Seit einigen Tagen liegt die neue Ausgabe des Vorbotens vor, der in 2500er Auflage in Greifswald erscheint. Diese ganz hervorragende Stadt(teil)zeitung entsteht mit der Unterstützung des Quartiersbüros Fleischervorstadt und des IKUWOs.
Die nunmehr zehnte Ausgabe beschäftigt sich ausführlich mit der StraZe, dem Thema (Sub)Kultur und Arbeitsraum.
Anbei eine Leseprobe des ersten Artikels:
„Die Häuser denen, die sie brauchen“, die Parole der HausbesetzerInnenbewegung der 80er Jahre. In großen Buchstaben an das Haus gesprüht ist sie für jeden sichtbar, der Greifswald über die Stralsunder Straße verlässt. Wer braucht dieses Haus? Die Frage stellt sich beim Anblick des leer stehenden Hauses in der Stralsunder Str. 10/11.Die Fenster sind kaputt, die Ziegel fallen vom Dach, der Schornstein ist schief seit dem letzten großen Sturm. Die besprühte Fassade bröckelt und erzählt Geschichte. Um genau zu sein: Greifswalder Geschichte seit 1846.
Im Januar 2008 wird das Haus an einen viel versprechenden Investor verkauft. Die Stadt atmet auf. Alles sieht so aus, als hätte Greifswald bald einen „Schandfleck“ weniger. Ende Mai verkündet die Ostseezeitung die Nachricht, dass das Haus abgerissen werden soll. Zu alt, zu schlechter Zustand, eine Sanierung wäre unbezahlbar. Denkmalschutz? Ja, aber. Die Wirtschaftlichkeit ist nicht unwesentlich. Manchmal kann man ein altes Haus einfach nicht mehr retten. Eine Sanierung würde sich nicht rentieren.
Brauchen wir dieses Haus? Keine Ahnung. Wollen wir dieses Haus? Vielleicht. Soll dieses Haus erhalten bleiben? Ja. Ja. Ja.“