt wurde, handelt es sich bei dem schreienden Mädchen aus dem Video nicht um die Person, die später mit einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Letztere sei auf dem Weg der Besserung.
zum thema das schreienden mädchens.
also ich saß unmittelbar neben dem mädchen und ihrer freundin in der blockade. die beiden wurden weggetragen kurz nachdem die polizisten eine pause eingelegt haben. vor dieser pause gingen sie so rabiat vor das sie durch rufe der blockierer zu einer pause gebracht wurden. ein polizeibeamter namens mehlberg (aus neubrandenburg) wie er mir angab riss frauen an den haaren, schlug andere und druckte öleuten absichtlich ihre brillen ins gesicht. mit seinen knieen drückte er lueten auf den brustkorb so das sie nach wohl atemschwierigkeiten hatten. dieser kommissar schien seine wut an blockadeteilehmerinnen auszulassen. so nun zurück zu dem mdchen. als sie geräumt werden sollte wurde sie mehrfach freundlich gebenten aufzustehen und nachdem sie und ihre freundin die polizisten mit wüsten ausdrücken beschimpften und beleidigten, nach diesen tritten und bereits schrieben wie am spieß wurde dieses mädchen dann zuerst weggetragen. sie wehrte sich und strampelte und landete auf dem boden. man sieht ja in dem video das sie mit der faust geschlagen wurde, aber ich muss sagen das ich von vorne auch gesehen habe wie sie ihren kopf mehrfach selbst auf den boden schlug und meiner meinung nach auch genau diese situation in der das ganze endete provozierte. die polizisten waren nach der eingeforderten pause ruhig und redeten mit einem und waren mit mindestens 4 leuten pro geräumter person zugange, wodurch sie wohl auch nicht mehr so brutal vorgehen mussten.
das war meine persönliche einschätzung der räumung und ich finde die polizei sollte vorsichtig sein, aber man sollte auch keine menschen treten und wüst beschimpfen, und dazu gehören auch polizisten. dies sollte schließlich eine friedliche blockade sein da gehören teenager die auf ärger aus sind und unbegründet beamte die sie freundlich fragen ob sie freiwillig aufstehe oder ob sie sie wegtragen müssen- als pädophile wichser bezeichnet nicht hin. ich denke sie hat genau so eine situation provoziert und das ist natürlich toll wenn ihr sie für das nächste mal darin bestärkt und sie als armes opfer hinstellt.. ich finde man ist für sich selbst in gewisser weise verantwortlich und es ist bei besten willen nicht so gewesen das sie nicht hätte aufstehen können und gehen ohne sich von irgendeinem polizisten anfassen zu lassen. (viellelcht nicht mehr nachdem sie schreiend nach beamten getreten hatte)
also seit vorsichtig mit urteilen wenn ihr nur einen ausschnitt seht!
@block
Danke für diese Einschätzung aus nächster Nähe. Ich finde auch das bei aller berechtigten Dokumentationsnotwenigkeit viele Video-Schnipsel eher gut geeignet sind um die eigene Meinung zu bestätigen und nicht, um sie kritisch zu hinterfragen.
@ block & stan
Dennoch ist es Aufgabe der Polizei deeskalativ zu wirken! Die Form der körperlichen Gewalt hier ist völlig überzogen. Die Polizei hat andere Mittel als Faustschlage und Arm verdrehen um sich gegen Beleidungen, die vorher gefallen sind, zu wehren.
Von dieser jungen Frau ging zu KEINER ZEIT eine GEFAHR für die Polizei aus. (auch wenn es möglichweise sehr unschön und unhöflich war, was vorher passierte)
Das, was der Beamte hier machte war Selbstjustiz, und dafür ist er zur Rechenschaft zu ziehen!
@hansi
da bin ich völlig deiner meinung und finde u.a. deshalb die kennzeichnungspflicht ne wichtige sache… oder das vermummungsrecht für alle 😉
ähmmm block …. jaja … die lieben polizisten, die auch nur menschen sind – schon klar – es ist völlig normal wenn so junge menschen geschockt sind, wenn sie das treiben der polente im vorfeld mitbekommen ((( du beschreibst es ja sehr ausführlich, wie die bullen sich aufführten)))))) und nicht „angemessen reagieren“ wenn ihnen die bullen zu nahe treten – ein faustschlag auf einen jungen menschen zu setzen obwohl man in der überzahl ist ist einfach voll daneben und niemand sprach hier von pädophilieeeeee ausser du …. und ich glaube auch NICHT das sie ihren kopf auf den bordstein freiwillig schlug … so eine demosituation ist für jeden teilnehmer und jede unglaublicher psychostress – weshalb man mich auch nicht auf solchen veranstaltungen sehen kann – weil ich da durchdreh und halb wahnsinnig werde – – – – – meine meinung —–
ich glaube, dass block an dieser stelle das mädchen zitierte. dass jmd. freiwillig seinen kopf auf den boden schlägt mag ich mir aber nur schwerlich vorstellen können.
die cops waren bei dieser räumung zwar relativ langsam, aber nicht gerade zimperlich. ich habe um mich herum häßliche dinge sehen müssen.
zumindest was den faustschlag angeht ist die sache für mich klar, ausschnitt hin oder her. diese beamten gehören bestraft!
@useless: das wäre natürlich besser gewesen, aber dazu hätte es vermutlich noch einer blockade bedurft, die schwer zu vermitteln gewesen wäre („wie jetzt, ihr wollt denen den rückweg abschneiden?“)
@florentine: das gefühl kenne ich gut, mit dem eigenen wahnsinn gegenüber ruppel-zuppel-cops.
ja tut mir leid aber ich bin für Demos leider völlig untauglich und würde andere nur in Gefahr bringen … weil ich mich nicht zusammenreißen kann und wenn ich es tue zu einem hilflosen Frack mutiere und ich muss hier meine Frau stehen für meine Kinder und soooo … manchmal denk ich , wie es wohl wär, wenn man die Aktivitäten der Nationalisten einfach ignorieren würde, ob es denen noch soviel Spaß machen würde ???? – so ganz ohne Aufmerksamkeit – das würde ich gerne mal ausprobieren – wenigstens mal 1 Jahr lang und dann mit allen linken Kräften analysieren und Pläne schmieden, denn so wie es jetzt läuft ziehts mich in den Abgrund und irgendwann kann man einfach nicht mehr …. auch würde ich mich mit solchen Kräften mal richtig emotional und offen auseinandersetzen und unterhalten und versuchen mit richtigen Argumenten sie dahin zu bringen, wo sie nicht mehr weiter können, als einzusehen, das ihre Philosophie die falsche ist …. klingt naiv ist es sicher auch …
der bulle heißt mehlbeck ist aus nb und war zumindest in der hertzstraße einsatzleiter, hat mir die eine bullenolle gesagt auf nachfrage.
@florentine haberkost:
„Manchmal denk ich , wie es wohl wär, wenn man die Aktivitäten der Nationalisten einfach ignorieren würde, ob es denen noch soviel Spaß machen würde ????“
Ich denke schon, dass denen ein ungestörter Marsch viel Spaß gemacht hätte. Weggucken/Lass’se-doch-machen-die-Idioten ist nicht gut und wäre dem braunen Streben einfach nur dienlich gewesen. Diese Typen wollten ja auch nicht nur aus Spaß, völlig ohne Grund auf dieser Route (durch)marschieren. Blockieren war hier wirklich besser als Ignorieren, sogar besser als im Rahmen der Meinungsfreiheit auf großen Festen/Demos (zu partei)politisch dagegen zu sein, zu weit weg vom Geschehen (nicht geografisch). Ich fand das Blockieren richtig, effizient und wichtig. Für ‚klassische‘ Demos untauglich zu sein ist vollkommen okay, bin ich nämlich auch – sowieso.
an dieser Stelle zitiere ich mich mal:
🙂
„auch würde ich mich mit solchen Kräften mal richtig emotional und offen auseinandersetzen und unterhalten und versuchen mit richtigen Argumenten sie dahin zu bringen, wo sie nicht mehr weiter können, als einzusehen, das ihre Philosophie die falsche ist …. klingt naiv ist es sicher auch …“
Prinzipiell vernünftiger Ansatz, argumentieren sollte man ja eh immer, wenn man was zu sagen hat. Aber bei diesen „Kräften“ ist die Chance auf Erfolg meist wirklich naiv, da hast leider recht.
Danke für den zusammenfassenden Artikel.
„Blind, taub und dumm?!“
Hallo Alle – ich habe mit großem Interesse den Beitrag und die Diskussionen verfolgt. Danke an Jockel für die umfassenden Infos und die Plattform!
Gestolpert bin ich dabei über die zuvor eingestellte Karte mit der „Bitte hinsetzen!“-Aufforderung. Über der „Kein-Ort-für-Neonazis“-Demoroute steht „Nichts sehen, nichts hören nichts verstehen“. Das ärgert mich total!
Ich bin am Sonntag mit auf dieser Demo gelaufen und habe mich später nicht auf die Strasse gesetzt. Macht mich das zu einem ignoranten Menschen, der nichts hören und sehen will von den tatsächlichen Vorgängen rund um den Aufmarsch und die Blockaden?
Ich für meinen Teil sympathisiere definitiv mit der Blockadeaufforderung und habe großen Respekt vor denjenigen, die sich den Hohlköpfen in den Weg gesetzt und schroffe oder schmerzhafte Behandlung von Seiten der Polizei riskiert oder ertragen haben.
Ich finde es aber insgesamt gut, was in Greifswald am Sonntag geschafft wurde! Den Menschen auf der Demo zu unterstellen, sie seien – ja was? – scheinheilig? Weicheier? Königstreue? Demokratiebockwurstesser? – und vor allem auf der falschen Veranstaltung, finde ich sehr schade weil spaltend und selbstgerecht.
Das erinnerst mich irgendwie an die „Judäische Volksfront“ (falls das noch jemandem etwas sagt).
Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Leute von der Demo, bzw. dann vom Rigaer Platz aus zu den Blockaden weiter gezogen wären.
Als ich die Bilder von 2001 angeschaut habe, hatte ich den Eindruck, dass es damals eine deutlich breitere Masse an Leuten war, die sich auf die Strasse gesetzt haben. Also auch potentielle Demokratiebockwurstesser wie meine Wenigkeit.
Falls jemand mitliest, die/der dabei war: Stimmt der Eindruck?
Und wenn ja, was war 2001 anders als 2011?
@florentine: das find ich gut wenn du dich da selbst so reflektierst und sagst das solche veranstaltungen nichts für dich sind, aber das kann nicht jeder. ihr meint da ginge keine gefahr von diesem mädchen aus, das ist die frage. sicher hätten die polizisten besser reagieren müssen und so ein schlag ist nicht in ordnung, aber ich finde es nicht ok wenn sie als armes opfer dasteht. keine beleidigung rechtfertigt gewalt der polizisten aber die gewalt ging zuerst von dem mädchen aus und dann muss sie wohl auch die hier viellelicht nicht ganz angemessene reaktion in kauf nehmen. wie ich bereits gesagt hab, im früheren verlauf der räumung habe ich häufig meiner einschätzung nach viel zu brutales vorgehen und und unangemessene gewalt von seiten der polizei gesehen, aber in diesem fall gehe ich da nicht mit, das dieses mädchen ein unschuldiges gewaltopfer sein soll. viele andere waren das bei dieser räumung mit abstand mehr..
@jockel: du kannst dir nicht vorstellen das jemand selbst seinen kopf auf die strasse schlägt? naja viellelicht überlegst du dir mal wie das ist wenn leute die auf so eine blockade gehen um ihre eigenen frustaton über ihr leben auszulassen und völlig die ziele und den grund der aktion verlieren. menschen die sich vielleicht als ungesehenes opfer fühlen und solche opfersituationen provozieren. da kommt so eine auf dem boden liegende situation mit viel aufmerksamkeit von aussen und bösen polizisten wohl sehr gelegen. klar vielleicht nimmt die betroffene person das in der situation nicht so wahr und hat sich wirklich derart in die hilflose situation (in die sich selbst gebracht hat) hinein gesteigert. aber ich fand wirklich das sie druchgedreht ist und somit eine gefahr für sich und andere darstellte! da hab ich auch nochmal mit leuten die um mich herum saßen gesprochen, meine aktionsgruppe und ich haben ihr verhalten durchaus nicht als angemessen empfunden.
@hansi: ich geb dir recht selbstjustiz sollte zur rechenschaft gezogen werden- hier wurde meiner einschätzung nach nicht aufgrud ihrer vorhergehenden beleidigungen gehandeln (obwohl das sicher auch miteinfließt..ist sicher nicht gut!), sondern weil sie unkontrolliert ausrastete.
kennzeichungspflichund und viel mehr kontrolle der polizisten wäre gut denn es ist sicher nicht gut wenn diese menschen sich machtberechtigt fühlen und das oft total ausnutzen- trotzdem sollte man nicht jede situation unter einen kamm scheren.
@sylvie:
“Nichts sehen, nichts hören nichts verstehen” = keine Nazis sehen, keine Nazis hören und das Problem eines Demkratiefestes fernab der NPD-Demo nicht verstehen, aber später (die OZ hat das mit ihrem Titelbild geschafft) es so interpretieren, als hätten die Tausenden, die dorthin pilgerten, sich den „Nazis entgegengestellt“).
Darüber, dass mit der Trias hören-sehen-verstehen das Demokonzept und nicht alle Menschen, die dort mitliefen, gemeint war, haben wir uns hier ja schon unter dem entsprechenden Beitrag (http://blog.17vier.de/2011/05/01/die-wichtigsten-infos-vor-der-greifswalder-npd-demo/) ausgetauscht.
Es waren damals nicht mal halb soviele Blockiererinnen, allerdings sammelten die sich an einer einzigen Blockade. Jetzt gab es ja 11 oder 12 Blockaden und ca. 26 Blockadepunkte. Unterm Strich waren viel mehr Leute blockierend unterwegs.
Liebe Grüße,
Die Volksfront von Judäa 😉
@block:
Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen und wirkt auf mich wie ein sehr konstruiertes Psychogramm. Ich glaube kaum, dass in dieser Situation jmd. so sehr das von dir beschriebene Szenario verfolgt, zumal ich ja in der gleichen Blockade saß und nicht das Gefühl hatte, dass dort jmd. das Ziel der Aktion übersehen hat, sondern sich schon recht früh auf den Weg dorthin machen musste etc.
Vielleicht war es ja eine Angstreaktion auf die durchaus bedrohliche Szenerie, keine Ahnung. Ich war zu dem Zeitpunkt schon weg und kann nichts zu dem Vorgeplänkel sagen, wenn du dir in der Bewertung mit deiner Bezugsgruppe einig warst, werdet ihr eure Gründe dafür gehabt haben. Vielmehr kann ich dazu jetzt eigentlich nicht sagen.
@jockel:
Wie hätte die Route der Gegendemo deiner Meinung nach sein sollen um nicht unter den Verdacht der Ignoranz zu fallen? Welchen Ort für das Fest hättest du für angebracht gefunden … und warum hast du nicht die Möglichkeit der Beteiligung genutzt, dies bei der Planung vorzutragen.
Aus der Ferne zu kritisieren ist für alle Seiten immer sehr viel leichter als drin zu stecken und mitzumischen (und dann auch für Kompromisse bereit zu sein).
@stan: Ich habe bereits im ersten Posting zur NPD-Demo (http://blog.17vier.de/2011/03/22/tag-der-arbeit-in-greifswald-npd-demo-blockieren/) meiner Meinung zu Demokratiefesten Ausdruck verliehen, womit die Frage beantwortet sein dürfte, wieso ich mich nicht an diesem Bündnis beteiligte. Ich halte von der Stadtverwaltung genauso viel wie vom Präventionsrat und der Arbeit Frau Dembskis. Meine Position gegenüber diesem Bündnis ist die gleiche wie vor 10 Jahren, als man sich gegenseitig und der Lokalpresse Gesicht zeigte und in einem anderen Stadtteil demonstrierte.
Wenn es eines Fests bedurft hätte – in diesem Punkt bin ich mir nach wie vor unsicher – dann in der Nähe der marschierenden Nazis, also z.B. Schönwaldecenter oder z.B. auf der großen Freifläche beim Takt (für diesen Ort hätte es sicher keine Genehmigung gegeben, ich weiß). Der Ort wurde ja bereits vom Markt ins Ostsee-Viertel verlegt, aber ein flüchtiger Blick auf die Karte zeigt doch gleich, dass diese Veranstaltung an völlig anderer Stelle platziert wurde als die Demo.
Wie zufrieden ist das Bündnis eigentlich mit der Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen? Immerhin konnten statt der hochgejazzten Teilnehmerzahl von 2001 (7000) nicht mal die Hälfte zum Mitlaufen mobilisiert werden.
Die Szene mit dem Mädchen ist hier übrigens nochmal aus anderer Perspektive und in HD-Qualität festgehalten: http://www.youtube.com/watch?v=9hUAv_JPCGg
…und sie trugen wieder ihre bunte Unterwäsche zur Schau! Das wird die „merkbefreiten Kräfte“ von greifswaldinpo.tk sicher freuen.
Gut gemachter Beitrag, Danke!
@Jockel:
Bzgl. der Auswertung wird es in der kommenden Woche eine Auswertungsrunde geben zu der aber explizit auch jede_r eingeladen ist, der konstruktiven Feedback geben kann.
Ich für meinen Teil bin vorallem über die gute Zusammenarbeit im Bündnis erfreut, weil ich glaube das dies auch nachhaltige Effekte bringt oder Anknüpfungspunkte liefert. Das städtische Bündnis hat ja sehr verschiedene Gruppen zusammengebracht und es ist gelungen sich nicht in Grabenkämpfen zu verwickeln.
Und ich finde dass „ihr“ gefehlt habt. Das meine ich in keinster Weise zynisch oder anklagend sondern wirklich als ein „Schade“, denn eure Erfahrung und euer Wissen, wie es in der Stadt steht, hätte in dem Bündnis Raum gehabt und wäre respektiert und beachtet worden und hätte ganz sicher noch einige andere Sensibilisierte-aber-Unerfahrene mitgenommen (davon gab es nämlich einige).
@stan:
Wen meinst du mit „ihr“? Vom Bündnis war bei jedem Treffen jemand da. Aufgrund der – sagen wir mal straffen – Organisation der städtischen Treffen schien es aus sicht der Teilnehmenden – wenn ich das richtig verstanden habe – nicht sehr sinnvoll, sich da mit Blockadeplänen noch lange vorstellig zu werden.
Vielleicht für’s nächste mal (und das ist von mir auch nicht herausfordernd gemeint): Wie stellst Du Dir eine bessere Zusammenarbeit vor, ohne dass sich die Stadt zu weit Richtung Aufruf zu einer Ordnungswidrigkeit aus dem Fenster lehnt und ohne dass Greifswald Nazifrei zu viel ihrer Pläne preisgibt?
@Bodo Strahlemann
Mit „ihr“ meine ich all jene die seit langem hier mit dem Problem der Nazis kämpfen, sich und andere informieren und aktiv Dinge auf die Beine stellen und dabei ihren Kopf hinhalten… insofern ist „ihr“ bewusst offen gemeint.
Wie es beim nächsten Mal laufen kann ist eine sehr gute Frage, die mich gegenwärtig enorm bewegt. Im Augenblick bin ich vor allem trotz teilweise unterschiedlicher Ansichten sehr froh die Blickwinkel Vieler mitzubekommen. Vielleicht ist es ja möglich diese Vielen auch über das aktuelle Tagesgeschehen hinaus an einen Tisch zu bekommen und aus Sensibilisierten quasi Aktive zu machen. Mal sehn.
@stan
Ich wollte auch gerade fragen, wer „wir“ und „ihr“ sind, du hast es ja selbst schon beantwortet. Ich war übrigens bei keinem der beiden Bündnisse aktiv.
Mein positives Feedback für das städtische Bündnis ist:
– das große Banner auf dem Markt
– der Versuch, die NPD-Demo zu verbieten
– die kooperative Präsentation mit dem anderen Bündnis
Mein negatives Feedback habe ich jetzt ja zur Genüge kundgetan.
Ich finde es gut, dass du hier so hartnäckig bist und merke, dass du an anderen Blickwinkeln interessiert bist. Das schätze ich!
@Jockel:
Die gelben Buttons waren auch richtig gut, fand ich. Die haben sich viele ältere Menschen angeheftet und mit Stolz getragen. Das meine ich nicht ironisch, das fand ich wirklich richtig gut. Hab zumindest viele Senioren mit diesen Buttons gesehen und hab gedacht: „cool“.
Ich fand auch die offizielle Demo an sich gut, weil viel zu viele Menschen in Greifswald eben nicht zum Blockieren kommen konnten, keine Möglichkeit dazu haben, wegen Job, Kinder etc. Dass allen Menschen Plattformen geboten wird, sich gegen braune Scheisse zu positionieren ist verdammt gut. Die Blockaden waren einfach nur effizienter – mehr nicht und weniger auch nicht. Nur doof, dass diese offiziellen Demos nie basisdemokratisch sondern politisiert sind – egal welches Thema. Das ist das einzige,was an offiziellen Demos zum Kotzen ist. Da können aber die Besucher/innen nichts für. Viele besser ist meine Demo-Abneigung ab 4.20 min. im Moritz-Video von einer Besucherin der offiziellen Demo gesagt worden. Tolles Statement! Diese Partei-Redner, mit ihrem parteiblinden, unfackkundigen Gesülz nerven und Partei-Fahnen müssten bei sowas verboten werden (aber geht ja alles schon vom Ansatz her nicht – ich weiß…).
Jedenfalls ist es nicht falsch, sich nicht auf die Straße zu setzen, wenn man z.B. frühmorgens mit einem dieser Buttons an der Jacke zum Bäcker läuft, um für die Lütten Essen zu kaufen, weil man zeigt: „passt mir nicht – die Nazischeisse“. Und überhaupt – in einer Stadt mit 12.500 Studenten sollen sich erst mal tausend(e) dieser „U30 und so gar nicht blöd-Fraktion“auf die Straße pflanzen bevor solche Diskussionen überhaupt stattfindet. Also ich z.B. hab so langsam Rückenprobleme und setz mich in ein paar Jahren 100pro nicht mehr auf die Straße (bin doch nicht bekloppt). Mein Protest läuft dann nur per Buttons, wenns welche gibt, hefte ich mir an.
Wo war’n diese kooperative Präsentation jetzt wirklich (für den Laien erkennbar)? Sah ich so nicht. Die Einigung auf EINEN Claim & Layout wäre für für die allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung viel besser gewesen. Die uneinheitliche Präsentation des gemeinsamen Anliegens hat vollkommen gefehlt „Greifswald kein Ort für NN“ und „N blockieren“ fand ich arg verwirrend und wirkte (auf mich) konkurrierend – Die Farbwelten der Außenauftritte beider Bündnisse sowieso. Da der OB in in seiner abgelesenen Ansprache die Schlussworte sprach „… dass hier kein Platz für NN ist.“ , fand ich erst lustig; wegen Platz statt Ort. Jetzt fällt mir so im Nachhinein ein, man hätte sich wirklich kooperativer präsentieren können:
Generell nur ein Layout und Claims:
Bündnis I: Greifswald hat/ist kein Platz für Neonazis
Bündnis II: Greifswald macht kein Platz für Neonazis
Klingt vielleicht blöde einfach, aber suggeriert zumindest deutlichst eine Kooperation, auch für Hans Hacke im Unterhemd irgendwo im 5. Stock in Schönwalde.
Na egal, hätte hätte liegt eh im Bette … und das von der Polizei malträtierte – hier viel zu sehr diskutierte – Mädchen hoffentlich auch.
Gute Nacht. (:
@kapitulist:
mit gemeinsamer Präsentation meine ich Info-Veranstaltungen wie im Koeppen, wo sich an einem Abend beide Bündnisse präsentierten und ihre Strategien vorstellten.
hm, zu den aussagen von block fällt mir auch was ein, saß auch in unmittelbarer nähe (sie war die übernächste in meiner kette). sie hat rumgeschrien, und das nicht gerade freundlich, und sich gewehrt. das was die polizei danach abgezogen hat hätte ich aber eher bei kink.com oder sonstigen einschlägigen medien erwartet. schrei soviel du willst, aber wir machen mit dir was wir wollen. ihr wurden die gelenke verdreht, sie wurde geschlagen und die schergen haben sich auf sie gesetzt. die gewalt der polizisten als nachvollziehbare reaktion auf die beschimpfungen zu verharmlosen ist fast noch ekliger als das was da passiert ist.
@jockel:
Achso. So hast das gemeint – okay, dann ist die gemeinsame Präsentation dort wohl gut gewesen. Da konnt ich leider nicht bei sein, auch wenns bestimmt öffentlich war, … hab ’nur‘ die öffentlichen Werbemaßnahmen mitbekommen.
eine gute Aktion wird durch die Kommentare leider total zerstört
am Ende sind es nur noch Beleidigungen (Bullen, Schergen, etc.)
leider lassen auch die sprachlichen Fähigkeiten hier einige Zweifel über eine Schulbildung (die übrigens in D Pflicht ist) „erkennen“ und dabei ist die Groß- und Kleinschreibung noch die „einfachere“ Problematik der deutschen Sprache
sorry aber wenn gegen RECHTS dann bitte doch auf höherem Niveau und nicht mit ner Babycreme auf der Nivea steht
@Devilisliving: Dein Kommentar bezieht sich mit genau zwei Worten auf den obenstehenden Beitrag. Den Rest deiner Aufmerksamkeit verwendest du auf die zum Teil kleingeschriebene Diskussion, polterst was von Schulbildung, zweifelst an sprachlichen Fähigkeiten und vergisst dabei alles, was du bei der Ausübung deiner Pflicht (Schulbildung) über Interpunktion gelernt hast.
Sorry, aber wenn so hochtrabend und vernichtend aus der Anonymität, dann bitte auch astrein.
@Jockel
es sind mehr als 2 Worte aber zählen scheint auch ein Phänomen zu sein was in der linksgerichteten Parteilosigkeit nicht so als wichtig eingestuft wird.
Der restliche Teil bezieht sich mit Absicht auf die sprachlichen Fähigkeiten um das Defizit deutlich zu machen!
Bevor jetzt jemand kommt „der hat ja eh keine Ahnung, etc“.
Ich bin in Greifswald aufgewachsen, mein Kindergarten steht noch an der gleichen Stelle nur meine Schule wurde dem Abriss frei gegeben – ich weiß wie schön es mal war aber nicht jede Demo gegen eine andere Demo ist wirklich sinnvoll wenn man sieht was am Ende von der Stadt übrig bleibt. Es gibt so viele Beispiele wo man erfolgreich ohne Brandsätze, Verwüstungen, Beleidigungen erfolgreich gegen die Rechten war – Greifswald ist leider keins.
@Devilisliving: Wie gesagt, entferne bitte zuerst den Balken aus deinem Auge, bevor du hier lospolterst du den Diskutierenden sprachliche Defizite vorwirfst, während deine eigene orthographische Waghalsigkeit zum Himmel schreit! Lerne und verwende bitte korrekte Interpunktion oder behalte deine hochtrabende Sprachkritik bitte für dich!
Ok, ich habe was nicht mitbekommen: Wieviele Brandsätze und Verwüstungen gab es im Rahmen der Demo gegen den NPD-Aufmarsch (wie du sicher weißt, auch nicht die erste Demo dieser Art in Greifswald)?
In welcher Stadt konnte man erfolgreich „ohne Brandsätze, Verwüstungen, Beleidigungen“ gegen die Rechten vorgehen und was ist der Unterschied zu Greifswald? Dass jemand hier fünf Tage später in einem Blog-Kommentar ein Substantiv verwendet, das dir nicht passt? Mir scheint, du hast dich am 1.5. entweder in einer anderen Stadt aufgehalten oder in deinem Zimmer eingesperrt.
Was meinst du denn damit genau?
Wie schön es mal war bevor das ganze rechte und linke Pack die Stadt herunter gerisses hat (ich versuch mich mal nach ganz unten zu bewegen auch wenn ich mir sicher bin der Großteil kommt deutlich tiefer).
Nein ich war am 1.5 nicht in Greifswald sondern befinde mich in der guten Lage eine Schulbildung genossen zu haben die wohl deutlich über den geraden erwähnten liegt und die Möglichkeit zu haben über dem Wasser zu arbeiten.
Kleiner Tipp es gibt ein Leben außerhalb von Schwarz und Weiß – Schweden und Dänemark machen es deutlich besser.
Das Problem ist immer der Mensch – hier heißt es aber nur die Rechten und die scheiss Bullen.
Das Nazi-Problem fing in Greifswald unmittelbar nach der Wende an, das solltest du als alter Greifswalder wissen.
Du argumentierst wirklich seltsam dafür, dass du über eine Stadt sprichst, in der jede 4,5te Person an der Universität immatrikuliert ist. Deine Schulbildung in allen Ehren, aber so eine Art der Entsolidarisierung finde ich peinlich, zumal vermutlich die meisten Leute in diesem Kommentarstrang diesbezüglich wesentlich mehr vorzuweisen haben, als es deine Kommentare suggerieren.
Übrigens wurde von „Bullen“ nur 3 Mal von zwei Kommentierenden geschrieben. Die anderen beiden Treffer kommen von dir. Kann es sein, dass du ein vorgefertigtes Bild hast, dass du bestätigt sehen willst?
Weil du nicht auf meine Fragen geantwortet hast, hier nochmal im Wiederholungsprogramm:
Wieviele Brandsätze und Verwüstungen gab es im Rahmen der Demo gegen den NPD-Aufmarsch (wie du sicher weißt, auch nicht die erste Demo dieser Art in Greifswald)?
In welcher Stadt konnte man erfolgreich “ohne Brandsätze, Verwüstungen, Beleidigungen” gegen die Rechten vorgehen und was ist der Unterschied zu Greifswald? Dass jemand hier fünf Tage später in einem Blog-Kommentar ein Substantiv verwendet, das dir nicht passt?
P.S.: Verfolgst du den Wandel des politischen Klimas in den früher vorbildlichen Migrationsstaaten Dänemark und Schweden?
Was treibt dich eigentlich an?
Was mich antreibt ist die Überheblichkeit und Arroganz der „sogenannenten Linken“ gegenüber dem deutschen Rechtsstaat.
Wenn man mir sagt ich möge weiter fahren/laufen/gehen dann mach ich dies.
Wenn man einem „Linken“ (Dieses Wort ist ja durchaus gebräuchlich und ohne Abschätzung der Person zu verstehn) jedoch sagt er möge bitte aufstehen und ein wenig nach hinten gehen kommt es zur Eskalation – warum ?
Es ist diese Grundeinstellung die mich immer und immer wieder ankotzt – man will nicht nur demonstrieren nein man will provozieren und sucht förmlich die Auseinandersetzung um dann im Nachgang wieder zu behaupten ja wir haben ja nix gemacht aber die bösen Polizisten haben auf uns eingeprügelt etc.
Ich war auch auf Demos – mehr als Einer – und dies in der ersten Reihe und habe noch nie Wasserwerfer, Gummistiefel oder Schlagstock an mir spüren müssen!
Warum demonstriert man nicht mal gegen die Hausbesetzer?
Es gibt ein Beispiel aus einer anderen ostdeutschen Stadt – Dessau, dort in der Schlachthofstrasse haben sich Linke „zusammengetan“ um einen Kulturkreis zu bilden der neue Ansätze gegen Rechts finden wollte – kurzes Ende am Ende wars wie immer, das Haus nahm schlimme optische Züge an, die Mieten wurden nicht gezahlt und von dem Vorzeigeprojekt blieb nur ein Haufen Asche.
Beispiel aus meinem Leben: Wohnen ihm Karl Liebknecht Ring, aufgewachsen in einem Arbeiterschliessfach und später selbst in eine Wohnung gezogen – direkt neben einem Rechten. Es wurde geputzt, war nie laute Musik zu hören und auch die Miete wurde pünktlich gezahlt.
War er ein schlechter Mensch weil er glaubte das Deutschland besser wäre wenn einiges anderes laufen würde (Grundeinstellung der Linken – man müsste alles anders machen), der einzige Fehler bei ihm war dass er der Meinung war auch die Ausländer wären ein Problem (wobei es auch durchaus welche gibt und weiter geben wird die ein Problem darstellen).
Mittlerweile hat der Mann den Absprung geschafft – vielleicht wegen den Gesprächen? Man weiß es nicht aber es gibt immer zwei Seiten und Gewalt ist keine Lösung.
ich möchte mal gerne wissen was links für dich eigentlich bedeutet.
Die SPD, die Grünen, der DGB usw. sehen sich auch als „links“ und haben sich an den blockaden beteiligt, möchtest du den allen unterstellen sie seien gewalttäter_innen oder sie provoziere gerne die obrigkeit?
dein schwarz-weiß denken ist hier kaum zu übertreffen.