Kneipeneröffnung: Stahlwerk wird Steinbeck

Das Greifswalder „Stahlwerk“ ist seit Kurzem Geschichte, doch für Fans der Kneipe muss das kein Grund zum Trauern sein, denn am Freitag wird die Nachfolgerin eröffnet.

Nach mehr als 17 Zapfjahren war es das dann auch mit dem Stahlwerk — der Laden ist inzwischen so dicht, wie sein Stammpublikum niemals werden wollte. Die Greifswalder Kneipe hatte ihr Domizil zunächst im sogenannten Westend der Stadt, ehe sie in das Kellergeschoss der Mühlenpassage (ehemals „Tabledancebar Moulin Rouge“ bzw. später „Reddi“) umzog. Mit dem nun erfolgten Ortswechsel in die Steinbecker Straße verändert sich auch der Name des Schanklokals: Aus dem „Stahlwerk“ wird in Anspielung an Lage — und hoffentlich auch an den Autor — das „Steinbeck“.

steinbeck stahlwerk greifswald

(Foto und Montage: Fleischervorstadt-Blog)

Kneipenhistoriker mit ausgewiesener Ortskenntnis dürfte der neue Laden, der sich abermals im Keller befindet, aber hoffentlich keineswegs unterirdisch präsentieren wird, als „Fliegender Schwan“ (ehemals „Roxy“) noch ein Begriff sein. Allen anderen dürfte dieser Namen einfallen, wenn sie vor dem Gebäude stehen. Die Eröffnung des „Steinbeck“ wird am Freitagabend in den neuen Räumlichkeiten stattfinden.

Fakten: 15.01. | 19 Uhr | Steinbeck (Steinbecker Str. 17)

Abgespeichert: AfD kriegt Hausverbot

Dem Kreisverband der AfD wurde im „Alten Speicher“ ein Hausverbot ausgesprochen — die Rechtspopulisten müssen nun nach einer neuen Schenke suchen. 

In einer Pressemitteilung drückte der AfD-Kreisverband Vorpommern-Greifswald am Freitag sein Bedauern darüber aus, dass der Betreiber des Hotels und Restaurants „Alter Speicher“ der Partei ein Hausverbot ausgesprochen habe. Nach zwei Jahren mit zahlreichen Stammtischen und einer Wahlfeier sähe sich der Kreisverband nun dazu gezwungen, ein anderes Lokal aufzusuchen.

alter speicher greifswald afd

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Auf Wunsch des Beitreibers stellte der Kreisverband außerdem klar, dass zwischen dem „Alten Speicher“ und der AfD „keinerlei Verflechtungen“ bestünden und das Lokal zufällig als Ort regelmäßiger Runden ausgewählt wurde. Im „Alten Speicher“ haben bislang die offenen Mitgliedertreffen der hiesigen Anhänger der Alternative für Deutschland stattgefunden.

Umsonstladen sucht nach neuem Namen

Der Greifswalder Umsonstladen sucht nach einem neuen Namen und möchte damit stärker an den konsumkritischen Grundgedanken des Projekts erinnern.

Das ehrenamtlich arbeitende Team des Umsonstladens in der Wolgaster Straße 85 hat seit Beginn des Projekts vor mehr als zehn Jahren mit Vorurteilen zu kämpfen. Dazu gehört beispielsweise die falsche Annahme, dass die Nutzung dieses Angebots an einen bestimmten finanziellen oder sozioökonomischen Status gebunden sei. Der Verein, der auf seiner Homepage den sozialen Charakter des Projekts benennt, aber auch deutlich betont, dass ökologische und konsumkritische Aspekte bei der Vereinsarbeit im Vordergrund stünden, möchte nun durch eine Namensänderung in dieser Frage mehr Klarheit schaffen und bittet daher um die Einsendung passabler Vorschläge.

umsonstladen greifswald (Foto: Umsonstladen Greifswald)

Die Vereinsmitglieder wollen in den nächsten Wochen auf einer Mitgliederversammlung den neuen Namen beschließen. Mit einer Umbenennung würde das Projekt zumindest sprachlich den relativ etablierten Umsonstladen-Kosmos verlassen — eine Änderung des derzeitigen Konzeptes ist nicht mit der Namensänderung verbunden. Dass diese Veränderung am Ende dabei helfen wird, die angesprochenen Vorurteile abzubauen, ist allerdings kaum zu erwarten.

Der Umsonstladen bietet seit 2004 in Greifswald einen Raum an, in dem nutzbare Gegenstände abgegeben oder mitgenommen werden können und so ihren Besitzer wechseln. Die Idee dahinter zielt darauf ab, die Lebensdauer von Gebrauchsgegenständen zu verlängern und Müll zu vermeiden. In dem Verein sind zur Zeit zwölf Mitglieder aktiv, die sich um die Ladendienste und die Organisation des Umsonstladens kümmern.

Namensvorschläge können im Laden oder hier eingebracht werden:

Paranoid Android: Der PushButler und die Nachricht auf dem Silbertablet

Die in Greifswald entwickelte App PushButler bringt ausgewählte Nachrichten unverzüglich auf das Smartphone. Auch die Neuigkeiten des Fleischervorstadt-Blogs können damit ab sofort empfangen werden.

Die Greifswalder Software-Firma rapidrabbit beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Entwicklung und Vermarktung sogenannter Apps und die von ihr entwickelten Programme werden inzwischen weltweit auf Smartphones oder Tablets geladen. Mit dem kostenlosen PushButler ist nun eine — vorerst regional fokussierte — Anwendung entstanden, mit der sich Push-Nachrichten verschiedener Medien abonnieren lassen.

pushbutler(Grafik: Pushbutler)

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Stadtimpuls: Nachtflohmarkt im Zirkuszelt

Verkloppen und Zuschlagen heißt heute Abend die Devise beim Stadtimpuls-Festival: Es ist Nachtflohmarkt im Zirkuszelt. Angesagt wird dieses Spektakel vom IKUWO und den Stadtgestalten Fleischervorstadt, die die bewährten Konzepte Nacht- und. Stadtteilflohmarkt zusammenbringen und unter einem gemeinsamen Zeltdach präsentieren.

stadtimpuls nachtflohmarkt(Foto: Freifunk Greifswald via Facebook)

Das Zirkuszelt wird in einen großen Basar verwandelt, der ab 20 Uhr zu einer abendlichen Schnäppchenjagd einlädt. An etwa 30 Ständen warten schrullige Skurrilitäten, Nützliches für Nichtsnutze und traumhafter Trödel bei bester Kaufhausmusik auf neue Besitzer. Wurst, Bier, Musik — das ganze Programm eben, das man sich an einem hochsommerlichen Freitagabend auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Fakten: 03.07. | 20 Uhr | Stadtimpuls (Stralsunder Str. 10) | frei

Stellenausschreibungen: Streikbrecher bei der Post werden

In diesem Jahr konnte man schon ein beträchtliches Maß an Arbeitskampferfahrung sammeln — wer nicht zur Berufsgruppe der Lokführer, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Flughafenkontrolleure, Piloten oder Postzusteller gehört, wenigstens passiv. In Greifswald sucht die Post inzwischen Streikbrecher.

Dieser Tage ist der Post-Streik in aller Munde. Ver.di hat den unbefristeten Arbeitskampf unlängst ausgeweitet und vorgestern weitere Beschäftigte dazu aufgerufen, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Die Brief- und Paketzustellung erlahmt — inzwischen sollen sich bundesweit etwa 32.500 Beschäftigte der Deutschen Post AG im unbefristeten Streik befinden. Die Angestellten wehren sich mit ihrem Arbeitskampf gegen die Gründung 49 regionaler Paketgesellschaften (DHL Delivery GmbHs), bei denen bereits 6000 Paketboten arbeiten, die nicht mehr nach dem Haustarif der Post, sondern nach den Tarifen der Logistikbranche entlohnt werden.

poststreik 2015(Foto: Opposition24 via Flickr, CC BY 2.0)

Die Gewerkschaft möchte mit dem Streik unter anderem erreichen, dass auch für diese ausgelagerten Angestellten der Haustarifvertrag gilt. Die Post lehnt diese Forderung ab, weil sie Arbeitsplätze gefährde und keine Wachstumsperspektive böte: „Nur durch eine dauerhaft wettbewerbsfähige Lohnstruktur können wir uns auch zukünftig erfolgreich am Markt behaupten.“ Die Androhung unbefristeter Streiks sei unverhältnismäßig und destruktiv; zudem würden Mitarbeiter zum Streik aufgerufen, die nicht von den Regionalgesellschaften betroffen seien. „Stellenausschreibungen: Streikbrecher bei der Post werden“ weiterlesen