Arndt-Debatte jetzt auch in der Süddeutschen Zeitung

Auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung erschien heute, unmittelbar vor der Urabstimmung, ein Artikel über die Debatte um den umstrittenen Namenspatron der Universität Greifswald.

Damit vergrößert sich die mediale Reichweite der Diskussion ein weiteres Mal. In den vergangenen Wochen und Monaten berichteten auch die ZEIT, Spiegel Online und das Hamburger Abendblatt über den Namensstreit.

Heute Abend lädt die Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationalen, “HiGH” (HedonistInnen inna Greifswalder Hochschule), dazu ein, Arndt wegzubassen. Unter dem Motto Das ist nicht unser Ernst soll die festgefahrene Debatte eine Auflockerung erfahren.

Dance against Arndt!

Die erste Urabstimmung in der Geschichte der Greifswalder Universität rückt näher und damit die Chance, ein Zeichen zu setzen.

Vor wenigen Tagen ist eine Zeitung zur Urabstimmung erschienen. Das Heft wurde gemeinsam von Befürwortern und Gegnerinnen des umstrittenen Namenspatrons gestaltet und steht natürlich zum Download auf dem webMoritz zur Verfügung.

Nachdem es in den vergangenen Wochen mehrere Diskussionsrunden zu Arndt gab, haben jetzt auch die studentischen Medien ein Streitgespräch zwischen Marco Wagner (Pro-Arndt) und Jan Steyer (Uni ohne Arndt) initiiert, das vom Studierendenfernsehen Moritz TV aufgenommen und veröffentlicht wurde.

Der ganzen Debatte wird man irgendwann überdrüssig, die Diskussion wirkt inzwischen sehr festgefahren. Es ist wird langsam Zeit für die Abstimmung.

Arndt wegbassen!

Seit heute kursiert ein Link im Netz, der Arndt von einer ganz anderen, einer ungewohnten Seite zeigt. Als tanzender Entertainer trat der Antisemit bisher kaum in Erscheinung, hier werden diese Vorstellungen allerdings wahr.

Die Sektion “HiGH” (HedonistInnen inna Greifswalder Hochschule) kann die Auseinandersetzung vielleicht mit ihrer Wahlerinnerungsparty auflockern, die unter dem Motto Das ist nicht unser Ernst! stattfinden wird.

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Mitternachtsshopping hedonistisch bereichert

Mario Wittkopf, der Pressesprecher des Vereins Greifswalder Innenstadt, frohlockte, als er vom gerade vergangenen Mitternachtsshopping berichtete: „Wir hatten deutlich mehr als 35.000 Besucher. Viele prall gefüllte Einkaufstüten zeigen, dass dieser weihnachtliche Einkauf etwas Besonderes ist, das es so nur in Greifswald gibt.“

Wie viele Menschen sind denn deutlich mehr als 35.000? Und wie misst man diese Zahl zuverlässig in einem Areal mit so vielen Zufahrten und Zugängen? So oder so, es waren wirklich Massen unterwegs.

An der Ecke, wo die Lange Straße und die Steinbeckerstraße aufeinandertreffen, wurde eine große Bühne errichtet. Auch andere Stellen der größten Konsumrennbahn Greifswalds wurden beschallt, am unerträglichsten von der mobilen Diskothek am Fischmarkt.

KAUFEN STATT DENKEN

Die Ostsee-Zeitung stellt heute im Greifswalder Lokalteil fest, dass „für viele Hansestädter […] das Mitternachtsshopping inzwischen ein fester Termin im Kalender“ sei. Aber nicht alle, die regelmäßig an diesem ökonomischen Gottesdienst teilnehmen, kaufen dort auch wie blind ein. Die Sektion der Hedonistischen Internationale Sektion Greifswald (M.u.S.i.K.) hat auch in diesem Jahr das häufig unreflektierte Konsumverhalten der nächtlichen Weihnachtseinkäufer kritisiert.

So bleibt es zumindest zu vermuten, denn am Sonnabend wehte quer über der Langen Straße ein buntes, zweiseitiges Transparent. Die Aufschriften Kaufen statt Denken und Mehr Konsum, mehr CO2, mehr Klima! tauchten schon auf früheren hedonistischen Aktionen auf oder sind wesensverwandt.

So wurde zum Beispiel vor fast genau zwei Jahren ein konsumkritischer Flashmob in der Innenstadt durchgeführt. Damals war die Parole Kaufen statt Denken.

Etwas ähnliches soll sich auch am Sonnabend auf dem Markt ereignet haben.  Und CO2-Bejubelung par excellence beherrschen die Hedos ebenso, wie man spätestens seit der Jubeldemo für bzw. gegen den inzwischen abgesagten Bau des Steinkohlekraftes in Lubmin weiß. Auch diese Aktion soll am vergangenen Sonnabend eine jubelnde Wiederholung gefunden haben.

GEBT UNS DIE STRAZE UND IHR BEKOMMT ARNDT!

Die Greifswalder Hedonisten haben sich auch für die heutige Demonstration an der Stralsunder Straße 10 (Straze) angekündigt. Man darf sich auf das kleine Rabauke freuen und vorsichtig lächeln, wenn man die Parole der Hedos vernimmt: Gebt uns die Straze und ihr bekommt Arndt!

Heute ab 16.30 also in die Stralsunder Straße 10 fahren und sich klar und deutlich zur Greifswalder Kulturlandschaft positionieren!
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Bilder der AJZ-Gedenkveranstaltung

Dem sehr kurzfristig verbreiteten Aufruf zum Gedenken der lokalen Freiräume folgten am gestrigen Abend sehr viele Menschen. Etwa 120 Leute fanden sich an den Ruinen des Alternativen Jugendzentrums am Karl-Marx-Platz ein und harrten dort trotz des feucht-kalten Wetters knappe zwei Stunden aus.

Alte Strukturen trafen auf junge Strukturen, wie zum Beispiel die Hedonistische Internationale Sektion Greifswald (M.u.S.i.K.). Die Lustprinzipler machten den gestrigen Abend mit ihren mobilen Systemen zu einem vollen Erfolg.

remember cafe quarks

Das kleine Rabauke beschallte die Feierlichkeit mit Musik von einst im AJZ/Café Quarks aufgetretenen Künstlern, während mit dem Strahlemann Fotos und Flyer an die freistehende Wand des Nachbarhauses projiziert wurden. Dabei erzeugten die Abriss-Videos eine sehr surreale Atmosphäre.

Außerdem wurden am gestrigen Abend an sieben verschiedenen Freiräumen Transparente angebracht. Wie immer freue ich mich auf die Einsendung gelungener Bilder. 

Remember AJZ/Café Quarks!

Remember AJZ / Café Quarks!

Vor genau acht Tagen wurde das ehemalige AJZ / Café Quarks abgerissen und damit ein Denkmal subkultureller Bewegung in Greifswald zerstört. Heute Abend um genau 21 Uhr wird aus diesem Grund eine Art Mahnwache am damit geschaffenen, alternativen Ground Zero Greifswalds stattfinden.

Flankiert von den mobilen Beschallungs- und Beleuchungseinheiten der hiesigen Hedonisten und saisontypisch wie weihnachtstaumelig abgefüllt mit warmem Glühwein, wollen wir heute des verlorenen Freiraums gedenken und dabei auch das Bewusstsein für andere verlorene (z.B. die Straze), bedrohte (z.B. das Café Pariser) und gerettete Häuser (z.B. Grimmer Str.2) wiedererwecken.

Kommt so pünktlich wie zahlreich!

Die Greifswalder Hedonisten in neuem Gewand

Seit etwa zwei Jahren bereichert die Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationalen die Stadt. Der Name M.u.S.i.K. (Mensch und Sound im Kollektiv) ist dabei Programm und die gewählten Aktionsformen verbinden Politik mit subversiver Heiterkeit, bringen Freude in die Drögheit des aktivistischen Alltages.

das kleine rabaukeIn den vergangenen zwei Jahren etablierte sich die HI vor allem dank des kleinen Rabaukens, einem in einem Kinderwagen untergebrachtes mobiles Soundsystem. Es sei

„…unser Licht in der Dunkelheit, die Melodie im Rauschen, die Vernunft des Wahnsinns, Geburtsprodukt eines universalen Orgasmus und vor allem billig & willig. Es lässt uns die Erleuchtung im Strobo erkennen, die Musik im Geräusch hören, es kennt den Sinn von Esoterik und es hält uns im Winter warm.”

Das kleine Rabauke ist inzwischen schon ein bisschen herumgekommen, zum Beispiel war es vor zwei Jahren bei einem konsumkritischen Rave in der Greifswalder Innenstadt (inklusive Dompassage) unterwegs, begleitete die Jubeldemo gegen den geplanten Bau des Steinkohlekraftwerks Lubmin und den Marsch durch die Fußgängerzone am Tag der Befreiung 2008. Daneben wurden viele kleine spontane Feierlichkeiten mit dem kleinen Rabauken beschallt und natürlich die nachhaltigen Loissiner Strandparties.

strahlemannSeit Oktober 2009 hat das kleine Rabauke mit dem Strahlemann einen neuen Begleiter gekriegt.

Der Strahlemann, das ist eine mobile Visualisierungseinheit, die auch dort für Licht und Atmosphäre sorgt, wo es keine Steckdose gibt. Gerade diese Mobilität ist es, die in Verbindung mit dem kleinen Rabauken Freiräume eröffnet.

Er erweitert das Repertoire des Rabauken vor allem in dessen Fähigkeit, Licht zu machen, und strahlt mit Unterstützung seines Helfers Rosi, dem rosa Pony durch die dunkle Nacht. „Die Greifswalder Hedonisten in neuem Gewand“ weiterlesen