Stammtische sind mit Sicherheit nicht für jeden der Gipfel der Glückseligkeit. In Greifswald gibt und gab es einige, zum Beispiel einen Queer- und einen Medienstammtisch. Letzterer wurde damals auf Initiative Sebastian Jabbuschs ins Leben gerufen, kam aber über zwei Termine nicht hinaus. Nachdem im Oktober und im November 2008 die beiden Treffen einigermaßen erfolgreich gewesen waren, verlief die Idee im Sand, verlor sich das Interesse an persönlichem Kontakt hiesiger Medienschaffender. Eine sich konsolidierende Struktur sieht anders aus.
Heute Abend – ein knappes Jahr nach dem letzten Treffen – wird zum dritten Greifswalder Medienstammtisch eingeladen. Blogger daburna ergriff diesmal die Initiative, startete eine Online-Umfrage und hat den heutigen Abend als bestmöglich herauskristallisiert.
Vielleicht findet sich heute Abend der eine oder die andere Medieninteressierte im Café Caspar ein. Vielleicht wird das auch der letzte Stammtisch. Wir werden sehen.
Laien und Experten der Tortenproduktion sind dazu aufgerufen, noch heute ihr Backwerk zu beginnen und das Ergebnis in der Alten Bäckerei abzugeben, wo eine Süßwarenausstellung stattfinden wird. Am Sonntag ab 10 Uhr werden die vom Publikum und den Bäckern begutachteten Torten prämiert und es wird zu einer gemeinsamen Verkostung eingeladen.
Erst vor gut einer Woche fand eine Veranstaltung unter der Federführung des Kunstvereins art cube statt. Damals wurden Ergebnisse der public art-Aktion Wohnzimmerkubus gezeigt.
Für den heutigen Abend ist eine weitere Vernissage angekündigt. Unter dem Titel 7 werden Arbeiten von – überraschenderweise – sieben KünstlerInnen ausgestellt. Es sind unter anderem Werke von Markus Schramm, Enrico Pense, Kathrin Ahlgrimm und Eugen Kunkel zu sehen. Am Folgetag wird um 18 Uhr zum Diskurs eingeladen, thematischer Rahmen im Fahrwasser Beuys‘: „Jeder Mensch ist ein Künstler. Jeder Künstler ist ein Mensch.“
Die Veranstaltungen sind Bestandteil des Tagesder zeitgenössischen Kunst in Mecklenburg Vorpommern, kurz: Kunst Heute.
Die Greifswalder Band Morning Rain, inzwischen ein klein wenig auseinandergesiedelt, wird am 07. November beim f6-Music Award im Rostocker M.A.U. spielen.
Kompetetiv werden sie dort die Bühne mit Micha Maat (RÜG), Tyroon (HRO) und DeadStars (HRO) teilen. Wer hier die Jury überzeugen kann und gewinnt, wird in die Schlussrunde des ostdeutschen Musikförderwettbewerbes katapultiert werden.
Morning Rain machen nicht nur wunderschönen Indierock im Stil von Jimmy Eat World, sie haben jetzt auch ein kleines Video voller Vorfreude auf den kommenden Auftritt veröffentlicht. Es ist sehr kurz, unterhaltsam und sehenswert.
Morgen wird der zweiwöchige Veröffentlichungsmarathon von klein stadt GROSS mit einer letzten Veranstaltung im IKUWO enden. Schon jetzt kann man konstatieren, dass Greifswald durch KSG in den vergangenen Tagen auf wunderbare Art und Weise mit Leben erfüllt wurde. Eine beinahe beispiellose kulturelle Verdichtung hat stattgefunden, viele Kontakte wurden hergestellt und intensiviert. Auch das Publikum verdient Respekt, denn bis heute durfte sich jede Veranstaltung über ein zahlreiches und wohlgesonnenes Auditorium freuen.
Heute Abend geht es ab 21 Uhr im Antiquariat Rose nochmal gemütlich zu. Es werden Bilder ausgestellt und mit Lars ‚Gundermann‘ Templin und den Strandtasten ist für Unterhaltung gesorgt.
Kleinstädtigkeit und fehlende Anonymität zum Standortfaktor umdeuten
Morgen wird dann schließlich zur letzten Feierlichkeit ins IKUWO eingeladen. Dort wird Saik das in Greifswald traditionell eher dürftig bestellte HipHop-Feld beackern. Der Aktivist erster Stunde in Sachen Lokal-HipHop-Szenekrams eröffnet mit seinem Stück Meine Stadt das Kompilat und liefert eine Ode an die Hansestadt ab, die sich wie Balsam für die vernarbte Seele hiesiger Lokalpatrioten anfühlt. Hier findet die Idee des Gesamtprojektes seine sprechgesungene Entsprechung. Hier werden Kleinstädtigkeit und allerorten vermisste Anonymität zum Standortfaktor umgedeutet, herrlich:
„Saik und Greifswald ist wie Strandsand und Ostsee. Hier fühl ich mich wohl, hier im Osten an der See. Jeden Tag unterwegs, grüne Wiesen, Riesenfelder. Ich packe dann mein Fahrrad und erkunde die Wälder. Alles auf der Ecke, zwei Minuten in die Stadt. Ich geh nicht weg von hier, weil ich hier alles ab.
Das ist meine Stadt, das ist mein Revier. Komm zu mir, ich hab hier alles vor der Tür! Von hier aus direkt der Blick wie im Urlaub, die Ostsee glänzt in der Abendsonne wie Goldstaub. Nicht zu glauben, doch ich beschreib man weiter, begleitet dich von früh bis spät wie hier kein zweiter. Alles was du mir gibst, geb‘ ich dir zurück. Hör‘ mir zu und find‘ hier deine Schlüssel zum Glück.“
Anschließend wird mit Krach die wohl dienstälteste Greifswalder Band auftreten. Seit 1997 sind die Jungs dabei und entwickelten sich zu einem Garant für Tanz und gute Laune. Gitarrist Arne hat in einer pixeligen Diashow Stationen der Bandentwicklung nachgezeichnet. Wirklich hörbar aber ist ihr timetrain, der die Bilderschau untermalt.
Als dritte Band des Abends werden die progressiven Noiserocker von Mexicola auf den Plan treten. Und dann war es das erst mal mit klein stadt GROSS und die von den DJs Rungsta und Stan beschallte Aftershow wird vorerst letztmalig Gelegenheit bieten, in der mobilen KSG-Boutique einzukaufen, das Gespräch mit den Vernetzern zu suchen und vor allem eine Riesensause zu veranstalten.
Fakten: 23.10. | 4 Euro | 21 Uhr | IKUWO
Ein ausführlicher und bebilderter Bericht der Veröffentlichungswoche wird demnächst hier auf dem Fleischervorstadt-Blog erscheinen und dann ist es auch vorbei mit der Haus-und-Hof-Berichterstattung, versprochen!
Diemo Schramm geht wieder um. Der Wahlhanseat produzierte 2005 mit Unterstützung des Quartiersbüros einen Film über die Fleischervorstadt. Dem gleichen Wohnquartier hat er sich noch immer verschrieben und ruft jetzt — abermals in Kooperation mit dem Quartiersbüro Fleischervorstadt — einen Fotowettbewerb aus.
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Stadtteil-Kalenders für das bevorstehende Jahr 2010. Gesucht werden analoge und digitale Bilder, …die sich mit dem Stadtteil auseinandersetzen, die in ihm entstanden oder von Menschen gemacht wurden, die Zeit in ihm verbrachten oder in besonderer Beziehung zur Fleischervorstadt stehen.
Es geht um Perspektiven, wie das Leben miteinander auf kleiner und überschaubarer Fläche funktioniert oder funktionieren könnte oder sollte. Wo sehen diejenigen, deren Leben sich, zumindest temporär, hier in diesem Greifswalder Stadtteil abspielt, Defizite, Erfolge in der Gestaltung und der Kommunikation, welche Lücken gibt es und wie können Sie geschlossen werden?
Die Verantwortlichen begrenzen die Anzahl der eingereichten Bilder pro Teilnehmer auf drei und bitten um persönliche, postalische oder technisch-vermittelte Einsendung des Bildmaterials. Eine Jury aus dem Stadtteil wird dann die besten Bilder auswählen. Über einige angefügte Sätze über Motiv und Person wäre man ebenfalls hocherfreut, um „…Transparenz und eventuell Schnittfläche für Begegnungen darüber hinaus“ zu ermöglichen.
Adressen, Rufnummern und mehr finden sich auf der Seite des Quartiersbüro Fleischervorstadt.
Vielleicht wird ja auch das Flickr-Mitglied Sommerferientag im Kalender vertreten sein. Der junge Fotograf profiliert sich allmählich zu einem Bilddokumentar des Viertels und hat erst kürzlich eine gelungene Aufnahme aus der Gützkower Straße veröffentlicht.
Die Teilnahme am Wettbewerb bietet die Chance, eigene Perspektiven auf unser Viertel zu lancieren und eigene Schwerpunkte zu setzen. Einsendeschluss ist der 31. Oktober, also wird es allmählich Zeit, sich zu sputen!