Was bedeutet Nordischer Klang?

Das Greifswalder Studierendenfernsehen Moritz TV hat vor wenigen Tagen eine Umfrage zum Thema Nordischer Klang durchgeführt und veröffentlicht. Die Interviewpartnerinnen sind dabei nicht unbedingt über sich hinausgewachsen. 

Auf die Frage, was der Nordische Klang eigentlich sei, antworteten viele wirklich putzig, zum Beispiel mit Ein Klangspiel oder Plattdeutsch oder Das Geräusch eines Windrades.

Den meisten ist hoffentlich klar, dass es sich beim Nordischen Klang um ein Kulturfestival handelt, das dieses Jahr bereits zum 18. Mal stattfinden wird.

nordischer klang greifswaldIm Zentrum des Festivalinteresses stehen -der Name deutet es bereits an- kulturelle Impulse aus Skandinavien. Das Programm des diesjährigen „Klangs“ findet ihr hier.

Leider sind — wie jedes Jahr — die am vielversprechendsten Veranstaltungen mit exorbitant hohen Eintrittspreisen auf Hauptstadtniveau verbunden. Allein, es bleibt die Möglichkeit, einen Festivalpass für 50 Euro (Studenten 35 Euro) zu erstehen, mit dem fast alle Veranstaltungen besucht werden können.

Drum ’n‘ Bass in der Alten Bäckerei

Seit einigen Wochen darf sich über ein neues subkulturelles Kleinod in der Stadt gefreut werden. Kunstbegeisterte haben sich der Alten Bäckerei angenommen und veranstalten dort regelmäßg, zumeist an Donnerstagen, schräge Aktionen.

Alte BäckereiSo wurden dort zum Beispiel am 26. März in einer szenischen Lesung Debatten aus den Kommentaren des Greifswalder Studentenportals webMoritz nachvollzogen. Außerdem fanden kleinere Ausstellungen und eine Bewegungsperformance statt. Heute ist wieder Donnerstag und zwischen 17 und 20 Uhr wird im Rahmen der Reihe Bewegung eine improvisierte Schlagzeug-Bass-Performance des Duos Rether-Schruhl stattfinden.

Das Konzept der Veranstaltungsreihe Bewegung ist offen und bietet Raum für Ideenträgerinnen und Ideen. Wer selber zum Akteur werden möchte, sollte auf den dortigen Veranstaltungen das Gespräch mit den Beteiligten suchen. Die Alte Bäckerei befindet sich Mehringstraße / Ecke Feldstraße.

Wer nach der Veranstaltung noch nicht so genug hat, findet vielleicht im Antiqariat Rose seinen Frieden, denn dort beginnt um 20 Uhr eine kleine Vernissage.

(Bild: via Flickr dank Sommerferientag aus Greifswald)

Vier Quadratmeter Hoffnung

Es existiert ein neuer Ausstellungsraum in Greifswald, wenngleich auch in begrenzter Größe. Im Antiquariat Rose in der Steinbecker Straße gibt es seit je mehr als nur antike Bücher. Gewissermaßen steht man also dort schon in der Verpflichtung einer selbstgenerierten Tradition.

wolfgang tietzeDer Laden beherbergte zum Beispiel temporär die offenen Proben des Orchestrions Eva Blum.

Nun wird das Ladenkonzept ein weiteres Mal gedehnt und Ulrich Rose mutiert beinahe zum Galeristen, sicher nicht die schlechteste Entscheidung. Die antiquariatsinterne Galerie Vierquadratmeter wurde geboren und am 23. April findet dort eine Vernissage des 1954 in Leipzig geborenen Wolfgang Tietze statt. Der Künstler verweilte bis vor kurzem in Prag, wo er Kafkas Aphorismen grafisch umsetzte.

Inhaltlich und akustisch werden die Rezitatoren Ulrich Rose und Wolfgang Tietze an den Aphorismen, sowie Christoph Gottwald am Kontrabass, der Vernissage Leben einhauchen. Die Ausstellung wird bis zum 20 Mai zu sehen sein, die Vernissage beginnt um 20 Uhr.

Fanfilm lokaler Star Trekkies feiert Premiere

Frau Dr. Brauer aus der Anglistik muss die utopistische Science-Fiction-Serie Star Trek lieben.

Im Sommersemester 2008 gab es sogar eine Ringvorlesung zu diesem Thema und wenig später, im vergangenen Wintersemester, scharte sie eine kleine Schar Star Trekkies um sich und es wurde ein episodenhafter Fanfilm produziert, der die Serie nach Greifswald holen soll. Das ambitionierte Machwerk firmiert unter dem Titel STAR TREK: TO THE RES-Q.

Es ist aufgrund des normativen Gehalts der Serie mehr Substanz  zu erwarten, als junge Männer in blauen Anzügen, die hektisch durch die Hansestadt eilen. Mit Liebe zum Detail wurden neben den Kostümen auch ein Plakat und ein Trailer hergestellt. Das gefällt.

Einen Trailer zum Film gibt es übrigens hier zu sehen. Die Premiere findet heute Abend um 20 Uhr im Mensakino statt. Der Eintrittspreis beträgt lediglich einen Euro.

Assimilation in der Lokalredaktion

Die jungen freien Redakteure der Ostsee Zeitung produzierten in der jüngeren Vergangenheit in meinen Augen die lesenswerteren Artikel. Einer von ihnen ist Matthias J., der mich mit mehreren Reportagen begeistern konnte.

Leider scheint die Assimilation in die Lokalredaktion und die Anpassung an den vorherrschenden Wertekanon schneller abzulaufen, als ich vermutete. J. kam heute die zweifelhafte Ehre zuteil, Guten Tag, liebe Leser! zu gestalten. Es ging diesmal weder um Hundekot noch um Pedalritter Fahrradfahrer, nicht um Schandflecken oder Falschparker. Heute wurde sich wieder im publizistischen Greifswalder Lieblingsvolksport geübt: dem Graffiti-Bashing.

Laut J. sind 90% alle illegalen Graffiti „nicht nur häßlich, sondern […] [sorgen] regelmäßig auch für schockierte Haubewohner und leere Kassen bei denen, die es teuer beseitigen lassen müssen.

Eigentlich möchte der Redakteur auf eine Veranstaltung am kommenden Wochenende hinweisen, auf der die Mauern am Ryck eine optische Generalüberholung erfahren sollen. Und eigentlich möchte er auch darauf hinweisen, dass „Graffitikunst und illegale Schmierereien nicht gleichzusetzen sind„. Aber genau das tut er leider, denn sein Kriterium, den künstlerischen Wert der Wandmalereien zu bemessen, ist juristischer, nicht ästhetischer Natur. Schade, zumal der junge Mann doch selber Kunst studiert.