Die Greifswalder Sportskanonen des Jahres 2013: Flamingo Fixed (FMGX)

Mit dem Titel Sportskanone des Jahres werden besonders außergewöhnliche und hervorhebenswerte sportive Leistungen aus Greifswald gewürdigt. In diesem Jahr hat sich zweifellos die hiesige FixedGear-Szene, die seit einigen Monaten unter dem Namen FMGX gemeinsam in Erscheinung tritt, ihre Sporen verdient.

Foto von FGMX von Ludwig Nikulski(Foto: Ludwig Nikulski)

FixedGear, das sind die im juvenilen Volksmund als „Fixies“ bezeichneten Fahrräder ohne Gangschaltung und — idealtypischerweise — auch ohne Bremsen. Die sich in aufgeräumter Optik präsentierenden Zweiräder werden mit den Pedalen zum Stehen oder sogar zum Rückwärtsfahren gebracht. Da dass Fixie-Fieber nun auch in Greifswald grassiert, prägen diese schmucken Fahrräder zunehmend das Straßenbild.

REBELS WITHOUT A BRAKE 

FMGX Logo

Die Fahrradfanatiker von FMGX durften sich ihren bisherigen Höhepunkt im Oktober besorgen, als sie das erste Greifswalder Alleycat, Rebels without brake, organisierten, zu dem auch Radsportlerinnen aus anderen Städten anreisten. Alleycats, das sind grob vereinfacht gesagt Schnitzeljagden, die an den Berufsalltag von Fahrradkurieren angelehnt sind. Die Teilnehmenden, die alleine oder als Gruppe antreten, erhalten kurz vor Beginn ein sogenanntes Manifest mit Informationen zur Strecke und müssen dann während des Rennens verschiedene Checkpoints ansteuern, wo sie Dinge finden oder Aufgaben lösen.

Das Greifswalder Alleycat zählte nicht weniger als 55 Anmeldungen und muss für die Beteiligten ein großes Vergnügen gewesen sein, wie die folgenden Aufnahmen eines Teilnehmers zeigen.

Triggerwarnung für Verkehrsteilnehmerrivalitätsexperten: In diesem Video werden mehrmals Konfliktsituationen mit der Straßenverkehrsordnung gezeigt. 

Die starren Flamingos von FMGX fahren bei Alleycats in anderen Städten mit, unternehmen Ausfahrten in kleineren Rudeln, schrauben an ihren heißgeliebten Zweirädern und treten auch für die Critical Mass in die Pedale. Das sieht gut aus und schreit förmlich danach, mit der Sportskanone des Jahres ausgezeichnet zu werden!

Mehr FMGX:

Gastbeitrag: Reiner Calmund und wie er die Welt sah

Ein Gastbeitrag von Einheitsdave und Vincent Stoa

„Nie gehört! Was soll das denn für ein Magazin sein?“ Das Kartenabreißweiblein taxiert uns mit misstrauischen Blicken, als wir ihr unseren selbstgebastelten Journalistenausweis entgegenstrecken. „dein.stadtmagazin, der Greifswald-Guide, der Wissen schafft! Noch nie davon gehört? Wir haben doch vorhin extra mit der Agentur telefoniert!“, entgegnen wir, verzweifelt um eine entspannt-selbstsichere Haltung bemüht. Sie lässt uns passieren, und wir machen uns auf den Weg ins Innere der Stadthalle, wo bereits hunderte von Gästen der bevorstehenden Veranstaltung harren.

IN DER HÖHLE DES LÖWEN

Reiner Calmund, so versprachen die Plakate der WVG, käme nach Greifswald. Um geschlagene zwei Stunden darüber zu referieren, ob man Fußball und Wirtschaft miteinander vergleichen könne. Seit Wochen schon verfolgte uns sein bübisch grinsendes Konterfei bei all unseren Stadtgängen.

reiner calmund greifswald

Wir mischen uns unter die munter brabbelnde Masse im Foyer, die zwischen Sektausschank und Signiertisch wabert. Jeder einzelne von ihnen hat knapp siebenundzwanzig Euro ausgegeben für — ja, für wen eigentlich? Unser bisheriges Leben haben wir so fußballfrei wie nur irgend möglich gehalten. Vincent erinnert sich: „War im Schulunterricht mal ein Turnier angesagt, verwendete ich alle meine Bemühungen darauf, keinen Ball an den Kopf geschossen zu bekommen. Einem Amerikaner könnte ich auf einem Bierfilz wohl noch eher die Heisenbergsche Unschärferelation als die Abseitsregel erklären. Und selbst beim Tischkicker versage ich jämmerlich und war ernsthaft erstaunt, als mir jemand vor kurzem erklärte, das man mit den Stangen nicht wild herumwirbeln dürfe.“ „Gastbeitrag: Reiner Calmund und wie er die Welt sah“ weiterlesen

Festgehalten: Freestyle-Fußballer Ralf Dörn

Um Ralf Dörn ging es hier schon einmal im Dezember 2010, als der Fußballakrobat zur Sportskanone des Jahres gekürt wurde. Nun hat sich der Regionalsender Greifswald TV des Lederjongleurs angenommen und den siebzehnjährigen Hansestädter portraitiert. Für Dörnianer und Freunde vorpommerscher Mundart ein Ohrenschmaus Galore, erst recht mit angeborener Saxonphontaubheit!

 

Früherer Boxweltmeister Sebastian Sylvester beendet seine Karriere

Wie der Pressesprecher der Sauerland Event GmbH mitteilt, wird der frühere IBF-Mittelgewichts-Weltmeister Sebastian Sylvester seine aktive sportliche Karriere nach zehn Jahren als erfolgreicher Profiboxer beenden. Der Hurrikan wird also vorerst abflauen; er will sich nun neuen Aufgaben widmen.

sebastian sylvester (Foto: Frank Klaeske)

Der 31-Jährige beendete 34 seiner 40 Profikämpfe als Sieger und gewann allein 16 dieser Auseinandersetzungen durch K.O. 2009 wurde er IBF-Weltmeister im Mittelgewicht und verteidigte diesen Titel dreimal. Bei seinem letzten Kampf vor etwa vier Monaten fand er im polnischen Boxer Grzegorz Proksa seinen Meister.

DER HURRIKAN GEHT SEINEN WEG UND LÄSST DAS PRÜGELN SEIN

Seiner Boxfamilie Sauerland bleibt Sylvester auch zukünftig erhalten. Von nun an wird er im Bereich der Sponsorenbetreuung tätig sein. Außerdem erwirbt der Sportler eine Trainerlizenz. Sebastian Sylvester dankt seinen Fans, der Familie Sauerland und seinem Trainer für die gute Zusammenarbeit.

sebastian sylvester(Ostsee-Zeitung, 2008)

Sylvester trug den Beinamen „Hurrikan“ und wurde in regelmäßigen Abständen von Kommunalpolitikern hofiert, die ihm zeitungsöffentlich vor mehreren Kämpfen die Daumen drückten. Er war einer der erfolgreichsten Sportler dieser Stadt. Auf das Karriereende machte hierorts zuerst der Greifswalder Twitter-Nutzer Vorarbeiter aufmerksam.

Festgehalten: Rave on Ice

Der hedonistische Schlittschuhrave, dem sich am gestrigen Nachmittag etwa 100 glühweinselige Wintersportlerinnen hingaben, war ein voller Erfolg. Der zeitweiligen Aneignung des öffentlichen Raums schlossen sich alsbald Vertreter der Tierwelt an, die sich auch auf eisigem Parkett gut zu bewegen wussten.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Einbrechen und Kurve kratzen – Hedonistischer Schlittschuhrave Reloaded

Alle Jubeljahre wieder unternehmen Anhängerinnen der Hedonistischen Internationalen hierorts den Versuch, die Bevölkerung aufs Glatteis zu führen. Den Wetterverhältnissen angemessen, wird aus diesem Grund am Freitag zum freiluftigen Rave auf der gefrorenen Wasserfläche der Fleischerwiese eingeladen.

Um das Mitführen von Taschenaschenbechern bitten die einladenden Sektionen Lange Unterhose und E.I.S. (eigentlich ist’s sicher) eindringlich. Mehr Informationen über Ort und Idee findet ihr in der Web-Lounge der Greifswalder Hedonistinnen. Zieht euch warm an!

Fakten: 03.02. | 14 Uhr | Fleischerwiese