Die Fête de la Musique macht seit 35 Jahren weltweit aus städtischem Raum offene Kulturorte, wenigstens für einen Tag. Zur diesjährigen Fête darf man sich in Greifswald auf insgesamt 15 Bühnen gefasst machen. Ein Überblick zur Sommeranbetung.
Zum elften Mal findet am Mittwoch in Greifswald die Fête de la Musique statt. Von Beginn an wurde das über die Stadt verteilte Fest federführend vom Verein Greifswald International Students Festival (GrIStuF) organisiert. GrIStuF, das vor allem für sein gleichlautendes Festival bekannt ist, stemmt die Fête des la Musique allerdings nicht alleine, sondern stellt die sonnenhungrige Veranstaltung gemeinsam mit vielen Greifswalder Initiativen, Gruppen und Vereinen auf die Beine. Wie jedes Jahr lautet das Credo für den längsten Tag des Jahres: „Musik für alle“!
Im Vorfeld des Neonazi-Aufmarschs in Demmin kam es zu polizeilichen Behinderungen der Anreise von Greifswalder Gegendemonstranten.
Am Tag der Befreiung veranstalten NPD-Mitglieder und Kameradschaften wie jedes Jahr einen sogenannten Trauermarsch und besetzen das Gedenken an die deutschen Kriegsopfer nach dem Rückzug der Wehrmacht aus der Kleinstadt zwischen Peene, Trebel und Tollense. Der Fackelmarsch zählt zu den wichtigsten Demonstrationen der nordöstlichen Neonazi-Szene und zieht naturgemäß viele Gegendemonstranten an, die nach Demmin reisen, um dort gegen den auf die Straße getragenen Geschichtsrevisionismus zu protestieren. Auch aus Greifswald fuhr ein durch die Straze organisierter Bus nach Demmin, an dem die Landespolizei ein besonderes Interesse entwickeln sollte.
Die Straze wird Nationales Projekt des Städtebaus und erhält eine weitere wichtige Förderung. Die Expertenjury des Bundesprogramms hat heute ihre Gewinnerliste öffentlich gemacht: Das frühere Gesellschaftshaus steht als einziges Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern auf dieser Liste. Für die Straze bedeutet das eine Wiederaufbauhilfe in Höhe von 600.000 Euro.
„Heute Abend steigt sicher noch eine große Party.“ mutmaßt Saskia Schniete von der Straze und freut sich, dass die Bemühungen um die Förderung als Nationales Projekt des Städtebaus dieses Mal erfolgreich war. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt für die Initiative einen Förderantrag eingereicht. „Wir sind sehr dankbar für das Vertrauen in unsere Arbeit und freuen uns, dass wir diesmal berücksichtigt werden“, erklärt Schniete in einer Stellungnahme der Gruppe.
Baustelle an der Straze im vergangenen Jahr (Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2016)
Gute Nachrichten aus Berlin: Die Sanierung der Straze wird vom Bund im Rahmen des Denkmalschutzes mit 425.000 Euro gefördert.
Heute hat der Haushaltsausschuss des Bundestags Gelder für Projekte freigegeben, die im Rahmen des VI (Teil 2) mit insgesamt 70,5 Millionen Euro gefördert werden sollen. An das als die „Straze“ bekannte Hausprojekt in der Stralsunder Straße 10 gehen aus diesem Topf 425.000 Euro. Die Straze ist eines von 204 Denkmalschutzprojekten bundesweit, die 2017 unterstützt werden. Die Zahl der Bewerbungen war wesentlich größer.
Am Sonntag findet der Tag des offenen Denkmals statt. An der bundesweit zelebrierten Veranstaltung beteiligen sich auch zahlreiche Greifswalder Einrichtungen mit eigenen Angeboten.
Unter dem Motto „Denkmale gemeinsam erhalten“ laden am Sonntag viele Greifswalder Einrichtungen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals ein. Die seit 1993 jährlich im Herbst organisierte Tagesveranstaltung hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und für die Belange der Denkmalpflege zu werben. Anlässlich des Denkmaltags werden in Greifswald zahlreiche Führungen angeboten, unter anderem in die Alte Sternwarte in der Martin-Luther-Straße, im alten Elektrizitätswerk in der Marienstraße, in den historischen Gewächshausanlagen des Botanischen Gartens, im Caspar-David-Friedrich-Zentrum, in der Klosterruine Eldena, in der Straze und in der Museumswerft. Die Universität präsentiert ihre Geologische Sammlung und die Gustaf-Dalmann-Sammlung, außerdem sind die Kirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi für neugierige Besucher geöffnet.
Bei der Führung durch die akademische Kunstsammlung kann man mehr über den spektakulärsten Kunstdiebstahl in den neuen Bundesländern erfahren, der 1991 in Greifswald durchgeführt wurde. In Ladebow führen Prof. Bernfried Lichtnau und Ortsteilvertreter Heino Förste durch die ehemalige Flugplatzsiedlung und erzählen von der Geschichte und Architektur des früheren Fliegerhorstes und der angeschlossenen Militärwohnsiedlung. Wie gewohnt, wird auch zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals eine neue Ausgabe der hiesigen Schriftenreihe „Greifswalder Beiträge zur Stadtgeschichte, Denkmalpflege, Stadtsanierung“ vorgestellt. Das vom Bauhistoriker André Lutze präsentierte Heft beinhaltet die Ergebnisse jüngerer archäologischer und bauhistorischer Untersuchungen und wartet mit neuen Erkenntnissen zur Siedlungsgeschichte an der südlichen Marktseite auf.
Die Sommerbaustelle der Straze ist zu Ende. Am Montag gab sich Oberbürgermeister Stefan Fassbinder die Ehre und stempelte die Wanderbücher der fahrenden Gesellen.
Etwa 50 Tippelbrüder und -schwestern verbrachten ihren August in der Straze, um dort gemeinsam auf der Sommerbaustelle zu werken. Der mehrwöchige Arbeitseinsatz wurde von langer Hand geplant und sorgfältig vorbereitet, das Gelände entsprechend präpariert und um Werkstätten, Gemeinschaftszelte und eine Küche erweitert. Diese Infrastruktur wurde alsbald von den Gesellz — so lautete die vor Ort gebrauchte, geschlechterneutrale Selbstbezeichnung der mehrheitlich männlichen Wandergesellen — um eine Bar und ein Backhaus ergänzt, so dass der Hof der Straze kaum wiederzuerkennen war.
Wohin man auch blickte, allüberall wuselten zünftig bekleidete Menschen über das Areal und arbeiteten ehrenamtlich an der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, dessen sichtbarster Baufortschritt derzeit noch die Rüstung auf der Vorderseite des Hauses ist. „In bester Gesellenschaft: Sommerbaustelle in der Straze“ weiterlesen →