Tammert ist raus

Das Thema Tammert hat in den letzten Tagen den Lokalteil der Ostsee Zeitung erobert und es ist damit zu rechnen, dass der 32%-Überflieger jetzt abstürzt. Das Bedauerliche daran ist eigentlich nur, dass Arthur König sicher am stärksten von der Nichtwahl Tammerts profitieren wird. Anbei noch zwei Artikel aus der OZ zum Thema und ein großes Dankeschön für die rege Benutzung der Kommentarfunktion.

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Keiner mag den Hochschild

Im zweiten Januar-Drittel verurteilte die Greifswalder Bürgerschaft die in stetiger Wiederholung stattfindenden Anschläge auf Haus und Auto des lokalen CDU-Fraktionsvorsitzenden Axel Hochschild.

Ungeachtet dessen kam es am Wochenende wieder zu einem Übergriff auf einen Firmenwagen von Hochschild. Das Fahrzeug wurde u.a. mit einem Hakenkreuz versehen.

Hat denn wirklich jemand gedacht, Beschädigungen an Hochschilds Privatbesitz würden aufhören, weil die Bürgerschaft sie verurteilt? Ist die Einrichtung von Flugverbotszonen über deutschen Großstädten ein Schutz gegen fliegende Terroristen? Vielmehr sollten Fragen gestellt werden, wieso diese politisch motivierte Gewalt immer nur das eine Ziel findet, und das Eigentum von z.B. Arthur König von Sachbeschädigungen ausgenommen ist.

(Quelle: Ostsee Zeitung)

Tammert reagiert

OB-Kandidat reagiert auf die beiden Artikel dieses Blogs nach einer Anfrage von OZ-Redakteur Eckhard Oberdörfer.

Sehr geehrter Herr Tammert!

Wie das so ist, befassen sich sehr viele Leute mit Ihrer Person. So wird nun in Blogs und in Mails an uns behauptet, dass Sie früher im Internet auch Frauen aus Osteuropa gehandelt hätten, die Seite gehöre heute aber einem Russen.
Ist das so richtig?
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Oberdörfer

Tammert holt weit aus und nutzt seine Stellungnahme zum Thema für einen lokalpatriotischen Rundumschlag. Aufgrund der ungeheuren Textmenge und seiner Bitte, nicht einzelne Sätze vom Gesamttext zu lösen, habe ich seine Stellungnahme hier als pdf-Dokument verlinkt. Schnell noch ein paar Worte dazu:

Das Portal, über das sich Menschen treffen sollen und das ihnen eine Chatfunktion einräumt, dass heißt nicht etwa russische-brieffreundschaft.de, stattdessen lautet die Adresse liebe.ru. Ich habe gerade einen Screenshot von der Seite gemacht:

liebe.ru olaf tammert lahn osteuropa

Ich kann beim besten Willen dieser Seite keinen seriösen Touch zugestehen und die Intention ist eindeutig. Es wurde in diesem Blog nie behauptet, dass Tammert mit Mädchen handelt, sondern vielmehr die rhetorische Frage gestellt, ob er nicht bei der Arbeit Herrn Friedmann begegnet sei. Fernab vom üblichen Unsinn, der hier veröffentlicht wird, ist der Unsinn in Bezug auf die Person Olaf Tammert nachweisbar und seine Quellen wurden offengelegt. Das Gros des Unsinnes wurde von ihm auf dem Business-Netzwerk Xing eingetragen.

Das Sonstige, was ihm in diesem Blog vorgeworfen wurde, darunter verstehe ich dann die Gründung von Firmen, die Kandidatur zur OB-Wahl, die Veröffentlichung einer grotesken Umfrage und schließlich die Irreführung in seinem Werdegang (siehe Verein mit internationalem Hintergrund). Alle genannten Informationen sind für jeden dank der verlinkten Quellen nachvollziehbar.



Was interessiert Sie an den Kandidaten?

Die Ostsee Zeitung fragt uns auf Lokalseite eins: OB-Wahl:Was interessiert Sie an den Kandidaten? Wir sind eingeladen, dringende Fragen via email oder Postsendung an die Lokalredaktion zu senden. Diese werden dann aufbereitet und den KandidatInnen gestellt.

Bevor wir aber noch mehr Zeit verstreichen lassen, bis wir mit Antworten versorgt werden, können wir ja schon mal einen kleinen Ausflug im Internet machen. Aus seinem „Kompetenzprofil“ erfahren wir, dass Olaf Tammert über zehn Jahre Führungserfahrung in einem Verein mit internationalem Hintergrund verfügt. Welchen Verein meint er eigentlich?

Die Osteuropa-Connection

In seinem Lebenslauf finden sich dazu keine Informationen, dafür aber im Internet:

Liebe.ru ist eine von dem freiberuflichen Verkaufstrainer Olaf Tammert aus Greifswald und der Internetfirma freedesign Helmshagen ins Leben gerufen Internetkontaktbörse zum Thema Partnerschaft in Osteuropa. sandoba.inde führte die komplette technische Realisierung der Kontaktbörse durch und erstellte Datenbanken für die User und Kontaktverwaltung. Umfangreiche Datensätze von Frauen aus Osteuropa, heiratswilligen Damen und Herren, Bündlungen von Servicedienstleistungen für die grenzüberschreitenden Partnerschaft (Visa, Flüge, Geschenk und Blumenservice etc.), sowie die notwendigen Tipps für den Umgang mit den Botschaften laden zum Besuch ein.

Die Domain Liebe.ru gehört mittlerweile einem Russen und befindet sich nicht mehr in Tammerts Besitz. Aber man sollte schon wissen, dass einer unserer Kandidaten früher Dienstleister für osteuropäische Kontakte war. Ist ja auch irgendwie ein Verein mit internationalem Hintergrund, zumindest deutlich internationaler als Polizeisportverein und Ringerverband MV. Vielleicht hatte Tammert ja das Glück, während dieser Zeit mit Michel Friedmann zusammenzuarbeiten?

1&1 Profiseller war Tammert auch mal, aber das ist ja nicht unbedingt ein Makel. Wer sich das Vergnügen machen will, sich durch Tammerts Firmensumpf zu klicken, dem wird auffallen, dass auf seinen Internetseiten zwar Werbung geschaltet ist, diese aber in der Regel von anderen Firmen aus seinem Besitz kommt. Das Online-Business scheint nicht so optimal zu laufen und es drängt sich mir immer wieder die Frage auf: Was will der Typ im Rathaus? 5800€?

Jubeldemo gegen das Kraftwerk

Ich selbst konnte leider nicht vor Ort sein, aber Beteiligte berichteten von einer erfolgreichen Demonstration, an der etwa 200 Leute teilgenommen haben sollen. Die Ostsee Zeitung brachte es heute auf der ersten Seite des Lokalteils.

Eben gerade wurde noch eine Pressemitteilung des Vorbereitungsbündnisses vom 03.02. als Kommentar gepostet.

Hier liest sie sich schneller:

Zu einer spontanen Klimaerwärmung kam es gestern ab 11 Uhr in der Greifswalder Innenstadt, bei gefühlten 30°C, Sonnenschein und sommerlichen Rhytmen forderten 200 KlimagegnerInnen „mehr CO2“ und „Sommer – für immer, Sonne – für alle, Steinkohle –sofort!“. Unter dem buntgemischten Publikum befanden sich Jugendliche, Familien mit Kindern und Menschen „knapp über 30“.

Viele TeilnehmerInnen der Jubeldemonstration trugen Schilder und Transparente auf denen sie „Keine Rücksicht auf Hering und Meer“, „Algenblüte“ und den Bau eines Steinkohlekraftwerkes durch DONG-Energy forderten. Greenpeace-AktivistInnen trugen ein großes Transparent mit der Aufschrift „Mehr, mehr, mehr CO2 muss her“. Das farbenfroh-sommerlich gekleidete Jubelvolk feierte mit Percussion, Jonglage und einem mobilen Soundsystem die globale Erwärmung.

Während der Kundgebungen beteten sie ein über 2 Meter hohes Kraftwerksmodell an. In Sprechchören wurde „Nie wieder Winter“ und „Sommer, Sonne, Strand und Meer – schafft das Kohlekraftwerk her“ skandiert. Desweiteren riefen sie „Für die Arbeit, für das Geld – erhitzen wir den Rest der Welt.“ und „Ökoterror jetzt ist Schluss – Umweltschutz das ist kein Muss“. Mit gut recherchierten Redebeiträgen und Flugblättern konnten die KlimagegnerInnen viele Greifswalder PassantInnen für ihre Positionen begeistern.
Als Höhepunkt der Abschlusskundgebung überreichte „the one and only King Arthur“ auf den Treppen des Rathauses den Schlüssel der Stadt an einen Vertreter von DONG-Energy. Auch einen Koffer voll Kohle wurde als Starthilfe für den Kraftwerksbetrieb übergeben. Die große Menge an JubeldemonstrantInnen zeigt dem ZK der Demonstrationsvorbereitung, das immer mehr GreiswalderInnen unser Anliegen unterstützen.

Wir sind mit der gestrigen Aktion zufrieden, da die durch
Verkehrsbeeinträchtigungen zusätzlich enstandenen CO2- Emissionen, einen kleinen aber bedeutenden Beitrag zur globalen Klimaerwärmung darstellen.
Robbenfell für alle und zwar sofort!
Le monde est à nous!

Der Tammert machts

Normalerweise entsteht beim Lesen der Ostsee-Zeitung ja eine qualvolle Mischung aus Fremdscham und Wut, aber heute konnte die Lektüre des Lokalblattes entzücken.

Eckhard Oberdörfer polemisierte zu Recht auf der lokalen Titelseite gegen den OB-Kandidaten Olaf Tammert. Jener tritt ohne Partei im Rücken zur Wahl an und scheint in einer Art Parallelwelt zu leben.

Gestern früh erschien eine Meldung in seinem Lokalmedium Greifswald News, nach der die Wahl sehr viel anders als erwartet ausgehen wird:

Die Umfrage brachte eine erstaunliche Wende zum Vorschein. Ähnlich wie in der Hansestadt Rostock, gibt es in Greifswald auch den Trend für einen parteilosen. Denn in der Umfrage überholt Olaf Tammert, mit 2 Prozentpunkten, den amtierenden Oberbürgermeister. Zwar erreicht er nicht die absolute Mehrheit, aber es läuft ganz klar auf eine Stichwahl hinaus. Die Einwohner haben wohl die Wahlkampfversprechen von 2001 nicht vergessen. Es geht nicht mehr darum, lächelnd in die Kamera zu schauen, sondern Lösungen zu erarbeiten und durchzusetzen. Wir freuen uns schon auf die ersten Auftritte der Kandidaten. „Greifswald-News“ wird darüber berichten

Dazu wird dann auch ein Diagramm serviert:

TAMMERTS FIRMENNETZ

Olaf Tammert besitzt laut dem Business-Netzwerk XING mehrere kleine Firmen, die in den Branchen Coaching, Online-Medien, Tourismus, Dienstleistungen, Freizeit, Marketing, Werbung, Online-Marketing, Internet, Mobile-Marketing, IT-Leasing, IT, CMS Typo3, IT-Security, Web-Security, Email-Security, Messaging Gateway Appliance, Anti-Spam, Anti-Virus, Outbound, Produktmanagement angesiedelt sind. Kurz gesagt: Er macht scheinbar alles und nichts. Und nur drei Websites weiter in der Vorstellung des Teams (von Greifweb.de) wird er beschrieben als Unser Chef – politisch auf der Höhe. Autsch!

Über die initiierte Umfrage müssen wohl keine Worte mehr verloren werden. Dieser Mann will Bürgermeister werden? Stadtvater? Ich sehe das schon in seiner Vita, direkt verlinkt ins Rathaus. Vielleicht sucht er ja ein neues Geschäftsfeld!