Veranstaltungshinweis: Trottel Stereodream Experience (HU)

Wieso nicht den heutigen Donnerstag psychedelisch ausklingen lassen? Im IKUWO lockt man mit Besuchern aus Budapest, die sich als Reiseleiter einer experimentell-spirituellen Wallfahrt zwischen ungarischer Folklore und unungarischer Electronica andienen.

trottel greifswaldTrottel, deren Mitglieder teils zu den Ur-Punks von Budapest zählten, fingen in den 80ern als fricklige Hardcore-Band mit Tendenz zu stetig komplexer werdenden Strukturen und ultra-langen Kompositionen an. Im Laufe der Entwicklung wurde daraus allmählich eine Art freifließender Psychedelia-Folk-Groove mit Electronica-Elementen, der in elektro-akustischer Klangalchemie durch die Wahrnehmungslandschaft mäandert und vom Punk den DIY-Spirit und die Energie übrig ließ.

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Die Band, die auf ihren endlosen Touren übrigens vor über 10 Jahren bereits im Greifswalder Cafe Quarks gastierte, kommt mit neuem Album namens ‚Embryo‘ im Gepäck und lädt zu intensiven Extended-Exkursionen durch irrlichternde Puszta-Krautrock-Ambient-World-Dub-Dance-Arrangements, in denen es sich nicht nur vortrefflich in Stereo träumen lässt, sondern sicher auch Anreiz zum Tanz steckt

Fakten: 21 Uhr | 11.02. | IKUWO | 4 EUR

We remember Café Quarks! #7: Das Finale

Die Räumung des Greifswalder AJZ/Café Quarks jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal. Aus diesem Grund wird vom 30. Januar bis zum 06. Februar eine Woche der kulturellen Freiräume zwischen Gedenken und Zukunftsvision stattfinden. We remember Café Quarks!

Der Traum ist aus!?

Die Gedenkwoche an das inzwischen abgerissene AJZ/Café Quarks wird heute Abend ihren Höhepunkt erreichen. In einem Podiumsgespräch werden sich ganz unterschiedliche Protagonisten Greifswalder Sub- und Freiraumkultur auf Spurensuche machen.

Dabei wird vom AJZ/Cafe Quarks, dem AVKO in der Alten Druckerei und den Cafe Quarks-Parties in der Mensa die Rede sein, genauso aber auch die nicht endende Odyssee des Stuthe thematisiert oder das (voraussichtliche) Scheitern der Straze-Initiative (ein Gebäude, für das sich vor rund 10 Jahren auch das obdachlos gewordene AJZ/Cafe Quarks interessierte …) und nicht zuletzt auch das IKUWO in seinem Werdegang mit offenem Ausgang betrachtet.

Nach dem Podiumsgespräch wird das vor einer Woche wegen schneeweißer Unpässlichkeiten ausgefallene Konzert mit Las Balkanieras feat. Pionear nachgeholt werden. Anschließend heißt es auf zwei Floors und unter tanzdiktatorischem Musikkommando ehemaliger AJZ-Residents We remember Café Quarks!

Fakten:
06.02. | 21 Uhr | IKUWO | freier Eintritt (Podiumsgespräch)
06.02. | 23 Uhr | IKUWO | 5 EUR (Konzert & Party)

We remember Café Quarks! #6: Videos aus dem Archiv

Die Räumung des Greifswalder AJZ/Café Quarks jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal. Aus diesem Grund wird vom 30. Januar bis zum 06. Februar eine Woche der kulturellen Freiräume zwischen Gedenken und Zukunftsvision stattfinden. We remember Café Quarks!

Think about Mutation live im AJZ (1993)

Nochmal Film, aber heute wird sehr tief in die Schatzkiste der Videoarchivare gegriffen. Herausgekramt wurde ein Videomitschnitt vom 17. Mai 1993. Damals — also noch vor der Umbenennung in Café Quarks —  spielten die grenzgängerischen Think About Mutation im AJZ am Karl-Marx-Platz. „Trash Metal meets Happy House im Strobogewitter. Ein frühes Dokument einheimischer Rave-Kultur von hohem Schrägheits- und Energiefaktor, inklusive stadtbekannter Persönlichkeiten in verzückt-hilfloser Bemühung um adäquate Körpersprache!“

Das Nachfolgeprojekt der 2002 verblichenen Band, The Sonic Boom Foundation, fand übrigens im Oktober 2009 noch einmal den Weg nach Greifswald und gab ein Konzert im IKUWO. Das von Think About Mutation veröffentlichte Video zur Maxi-Single Irregular (1998) rotierte sogar bei VIVA ZWEI.

Mr. Dead in der Mensa Cafeteria (2001)

Nach der Räumung des Hauses am Karl-Marx-Platz lebte die quarksige Subkultur noch einige Zeit sehr aktiv weiter und agierte fortan im Exil.

wordsound greifswaldDie zu dieser Zeit noch unrenovierte Cafeteria der Mensa bot zeitweise  – und im Verbund mit ungeheuerlichen Anstrengungen – Raum für Veranstaltungen. Mitunter wurden Wahnsinn und Exzess dort auf bis zu drei Floors zelebriert.

Im Mai 2001 trat auf einer solchen Party die Wordsound Crew mit Mr.Dead, Bimos und Leon Lamont (USA) auf. Aus dem New Yorker Untergrund heraus wurden HipHop, Dub und Live Drum´n´Bass serviert. Schräges Horror-Entertainment und intergenerative Augenblicke des Glücks – von der die verwirrte Oma, die auf die Bühne stürmt, einen Eindruck vermittelt – waren historische Momente von unten!

Das und noch viel viel mehr wird im quasi-historischen Format VHS an die Wand geworfen. Außerdem stellt der Abend die letzte Möglichkeit dar, die komplette Ausstellung We remember Café Quarks! in Augenschein zu nehmen.

Fakten: 05.02. | 21 Uhr | IKUWO | freier Eintritt

We remember Café Quarks! #2: Las Balkanieras

Die Räumung des Greifswalder AJZ/Café Quarks jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal. Aus diesem Grund wird vom 30. Januar bis zum 06. Februar eine Woche der kulturellen Freiräume zwischen Gedenken und Zukunftsvision stattfinden. We remember Café Quarks!

Madame Mediterranovich und ihre ungestümen Freundinnen

Morgen Abend beginnt die lokalkolorierte Gedenkwoche der etwas anderen Art mit einer fulminanten Auftaktveranstaltung. Mit Las Balkanieras wird es feminin-selbstbewußt zugehen. Das in Deutschland lebende, exil-jugoslawisch-russische Frauentrio vermengt wild und ungestüm balkaneske Folklore mit Elektroeinflüssen und jeder Menge Dancehall.

Hierfür zeichnet der erfolgreiche Produzent Pionear verantwortlich, dessen renommiertes Label Germaica Szenegrößen, wie zum Beispiel Seed oder Dr. Ring-Ding beheimatete.

Pionear verpasste im Januar 2000 leider das Soli-Festival Quarks United, weil er auf dem Weg nach Greifswald im Schnee stecken blieb. Die Live-Performance von Madame Balkaniera Mediterranovich und ihren zwei Schwestern im Geiste wird vom Dancehall-Veteran aktiv unterstützt und hoffentlich mit entsprechend rootigem Tonmaterial unterfüttert.

„I scream, you scream. You scream Ice cream!“

Einen — im Wortsinn — guten Vorgeschmack auf das, was zu erwarten ist, bietet der bei myspace hörbare Song Whats cooking? Hier wird Kulinaria neu verhandelt! Zu den schon genannten musikalischen Einflüssen des Trios mischt der Ankündigungstext „swingenden R’n’B-Fake-Glitzer, grimmige Dubstep-Bässe und eine Liebe zum trashigen Entertainment, zur schrägen Show, zum ganz großen Remmidemmi. Dabei überaus feminin selbstbewußt und alles humorvoll abgefedert. Spätestens, wenn der Russo-Klassiker „Kalinka“ auf einer mörderischen Bass-Linie über die tanzende Meute bricht, gibt es kein Halten mehr!“

Nach der Show der Balkanieras wird mit Russendizko, Polska Rootz und Balkanbeatz in den Morgen getanzt!

Fakten: 30.01. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR

Nordmagazin über Grauzonen-Konzert im KLEX *update*

Im heutigen Nordmagazin, das um 19.30 Uhr beginnen wird, geht es um das Greifswalder Jugendzentrum KLEX. Das Umfeld des Clubs wurde hier schon vor etwa vier Wochen für die Organisation eines Konzertes mit der Grauzonen-Band Gerbenok kritisiert. Nun scheint der Fall größere Kreise zu ziehen.

NDR ÜBER RECHTSOFFENES BOOKING IN GREIFSWALD

Der Ankündigungstext des NDR ist reißerisch und schießt an der Realität vorbei:

In einem Greifswalder Jugendzentrum haben – wie erst jetzt bekannt wurde – Rechtsextremisten ein Konzert veranstaltet. nordmagazinNach Recherchen von NDR 1 Radio MV spielten im Jugendhaus Klex zwei Neonazi Bands aus Vorpommern. Das Jugendzentrum hatte die Räume an einen dem Jugendzentrum gut bekannten Mann privat vermietet. Der Betreiber des Hauses, der Stadtjugendring, hat inzwischen alle privaten Veranstaltungen im Jugendzentrum untersagt. (NDR)

Tatsächlich haben nicht Rechtsextremisten ein Konzert veranstaltet, sondern wurden vielmehr rechtsoffene Bands gebucht. Dieses Detail läßt zwar alle Beteiligten in einem anderen Licht stehen, ändert aber trotzdem nichts daran, wer die Bühnen des Jugendhauses bespielen durfte. Man darf gespannt sein, ob der Beitrag mehr zu bieten hat als müde Dementis und mit Hintergrundinformationen zum hochaktuellen Thema aufwarten kann.

Vielleicht kann die plötzliche und wenig schmeichelhafte Öffentlichkeit auch ein Impuls für die Verantwortlichen im KLEX sein, kritisch die eigenen Positionen im Haus zu reflektieren.

HEIMATBÜNDLER AUF DER BÜHNE? „Nordmagazin über Grauzonen-Konzert im KLEX *update*“ weiterlesen

Mit Pitchtuner (D/JP) gegen den Winterspeck

Seit bereits über acht Jahren besteht das deutsch-japanische Live-Elektro-Projekt Pitchtuner, das nach seinem Debüt Flight Up The Winding Stairs(2002) und dem zweiten AlbumSpiny Lure (2004) mit Riding The Fire (2008) auf drei Veröffentlichungen zurückblicken kann.

Kein geringerer als der Berliner Moses Schneider, dessen Produzentengeschick sich in der Vergangenheit auch unter anderem Tocotronic und die Mediengruppe Telekommander zunutze machten, war am Sound des aktuellen Albums maßgeblich beteiligt. Die Band ist inzwischen um die ganze Welt gereist, Konzerte in Japan, Belgien und den Niederlanden zeugen davon. Der verspielte Elektro-Pop der Anfangsjahre ist einer neuen Energie gewichen:

Ihr versiert eingekochter ultra-heißer Sound-Sud, um den getanzt werden darf und 100% auch wird, changiert zwischen elektrischem Indie-Rock Rave und kantig energetischem Dance Pop, der gelegentlich auch extatisch in offene House-Gefilde ausbricht. Und serviert wird mit offensivstem Einsatz, der nur ein Ziel kennt: den Saal ebenfalls zum Kochen zu bringen!

Pitchtuner treten wahlweise als Duo oder Trio auf. In Greifswald wird die zweiköpfige Club Division mit Hannes (funky Guitar, vocals, electronics) und Miki (bass, vocals, electronics) zu erleben sein. Anschließend wird DJ HaNNaH mit den verschiedensten Spielarten elektronischer Musik die Aftershow-Party einläuten .

Zur Einstimmung ein Video in Dreierkonstellation aus dem Berliner Bang Bang Club

Fakten: 22.01. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR