Schon wieder eine Brandstiftung in der Mühlenstraße

Biggi Schulz kam im Sommer 2010 der Liebe wegen nach Greifswald. Nur kurz nach ihrem Einzug in der Mühlenstraße wurde in dem von ihr bewohnten Haus ein Brand gelegt, bei dem glücklicherweise nichts passiert ist. Es blieb die Enttäuschung der Betroffenen über die unmotivierte Polizeiarbeit. Wenig später eröffnete die Rheinländerin – ihrem Wohnhaus gegenüber – das kleine Souvenirgeschäft Federlesen und Meer.

WILLKOMMEN IN GREIFSWALD!

Am vergangenen Freitag brannte es nun abermals in der Mühlenstraße und in diesem Fall ist davon auszugehen, dass das Feuer gezielt gelegt wurde, denn vor der Haustür wurde ein mit Altpapier und Kohlenanzünder präparierter Rucksack in Flammen gesetzt.

Ein Willkommen in Greifswald gestaltet sich normalerweise weniger hitzig und deswegen suchen Biggi Schulz und andere Anwohnerinnen Augenzeugen, die in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober Merkwürdigkeiten am Hauseingang der Mühlenstraße 5 beobachtet haben. Da in der besagten Nacht der Mensaclub seine regelmäßige Party feierte, werden Hoffungen gepflegt, dass weiterziehende Besucher etwas bemerkt haben könnten. Der Brand soll gegen 4 Uhr entfacht worden sein; entsprechende Hinweise mögen bitte an die Polizei geleitet werden.

Fanartikel aus Greifswald #3 – Federlesen & Meer

Es gab hier in der Vergangenheit bereits zwei Beiträge zum Thema Devotionalien mit Lokalkolorit. Darin ging es zum Beispiel um die verschiedenen Schmuckstücke aus der HGWAII-Kollektion, die auf komplizierterem Wege zu besorgenden Murder City Greifswald-Shirts oder die mit dem Dom geschmückten Wanderstabplaketten aus dem Komma 10.

Nun steht eine neue Anbieterin in den Startlöchern, denn vor wenigen Tagen eröffnete in der Mühlenstraße der kleinste Laden der Stadt mit einer Verkaufsfläche von gefühlten vier Quadratmetern. Im Federlesen & Meer werden Artikel angeboten, die durch ihren Bezug zu Greifswald natürlich erstmal sehr charmant daherkommen. Zum Verkauf steht allerhand Klimmbimm, vom Museumshafenpuzzle über den Greifenbutton bis zum Notizblock mit der Marienkirche im Hintergrund. Ob das für eine Existenzsicherung reichen wird, insbesondere nachdem die touristische Hauptsaison vorüber ist, werden die nächsten Monate zeigen.

Die Geschäftsführerin ist eine rheinische Frohnatur, die der Liebe wegen ihre Zelte abbrach und nach Greifswald umsiedelte. Redselig und unbekümmert in Fragen der Privatsphäre, hielt sie die virtuelle Welt vermittels ihres Blogs auf dem Laufenden, füllte die blogosphärischen Suchanfragen nach Stichwörtern Greifswalder Relevanz und informierte ausführlich über das Schicksal einer Fernbeziehung.

Kaum nach Greifswald gezogen, sorgten brandbeschleunigender Kohlenanzünder und ermittlungsunfreudige Polizeibeamte für ein herzliches Willkommen, eine Pressemitteilung und einen Artikel in der Ostsee-Zeitung. Ein guter Start ist ein guter Start ist ein guter Start.

Fanartikel aus Greifswald #2

Vor etwa einem halben Jahr machte ich auf einige Devotionalien aufmerksam, mit denen der bedingungslosen Hingabe zur Hansestadt Greifswald Ausdruck verliehen werden kann. Das damals überschaubare Angebot zwischen Campus-Kleidung, Murder City und HGWaii-Accessoires wird nun dank Komma 10 um einige Artikel mit zum Teil staubfängerischen Qualitäten erweitert.

Lokalpatriotismus hat seinen Preis

Die Palette reicht dabei von Schlüsselanhängern und Flaschenöffnern über hanseatische Schneekugeln und Thermometer bis hin zu Plaketten für den hoch dekorierten Wanderstab. Das Angebot ist überraschend hochpreisig und die Artikel kosten jeweils zwischen zwei und sechs Euro. Lokalpatriotismus hat eben seinen Preis.

Mein persönlicher — und auch tatsächlich gekaufter — Favorit ist der handelsübliche Stoffbeutel mit aufgedrucktem Foto vom Blick auf den Dom; Kostenpunkt: exorbitante 2,50 Euro.

Absahnen #2: Fanartikel aus Greifswald

Es ist altbekannt, dass sich bestimmte Textilien und Accessoires in der jüngsten Vergangenheit zu Bedeutungsträgern gewandelt haben. Mit ihnen wird zum Ausdruck gebracht, wo man herkommt, was man unterstützt und wen man ablehnt.

uni greifswald beutelDas textilgewordene Bekenntnis zur Hansestadt Greifswald gestaltet sich vielfältig. Naheliegend ist ein Besuch im Uni-Laden, der ein breites Angebot klassischer Fan-Utensilien offeriert. Vom Krawattenfutter, über den Seidenschal bis zu klassischen Produkten wie Buttons, Shirts und Jacken ist alles zu haben. Wer sich mit dem umstrittenen Namenspatron Ernst-Moritz Arndt auf dem Revers zeigen will, wird hier fündig.

Murder City vs. HGWAII

Exklusiver ist dagegen das im Pit/High Voltage-Umfeld kursierende Shirt mit dem murder city-Logo. Das gibt es aber nicht ohne weiteres zu kaufen.

Über persönliches Engagement in einem Verein, Studentenklub oder einer Initiative läßt sich unter Umständen ebenfalls etwas zum Anziehen organisieren. Es wird aber dauern, bis es soweit ist.

hgwaiiDaneben gibt es noch Hgwaii. Hier kann man problemlos Shirts mit dem inzwischen einigermaßen verbreiteten Logo erstehen. Es werden sogar handgemachte Textilien angeboten und in die Werkstatt zur Beiwohnung des Arbeitsprozesses eingeladen. Ganz modern wird jener auch in einem Video erklärt. Das nenne ich Transparenz!

Eine gute Nachricht gibt es noch für diejenigen, die ganz eigenwillig einen lokalpatriotisch bedruckten Regenschirm besitzen wollen, ohne das Logo der Universität mit sich herumzutragen.

In der Greifswalder Stadtinformation wird ein ausgesprochen häßlicher Parapluie mit reichlich Trash-Appeal angeboten. Wer sich damit schmücken möchte und das exzentrische Produkt bis zum 30. Oktober erwirbt, bekommt ein Stadtplakat geschenkt. Die sind wiederum sehr ansehnlich und zeigen Backsteingebäude und historische Aufnahmen der Stadt.