RoSa: Auf die Straße fertig los!

150 Elektro-Fans demonstrierten im Juli 2014 lautstark für den Erhalt ihres Clubs, der RoSa WG. Seitdem ist es still geworden um den kurzweiligen Technotempel in der Bahnhofstraße. Nun ist die Rosa WG wieder da und begrüßt die Erstsemester mit einem präexilen Protestumzug ähnlicher Färbung.

ersti begrüßung rosa

Auf Facebook erklären die Initiatorinnen der Demonstration die Beweggründe ihres Protests: Nach der Kündigung der erst seit April öffentlich genutzten Räumlichkeiten auf dem Grundstück der ehemaligen KAW-Hallen in der Bahnhofstraße ist es noch immer nicht gelungen, zusammen mit dem Vermieter eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. Nur unter größten Mühen sei es möglich, für einen Abend Freiräume zu schaffen und studentische Kultur anzubieten. Mit der Demonstration für kulturelle Freiräume soll die Bedeutung „weicher Standortfaktoren“ für die Stadt Greifswald und die Universität ins Bewusstsein gerufen werden.

An Bord des RoSa-Mobils sind heute die DJs Paul Zehner (rosa ist doof), Moon In My Pocket (rosa leute leben hinterm vollmond) und Arvid Der DJ (ich geb ein fick auf rosa).

Fakten: 08.10. | 15 Uhr | Karl-Marx-Platz

Brinkstraße 16-17 nach Demonstration besetzt

Die Brinkstraße 16-17 ist seit heute Nachmittag besetzt. Was anmutet, wie ein 18 Jahre zu spät abgefeuerter Tweet, ist zumindest gegenwärtig ganz real. Damit kommt nun doch noch etwas Schwung in den öffentlichen Streit um das Häuserensemble, der am Donnerstag vor dem Greifswalder Amtsgericht verhandelt wird.

Zunächst aber zogen etwa 150 Personen, die sich um 17 Uhr am Amtsgericht versammelt haben, mit Schildern, Transparenten und Kinderwagen über den Wall und durch die Innenstadt, wo sie gegen den Abriss der Brinkstraße 16-17 protestierten. In mehreren kurzen Redebeiträgen wurde auf andere gefährdete Häuser entlang der Demoroute hingewiesen. Neben Dompfarrer Gürtler sprachen auf dem Marktplatz auch der Hochschulpolitiker Martin Grimm (SDS) sowie ein unmittelbarer Anwohner der Brinkstraße 16-17. Die Redner sprachen dabei nicht ausschließlich über das bedrohte Gebäude in der Brinkstraße, sondern thematisierten auch den angespanten und überteuerten Greifswalder Wohnungsmarkt im Allgemeinen.

transparent an der brinkstraße 16-17(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

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The Last Waltz: Brinke-Initiative geht nochmal auf die Straße

Seit dem 10. September konnte man sich an diesen Anblick in der Brinkstraße gewöhnen: Banner und Bänke, junge und auch nicht mehr ganz so junge Menschen, die vor dem Bioladen „Sonnenmichl“ an gedeckten Frühstücks- oder Mittagstischen verweilen und mit ihrer Dauermahnwache darauf achtgeben, dass das Gebäude — eines der ältesten Greifswalder Vorstadthäuser, das einem zweckmäßigen Neubau weichen soll — nicht abgerissen wird.

Bioladen in der Brinkstrasse(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

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150 Elektrofans demonstrierten für Clubkultur

Ungeachtet des unbeständigen und regnerischen Wetters versammelten sich am Sonnabendnachmittag knapp einhundert Personen am Karl-Marx-Platz, um von dort aus mit einer Technoparade durch Greifswald zu ziehen und für den Erhalt von Clubkultur in Greifswald zu demonstrieren.

Die DJs Verschnibbt & Zugenäht und Schaule, die auf der Ladefläche eines LKWs auflegten und von dort aus den feierfreudigen Demonstrierenden Zucker gaben, besorgten dabei mit wummernden Beats die nötige Aufmerksamkeit — zu überhören war dieser Umzug wahrlich nicht!

Am Rande der Demonstration wurde immer wieder Übersetzungsarbeit geleistet, um unverständig blickende Passanten mit Flyern über die Intention dieses Protestzugs aufzuklären. Die mitgeführten Banner und Schilder („Freiraum, ist wichtig, weißt…“) konnten diese Funktion leider nur bedingt erfüllen. Dennoch war der Protestzug nicht nur von dröhnenden Beats, sondern vor allem von gutgelaunten jungen Menschen — im Idealfall mit frischer Zuckerwatte in der Hand — geprägt. „150 Elektrofans demonstrierten für Clubkultur“ weiterlesen

RoSa geht auf die Straße und demonstriert für Clubkultur

Die RoSa WG verlässt ihr Wohnzimmer und geht morgen Nachmittag gemeinsam mit ihren Stammgästen auf die Straße, um dort auf die vorzeitige und überraschende Schließung des erst im April eröffneten Elektro-Clubs aufmerksam zu machen.

Die letzte Afterhour hat geschlagen 

Die RoSa WG, ein Amüsierbetrieb, der sich bestens auf elektronische Musik versteht, fand im früheren Wittcall-Gebäude in der Bahnhofstraße ein temporäres Domizil. Ende Mai wurde dem Betreiber, der im Vertrauen auf eine bis zum Gebäudeabriss beschränkte Zwischennutzung in den Club investierte, überraschend gekündigt. Womöglich ist der blutjunge Elektroclub zwischen die Fronten geraten, die seit Anfang Juni zwischen dem Vermieter, der auf diesem Areal gerne ein Einkaufszentrum errichtet sähe und einer Bürgerinitiative, die den Plänen des Investors kritisch gegenübersteht, verlaufen. Auf jeden Fall ist erstmal vorläufig Schluss mit Techno — die letzte Afterhour hat geschlagen!

Rosa Demo

Am Sonnabend wird nun endlich etwas Bewegung auf den Floor kommen, denn um 16 Uhr beginnt am Karl-Marx-Platz eine Demonstration, die gegen die Missstände der Raumlosigkeit, der kulturellen Verkargung, der immerfort drohenden Provinzialisierung dieser Stadt protestieren möchte. Im Tanzschritt marsch wird der von den Greifswalder DJs Verschnibbt & Zugenäht, Paul Zehner und Schaule befeuerte Demonstrationszug durch die Stadt ziehen, bis schließlich — auf dem Festgelände am Museumshafen — die Abschlusskundgebung eingezählt wird.

Der Demonstrationsaufruf wird unter anderem von der Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationalen unterstützt. Die Lustprinzipler beklagen, dass um jeden Freiraum gekämpft und gestritten werden müsse und das diese Auseinandersetzungen symptomatisch für einen gesellschaftlichen Missstand seien, in dem nahezu alles, was nicht auf direktem Wege zu Wertschöpfung und Wachstum betrüge, umfassend legitimiert werden müsse. Die Hedonistinnen rufen darum dazu auf, gemeinsam zu zeigen, wie wichtig Freiräume sind und zu unterstreichen, dass auch Clubkultur dazu beiträgt, aus Greifswald eine lebenswerte Stadt zu machen.

Nach der Abschlusskundgebung am Hafen geht es um 23 Uhr im Klex weiter, wo GrIStuF und RoSa gemeinsame Sache machen und der Nacht und ihren Liedern eine volle Packung Elektrobumms mit auf den Weg geben!

Fakten: 12.07. | 16 Uhr | Karl-Marx-Platz

Critical Mass erinnnert Greifswalder Autofahrer an Staugefahr

Trotz des Regens, der heute Nachmittag wie auf Bestellung den Versammlungsbeginn einläutete, folgten etwa 50 Personen einem Aufruf der Bürgerinitiative Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt, um sich am Karl-Marx-Platz zu einer Kundgebung zu treffen.

Sorgte der anhaltende Regen unter den Teilnehmenden anfänglich noch für Konfusion, so konnte wenig später fast wie geplant im Schutz der Baumkronen die Veranstaltung zur vieldiskutierten Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen stattfinden.

Nach Redebeiträgen des StuPa-Präsidenten Philipp Schulz (Die Partei), und der beiden Bürgerschaftsmitglieder Erik von Malottki (SPD) und Milos Rodatos (Piratenpartei) wurde die Versammlung aufgelöst. Anschließend schwang sich der Großteil des verbliebenen Publikums, das vom radelnden Kleinkind und der tanzfreudigen Studentin über den mittelständischen Einzelhändler bis zum Uni-Dozenten reichte, auf die Räder und formierte sich zu einer Critical Mass, die alsbald die Bahnhofstraße hinauffuhr. Und wieder hinunter. Und wieder hinauf. Und wieder hinunter. Ein bizarres Bild, wie sie dort gemeinsam demonstrierten.

Nach fünf Minuten war zumindest eine Sache klar: Es sind nicht einmal 50 Fahrradfahrende, die zur Hauptverkehrszeit die Bahnhofstraße befahren, nötig, um den Abschnitt zwischen der Ampel vor dem Kreisverkehr und der Kreuzung Gützkower Straße/Fleischerstraße in Stillstand zu versetzen. Die meisten Autofahrer reagierten entspannt und harrten einfach aus, vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil vielen klar war, dass die Fahrradfahrerinnen irgendwann wieder von der Straße verschwinden würden.

Der Verkehrsfluss hat an dieser Stelle und zu dieser Tageszeit höchst empfindlich auf diese kleine Störung reagiert — schwer vorstellbar, dass diese Fragilität mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen, das mit dem Bau eines großen Einkaufszentrum einherginge, vereinbar sein sollte und nicht stattdessen zum Dauerstau während des Berufs- und Feierabendverkehrs führen würde.