Was hat die 8. Greifswalder Kulturnacht zu bieten?

Die nunmehr achte Auflage der Greifswalder Kulturnacht läutet am 17.09. das Wochenende ein. Um bei den 70 angekündigten Veranstaltungen nicht den Überblick zu verlieren, seien hier die schmackhaftesten Häppchen herausgesammelt und in Kurzform vorgestellt.

Friedrich-Zentrum und die Projektionsräume des Kinos

Wie schon beim gerade zurückliegenden Tag des offenen Denkmals, werden auch in der Kulturnacht einige Gebäude offen stehen, deren Innenansichten einem zumeist versagt bleiben. So zum Beispiel das Haus 2 des Jahn-Gymnasiums, das erstmalig seit der Sanierung zur Besichtigung einlädt. Hier sind ab 19 Uhr das Ensemble und verschiedene Solisten der Musikschule zugange. Eine „reizvolle Umgebung“ sollen Wände und Stuckdecke in den intensiven Farben von 1872 bilden. An dem Gebäude wurde jahrelang gearbeitet.

Bereits ab 18 Uhr öffnet das Caspar-David-Friedrich-Zentrum in der Langen Straße und gewährt Ein- und Ausblicke auf das geplante Caspar-David-Friedrich-Museum. Wie hat das Geburtshaus des Malers ausgesehen?

Nur wenig später beginnen Führungen im CineStar in der Dompassage. Nicht nur für Cineasten und Leute mit einem Übermaß an Technikverssenheit könnte der Blick hinter die Kulissen interessant werden. Es sollen auch die Projektionsräume gezeigt werden.

Lesungen zwischen Erotik und Reiselust

Sehr schräg könnte es in der vornehmlich an Frauen adressierten Erotikboutique Sarabande werden, wenn Inhaberin Kerstin Strase selbst zum Buch greift und unter dem Titel Mit Haut und HaarHingabe „Kurzgeschichten von bizarren Träumen, gefährlichen Ausschweifungen, von intimen und zärtlichen Momenten“ liest. Musikalische Begleitung, Fingerfood und Blubberbrause werden ebenfalls angekündigt. „Was hat die 8. Greifswalder Kulturnacht zu bieten?“ weiterlesen

Kulturelle Ausblicke aufs Wochenende

Die Semesterferien dauern an, aber das ist kein Grund, sich in die Wohnzimmer zu verkriechen. Eine kurze Vorstellung der heutigen Optionen des Amüsierbetriebes zwischen Synthie-Pop-Wave, Eventschiff und gediegenem Jazz aus Skandinavien.

Welle: Erdball in der Mensa

Schon seit beinahe 20 Jahre existiert die (New)Wave-Elektro-Formation Welle: Erdball, die mit einer tüchtigen Portion NDW-Feeling ins Haus bricht. Die Band ist für ihre eigenwillige und requisitenreiche Bühnenshow, für die ein Haufen Retro-Maschinen angefahren wird, berühmt. Ihr Sound verdient über alle Maße hinaus das Prädikat old-school.

welle: erdballAls Klangerzeuger tritt, neben vielen analogen Synthesizern, der Commodore 64 als vollwertiges Bandmitglied auf. Wo Künstler wie Kraftwerk, D.A.F., Grauzone oder Ideal in den 80er Jahren starteten, setzt Welle: Erdball wieder an und führt diese glorreiche Ära der deutschen Musikgeschichte weiter fort. In der Independent-Szene schon lange eine Kultband, zeigt Welle: Erdball auch auf Konzerten in ganz Europa, dass Elektronikmusik mit sehr viel Dynamik umgesetzt werden kann.

Auf dem webMoritz ist der Trailer zum Film Operation Zeitsturm verlinkt, an dem Welle: Erdball ebenfalls beteiligt sind und der in wenigen Wochen veröffentlicht wird. Hier das Video zum Stück 1000 weiße Lilien:

Nach dem Konzert laden die beiden Veranstalter (Mensaclub und Kiste) zu einer Aftershow-Party mit vier DJs auf zwei Floors. Zu erwarten sind dort dann neben Synthie Pop und Minimal Wave auch EBM, Industrial, Electro und Goth-Rock.

Augenfällig ist der grenzensprengende und exorbitant hohe Eintrittspreis. Der ist zwar nicht unbedingt sozial, aber vielleicht lernt man so hierzulande, dass Kultur ihren Preis hat. „Kulturelle Ausblicke aufs Wochenende“ weiterlesen

Transdekadisches Tentakelspektakel zum Jahreswechsel

Gestern hat der Vorverkauf für die Silvesterparty im IKUWO, die sich thematisch irgendwo zwischen Jacques-Yves Cousteau, Kapitän Nemo und bunten Korallenriffen verortet, begonnen.

Letztes Jahr hob das „kosmische Kometenkombinat“ sich selbst und seine Silvestersause aus der Taufe. Durch Weltallweiten wankend wurde ins neue Jahr geschlittert. Dieses Jahr wird mit Nebelhorn und Nonchalance die zweite Runde eingeläutet.

Nun, zehn Jahre nach der sich dann doch nicht eingelöst habenden Milleniumspanik, brechen wir mit knisternder Verheißung wie eine butterbrettgroße Tafel Schokolade ein neues Jahrzehnt an. Das kosmonautische Kometenkombinat taucht ab und lädt ein zum transdekadischen Tentakelspektakel. In einer bubbly-bobbly Unterwasserkulisse wird ins Zwanzig-Zehn geschwommen.

Kulinarisch wird Vegetarisches aus tiefsten Tiefen kometenkombinatorischem Einfallsreichtums serviert. Stündlich grüßt nebelhornhupend die Spontanschnapsbar. Von den Mecklenburger Seenplatten schallen auf 2einhalb Floors Indierock, Cosmic Discotunes, Ska, Soul, Rocksteady, Electro & House, serviert von 6 Schallplattenunterhalterinnen. Davor geben die Hanselunken ein live dargebotenes Stelldichein. Zum Null-Uhr-Jahreswechsel gibts Knallereigetöse vom Kleinen Rabauken und dem Strahlemann mit Sektsause vor dem IKUWO.

Der Vorverkauf wird bis zum 19. Dezember an der IKUWO-Bar stattfinden und außer der Reihe heute Abend beim Ja, Panik-Konzert im KLEX. Danach wird es eng, nicht zuletzt, weil das Kartenkontingent limitiert ist.

Fakten: 31.12. | IKUWO | 22 Uhr | 10 (VVK)/12 EUR

Pop am Wochenende: Die Hanselunken „Spell“

Die Reihe „Pop am Wochenende“ versammelt Greifswalder Musikgeschichte und hält über das klangliche Gegenwartstreiben in der wilden Provinz auf dem Laufenden.

Eloquent und stilsicher treiben die Hanselunken inzwischen seit Jahren durch die Untiefen des Greifswalder Amüsierbetriebes und haben sich so ihren Platz in der hiesigen Kulturlandschaft erobert.

hanselunkenDie beiden geerdeten Herren entwickelten sich mit ihrem bodenständigen Charme zu einer Art Kneipenaura auf Knopfdruck.

Das hier schon zuhauf abgefeierte Lokalkompilat klein stadt GROSS bereicherten die Hanselunken mit dem beinahe hymnischen Stück spell. Vor genau 22 Stunden wurde ein Video zum Stück veröffentlicht, das an einem popaffinen Sonnabend durchaus mal abgespielt und gehört werden kann.

A – G – O – N – Y this is how I wanna spell the word love.

Absahnen: Kneipenchansons und große Tombola im Café Ravic

Die Veröffentlichungsfeierlichkeiten des Kultur- und Vernetzungsprojektes klein stadt GROSS dauern an. Morgen Abend wird es im Café Ravic gemütlich werden, denn es wird zum Konzert der Hanselunken eingeladen.

Auf der Kompilation ist das Duo mit dem wunderschönen Popsong Spell, dessen Atmosphäre ein wenig an die Band Maritime erinnert, vertreten. Die KSG-Gruppe weist als besonderes Spezial der Veröffentlichungswoche auf eine große Tombola hin, die an Ort und Stelle stattfinden wird.

Musiker und Künstler stifteten insgesamt 45 Preise, die es an diesem Abend gerecht und vor allem kurzweilig zuzuteilen gilt.

Fakten: 16.10. | 22 Uhr | Café Ravic | Eintritt frei