Anzeige gegen Dr. Douglas Fernando

Aus einem Artikel in der Ostsee Zeitung von Benjamin Fischer geht hervor, dass Michael Steiger (Die Grünen) Anzeige wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung gegen den Geschäftsführer des Petruswerks, Dr. Douglas Fernando, erstattet hat.

Ungewohnt deutlich nahm die Lokalzeitung Stellung zum undurchsichtigen Treiben um das Haus. So heißt es in der Bildunterschrift: „Bloß schnell alles wegbaggern, ehe jemand was mitbekommt. Hinter der Stralsunder Straße 10 wurde ein Fachwerkgebäude plattgemacht.“

Gestern Abend fand mit dem Auftritt des WDR-Kabarettisten Jürgen Becker die erste Veranstaltung des Vereins Kultur- und Initiativenhaus Greifswald statt, die aber leider nicht in der Straze, sondern im Fremdsprachen- und Medienzentrum der Universität ablief und somit Exilcharakter aufwies. Der webMoritz hat dazu einen Podcast veröffentlicht.

Das Petruswerk besitzt inzwischen nicht nur die Straze, sondern auch den Komplex in der Anklamer Straße, dessen Sanierung den unter dem Haus befindlichen Club mira sein Obdach kosten wird. Heute Mittag wurde Fernando vor dem Anwesen in der Anklamer Straße in Begleitung eines Kamerateams gesichtet — offenbar interessiert sich jetzt sogar GTV für diese Angelegenheit.

*Update*

Eine aktualisierte und ausführliche Zusammenfassung der Immobiliengeschäfte, die das Petruswerk in Greifswald unternahm, ist im Beitrag Die Greifswalder Einkaufstour des Immobilienmagnaten Douglas Fernando zu finden.

Vernissage: Kein Tag Hollywood

kein tag hollywood alte bäckerei vernissageDie Alte Bäckerei sendet wieder Lebenszeichen und lädt ein zu Andreas Krügers Vernissage Kein Tag Hollywood. Ab 18 Uhr werden die Räumlichkeiten in der Mehringstraße (Höhe Feldstraße) für den Besucherstrom geöffnet sein.

Die Ausstellungsräume sind dank schnell erreichbarer Rotweinbeschaffungsstätten ganz ausgezeichnet gelegen.

Baltic Brett Battle

Morgen wird das Volksstadion zum Skater-Mekka, denn im dortigen Skatepark findet ab 11 Uhr der Baltic Brett Battle statt. Bei der vom Landespräventionsrat unterstützten Veranstaltung stehen die Sportler in direkter Konkurrenz und treten in Zweier- oder Dreiergruppen gegeneinander an. MVregio erklärt die Spielregeln:

Dabei kommt derjenige eine Runde weiter, der in der vorgegebenen Zeit die besseren Tricks mit seinem Board schafft und diese in seinem Lauf gut verbindet. Im Tagesfinale stehen sich dann die vier Besten Fahrer des Tages gegenüber. Die Runs in den Vorrunden dauern jeweils zwei Minuten. Im Finale können sich die Zuschauer auf ein fünfminütiges Trickfeuerwerk freuen. Bewertet werden die Fahrer von einer fachkundigen Jury. Es gibt jeweils einen Tages- und einen Gesamtsieger beim „Baltic Brett Battle“.

Der Blog zur Veranstaltung ist leider momentan nicht erreichbar.

Veranstaltungshinweis: Kabarettist Jürgen Becker

kabarettist jürgen becker vom wdr mitternachtsspitzenDer fünzigjährige WDR Kabarettist Jürgen Becker, der seit 1992 die Sendung „Mitternachtsspitzen“ komoderiert, wird heute um 20 Uhr im Fremdsprachen- und Medienzentrum (Bahnhofstr. 50)  zu erleben sein.

Der Veranstaltung ist ein gewisser Exilcharakter attestierbar, denn sie wird vom Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. organisiert. Der Verein kämpft für den Erhalt und die Nutzung des Hauses Stralsunder Straße 10 und wurde an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt. In ihm sind nicht nur Einzelpersonen versammelt, auch das Greifswalder Studierendentheater Stuthe ist Mitglied.

Jürgen Becker ist derzeit mit seinem aktuellen Programm „Ja, was glauben Sie denn?“ unterwegs. Der aus dem WDR bekannte Kabarettist wird in der mythischen Ursuppe der Weltreligionen rühren und sie kräftig mit rheinischem Humor würzen. Aufgrund der großen Nachfrage empfehlen die Veranstalter den Voraberwerb der (exorbitant hohen) Eintrittskarten, die man in der Stadtinformation am Markt, im Café Koeppen (Bahnhofstr. 4) und im Weltladen (im St. Spiritus) erwerben kann.

Infos: 16.07.| 20 Uhr| 16€ (normal) / 11€ (ermäßigt)| FMZ (Bahnhofstr. 50)

Petruswerk startet Abrissarbeiten ohne Genehmigung

Gestern bewegte sich das erste Abrissfahrzeug auf den Hof der Straze und begann sein zerstörerisches Werk. Getroffen hat es ein altes zweistöckiges Fachwerkhaus.

„Binnen weniger Stunden machte eine Abrissfirma das Gebäude kurz und klein und hinterließ nur noch Schutt und Staub. Zudem wurden durch die Baggerschaufel auch einige Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Der Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald hatte vor in das Gebäude eine Holzwerkstatt zu integrieren.“ (greifkultur.de)

Die untere Bauaufsicht ist von dem Vorgang nicht informiert gewesen, nicht mal ein Abrissantrag lag nach Auskunft der Baubehörde vor. Die Grünen echauffieren sich auf ihrem Blog völlig zurecht:

Wir wünschen uns Menschen, die unsere Stadt entwickeln. Jene sind gerne willkommen. Wir brauchen aber niemanden, der unsere Geschichte ignoriert und an den Bedüfnissen der Greifswalder vorbeibaut. Es gibt kein Sanierungs- und Nutzungskonzept für die Strasunder 10 und der Baubeginn für den Akademiepark ist auf unbestimmte Zeit verschoben! Sieht so ein verlässlicher Investor aus?

Erinnern wir uns nochmal kurz des Investoren, der seine eigene Gemeinde verklagte und dessen Leitmotiv bekanntlich lautet: „“Es ist die soziale Verantwortung, der wir uns verpflichtet fühlen. Unser Ja zum Menschen.”

Wer denkt, das Treiben des Petruswerkes interessiere ihn nicht, weil die potentielle Straze-Klientel doch ohnehin zu alternativ sei, der sei darauf hingewiesen, dass die Baumaßnahmen in der Anklamer Straße, wo der gleiche Investor seine Vorstellungen sozialer Sanierung umsetzt, für eine rasche Schließung des Clubs mira sorgen werden.

Mit besonderem Nachdruck sei abschließend auf die neue Internetpräsenz der Gruppe verwiesen, die sich für den Erhalt der Stralsunder Straße 10 stark machen. Der Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. wird seine Öffentlichkeitsarbeit hoffentlich intensiver betreiben als die BI Straze und ist unter greifkultur.de erreichbar.

Veranstaltungshinweis: Reisen in die National Befreite Zone

Um 20 Uhr wird heute im Koeppen-Haus eine Lesung stattfinden, zu der überpünktliches Erscheinen anzuraten ist, denn eine ähnliche Veranstaltung im September 2008 zeigte, wie stark das Thema nachgefragt wird.

Christoph Ruf und Olaf Sundermeyer haben erst im März 2009 ihr Buch In der NPD: Reisen in die National Befreite Zone veröffentlicht und legen damit eine der aktuellsten Bestandsaufnahmen in Sachen Rechtsextremismus vor. Zum Buch heißt es:

„Sozial geht nur national“ – unter diesem Motto will die NPD flächendeckend in die Landtage und schon bald in den Bundestag einziehen. Zwei Jahre lang haben die Autoren dort recherchiert, wo die rechtsextremen Milieus gedeihen. Sie waren auf Europas größtem Rechtsrock-Festival und bei Aufmärschen der autonomen Nationalisten. Sie waren dort, wo die NPD Sportvereine und Feuerwehren unterwandert. Und sie haben alle maßgeblichen Vertreter der Partei getroffen – auch in den Dörfern und Kommunen, in denen der Sprung an die Macht vorbereitet wird. So unmittelbar wie Olaf Sundermeyer und Christoph Ruf hat sich bislang noch kein Journalist mit der NPD befasst.

Auch 2009 bleibt die NPD eine reale Gefahr für Andersdenkende, für Menschen mit anderer Hautfarbe, anderer Nationalität oder einer sexuellen Orientierung, die nicht dem Standard der NPD entspricht. Ob die traurigen Rekordergebnisse der Landtagswahl von 2006 wiederholbar sind, bleibt abzuwarten. Nach der Kommunalwahl 2009, wird die NPD künftig in viele Kommunalparlamente in MV zum ersten Mal einziehen können, sie profitiert von der Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde auf kommunaler Ebene. Die Kommunalwahlen 2009 zeigen in verschiedenen Bundesländern, die Partei hat sich in „ihren“ Orten etabliert, gehört zum Alltagsbild und kann auf eine Stammwählerschaft zählen. Es bleibt die Frage, wo die demokratischen Parteien mit langfristigen Strategien sind, um gegen eine Normalisierung der NPD präsent zu sein.“

Nach der Buchvorstellung wird eine Diskussion mit dem omnipräsenten Rechtsextremismus-Experten Prof. Dr. Hubertus Buchstein stattfinden.