Absahnen #6: Stadtteilflohmarkt Fleischervorstadt

Wie im April angekündigt, wird am kommenden Wochenende in der Fleischervorstadt ein Flohmarkt stattfinden, der sich über das ganze Viertel erstreckt.

Auf der nebenstehenden Karte sind fast alle Stationen des großen Suchens und Schacherns verzeichnet. Einige Spätanmelder müssen andersweitig auf sich aufmerksam machen. Eine hochaufgelöste Version (8MB) findet sich auf den Seiten des Quartiersbüros Fleischervorstadt, das für die Organisation des sonntäglichen Handelsspielraums verantwortlich zeichnet.

Über dreißig Eintragungen weist der Lageplan auf, der nebenher auch eine geographische Verortung der Fleischervorstadt bietet. Insgesamt wird nach Auskunft des Quartiesbüros an dreißig bis vierzig Stellen verkauft werden. Nebenher dürfte es bei einigen Leuten auch Kaffee, Kuchen, Cocktails oder frisch gegrillte Köfte zu erstehen geben. Beste Voraussetzungen für einen rundum erfüllten Sonntagnachmittag!

Fakten: 04.07. | 13 – 17 Uhr | Fleischervorstadt

Pop am Wochenende: Bekeschus „Drawn“

Die Reihe „Pop am Wochenende“ versammelt Greifswalder Musikgeschichte und hält über das klangliche Gegenwartstreiben in der wilden Provinz auf dem Laufenden.

Die Gebrüder Bekeschus haben pünktlich vor dem Fusion Festival eine neue Veröffentlichung vorgelegt. Genau genommen steuerten sie – unter Federführung von Sander Bekeschus – einen der insgesamt vier Tracks auf dem 12″-Vinyl Liquid Garden – Chapter One bei.

Erschienen ist die EP auf dem Berliner Label eintakt records, die anderen drei Titel wurden von Einklang freier Frequenzen, Der Dritte Raum und Quantec produziert. Die Platte ist über diamonds and pearls music beziehbar und kostet exklusive Versand 7,69 Euro. Schublade auf, Deep House, Ambient und dubby Electronic hineingepackt, Schublade zu!

Gestern Abend während der gelungenen Finissage der Insomnale  konnte man übrigens einer wunderbaren Liveperformance von Bekeschus (an Drumcomputer und Synthesizer) und Edith Shnale (an der Bassgitarre) beiwohnen.

Finissage der Insomnale 2010

Es ist geschafft, die diesjährige Insomnale haben wir so gut wie hinter uns gebracht. Jetzt heißt es, sich aufraffen für den letzten Akt der Herrlichkeit, die Finissage in der Langen Reihe 1.

flyer-finissageHeute Abend wird zum letzten Tanz geben, werden Haus und  Hof noch einmal für die Abschlussveranstaltung geöffnet. Das Line-Up verspricht Exzess und Elegie, Esprit und Eleganz, Elektro und Ekstase.

Ab 22 Uhr starten die beiden Liveacts Christian Löffler – von dem auch zwei Malereien in der Langen Reihe ausgestellt sind – und Sander Bekeschus; letztgenannter in Kollaboration mit Edith Shnale am Bass – bekannt durch das Melanchopop-Projekt Lumierès Claires. Ab 24 Uhr wird dann NPLN die Führung durch die Nacht übernehmen und uns allen den Weg Richtung Sonnenaufgang weisen.

Fakten: 25.06. | 22 Uhr | Lange Reihe 1 | Eintritt frei

Über die Greifswalder Medienlandschaft und die Parteien im Netz

Vor der letzten Kommunalwahl unterzog der frühere stellvertretende Chefredakteur des webMoritz, Gabriel Kords, die Internetpräsenzen der Greifswalder Parteien einer genaueren Überprüfung. Im Website-Check schnitten die politischen Akteure damals nicht sonderlich gut ab.

EINKANALKOMMUNIKATION WEIT VERBREITET

Björn Buß, vormals selbst bei den Moritz Medien aktiv, veröffentlichte gestern auf seinem Blog Medien-Monopoly, in dem sonst eher Cineastinnen bedient werden – einen Beitrag über die jeweiligen Selbstdarstellungen der politischen Parteien.

vernetzung

In Greifswald geschieht dies [die Selbstdarstellung von Parteien im Internet] in sehr unterschiedlicher Qualität: Verlautbarungen an die eigenen Anhänger, Pressemitteilungen zu aktuellen Themen und vor allem Informationen zum politischen Personal lassen sich finden. Nur in den wenigsten Fällen ist auf den Seiten die direkte Beteiligung von Bürgern gestattet: Einkanalkommunikation ist am weitesten verbreitet.

Sein Augenmerk bezog auch die Web2.0-Aktivitäten der Gruppierungen mit ein. Er konstatiert, dass man zwar inzwischen im Internet angekommen sei, die Umsetzungen aber häufig enttäuschten.

(Foto: Shutterstock)

PLATZHIRSCHE DER GREIFSWALDER BLOGOSPHÄRE

Kurz zuvor veröffentlichte Buß einen Text über die Greifswalder Medienlandschaft. Darin wurden der webMoritz, Kollege daburna und der Fleischervorstadt-Blog zu den „drei Platzhirsche[n]  in der Greifswalder Blogosphäre“ gekürt. Dieses Lob geht natürlich runter wie Öl. Seine Einschätzung der medialen Situation Greifswald fällt überraschend optimistisch aus:

Im Vergleich zu vielen anderen Lokalmärkten mit nur einer Tageszeitung als Anbieter von ortsbezogenen Nachrichten, steht der Greifswalder Öffentlichkeit ein breiteres Angebot zur Verfügung. Neben der Lokalredaktion der Ostsee-Zeitung bietet Greifswald TV (G-TV) eine werktägliche Nachrichtensendung an. Bemerkenswert für die Stadt am Ryck ist aber das breit aufgestellte Angebot an (Lokal-)Blogs.

Eine gute Übersicht der Greifswalder Blogs findet man übrigens im Blogverzeichnis MV (18 Einträgen und Voting-Funktion). Ebenfalls gut informiert ist man mit der Twitter-Liste Sebastian Jabbuschs und auch auf die twittrigen Aktivitäten des Fleischervorstadt-Blogs sei nochmals verwiesen.

Neues aus dem Hause „klein stadt GROSS“ *update*

Im Oktober 2009 wurde die Idee klein stadt GROSS ins subkulturelle Gedächnis der Stadt Greifswald eingebrannt. Damals wurden bildende Kunst und Musik aus der Hansestadt auf eine CD gebannt, in einen Stülpkarton überführt und auf roten Samt gebettet.

ksg-cover-webDie in Greifswald bisher einzigartige Veröffentlichung wurde von einem Veranstaltungsreigen begleitet, der einen ganz besonderen Vibe in die Stadt trug, der motivierte und Hoffnung schenkte. klein stadt GROSS, das war eine kulturelle Bestandsaufnahme und der Beginn einer Vernetzung, deren Fortführung sich zum Beispiel während der Insomnale beobachten ließ.

Die hochgesteckten Erwartungen einer innerstädtischen künstlerischen Verzahnung wurden zwar bisher nur teilweise erfüllt, nichtsdestotrotz darf man sich schon auf neue Werke der umtriebigen Gruppe freuen.

„Im Blick zurück entstehen die Dinge, im Blick nach vorn entsteht das Glück“

Kein gutes Projekt ohne richtigen Abschluss. In Sachen Dokumentation hat sich klein stadt GROSS redlich bemüht und sich alle Optionen für einen späteren medialen Rückblick offen gelassen. Es wurden akribisch alle Audio- und Videomitschnitte, alle Pressestimmen und Fernsehberichte und viele Fotos gesammelt. Dieses Archiv bildete die Grundlage für die heute – beziehungsweise im Herbst – erscheinenden Projektdokumentationen. Die popkulturellen Retrospektiven wurden – wie auch schon der Sampler – vom Quartiersbüro Fleischervorstadt gefördert und mit den Erlösen des Samplerverkaufs finanziert.

handbuch klein stadt grossIn einer sehr überschaubaren Auflage von nur fünfzig Exemplaren ist inzwischen das Handbuch eingetroffen, ein 72seitiges, zineartiges Druckwerk. Hier wird zurückgeblickt, Texte verschiedener Medien werden mit attraktivem Bildmaterial zu einer wunderschön und liebevoll gestalteten Kollage zusammengefügt und klein stadt GROSS erklärt sich – mit einem Blick in die Zukunft – selbst.

Noch ist unklar, wo die Hefte ausgelegt werden, aber im Quartiersbüro Fleischervorstadt wird man sicher fündig werden und es lohnt sich, versprochen. Wem dieser Weg zu weit ist, der kann sich an dieser Stelle das pdf-Dokument des Magazins (8,6MB) herunterladen.

Dokumentarfilm über Greifswalder Subkultur

Doch mit dem Handbuch allein ist es nicht getan. In Kooperation mit Greifswald TV entsteht derzeit eine Dokumentation, die das Arbeitsfeld von klein stadt GROSS unmittelbar betrifft. Unter der Regie von Christoph Eder, der bereits im Oktober für den Regionalsender einen kurzen Beitrag über Thema produzierte, wird bis zum Herbst 2010 ein Film fertiggestellt werden, der den Titel Klein Stadt Raum tragen wird. „Neues aus dem Hause „klein stadt GROSS“ *update*“ weiterlesen

Made in Greifswald: Der Bite Away

Was für ein Gefühl mich überkam, als ich das Paket öffnete und den Inhalt in meiner Hand hielt. Ein Hybrid aus Damenrasierer und elektrischer Zahnbürste. Made in Greifswald – das sehe ich nicht jeden Tag und es lässt mein lokalpatriotisches Herz natürlich höher schlagen.

bite awayDie Geschichte des bite away begann 1999, als Prof. Dr. Enderlein und die Ingenieure Schuldzig und Kruppa ein Patent anmeldeten. Sie hatten herausgefunden, dass Bestandteile des Insektengiftes hitzeempfindlich sind und sie bei Temperaturen über 48°C zersetzt werden. Außerdem werde durch die punktuelle Erwärmung die Ausschüttung von Histamin gehemmt. Nach mehrjähriger Entwicklung lag schließlich der bite away vor, der in zwei Varianten daherkommt: lang und schmal wie der beschriebene Damenrasierer-Elektrozahnbürsten-Hybrid namens Cobra sowie rundlich-kompakt und auf den Namen Maus hörend.

Funktioniert das wirklich?

Die Anwendung des bite away ist denkbar einfach. Angetrieben von zwei AA-Batterien wird für wenige Sekunden an dem kleinen Metallplättchen ordentlich Hitze produziert, die man bis zum Erklingen eines akustischen Signals auf die entsprechende Einstichstelle wirken lässt. Es ist heiß, aber man gewöhnt sich doch relativ schnell an die Temperatur. Ich war nach wenigen Anwendungen auch imstande, die Cobra auf einen Insektenstich an meiner Unterlippe loszulassen.

Um die Wirkung des Stichheilers wusste ich schon länger, aber alle unterwegs unternommenen Versuche, einen ähnlichen Effekt zu erzielen – zum Beispiel mit Feuerzeug und Kugelschreiber – waren nicht von Erfolg gekrönt. Meine Erfahrungen mit dem Testprodukt sehen da ganz anders aus, denn das Gerät funktioniert. Ich habe mich am vergangenen Wochenende genüsslich und aufmerksam von vielen Mücken stechen lassen, um anschließend den anschwellenden Hautstellen mit der Cobra zu begegnen.

mueckenmaus kobra biteaway

Es hat nicht mal eine Minute gedauert, bis das Jucken der bearbeiteten Mückenstiche aufhörte. Auch später begann der Juckreiz nicht von Neuem. Mir, der regelmäßig mit Mücken und ihrem Blutdurst konfrontiert ist, wird zum ersten Mal ein funktionierendes Gegenmittel wider die juckende Hautplage in die Hand gegegeben. Ich werde in wenigen Wochen die Cobra in den schottischen Highlands ausprobieren und überprüfen, wie gut der bite away im Kampf gegen die dort marodierenden Midgies geeignet ist.