Seit kurzem ist auf der offiziellen Internetseite der Universität Greifswald ein Link zu finden, hinter dem sich eine knappe Auseinandersetzung mit dem kontroversen Namenspatron der Hochschule verbirgt. Die grundsätzliche Debatte zu Ernst-Moritz soll nicht an dieser Stelle geführt werden.
Merkwürdigerweise geht es in den Diskussionen ausschließlich um den Namen der Uni, nicht um die Arndt-Schule und die nach ihm benannte Straße.
In dem Artikel über Arndt werden viele das Wort „Antisemit“ vermissen, jedoch wird auf Arndts fragwürdige Einstellungen eingegangen:
Zu einer Zeit, als noch darüber gestritten wurde, was und wer überhaupt die deutsche Nation ausmacht, vertraten Arndt und andere die Auffassung, dass Nationen vor allem durch die Sprache und Abstammung definiert werden und sich unvermischt erhalten müssten. Juden sollten in Deutschland keine staatsbürgerliche Gleichstellung erhalten. Über außereuropäische Völker äußerte sich Arndt im Zusammenhang zeitgenössischer Rassentheorien abwertend.
1933 beantragte der Senat auf Initiative des „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten“ bei der preußischen Staatsregierung, Arndts Namen tragen zu dürfen. An dieser Stelle war das nationalistische Motiv zweifellos ausschlaggebend.
Damit ist ein erstes Ziel der Arndt-Gegnerinnen erreicht.
Aktuelles über den Widerstand gegen den Namenspatron findet sich auf dem Blog der Kampagne für die Umbenennung der Universität Greifswald.