Halbe Mannschaft von Blau-Weiß Greifswald bei schwerem Verkehrsunfall verletzt

Gestern wurde bei einem schweren Verkehrsunfall die Hälfte der Mannschaft des FSV Blau-Weiß Greifswald verletzt; glücklicherweise schwebt keiner der Sportler in Lebensgefahr.

Logo Blau weiss Greifswald

Die Fußballspieler befanden sich mittags auf dem Weg zu einem Testspiel nach Malchin. Etwa 300 Meter vor Kandelin soll einer der beiden Kleinbusse bei schwierigen Straßenverhältnissen von der schneebedeckten Fahrbahn abgekommen und mit hoher Geschwindigkeit frontal gegen einen Baum geprallt sein. Dabei wurden alle acht Insassen verletzt, vier von ihnen schwer. Trotzdem konnten sie das Unfallfahrzeug aus eigener Kraft verlassen. Sie wurden anschließend mit dem Rettungswagen nach Bartmannshagen und ins Klinikum Greifswald gebracht.

Den verletzten Fußballspielern soll es den Umständen entsprechend gut gehen. Der Verein bedankt sich bei den schnell eingetroffenen Rettungskräften — vor allem beim ersten Zeugen am Unfallort, der gedankenschnell mit Rat und Tat zur Seite stand — und wünscht den Verletzten schnelle Genesung.

  • 2 schwere Verkehrsunfälle mit Personenschaden und hohem Sachschaden (PM Polizei, 01.02.2014)
  • Fußball wird zur Nebensache (FSV BW Greifswald, 02.02.2014)

Stimmt für den Greifswalder Stollenstrolch!

Morgen Nachmittag um 16 Uhr endet die Online-Abstimmung zum Stollenstrolch des Monats Dezember. Sollte das Traumtor des zehnjährigen Noah-Fabien Liedka (GSV 04) aus dem vergangenen Sommer dieses Votum gewinnen, gibt es für seine Mannschaft (E1) einen Trikotsatz und für den Verein eine Prämie in Höhe von 1000 Euro.

Stollenstrolch des Monats Dezember aus Greifswald

Der Stollenstrolch des Monats ist eine Aktion der Telekom zur Förderung des organisierten Jugendfußballs, bei dem außergewöhnliche Tore und Torszenen des Nachwuchses mit einem Preis ausgezeichnet werden. Nach einem exzellenten Start rangiert Noah-Fabien Liedka momentan auf Platz 3 (5426 Stimmen) und damit mehr als 800 Voten hinter dem fünfjährigen Louis Wolff aus Walsum. Mit kräftiger Unterstützung ist da aber vielleicht noch einiges zu holen!

Zur Abstimmung für die nächste Greifswalder Sportskanone sind tatsächlich nur zwei Klicks notwendig. Wer den Zehnjährigen und seinen Verein mit seiner Stimme unterstützen möchte, findet besagtes Voting genau hier.

Antirassistisches Fußballturnier „Kick it like K. P. Boateng“

Am kommenden Wochenende wird in der Arndt-Halle ein antirassistisches Fußballturnier stattfinden. Die Anmeldefrist dafür läuft am 14. März ab. Bis dahin können sich noch weitere Teams mit freigewähltem Namen per E-Mail (stop_it [at] gmx.de) anmelden. Die Teams sollten mindestens fünf Spieler zuzüglich Austauschspieler umfassen.

fussballturnier flyer(Flyerausschnitt)

Mit der antirassistischen Sportveranstaltung soll die Isolation von Flüchtlingen aus der Region Ostvorpommern durch die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung gezielt aufgebrochen  werden. Anschließend geht es im IKUWO weiter mit einer Infoveranstaltung über die Situation im französischen Calais und einer Gesprächsrunde mit Flüchtlingen aus Greifswald, Stralsund, Anklam und Wolgast.

Das Fußballturnier wird unterstützt von der Gruppe Defiant, der Antirassistischen Initiative Greifswald, der Stop it!-Kampagne und der Amadeu Antonio Stiftung.

Fakten: 17.03. | 9–18 Uhr | Arndt-Sporthalle (Arndtstr. 37)

Gastbeitrag: Reiner Calmund und wie er die Welt sah

Ein Gastbeitrag von Einheitsdave und Vincent Stoa

„Nie gehört! Was soll das denn für ein Magazin sein?“ Das Kartenabreißweiblein taxiert uns mit misstrauischen Blicken, als wir ihr unseren selbstgebastelten Journalistenausweis entgegenstrecken. „dein.stadtmagazin, der Greifswald-Guide, der Wissen schafft! Noch nie davon gehört? Wir haben doch vorhin extra mit der Agentur telefoniert!“, entgegnen wir, verzweifelt um eine entspannt-selbstsichere Haltung bemüht. Sie lässt uns passieren, und wir machen uns auf den Weg ins Innere der Stadthalle, wo bereits hunderte von Gästen der bevorstehenden Veranstaltung harren.

IN DER HÖHLE DES LÖWEN

Reiner Calmund, so versprachen die Plakate der WVG, käme nach Greifswald. Um geschlagene zwei Stunden darüber zu referieren, ob man Fußball und Wirtschaft miteinander vergleichen könne. Seit Wochen schon verfolgte uns sein bübisch grinsendes Konterfei bei all unseren Stadtgängen.

reiner calmund greifswald

Wir mischen uns unter die munter brabbelnde Masse im Foyer, die zwischen Sektausschank und Signiertisch wabert. Jeder einzelne von ihnen hat knapp siebenundzwanzig Euro ausgegeben für — ja, für wen eigentlich? Unser bisheriges Leben haben wir so fußballfrei wie nur irgend möglich gehalten. Vincent erinnert sich: „War im Schulunterricht mal ein Turnier angesagt, verwendete ich alle meine Bemühungen darauf, keinen Ball an den Kopf geschossen zu bekommen. Einem Amerikaner könnte ich auf einem Bierfilz wohl noch eher die Heisenbergsche Unschärferelation als die Abseitsregel erklären. Und selbst beim Tischkicker versage ich jämmerlich und war ernsthaft erstaunt, als mir jemand vor kurzem erklärte, das man mit den Stangen nicht wild herumwirbeln dürfe.“ „Gastbeitrag: Reiner Calmund und wie er die Welt sah“ weiterlesen

Festgehalten: Freestyle-Fußballer Ralf Dörn

Um Ralf Dörn ging es hier schon einmal im Dezember 2010, als der Fußballakrobat zur Sportskanone des Jahres gekürt wurde. Nun hat sich der Regionalsender Greifswald TV des Lederjongleurs angenommen und den siebzehnjährigen Hansestädter portraitiert. Für Dörnianer und Freunde vorpommerscher Mundart ein Ohrenschmaus Galore, erst recht mit angeborener Saxonphontaubheit!

 

Die Greifswalder Sportskanonen des Jahres 2011: Markomannia Aachen Greifswald

Der besondere Ehrentitel Greifswalder Sportskanone des Jahres soll natürlich auch 2011 verliehen werden. Nachdem sich im Vorjahr der Fußball-Freestyler Ralf Dörn seine Lorbeeren verdiente, wird dieses Jahr erstmals die sportive Leistung einer akademischen Fecht-Mannschaft mit der unprämierten Auszeichnung gewürdigt.

Auf Technikfehler folgen Schmisse, auf den bösen Blick die Furcht

Die Sportler der Markomannia Aachen Greifswald erhalten den Titel Greifswalder Sportskanone des Jahres 2011 nicht deshalb, weil sie als pflichtschlagende Burschenschaft unermüdlich im verbindungseigenen Trainingsraum an ihrer Fechttechnik und ihrem Durchhaltevermögen feilen, sondern vor allem, weil sie im Laufe der Jahre den als psychologische Superwaffe bekannten „Bösen Blick“ in ihre Kampfkunst integrierten. Dessen Beherrschung lehrt jedem Gegner der bierbäuchigen Degenhelden das Fürchten und macht die drei Pflichtmensuren zu einem Spaziergang.

Burschenschaft Markomannia Greifswald Fechten

(Foto: Scan Anzeigen-Kurier, © Gabriel Kords)

Was den Athleten bei diesen Initiationsritualen durch den Kopf gehen mag, beschrieb ein unbekannter Autor im Rückgriff auf J. Christoph Ambergers Warum wir fechten folgendermaßen:

„Dann haben die Paukanten plötzlich knapp einen Meter geschliffenen Stahl in der Hand und sehen dem Gegenüber in die Augen. Die Paukanten erkennen, daß der Mann gegenüber unter demselben Druck steht wie man selbst. Die Paukanten werden alles Nötige tun, um nicht mit dem bedrohlichen Stahl in der Hand des Gegenpaukanten in Kontakt zu kommen und sei\’s auch, um dem Gegenüber zuerst die kalte, scharfe Klinge quer durch das Gesicht zu ziehen. Die einzige Emotion die dem Fechter im Moment der Konfrontation bewußt wird ist Furcht.

Die Furcht vor der Klinge des kaum als Individuum wahrgenommenen Gegenpaukanten. Furcht vor der möglichen Verletzung. Furcht vor dem Liegenbleiben oder dem Mucken. Aber ganz besonders Furcht vor einem Gesichtsverlust – im wörtlichen und übertragenen Sinn. […] Und jedem Fehler, der gemacht wird, folgt mit fast mathematischer Notwendigkeit eine unumgehbare Konsequenz: Auf Technikfehler folgen Schmisse. Auf Fehler in Haltung und Moral folgt die moralische Abfuhr.“ (Burschenschaft Normannia-Nibelungen zu Bielefeld)

Sportive Parallelwelt zwischen Fuchsmajor und Bierzipfel  

Burschentreffen Greifswald NeunzigerDa verhallen die Unkenrufe, ob das Tranchieren anderer Menschen Visagen überhaupt ein Sport sei, ungehört, denn schließlich versucht heutzutage auch niemand mehr, Billard, Schach oder Counterstrike das sportliche Moment abzusprechen.

Was den einen ihre Unterwasserrugby-Liga ist, ist den Athleten der Burschenschaft Markomannia Aachen Greifswald ihre korporierte Parallelwelt zwischen Fuchsmajor und Bierzipfel. Und um zu vermeiden, dass bleibende Schäden und schmissige Vernarbungen noch Jahrzehnte später an die Tölpelhaftigkeiten der eigenen Jugend erinnern, muss eben diszipliniert trainiert und in Notfällen auch mit allen Tricks gearbeitet werden.

Wem dieses blutige Herumgefuchtel aus naheliegenden Gründen einfach nicht mehr zeitgemäß erscheint oder wer sich aus politischen Gründen nicht für die testosteronen Glockenschläger begeistern will, sollte die diesjährigen Titelträger schlicht ignorieren und sich nochmal dem Gewinner des Vorjahres, Ralf Dörn, zuwenden. Dessen Musikgeschmack ist zwar noch immer unter aller Kanone, aber sein neustes Video erregt einmal mehr Staunen und zeugt von einem ganz anderen Sportsgeist.