„Bio am Hafen“ weiterhin Bio

Der Bio-Supermarkt „Bio am Hafen“ darf sich nach eingehender Untersuchung auch in den nächsten Jahren „kontrolliertes Bio-Fachgeschäft“ nennen.

Vor zwei Wochen wurde der Laden gründlich unter die Lupe genommen. Die Prüfung hatte das große Naturkostgeschäft vorab öffentlich beworben, „damit Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein können, dass auch „Bio“ drin ist, wo „Bio“ drauf steht“. Kontrolleur Christian Strohmeyer untersuchte bei seinem Ortstermin die Buchhaltung aller Warenbewegungen, inspizierte das gesamte Sortiment und stellte die lückenlose Einhaltung der Zertifizierungsbestimmungen fest.

Bio am Hafen, Greifswald

(Foto: „Bio am Hafen“)

Jeder Betrieb, der Bioprodukte anbietet, diese aber nicht nur fertig verpackt weiterverkauft, ist verpflichtet, sich kostenpflichtigen staatlichen Öko-Kontrollen zu unterziehen, um an das wichtige Zertifikat zu kommen. Da bei „Bio am Hafen“ nicht nur verpackte Lebensmittel weiterverkauft werden, sondern es beispielsweise auch Obst, Gemüse, Fleisch oder Käse zu kaufen gibt und ein kleines Bistro unterhalten wird, unterliegt auch dieser Bioladen dieser Kontrollpflicht.

The Last Waltz: Brinke-Initiative geht nochmal auf die Straße

Seit dem 10. September konnte man sich an diesen Anblick in der Brinkstraße gewöhnen: Banner und Bänke, junge und auch nicht mehr ganz so junge Menschen, die vor dem Bioladen „Sonnenmichl“ an gedeckten Frühstücks- oder Mittagstischen verweilen und mit ihrer Dauermahnwache darauf achtgeben, dass das Gebäude — eines der ältesten Greifswalder Vorstadthäuser, das einem zweckmäßigen Neubau weichen soll — nicht abgerissen wird.

Bioladen in der Brinkstrasse(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

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Neueröffnung des dm-Markts in der Greifswalder Innenstadt

Am Freitag wird in der Langen Straße 90 die von vielen Greifswaldern lang herbeigesehnte dm-Filiale eröffnet.

Die Drogeriekette kündigte schon im Februar 2013 die Nutzung des Standorts zwischen Markt und Fischmarkt an, der bis Ende 2012 viele Jahre von Komma10 bespielt wurde, doch bis die klaffende Angebotslücke in Greifswalds zentraler Einkaufsstraße gestopft werden konnte, sollten fast zwanzig Monate vergehen.

Zur Filialeröffnung wird von Freitag bis Sonnabend ein typisches Begleitprogramm aufgeboten, zu dem unter anderem das Comedy-Duo Los Lachos, ein luftballonformender Kinderanimateur, Schminkberatung sowie ein Gewinnspiel, bei dem beispielsweise ein Fahrradgutschein im Wert von 1200 Euro verlost wird, gehören.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Weiterhin wird eine Alnatura-Bar angekündigt, an der mit Flammkuchen und verschiedenen — von dm-Mitarbeiterinnen aus Bio-Zutaten zubereiteten — Canapés um die Aufmerksamkeit der zukünftigen Kunden gebuhlt wird, ehe am kommenden Montag die „10%-Rabattwoche“ beginnt.

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Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald

Gastbeitrag von Deborah 

Mit Gift belastete Nahrungsmittel, vom Wind verwehte Ackerböden, lange Transportwege für Gemüse und Tiere, riesige monotone Flächen, die für kaum mehr als eine Kulturpflanze Lebensraum bieten – wenn diese und andere Konsequenzen konventioneller Agrargroßbetriebe verhindert werden sollen, müssen Lebensmittel ökologisch und kleinbäuerlich erzeugt werden. Doch die Hege und Pflege von Tieren und Pflanzen ist arbeitsaufwendig und Nahrungsmittel sollen möglichst immer billiger werden.

Solidarische Landwirtschaft Schafherde

Um diesem finanziellen Druck in der Landwirtschaft zu entkommen und Verbraucher/innen wieder mit der Produktion ihrer Nahrungsmittel zu verbinden, entstand das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi, engl. CSA – Community-Supported Agriculture). Hierbei werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht konventionell vermarktet, sondern ein Kreis von Mitgliedern sichert den Landwirten/innen oder Gärtnern/innen vor Beginn der Saison einen festen monatlichen Beitrag für das Wirtschaftsjahr zu. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder die erzeugten Lebensmittel ohne zusätzliche Kosten. „Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald“ weiterlesen

Auf einen Schlag Suppe ins Café Hollerbusch!

Seit einem knappen Jahr kämpft die Initiative Brinke16bis17 erhalten! um ein historisches Häuserensemble, das vom Abriss bedroht ist und einem Neubau mit Eigentumswohnungen weichen soll. Der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaute Gebäudekomplex gehört zu den ältesten Bebauungen der Greifswalder Vorstadt. 2009 hat der Bioladen Sonnenmichel hier eine Heimat gefunden, doch dem Einzelhändler wird kein weiterer Aufschub mehr gewährt — er soll seine Ladenfläche bis zum 15. März räumen, damit der Abriss beginnen kann.

Die Initiative zur Rettung der „Brinke“ ist vor einem knappen Jahr angetreten, diesen Ort in eine „bunte Oase“ zu verwandeln, und betont dessen Bedeutung für die unmittelbare Nachbarschaft zwischen Fleischer- und Mühlenvorstadt. Wer sich unter diesen vagen Andeutungen wenig vorstellen kann, sollte umgehend das Café Hollerbusch aufsuchen, das sich seit dem vergangenen Herbst ebenfalls in dem Gebäudekomplex befindet und über den Bioladen zu erreichen ist.

Dort wird den Gästen am warmen Kachelofen frische vegetarische Biosuppe, Kaffee, Tee und Kuchen serviert. Die Atmosphäre ist überdurchschnittlich gemütlich, die Preise sind fair und nach dem Essen kann man nochmal im Bioladen zuschlagen. Als Alternative zu den übrigen Greifswalder Mittagsangeboten sollte man das Hollerbusch, das von Mittwoch bis Freitag jeweils zwischen 12 Uhr und 18 Uhr geöffnet ist, also auf jeden Fall mal ausprobieren — zumindest, solange dieser wunderbare Ort noch existiert.

Denn obwohl inzwischen mehr als 1000 Menschen mit ihrer Unterschrift einen Aufruf zum Erhalt der Brinkstraße 16/17 unterstützen, stehen die Zeichen — allen Grundstückstauschangeboten zum Trotz — momentan leider auf schnellen Auszug, baldigen Abriss und profitablen Zweckbau.

Wer also nochmal einen tiefen Zug Stadtteilkultur atmen möchte, sollte dort einkehren, bevor irgendwann ausgekehrt wird!