Zu Besuch im Ameisenstaat: Viele Freiwillige beim 4. Straze-Subbotnik

Am Sonnabend fand der vierte Straze-Subbotnik statt. Zu dem gemeinsamen Arbeitseinsatz hatte der Kultur- und Initiativenhausverein eingeladen, um mit vielen helfenden Händen die Sanierung des ehemaligen Gesellschaftshauses in der Stralsunder Straße 10/11 voranzutreiben.

Viele Freiwillige folgten dem Aufruf der Straze-Gruppe und fanden sich am Sonnabendvormittag in der Stralsunder Straße 10/11 ein. Auf dem Programm des vierten Subbotniks standen die Beräumung des Dachbodens und das Abklopfen der Verputzung im Inneren des Gebäudes. Vor Ort bot sich ein eindrucksvolles Bild: Wie im vielbesungenen Ameisenstaat strömten unentwegt in Arbeitskleidung gehüllte und sichtlich verstaubte Helfer durch das Objekt, trugen Abbruchhämmer oder bis zur Oberkante mit Schutt gefüllte Eimer in den Händen und vertrauten ihre Ladung der Schuttrutsche an, über die die bröselige Deckenfüllung abwärts in den Container hinabstob.

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4. Subbotnik in der Straze

In der Straze findet am Sonnabend der nunmehr vierte Subbotnik statt. Auf dem Programm des kollektiven Arbeitseinsatzes stehen diesmal die Beräumung des Dachbodens, das Abklopfen von Putz sowie viel Vergnügen mit der Schuttrutsche und dem Straze-Radio!

subbotnik straze greifswald(Montage: Fleischervorstadt-Blog)

Wie auch bei den vorherigen Subbotniks wird während der gesamten Arbeitszeit nicht nur für warmes Essen und Getränke gesorgt, sondern auch wieder eine Kinderbetreuung angeboten. Bedarf für letztere sollte allerdings vorher unbedingt angemeldet werden (subbotnik[ät]straze.de). Wer beim Subbotnik mitmachen will, sollte geeignete Kleidung sowie Arbeitshandschuhe mitbringen und sich am Sonnabend um 9 Uhr in der Stralsunder Straße 10/11 einfinden.

Das ehemalige Gesellschaftshaus in der Stralsunder Straße 10/11 beherbergte bis 2007 neben mehreren Wohngemeinschaften auch zahllose Greifswalder Vereine und Initiativen, bis es von der Universität an das Berliner Petruswerk verkauft wurde. Nachdem sich eine angemessene Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes als zu kostenaufwendig herausstellte, beantragte der Investor erfolglos den Abriss. Im November 2013 konnte eine Initiative, die sich seit Jahren vergeblich um den Kauf des Hauses bemühte, das Gebäude erwerben. Mit der tatkräftigen Hilfe möglichst vieler Menschen soll die Straze innerhalb von sieben Jahren wiederauferstehen.

Fakten: 21.02. | 9 Uhr | Straze (Stralsunder Str. 10)

Entwicklungspolitische Tage machen „Besitz“ zum Jahresthema 2014

Am Freitag beginnen in Greifswald die Entwicklungspolitischen Tage 2014 (EP-Tage). In diesem Jahr steht das Jahresthema „Besitz“ auf der Agenda der Veranstaltungsreihe, die gemeinsam vom Rostocker Eine-Welt-Landesnetzwerk und zahlreichen lokalen Akteuren, von A wie attac bis W wie Weltladen, organisiert wird. Wem gehört mein Körper? Wem gehört die Stadt? Wem gehört die Welt?

EP-Tage 2014

Unter dem Banner der EP-Tage werden in Greifswald bis zum 21. November insgesamt 27 Veranstaltungen stattfinden, dazu gehören Vorträge, Filmvorführungen und Ausstellungen, aber auch ausgefallenere Formate wie Planspiele, ein Skillsharing-Café und ein Jugendgipfel.

Den Auftakt der EP-Tage liefert Prof. Dr. Joachim Lege (Universität Greifswald) am Freitag. Der Rechtswissenschaftler wird sich in seinem Vortrag den Konzepten ‚Besitz‘, ‚Eigentum‘, ‚Kapital‘, ‚Vermögen‘ und ‚Macht‘ aus rechtlicher und philosophischer Perspektive nähern. In den kommenden Wochen geht es dann weiter mit Themen wie ökonomischem Kolonialismus in Mosambik, Neoliberalismus in El Salvador, Rohstoffkonflikte in Ecuador, Kinderhandel, Genitalverstümmelung, Ernährungssouveränität und Perspektiven selbstbestimmter regionaler Ernährungspolitik, Mieterrebellion und Gentrifizierung, Besitz von Bits, Freifunk, der GEMA-Alternative C3S und Erfahrungen mit alternativen Wohn- und Eigentumsformen. „Entwicklungspolitische Tage machen „Besitz“ zum Jahresthema 2014″ weiterlesen

Es geht voran! 140 Helfer beim Straze-Subbotnik

Heutzutage würde man solch ein Treiben vielleicht Crowdworking nennen: etwa 140 Leute packten am Sonnabend in der Straze mit an und entrümpelten gemeinsam das frühere Gesellschaftshaus, das nach jahrelangem Tauziehen mit dem Petruswerk und der Stadtverwaltung im November 2013 doch noch erworben werden konnte.

Der Kultur- und Initiativenhausverein hatte zu einem Subbotnik bei klirrender Kälte und schönstem Sonnenschein eingeladen und sich von dieser Aktion nicht nur eine Menge helfender Hände versprochen, sondern auch, auf diese Weise möglichst viele Greifswalderinnen an dem Prozess der Hausrettung beteiligen zu können. Die Rechnung ging auf. Vereinsmitglied Manja Graaf ist mit dem gemeinsamen Arbeitseinsatz, der gestern von 9 Uhr bis 16 Uhr stattfinden sollte, sehr zufrieden: „Wir sind überwältigt, wie viele Menschen heute dabei waren. Alles, was wir uns vorgenommen hatten, war schon um 15.00 Uhr fertig.“

subbotnik straze(Foto: Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V.)

Bei der Entrümpelung wurden außerdem zwei interessante Funde gemacht: ein Brief von 1743 sowie eine vom letzten Gastwirt des Gesellschaftshauses unterzeichnete Abrechnung von 1912. Die beiden Fundstücke wurden von Felix Schönrock und Markus Dachner von der Altstadtinitiative sichergestellt und müssen nun getrocknet werden. Dacher kündigt eine historische Einordnung der Dokumente in den kommenden Wochen an und hofft darauf, dass sie Auskunft über die Alltagsgeschichte des Hauses geben können.

Auch der NDR hat in der Stralsunder Straße vorbeigeguckt und über die kollektive Aufräumaktion einen kurzen Fernsehbericht produziert, der in der Mediathek des Senders abrufbar ist. Wer am Sonnabend nicht dabei sein konnte, muss darüber nicht traurig sein, denn aus den Reihen der Straze-Gruppe ist zu vernehmen, dass in Zukunft noch weitere Subbotniks stattfinden werden.