Vier Quadratmeter Hoffnung

Es existiert ein neuer Ausstellungsraum in Greifswald, wenngleich auch in begrenzter Größe. Im Antiquariat Rose in der Steinbecker Straße gibt es seit je mehr als nur antike Bücher. Gewissermaßen steht man also dort schon in der Verpflichtung einer selbstgenerierten Tradition.

wolfgang tietzeDer Laden beherbergte zum Beispiel temporär die offenen Proben des Orchestrions Eva Blum.

Nun wird das Ladenkonzept ein weiteres Mal gedehnt und Ulrich Rose mutiert beinahe zum Galeristen, sicher nicht die schlechteste Entscheidung. Die antiquariatsinterne Galerie Vierquadratmeter wurde geboren und am 23. April findet dort eine Vernissage des 1954 in Leipzig geborenen Wolfgang Tietze statt. Der Künstler verweilte bis vor kurzem in Prag, wo er Kafkas Aphorismen grafisch umsetzte.

Inhaltlich und akustisch werden die Rezitatoren Ulrich Rose und Wolfgang Tietze an den Aphorismen, sowie Christoph Gottwald am Kontrabass, der Vernissage Leben einhauchen. Die Ausstellung wird bis zum 20 Mai zu sehen sein, die Vernissage beginnt um 20 Uhr.

Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei

Die Greifswalder Kunststudentin Sonja Grädler präsentierte gestern in der Alten Bäckerei zwischen 18 und 21 Uhr eine Bewegungsperformance. Im Vorfeld hat sich die junge Künstlerin mit dem offensichtlichen Faible für Schuhwerk an ihrem Fußbekleidungskontingent gütlich getan und einiges mitgebracht. In festgelegter Reihenfolge wurden die Schuhe gewechselt, mit denen sie den Ausstellungsraum durchschritt. Kunst im Schaufenster erregt nach wie vor Aufmerksamkeit und zieht wohlwollende Blicke auf sich. „Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei“ weiterlesen

Die alte Bäckerei

Seit einigen Wochen, ja Monaten, wird in der alten Bäckerei gebaut und an einem neuen kulturellen Kleinod für Greifswald gewerkelt. Die Räumlichkeiten sollen für diverse Performances, Ausstellungen und Verwirrungen jeder Art zur Verfügung stehen.

Das Haus steht in der Mehringstraße, kurz vor der Ecke zur Feldstraße. Unter der kreativ-aktionistischen Federführung von Stefanie Riech und Stefan Matschuk ist der Ausstellungsraum inzwischen fertiggestellt und auch schon eingeweiht worden.

Inzwischen laufen dort tagsüber und unangekündigt verschiedene Aktionen unter dem Titel Bewegungen. Außerdem ist die nächtliche Vorführung von Kurzfilmen aus dem Schaufenster geplant, die im repeat mode in die Dunkelheit leuchten sollen und natürlich Ausstellungen aller Art.

Mehr Informationen zur alten Bäckerei werden in Kürze folgen. In der Ostsee Zeitung wurde zum gleichen Thema heute ein lesenswerter Artikel veröffentlicht.

Money Sucks Teil 2

Schon gestern schrieb ich von der Puppe, die unweit des Fischmarktes rumhing und stumm, aber nicht mundtot, agitierte. Heute nutzte die Ostsee Zeitung diese Kleinigkeit als Aufmacher des Greifswalder Lokalteils und lieferte dazu auch gleich eine witzige Provinzposse.

Tatsächlich muss jemand die Polizei gerufen haben, die unverzüglich mit einem Rettungswagen im Gefolge anrückte. Merkwürdig, dass heutzutage gar nicht mehr danach gefragt wird, ob jemand hilfebedürftig ist. Überraschenderweise wurde die Puppe nicht von der Polizei entfernt.

Money Sucks

Sichtlich verstört reagierten heute die vorübergehenden Passanten auf diese kleine Puppe am Fischmarkt, die für reichlich Konfusion sorgte.

Mir hat sie den Tag versüßt und ich geriete in Verzückung, bereicherte noch mehr kreativer Aktionismus den öffentlichen Raum. Money Sucks ist auch irgendwie Streetart, zumindest im Wortsinn.