Offener Brief des ADFC Greifswald an den Oberbürgermeister der Stadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der ADFC bedankt sich im Namen der Greifswalder Radfahrer für das große Weihnachtsgeschenk, die Asphaltierung der Robert-Blum-Straße und der Rudolf-Petershagen-Allee. Beide Straßen sind Teil der Fahrradachse Greifswalds. Das für Radfahrer fast unbefahrbare Großpflaster vor dem Theater wurde bei allen Diskussionen und Befragungen von Radfahrern als zentrales Problem benannt, aber auch der bauliche Zustand der restlichen Blumstraße und der Petershagen-Allee hat sich von Jahr zu Jahr verschlechtert.
Daher sind wir hocherfreut, dass die Universitäts- und Hansestadt Greifswald die Fahrradstraße nun in einen guten und ihrer Bedeutung adäquaten Zustand versetzt hat.
Die Euphorie des ADFC wird aber durch die zweite neuere Baumaßnahme für den Radverkehr getrübt — die Umlaufsperren an der Salinenstraße auf der Hauptradroute über den Ryck. Abgesehen davon, dass diese Sperren den technischen Regelwerken widersprechen, die zumindest eine Durchfahrtmöglichkeit für Lastenräder und Kinderfahrradanhänger fordern, bleibt für den ADFC die Frage offen, warum Fußgängern und Radfahrern an dieser Stelle der Weg versperrt wird.
Das Bahngleis kann nicht der Grund sein, denn dieses kann auf 200 Metern frei von Fußgängern gequert werden und auch Autos (und Radfahrer) auf der Salinenstraße können ungehindert die Gleise queren (oder sollen dort noch Umlaufsperren für Autos nachgerüstet werden?). Und falls die Sicherheit der Radfahrer hier doch der Grund für die Sperren sein sollte, wird durch diese kein Radfahrer davon abzuhalten sein, sich mit seinem Rad vor den Zug zu werfen – wenn er es denn möchte (er muss allerdings gegebenenfalls lange warten). Das zweite Weihnachtsgeschenk der Stadt möchten wir daher gern umtauschen.
Mit freundlichen Grüßen,
Gerhard Imhorst | ADFC