Radioreportage über das IKUWO

Vor einigen Wochen wurde im Rahmen der NDR-MV-Abendsendung Das Forum ein Beitrag über das Greifswalder IKUWO (Internationales Kultur- und Wohnprojekt e.V.) über den Äther gejagt.

In der Reportage kommen zwei Mitglieder des Vereins – darunter auch eine der Gründerinnen – zu Wort und sprechen über das Leben im Haus, das Selbstverständnis des IKUWO und die Vereinsgeschichte.

ikuwo

Die kurze Reportage rekurriert auf zwei Ereignisse, anhand derer sich der Zeitpunkt der Aufnahme genau datieren lässt, denn am 11. Februar 2010 war nicht nur die Budapester Band Trottel Stereodream Experience zu Gast, in der Nacht zuvor wurde auch die Hausfassade mit drei Hakenkreuzen beschmiert.

Ein kurzweiliger Beitrag, den man sich bedenkenlos zu Gemüte führen kann.

Veranstaltungshinweis: The Magic Touch

Gute Nachrichten für Liebhaber von Reggae von Ska höchster Qualitätsstufe, denn heute Abend wird Genre-Prominenz in der Hansestadt gastieren.

the magic touchDas Quintett The Magic Touch aus Berlin und Leipzig ist nicht nur ein Sideproject der Bands Yellow Umbrella und The Solitos, sondern weist mit dem Sänger Don Rockshah aka Magic Roger (ex-Court Jesters Crew) auch die Stimme einer der ruhmreichsten deutschen Reggae-Bands in den eigenen Reihen auf.

Die Court Jesters Crew bereicherten die hiesige Szene von 1993 bis 2003 mit ihrem eher jazzigen Zugang zum Genre, veröffentlichte zwei Alben (Too high for low (2000) und Babylon raus. (2002)), tourte gemeinsam mit Laurel Aitken und veröffentlichte mit dem Großväterchen Ska auch ein gemeinsames Album.

Video (04:53)
[youtube LuCrPMv2LF0]

EARLY REGGAE GROOVES AUS LEIPZIG UND BERLIN

Heute Abend stehen aber nicht Court Jesters Crew auf der Bühne, sondern The Magic Touch, und die kommen ohne Bläser daher. Stattdessen sorgen Bass, Gitarre und Hammond-Orgel für Riddims alter Schule, während die einzigartige Stimme Don Rockshahs dem Bandsound einen souligen Anstrich verpasst. Diesen Auftritt sollte sich niemand entgehen lassen.

Nach dem Konzert werden Rockshah und Rimshot Selecta persönlich den sich anschließenden Allnighter betreuen und Raggae, Jamaican Ska, 50´s Rhythm´n´Blues, Rocksteady, Boogaloo und Calypso bereithalten.

Fakten: 17.04. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR
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Veranstaltungshinweis: Analogik (DK) feat. Bo Marley

Es ist Sonntag, nicht Totentanz  – Tatort aus, Synthie an! Heute Nacht wird die dänische Balkan-Jazz-Gameboy-Hip-Hop-Downbeat-whatever-Band Analogik im IKUWO zu Gast sein.

VIOLINE, GAMEBOY, ZOTTELBART

analogikGegründet 2003 und fest verbunden mit der Hip-Hop- und Streetartszene des skandinavischen Nachbarlandes, leben Analogik in einem Kollektiv am Rande von Aarhus, wo sie sich das Studio mit der dänischen Roots-Reggae Band Bli Glad und ihren guten Freunden von Bo Marley teilen:“So verschieden die Musikstile sind, so unterschiedlich ist auch die Instrumentierung. Da trifft Analoges auf Digitales, Saxophon auf Synthie, Violine auf Laptop und Akkordeon auf Nintendo-Controller. Klingt abgefahren, ist in Wirklichkeit aber ein erstaunlich groovender Mix zum entspannten Kopfnicken und Tanzen.“

DUB- UND DIALEKTSHOW VOM BO-MOBIL

bomarleyAls besondere Gäste auf dieser Tour haben sich eben diese Jungs von Bo Marley angeschlossen. Sie sind eine sympathisch-schräge Truppe, die seit einigen Jahren mit ihrem Bo-Mobil – einem umgebauten, mit allerlei elektronischem Sound-Equipment bepackten und von Autobatterien betriebenen Putzwagen – auf deutschen Festivals zu finden ist.

Auf der Fusion beschallten sie sogar die Dixies mit Hip-Hop, 8Bit, Reggae und Dub norddeutscher Zunge über Zwiebeln oder Mofafahren. Auf dem gleichen Festival wurde auch ein Mitschnitt der carnivoren Hymne Fleisch eingefangen und veröffentlicht.

Fakten: 28.02. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR

Veranstaltungshinweis: We vs Death (NL) & Pazifika

Hoher Besuch aus dem benachbarten Königreich. Die niederländische Band We vs. Death ist auf kurzer Tournee durch Deutschland (Frankfurt, Hamburg, Berlin und Greifswald) und wird sich am Freitag im IKUWO die Ehre geben.

Anmut und beneluxuriöse Schlichtheit

Das Quintett ist mit Bass, Schlagzeug und den bis zu drei Gitarren reichhaltig instrumentiert.

Die gebrochenen Arrangements – das musikalische Alleinstellungsmerkmal von Sinnbus Records, der Kommandozentrale des Genres, wo We vs. Death dieser Tage mit A Black House, A Coloured Home ihr neues Album veröffentlichen –  und das schwere Schlagzeug werden sinnstiftend von einer Trompete zusammengehalten, die hier und da an die düsteren Momente vom Weilheimer Tied & Tickled Trio erinnert und den Sound sehr jazzig einfärbt. Anmutig, schlicht und trotzdem elegant.

Eine Einstimmung ermöglicht das folgende Video eines Konzertes in Utrecht, der Heimatstadt von We vs. Death. Das zu hörende Stück Hands ist ebenfalls auf dem neuen Album erschienen.

Für druckvolle Einstimmung wird die hiesige Postrock-Band Pazifika sorgen. 

Fakten: 26.02. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR

Impressionen von „We remember Café Quarks!“

Am 04. Februar hätte das ehemalige AJZ/Café Quarks 10 Jahre Räumung hinter sich gehabt, wäre es nicht zweieinhalb Monate vorher abgerissen worden. Das Jubiläum und der unerwartete Abriss des Hauses waren Motivation genug, alte Dokumente und inzwischen quasi-pophistorisches Material zu sammeln und geballt einer größeren Öffentlichkeit zur Inansichtnahme bereitzustellen.

Audio-visuell wurde neben einem Konzertmitschnitt von Think About Mutation (Live im AJZ 1993) mit alten Aufnahmen der exilhaften Mensa-Cafeteria-M-Party-Zeit gedacht und damit ein Blick in die Zeit nach der Räumung geworfen. Durch die Vorführung des Films Empire St.Pauli wurde versucht, eine inhaltliche Annäherung an das Thema Stadtentwicklung anzubieten.

Der Traum ist aus?

Die Gedenkwoche fand ihren Höhepunkt in der Abschlussveranstaltung am 06. Februar. Unter dem Titel Der Traum ist aus!? konnten Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Gruppen zu einem Podiumsgespräch, das sich eines regen Publikumszulaufes erfreute,  zusammengeführt werden. Das sich anschließende Konzert mit Las Balkanieras sorgte für anregende Atmosphäre und verdeutlichte traurigerweise, wie schmal der Grad zwischen Backingtrack und Halbplayback sein kann. Glücklicherweise war dagegen die sich anschließende Party mit den alten Resident DJs über jeden Zweifel erhaben.

In naher Zukunft werden alle ausgestellten Flyer, Plakate, Zeitungsartikel, Videos, Pressemitteilungen und Fotos auf einem eigens dafür eingerichteten Blog veröffentlicht werden. Darauf werde ich natürlich nochmal explizit hinweisen, wenn es soweit ist. Bis dahin soll es Kapitel AJZ hier erstmal abgeschlossen sein und mit einem trotzigen We remember Café Quarks! in guter Erinnerung verbleiben.

Veranstaltungshinweis: Trottel Stereodream Experience (HU)

Wieso nicht den heutigen Donnerstag psychedelisch ausklingen lassen? Im IKUWO lockt man mit Besuchern aus Budapest, die sich als Reiseleiter einer experimentell-spirituellen Wallfahrt zwischen ungarischer Folklore und unungarischer Electronica andienen.

trottel greifswaldTrottel, deren Mitglieder teils zu den Ur-Punks von Budapest zählten, fingen in den 80ern als fricklige Hardcore-Band mit Tendenz zu stetig komplexer werdenden Strukturen und ultra-langen Kompositionen an. Im Laufe der Entwicklung wurde daraus allmählich eine Art freifließender Psychedelia-Folk-Groove mit Electronica-Elementen, der in elektro-akustischer Klangalchemie durch die Wahrnehmungslandschaft mäandert und vom Punk den DIY-Spirit und die Energie übrig ließ.

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Die Band, die auf ihren endlosen Touren übrigens vor über 10 Jahren bereits im Greifswalder Cafe Quarks gastierte, kommt mit neuem Album namens ‚Embryo‘ im Gepäck und lädt zu intensiven Extended-Exkursionen durch irrlichternde Puszta-Krautrock-Ambient-World-Dub-Dance-Arrangements, in denen es sich nicht nur vortrefflich in Stereo träumen lässt, sondern sicher auch Anreiz zum Tanz steckt

Fakten: 21 Uhr | 11.02. | IKUWO | 4 EUR