Technisches Rathaus: Kommt jetzt ein Untersuchungsausschuss?

In der Bürgerschaftssitzung am kommenden Montag werden die Fraktionen der SPD, der Linken und der Grünen die Einsetzung zweier Ausschüsse, die Unklarheiten über Vergangenheit und Zukunft des Bauprojektes Technisches Rathaus auflösen sollen, beantragen.

Aufklärung über das „System Arenskrieger“

Vorausgegangen ist der für Greifswalder Verhältnisse ungewohnt einhelligen Initiative das Bekanntwerden einer empfindlichen Sanierungskostensteigerung für das Gebäude der alten Post von sechs auf knapp 14 Millionen Euro. Am 11. Mai forderten die Grünen deswegen den Rücktritt von Greifswalds Oberbürgermeister Arthur König. Die CDU Greifswald konterte mit einer Pressemitteilung, stellte sich hinter den Oberbürgermeister und bezeichnete die Vorwürfe der Grünen als haltlos: „Wenn die Damen und Herren der Grünen ein ernsthaftes Interesse an dem Fortschreiten des Projektes haben, dann sollten sie sich konstruktiv einbringen, anstatt wie kleiner Kinder polemisch schreiend durch die Stadt zu laufen.“

Kreisvorstand Grüne

Genau das wird jetzt hoffentlich passieren, denn auf dem Blog der Grünen wird angekündigt, dass die genannten drei Fraktionen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, „der die Fehlentwicklungen der Vergangenheit aufarbeiten soll, und eines zeitweiligen Ausschusses „Technisches Rathaus“, der die weitere Entwicklung vorbereiten, begleiten und kontrollieren soll“ beantragen werden.

Was soll konkret untersucht werden?

Der geplante Untersuchungsausschuss soll ermitteln, „Technisches Rathaus: Kommt jetzt ein Untersuchungsausschuss?“ weiterlesen

Grüne fordern Rücktritt des Oberbürgermeisters *update*

Es ist noch keine sechs Wochen her, dass der frühere Baudezernent Reinhard Arenskrieger (CDU) nach einem umstrittenen Wahlprozedere zum Vizepräsidenten des Landesrechnungshofes wurde und seinen Schreibtisch räumte. Sein kommissarischer Nachfolger Jörg Hochheim (CDU) beginnt nun, den zurückgelassenen Scherbenhaufen zu sortieren.

Kostenexplosion beim Technischen Rathaus

Gestern Abend informierte er die Bürgerschaft über die nun zutage tretenden Explosionen der Sanierungskosten von ca. sechs auf stolze 13,8 Millionen Euro. Bereits am 20. April verhängte Hochheim gemeinsam mit Oberbürgermeister Arthur König (CDU) einen Auftragsstop, um „über Alternativen nachzudenken„, wie die Ostsee-Zeitung weiß.

Auf dem Blog der Grünen erhitzten derweil die Gemüter. Einer gewohnt — aber auch erfrischend — giftigen Schilderung der gestrigen Sitzung des Bau- und Finanzausschusses folgte wenig später eine Pressemitteilung die nicht weniger forderte, als dass Oberbürgermeister Arthur König die Konsequenzen aus dem Desaster zöge und sein Amt abgäbe: „Grüne fordern Rücktritt des Oberbürgermeisters *update*“ weiterlesen

Über 38.000 Euro für Caspar-David-Friedrich-Denkmal

Die Nachricht verbreitete sich bereits in den vergangenen Tagen, nun freut sich auch die CDU Greifswald auf ihrer Internetpräsenz. Das geplante Denkmal für den in Greifswald geborenen Maler Caspar David Friedrich hat nämlich jetzt spürbaren finanziellen Rückenwind bekommen.

Der Zukunftsfond des Landes Mecklenburg Vorpommern wird das Bauvorhaben mit 21.115 Euro fördern. Das finde ich paradox, denn mein Verständnis eines Zukunftsfonds schließt das Errichten von Denkmälern nicht unbedingt mit ein.

Die vom Lübecker Bildhauer Claus Görtz gestaltete Skulptur wird auf einem Privatgrundstück von Egbert Liskow (CDU) in der Lappstraße platziert werden. Seit Mai 2009 folgten viele Bürger dem Spendenaufruf und sammelten bislang 17.185 Euro. Damit stehen jetzt 38.300 Euro für das Projekt zur Verfügung, viel Geld für ein Denkmal.

(Foto der Lappstraße: webMoritz)

Ähnlich paradox wie mit dem Zukunftsfond verhält es sich mit der Nichteinbeziehung der Fachkräfte vom Caspar David Friedrich Institut (CDFI), die wären ja eigentlich die ersten Ansprechpartner für ein solches Projekt.

158 Schweinegrippenfälle in Greifswald

Die Stadtverwaltung informierte gestern mit einer Pressemitteilung über den aktuellen Stand der Schweinegrippe in Greifswald. Demnach hat sich der Ansturm auf die amtsärztliche Impfung gelegt.

Vor etwa vier Wochen meldete das Gesundheitsamt noch, dass der Impfstoff aufgrund der hohen Nachfrage aufgebraucht sei, inzwischen scheint die Hysterie verflogen.

schweinegrippe greifswald

„Den jetzigen Impfbedarf können wir während der normalen Sprechzeiten abdecken.“ wird Amtsärztin Dr. Kühn in der Pressemitteilung zitiert. Bis zum 1. Dezember gab es in Greifswald 158 bestätigte Schweinegrippe-Fälle. Damit habe sich die Zahl Angesteckten allein in der vergangenen Woche verdoppelt.

Das dämonische Kürzel H1N1 hat mittlerweile Einbußen seiner medialen Präsenz hinnehmen müssen, nicht zuletzt, weil die Krankheit alltäglich geworden ist. Hier ein aktueller Beitrag des ZDF Heute Journals zur Grippe.

Sperrung des Walls

Am 16. Oktober wurde auf dem webMoritz die Sperrung des Walls zwischen Fleischerstraße und Mühlentor angekündigt, die ab der kommenden Woche wirksam sein soll.

Voraussichtlich bis Mai wird man auf den Weg am Fuße des Walls ausweichen müssen. Die geplanten Umgestaltungsarbeiten werden 240.000 Euro kosten und zu 85% aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes bezahlt.

Um den Wurzeln der Kastanien mehr Raum zu geben, wird der Wallweg in Zukunft zwei Meter schmaler und damit nur noch sechs Meter breit sein. Außerdem sollen beide Hänge asphaltiert werden. Dem Baumbestand sollen 33 Exemplare hinzugefügt werden, eine ungenannte Zahl kranker Kastanien wird gefällt.

WAS IST MIT DER PLAKATWAND LOS?

Wem bei aufmerksamen Spaziergängen aufgefallen ist, dass die Plakatwand auf Höhe der Fleischerstraße verschwunden ist, darf sich in Bestürzung üben. Die beliebte Werbefläche wurde auf Wunsch der dortigen Rechtsanwälte entfernt. In einer internen Mail des Präventionsrates heißt es:

Guten Tag ! Die Rechtsanwälte in der Fleischerstraße drängen auf eine Beseitigung der Plakatierwand. Bitte holen Sie die dringend noch dieses Wochenende ab, da ich sonst nicht verhindern kann, dass die Wand von den Eigentümern entsorgt wird.

Vielen Dank liebe Advokaten!

Da auch der Bretterzaun in der Steinbeckerstraße verschwunden ist, spitzt sich die Situation für alle Veranstalter zu, denn faktisch existieren jetzt nur noch drei offizielle Flächen: in der Baderstraße, in der Rubenowstraße und in der Langen Straße, gegenüber vom Klex.

Abgesehen davon, dass drei Flächen die Menge an Plakaten, die Woche für Woche an die Wände gebracht werden,  nicht aufnehmen kann und der Platzmangel bestimmte Rivalitäten provoziert, können die Veranstaltungshinweise keine Präsenz mehr im Stadtbild erobern, im Gegenteil, sie führen ein klägliches Schattendasein.

Schweinegrippe erreicht Greifswald

Nachdem am 24. Juli die Ostsee Zeitung meldete, dass das Greifswalder Universitätsklinikum auf die Behandlung von Schweinegrippen-Patienten gut vorbereite sei, scheint die Pandemie jetzt auch unsere Hansestadt zu erreichen.

Ein erster Verdachtsfall am Wochenende, als ein in Großbritannien lebender Schwede nach einem positiven Schnelltest weiterführend untersucht wurde, erwies sich jedoch als harmlos.

Jedoch teilt heute die Stadt via Pressemitteilung mit, dass eine 23jährige Greifswalderin, die sich kürzlich in Dublin aufhielt, positiv getestet worden sei.

Amtsärztin Dr. Marlies Kühn versucht allerdings zu beruhigen, dass es sich bislang um einen Einzelfall mit leichtem Krankheitsverlauf handle.

„Gerade jetzt, wenn Reisende aus dem Urlaub zurückkommen, war das zu erwarten.“

Die Amtsärztin empfiehlt, auf grippeähnliche Symptome wie Husten, Schüttelfrost und Fieber zu achten. Beim Auftreten besonderer Symptome, müsse unbedingt der behandelnde Arzt telefonisch vorinformiert werden. Dringend abgeraten wird davon, sich zu anderen Patienten in ein Wartezimmer zu setzen.

Das Institut für Hygiene und Umweltmedizin und das Institut für Medizinische Mikrobiologie haben in enger Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems die interdisziplinäre Task Force „Mexikanische Grippe“ gebildet und ein Merkblatt mit Informationen und Verhaltenstips veröffentlicht.