Ferienvorbeisause im IKUWO: „Die lange Nacht des Singvogels“

Nach ausgiebiger Sommerpause startet das IKUWO in die Herbstsaison und lädt gemeinsam mit der Hedonistischen Internationalen Sektion Greifswald und dem Berliner Partykollektiv Krachtigall zur langen Nacht des Singvogels.

lange nacht des singvogelsZu der ornithologische Fachtagung der besonderen Art wurden viele Experten eingeladen — die Gäste dürfen sich auf mehr als 12 Djs und DJanes einstellen, die im fliegenden Wechsel Soul, Funk, Global Beats, Techno, Drum’n’Bass, Deep House, Tech House, Reggae, Ragga, Hip-Hop und Dubstep auflegen werden, wobei sich die Vogelschar auf zwei wild dekorierte Tanzböden verteilen wird.

Die HI HGW freut sich auf alle geraden und schrägen Vögel, ob „heimkehrender Zugvogel, eitler Pfau, hässliches Entlein oder nestrockende und nestflüchtende Küken“. Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen!

Fakten: 05.10. | 22 Uhr | IKUWO | 4 EUR (6 EUR ab 24 Uhr)

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #8

Endlich mal wieder was Elektronisches auf die Ohren — gab es ja schließlich auch lange nicht. Dieses Wochenende führt vom Kellerclub Tschaika bis hinaus ins Strandbad Eldena.

Adherence in der Tschaika

Im Keller der Slawistik wird einmal mehr die Adherence-Reihe gastieren, in deren Rahmen das Feld elektronischer Musik unabhängig vom Tanzdiktat gewöhnlicher Parties abgeschritten werden soll. Neben den beiden Residents Sander Bekeschus und Patrick Boltze, der an diesem Abend sowohl den Anfang als auch das Ende der Party beschallen wird, tritt The Marx Trukker auf, der im folgenden Stück schon mal andeutet, mit welcher Hartnäckigkeit er das Publikum zu bearbeiten imstande ist.

Fakten: 05.08. | 22 Uhr | Tschaika | freier Eintritt

Ideologentreff im Strandbad Eldena

Auf den Trümmern der vor einer Woche abgebrannten Strandbar in Eldena geht es am Sonnabend weiter. Die Veranstalter von Danza Electronica erfreuen sich schon im Infotext an der „Lebendigkeit, mit Freunden und Bekannten an wunderschönen Orten Ideologien zu schaffen“ und laden zum sommerlich-leichten Sonnenuntergangsevent.

Auflegende Wegbereiter der Strandideologen sind Michael Peter, Michael Lieb und Silvio Marquardt. Außerdem wird Sander Bekeschus wieder mit einem Live-Set an den Start gehen.

Fakten: 06.08. | 18 Uhr | Stranbad Eldena | 8 EUR

Queeres Warmup für den Herbst: Polyform #2

Die queere Veranstaltungsreihe Polyform geht in die zweite Runde und lädt als Warmup für den Herbst zum elektrifizierten Tanzvergnügen zwischen Minimal, Tech-House und Drum’n‘ Bass in die Insomnale-Hallen. Endlich wieder Techno in Greifswald!
polyform flyer

Fakten: 28.07. | 23 Uhr | Insomnale-Hallen | 1,50 EUR (empfohlener Soli-Beitrag)

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick

Der Frühling ist langsam in die Gänge gekommen, der Frühsommer steht vor der Tür. Und langsam bricht in Greifswald wieder die Zeit an, in der die Veranstaltungsdichte zwar noch nicht schwindlig macht, aber es nicht mehr so einfach ist, den Überblick zu behalten.

RADICAL JEWISH CULTURE IM IKUWO

Das IKUWO präsentiert einen internationalen Abend zur radical jewish culture und wird – passend zur gerade laufenden, gleichnamigen Sonderausstellung im Jüdischen Museum Berlin –  das einzige Deutschlandkonzert der New Yorker Band Pitom beheimaten. Dazu gesellt sich die französiche Formation AutorYno. Beide Bands veröffentlichten zuletzt auf dem berühmten John-Zorn-Label Tzadik.

Pitom aus Brooklyn/ NYC spielen eine Mischung aus unkonventionellem Rock und traditioneller jüdischer Musik. Das Quartett um den Jazzgitarristen Yoshie Fruchter definiert zwischen Post Hardcore, Jazz und Klezmer einen eigenen und äußerst intensiven Sound, dessen Einflüssen von Frank Zappa, Sonic Youth, Mahavishnu, Melvins oder Bad Brains bis zu John Zorn´s Masada-Projekt reichen – wie letzterer zwischen künstlerischer Avantgarde und jüdischer Orthodoxie pendelnd.

Ein versprochener Hochgenuss für Jazz-Liebhaber mit erweiterungsfähigem Horizont, Klezmerbegeisterte mit Sitzbereitschaft und Avantgardepunkerinnen mit vitalem Interesse an jüdischer Kultur!

pitom flyer

Fakten: 20.05 | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR

ROTER SALON GOES CASPAR

Der Rote Salon, eigentlich im TV-Club zuhause, verlässt die gewohnten Gefilde und ist zu Gast im Caspar, wo der an diesem Wochenende auf mehreren Hochzeiten tanzende Silvio Marquardt auflegt. Außerdem und zur Abwechslung mal wieder das Duo verschnibbt & zugenäht, das nicht müde wird, die ganz eigene Vision von augenzwinkerndem Tech House von der S4 aus zu propagieren.

Hier das jüngste Set, das zum Tag der Besetzung Befreiung auf die Menge losgelassen wurde.

Festtags-Set anlässlich des 66. Jahrestages der Befreiung

Fakten: 20.05. | 22 Uhr | Caspar | 5 / 3 EUR (Studenten)

KLEX: KONZERT ZUM MITNEHMEN

Ein “ganz besonderes Konzert” wird im KLEX versprochen, wo sich die Greifswalder Ska-Rock’n’Roll-Soul-Reggae-Schlagmichtot-Band Krach die Ehre gibt. Nach einer Art künstlerischer Ruhepause meldet sich die langgediente (14 Jahre!) Offbeat-Riege zurück. Krach spielte gerade bei der Clubs United in der Mensa und wird auch für das Hoffest der Germanistik und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät angekündigt.

krach midnaid devilzAls Einschub zwischen diesen beiden Terminen ist ihr Auftritt im KLEX zu verstehen, mit dem der Anschluss an die eigenen Greifswalder Wurzeln probiert wird. Nach sechs Konzerten – eigentlich sieben, rechnet man den Alias-Auftritt als Die Urlauber Ende der Neunziger Jahre hinzu – geht es dorthin zurück, wo vieles begann. Passend zur zweiten Band des Abends, der mittlerweile auch schon sieben Jahre alten Oi!-Truppe Midnaid Devilz, wird sich Krach jenseits der wohlgefälligen Offbeat-Streicheleinheiten bewegen und auf den eigenen musikalischen Ursprung als Oi!-Punkband verweisen. Da darf keine Jugendsünde fehlen.

Als hochmodernes Special wird der an diesem Abend angefertigte Livemitschnitt beider Bands unmittelbar nach Konzertende als digitale Kopie für wenig Geld angeboten und soll nur an diesem Abend erhältlich sein. Interessierte Gäste sollten also ihre USB-Sticks freiräumen.

Fakten: 21.05. | 21.30 Uhr | KLEX | 1-6 EUR (es wird gewürfelt)

VERSTEIGERUNG SAMMLUNG FLEISCHERVORSTADT

An diesem Wochenende findet auch die große Gemeinschaftsausstellung Sammlung Fleischervorstadt ihr Finale. In den KAW-Hallen am Greifswalder Bahnhof werden ab 19 Uhr Werke der Ausstellung versteigert und das Ende des Spektakels gefeiert. Aus diesem Grund wird ab 21.30 Uhr die Greifswalder Band Naked Neighbours on TV in Kollaboration mit lckrt performen.

you said i am yours where are you now

Fakten: 21.05. | 19 Uhr | KAW-Hallen | Eintritt frei

NEUE LOCATION: SCHAPER-ELEKTRO-PARTY

infant industry greifswaldAb 23 Uhr wird dann unter dem Slogan Infant Industry eine neue Location im Gewerbegebiet erobert. Dort, wo einst der Schaper-Großmarkt seine Waren feilbot, wird es am Sonnabend technoid zugehen.

Angekündigt werden neben den lokalen Kräften Silvio Marquardt, Klicker und Npln Sajonz auch Falko Brocksieper vom Label Sub Static, die Deephouse und Minimal versprechen.

ex-schaper gorzberg

Fakten: 21.05. | 23 Uhr | Ex-Schaper (Gorzberg 2) | 8 / 5 EUR (Studenten)

LAZY SHARKS IM REDDI

Im auf den Ruinen des Moulin Rouge eröffneten Reddi wird am Sonnabend ebenfalls gefeiert werden. Zur Lazy Shark Attack wird mit einem „Meer aus elektronischem Trigger Jazz, Beatbox und Turntablism“ gelockt.

reddi flyerAn den Plattenspielern verdingen sich Ben Fade und Hoellsen aus Greifswald beziehungsweise Rostock und es wird ein stilbewusstes Wirbeln zwischen Hip Hop, Funk, Classics, Breakbeats und Deep House angekündigt.

Die Dancerobic Instructors aus Rostock sollen“ allen Tanzmuffeln“ Hilfestellung bieten. Für die Veranstaltung wurde eigens ein Audioflyer produziert:
Audioflyer 4 Reddi 21-05-11 by DJ Ben Fade

Fakten: 21.05. | 23 Uhr | Reddi | 4,50 EUR

Polyform: Mehr Queerness in Greifswald!

Sichtbare (sub)kulturelle Impulse einer Szene, die sich im weitesten Sinne als queer verstehen lässt, sind in Greifswald rar und die Suche nach entsprechenden Veranstaltungen gestaltet sich häufig frustrierend und wenig vielversprechend. Die einzige feste Institution dieser Art stellt die Gender Trouble Partyreihe dar, die regelmäßig im Kontorkeller stattfindet, aber von vielen Leuten als lieblos und uninspiriert kritisiert wird.

polyformMit der neuen Veranstaltungsreihe Polyform wird nun ein neuer Akzent in dieser Sache gesetzt. Am Sonnabend findet in der Tschaika der Auftakt statt – die Zusammenkunft wird explizit als „queere Elektroparty“ beworben und ist an alle „Queers, Gays, Lesbians, Transgender, Genderbender, Kings and Queens and all their friends“ adressiert.

Das deutliche Label dieser Party ist ein feiner Zug und zeigt, dass der offensichtliche Bedarf an – im weitesten Sinn – queeren Angeboten in der Stadt erkannt wurde und man sich anschickt, diesen auch zu bedienen. Spannend bleibt natürlich die Frage, was und vor allem wieviel über die bloße Zuschreibung queer hinausgeht und damit diese Party von anderen Elektroparties unterscheidet.

In diesem Sinne hoffnungsfroh: Für mehr Queerness in Greifswald!

Fakten: 14.05. | 23 Uhr | Tschaika (Keller Slawistik) | 1,50 EUR

Hedonistischer Politrave am Tag der Befreiung

Das vergangene Wochenende nutzte die Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationalen, um am Tag der Befreiung mit einem lebendigen Politrave im Freien aufzuwarten. An dieser Versammlung, die vom Nachmittag bis in den frühen Abend andauerte, nahmen insgesamt etwa 300 Leute teil, die auf der ersten größeren Greifswalder Open Air Veranstaltung dieser Art den anbrechenden Sommer begrüßten.

Die Hedonistinnen haben auf ihrem Flickr-Account derweil die ersten visuellen Eindrücke des Spektakels versammelt und rufen dazu auf, noch mehr Bilder einzusenden. Außerdem wurde auf deren Internetpräsenz der von den lustgetriebenen Aktivistinnen beigesteuerte Redebeitrag zum Tag der Befreiung als Audiodatei veröffentlicht. Als Dreingabe wird auf der gleichen Seite auch noch das Set von verschnibbt & zugenäht angeboten.

Von der mehr als gelungenen Veranstaltung ist inzwischen auch ein Video aufgetaucht – wer nicht feiert hat verloren!