„Bio am Hafen“ weiterhin Bio

Der Bio-Supermarkt „Bio am Hafen“ darf sich nach eingehender Untersuchung auch in den nächsten Jahren „kontrolliertes Bio-Fachgeschäft“ nennen.

Vor zwei Wochen wurde der Laden gründlich unter die Lupe genommen. Die Prüfung hatte das große Naturkostgeschäft vorab öffentlich beworben, „damit Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein können, dass auch „Bio“ drin ist, wo „Bio“ drauf steht“. Kontrolleur Christian Strohmeyer untersuchte bei seinem Ortstermin die Buchhaltung aller Warenbewegungen, inspizierte das gesamte Sortiment und stellte die lückenlose Einhaltung der Zertifizierungsbestimmungen fest.

Bio am Hafen, Greifswald

(Foto: „Bio am Hafen“)

Jeder Betrieb, der Bioprodukte anbietet, diese aber nicht nur fertig verpackt weiterverkauft, ist verpflichtet, sich kostenpflichtigen staatlichen Öko-Kontrollen zu unterziehen, um an das wichtige Zertifikat zu kommen. Da bei „Bio am Hafen“ nicht nur verpackte Lebensmittel weiterverkauft werden, sondern es beispielsweise auch Obst, Gemüse, Fleisch oder Käse zu kaufen gibt und ein kleines Bistro unterhalten wird, unterliegt auch dieser Bioladen dieser Kontrollpflicht.

Vortrag: Möglichkeiten einer nachhaltigen Ernährung in den Mensen des Greifswalder Studentenwerkes

Wie ernähren sich die Studierenden der Universität Greifswald? Im Fokus des heutigen Vortrags der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit interdisziplinär“ steht das Thema Ernährung und Fleischverzicht.

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine fleischfreie oder pflanzliche Ernährung. Fehlende vegane und vegetarische Angebote erschweren diese Ernährungsformen. Wie ernähren sich die Studierenden der Universität Greifswald? Unterstützen die Mensen des Studentenwerkes eine nachhaltige Ernährung? Welche Möglichkeiten und Hindernisse ergeben sich für das Studentenwerk Greifswald, nachhaltige Gerichte anzubieten?

nachhaltigkeit-greifswaldDiese Fragen werden heute Abend im Audimax im Rahmen der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit interdisziplinär“ diskutiert. Der Vortrag von Hilke Richter-Harder fußt auf den Ergebnissen ihrer Bachelorarbeit, in der sie mit qualitativen und quantitativen Methoden das Angebot und die Nachfrage in den Mensen untersuchte und hinsichtlich der Grundsätze nachhaltiger Ernährung analysierte.

Fakten: 16.06. | 18 Uhr | Audimax HS 4

„Greifswald isst auf“ — Aktionstag zum Thema Lebensmittelverschwendung

Weltweit werden jährlich über eine Milliarde Tonnen produzierter Lebensmittel ungenutzt entsorgt, zwei Drittel dieses Mülls sind vermeidbar und entstehen bei den Endverbrauchenden. Mit der Aktion „Greifswald isst auf“ wollen vier Studentinnen auf das Problem verschwendeter Nahrungsmittel hinweisen.

Die zunehmende Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft thematisieren, deren Konsequenzen aufzeigen und Vorschläge zur Verbesserung geben — das ist der Vorsatz von vier Greifswalder Studentinnen, die für den Masterstudiengang Nachhaltigkeitsgeographie eingeschrieben sind.

greifswald isst auf lebensmittelverschwendung

Gelingen soll das am Sonnabend mit einem großen Reste-Picknick auf dem Marktplatz, bei dem ein Dialog über die Verschwendung von Lebensmitteln angeregt werden soll. In deutschen Privathaushalten sind es jährlich rund 6,6 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel, die ungenutzt entsorgt werden — das entspricht etwa 82 Kilogramm pro Person. Diese Verschwendung kostet Energie, natürliche Ressourcen und viel Geld — allein in deutschen Privathaushalten sollen so jedes Jahr gut 25 Milliarden Euro in den Müll wandern.

Beim Reste-Picknick auf dem Marktplatz geht es darum, gemeinsam unverdorbene Lebensmittelreste zu verzehren. Niemand soll extra dafür einkaufen gehen, sondern ganz im Sinne eines nachhaltigeren Konsumstils steht die Idee im Vordergrund, Nahrungsmittel vor einem entwerteten Schicksal in der Mülltonne zu bewahren. Ab Juli könnte die Aufgabe solcher Picknicks in Greifswald von einem öffentlichen „Fairteiler“ — einer zentralen Sammelstelle für Lebensmittel, wie es sie bereits in mehreren deutschen Großstädten gibt — übernommen werden. Doch bis es soweit ist, wird in der Hansestadt vorerst gemeinsam aufgegessen. Damit sich möglichst viele Menschen an der Aktion beteiligen, versprechen die vier Studentinnen den ersten fünf Picknickern, die sich am Sonnabend auf dem Marktplatz einfinden, eine besondere Überraschung.

Fakten: 11.07. | 12-17 Uhr | Marktplatz

Entwicklungspolitische Tage machen „Besitz“ zum Jahresthema 2014

Am Freitag beginnen in Greifswald die Entwicklungspolitischen Tage 2014 (EP-Tage). In diesem Jahr steht das Jahresthema „Besitz“ auf der Agenda der Veranstaltungsreihe, die gemeinsam vom Rostocker Eine-Welt-Landesnetzwerk und zahlreichen lokalen Akteuren, von A wie attac bis W wie Weltladen, organisiert wird. Wem gehört mein Körper? Wem gehört die Stadt? Wem gehört die Welt?

EP-Tage 2014

Unter dem Banner der EP-Tage werden in Greifswald bis zum 21. November insgesamt 27 Veranstaltungen stattfinden, dazu gehören Vorträge, Filmvorführungen und Ausstellungen, aber auch ausgefallenere Formate wie Planspiele, ein Skillsharing-Café und ein Jugendgipfel.

Den Auftakt der EP-Tage liefert Prof. Dr. Joachim Lege (Universität Greifswald) am Freitag. Der Rechtswissenschaftler wird sich in seinem Vortrag den Konzepten ‚Besitz‘, ‚Eigentum‘, ‚Kapital‘, ‚Vermögen‘ und ‚Macht‘ aus rechtlicher und philosophischer Perspektive nähern. In den kommenden Wochen geht es dann weiter mit Themen wie ökonomischem Kolonialismus in Mosambik, Neoliberalismus in El Salvador, Rohstoffkonflikte in Ecuador, Kinderhandel, Genitalverstümmelung, Ernährungssouveränität und Perspektiven selbstbestimmter regionaler Ernährungspolitik, Mieterrebellion und Gentrifizierung, Besitz von Bits, Freifunk, der GEMA-Alternative C3S und Erfahrungen mit alternativen Wohn- und Eigentumsformen. „Entwicklungspolitische Tage machen „Besitz“ zum Jahresthema 2014″ weiterlesen

Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald

Gastbeitrag von Deborah 

Mit Gift belastete Nahrungsmittel, vom Wind verwehte Ackerböden, lange Transportwege für Gemüse und Tiere, riesige monotone Flächen, die für kaum mehr als eine Kulturpflanze Lebensraum bieten – wenn diese und andere Konsequenzen konventioneller Agrargroßbetriebe verhindert werden sollen, müssen Lebensmittel ökologisch und kleinbäuerlich erzeugt werden. Doch die Hege und Pflege von Tieren und Pflanzen ist arbeitsaufwendig und Nahrungsmittel sollen möglichst immer billiger werden.

Solidarische Landwirtschaft Schafherde

Um diesem finanziellen Druck in der Landwirtschaft zu entkommen und Verbraucher/innen wieder mit der Produktion ihrer Nahrungsmittel zu verbinden, entstand das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi, engl. CSA – Community-Supported Agriculture). Hierbei werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht konventionell vermarktet, sondern ein Kreis von Mitgliedern sichert den Landwirten/innen oder Gärtnern/innen vor Beginn der Saison einen festen monatlichen Beitrag für das Wirtschaftsjahr zu. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder die erzeugten Lebensmittel ohne zusätzliche Kosten. „Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald“ weiterlesen

Entwicklungspolitische Tage 2012: „Essen macht Hunger“

Mit der Vorführung des Films Gekaufte Wahrheit beginnt heute Abend die Entwicklungspolitischen Tage 2012, die seit Jahren einen bildungspolitischen Fixpunkt im Greifswalder Herbst bilden und inzwischen zum 12. Mal stattfinden.

Das Leitthema der landesweiten Veranstaltungsreihe lautet in diesem Jahr „Essen macht Hunger“. Bis zum 14. November finden in Greifswald — aber auch zum Beispiel in Neubrandenburg, Neustrelitz, Rostock oder Wismar — Ausstellungen, Filme, Vorträge und Spiele statt, in denen es um Nahrungsmittel und ihre Produktion geht.

entwicklungspolitische tage 2012 greifswald

Von den knapp sieben Milliarden Menschen auf der Welt leiden 15 Prozent an Hunger und 20 Prozent an Übergewicht. Diese Zahlen verdeutlichen, dass auf der Welt etwas falsch läuft. Das Hungerproblem liegt nicht an einer weltweiten Knappheit von Nahrungsmitteln, sondern an schlechter Verteilung, Verschwendung und steigenden Preisen.

Unsere Ess- und Lebensgewohnheiten haben mehr denn je umfangreiche Auswirkungen in der globalisierten Welt. Die alte Regel „Mit Essen spielt man nicht!“ gilt schon lange nicht mehr. Geschmack und Nährgehalt geraten in den Hintergrund, wenn es um Nahrungsmittelspekulationen, Gentechnik, Landraub und Agrarsubventionen geht.

In Greifswald werden im Zuge der EPO-Tage mehr als 16 Veranstaltungen stattfinden; auf einige davon wird an späterer Stelle explizit hingewiesen werden, die anderen sind im Programmheft zu finden.