Tag des offenen Denkmals 2016

Am Sonntag findet der Tag des offenen Denkmals statt. An der bundesweit zelebrierten Veranstaltung beteiligen sich auch zahlreiche Greifswalder Einrichtungen mit eigenen Angeboten.

Unter dem Motto „Denkmale gemeinsam erhalten“ laden am Sonntag viele Greifswalder Einrichtungen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals ein. Die seit 1993 jährlich im Herbst organisierte Tagesveranstaltung hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und für die Belange der Denkmalpflege zu werben. Anlässlich des Denkmaltags werden in Greifswald zahlreiche Führungen angeboten, unter anderem in die Alte Sternwarte in der Martin-Luther-Straße, im alten Elektrizitätswerk in der Marienstraße, in den historischen Gewächshausanlagen des Botanischen Gartens, im Caspar-David-Friedrich-Zentrum, in der Klosterruine Eldena, in der Straze und in der Museumswerft. Die Universität präsentiert ihre Geologische Sammlung und die Gustaf-Dalmann-Sammlung, außerdem sind die Kirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi für neugierige Besucher geöffnet.

tag des offenen denkmals in greifswald Bei der Führung durch die akademische Kunstsammlung kann man mehr über den spektakulärsten Kunstdiebstahl in den neuen Bundesländern erfahren, der 1991 in Greifswald durchgeführt wurde. In Ladebow führen Prof. Bernfried Lichtnau und Ortsteilvertreter Heino Förste durch die ehemalige Flugplatzsiedlung und erzählen von der Geschichte und Architektur des früheren Fliegerhorstes und der angeschlossenen Militärwohnsiedlung. Wie gewohnt, wird auch zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals eine neue Ausgabe der hiesigen Schriftenreihe „Greifswalder Beiträge zur Stadtgeschichte, Denkmalpflege, Stadtsanierung“ vorgestellt. Das vom Bauhistoriker André Lutze präsentierte Heft beinhaltet die Ergebnisse jüngerer archäologischer und bauhistorischer Untersuchungen und wartet mit neuen Erkenntnissen zur Siedlungsgeschichte an der südlichen Marktseite auf.

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Festgehalten: Es fährt ein Zug nach Ladebow

Einweihung der neuen Bahnstrecke zwischen Greifswald und Ladebow. „Schnupperfahrt“ im historischen Museumstriebwagen. Testlauf. VIP-Fahrt mit warmen Worten und kleinem Imbiss. Dann die öffentliche Tour für die gemeine Bevölkerung, die so zahlreich auf den Bahnhof strömte, dass es dort ein ordentliches Gedränge gab, zumindest wenn man den Fotos der Greifswalder Pressestelle vertraut. Der Mitropa-Wagen fehlt. Es fährt ein Zug nach Ladebow.

Einweihung der Bahn von Greifswald nach Ladebow(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Feierliche Inbetriebnahme: Mit der Teilebahn nach Ladebow

Morgen wird die neue Stadtbahn eingeweiht. Sie führt vom Hauptbahnhof direkt zum Hafen nach Ladebow — beinahe so, wie es im Verkehrskonzept der hansemetro Greifswald vorgesehen war. Doch im Gegensatz zur S1, die auf dem Weg nach Ladebow mehrere Zwischenstopps einlegen sollte, entfallen nun günstig gelegene Haltestellen wie das Nordischen Institut, die Skandinavische Siedlung oder Wieck West — kein Wunder, denn diese Stadtbahn wird vorerst nur einmal fahren.

NACH 11 JAHREN WIEDER GÜTERVERKEHR AM MUSEUMSHAFEN

Nach mehr als elf Jahren können in Zukunft endlich wieder Züge durch den nördlichen Teil der Stadt rollen und der derzeit absurdesten Ampel Mecklenburg-Vorpommerns erneut Sinn verleihen. Die Sanierung des Gleises hat insgesamt nicht einmal 900.000 Euro gekostet, davon stammten fast 730.000 Euro vom Land, während die übrigen 144.000 Euro von der Stadt Greifswald getragen wurden. Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) ist zufrieden und und „erhofft sich dadurch ein Wachstum des Hafens und einen stärkeren Umsatz“.

Was bei all dieser Freude untergeht, ist die mangelnde Rentabilität der neuen Bahnverbindung. Auf Nachfrage des webMoritz schätzte Jörg Hochheim (CDU) den zu erwartenden finanziellen Verlust auf 27.000 Euro — wohlgemerkt pro Jahr und bei einer Auslastung von 100 Zugfahrten! Stiege die Zahl der Fahrten auf 150 pro Jahr, soll die Anlage für die Stadt kostenneutral sein.

„STÄRKUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UNSERES SEEHAFENS“ 

Die Stadtverwaltung möchte, dass sich der Hafen wieder zu einem nachgefragten Umschlagplatz entwickelt. Bausenator Hochheim (CDU) dazu: „Die Verbesserung der Hafeninfrastruktur ist ein Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Seehafens, da nunmehr effektiver umgeschlagen werden kann.“ Ob man in Greifswald effektiver umschlagen können wird als in den nicht ausgelasteten Nachbarhäfen Vierow und Lubmin, in die vor einigen Jahren Millionenbeträge flossen und die inzwischen natürlich ebenfalls über einen Gleisanschluss verfügen, sei dahingestellt.

Jedenfalls lägen für das Gleis von Ladebow nach Greifswald laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung bereits einige Anfragen von Transporteuren vor, die mit dem Schiff angelandetes Holz nur per Bahn weitertransportieren könnten. Wenn es mit dem Gütertransport auf dieser Strecke wirklich losginge, wären die Züge mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 Kilometer pro Stunde unterwegs. Im Bereich des Museumshafens soll die Geschwindigkeit auf 10 Stundenkilometer gedrosselt werden.

Die Inbetriebnahme der neuen Bahnverbindung wird von der Stadtverwaltung und der zukünftigen Betreiberin der Strecke — der Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIN) — zum feierlichen Anlass genommen, zu einer kostenlosen „Schnupperfahrt“ in einem historischen Museumstriebwagen einzuladen. Die Plätze in der Teilebahn sind rar — nur 90 Personen dürfen mitfahren, wenn der Zug um 13.30 Uhr den Hauptbahnhof verlassen wird. Für die Hin- und Rückfahrt über die 5,5 Kilometer lange Strecke wird eine Fahrzeit von etwa einer Stunde anberaumt.

Mehr dazu: 

  • Unfreiwillige Sanierung des Bahngleises Greifswald-Ladebow (Fleischervorstadt-Blog, 12.03.2013)
  • Hafenbahn Greifswald – Ladebow wieder in Betrieb: Feierliche Eröffnung am 15. Januar mit Fahrt im historischen Triebwagen (PM Stadtverwaltung, 10.01.2014)
  • Mit der Pendelbahn nach Ladebow (arbium, 10.01.2014)
  • Hafenbahn Greifswald-Ladebow geht Mittwoch wieder in Betrieb (webMoritz, 13.01.2014)

Grüne kritisieren Einsatz von ABS-Angestellten beim Gleisbau nach Ladebow

Der Kreisverband der Grünen kritisiert den Einsatz von ABS-Arbeitern bei der Sanierung der Gleisanlagen nach Ladebow. Wie bereits gestern im Beitrag über die Reaktivierung der Bahnverbindung von Greifswald nach Ladebow angeschnitten, wurden bei den notwendigen Vorarbeiten des Bauprojekts offenbar Arbeitskräfte eingesetzt, die der ABS unterstehen.

Gregor Kochhan

Die kommunale ABS (Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung) soll in Greifswald die „qualifizierte Betreuung von Arbeitslosengeld II-Empfängern“ bewerkstelligen. Diese werden — notfalls unter Androhung von Sanktionen — vom örtlichen Jobcenter zur Arbeit für die ABS gezwungen.

Der Sozialpolitische Sprecher der Grünen, Gregor Kochhan, weist zum „gefühlten fünfundachtzigsten Male“ darauf hin, dass die sogenannten „1-Euro-Jobs“ zusätzlich und im öffentlichen Interesse sein müssen. Dieses „zusätzlich“ bedeute, „dass notwendige Arbeiten eben nicht durch öffentlich geförderte Beschäftigung erledigt werden dürfen.“ Acht Jahre nach Einführung des SGB II fragt sich Gregor Kochhan, ob die Kriterien, unter denen sogenannte „1-Euro-Jobber“ eingesetzt werden dürfen, „immer noch nicht bei den Verantwortlichen der Stadt und der ABS angekommen“ seien.

Das Ziel der ABS besteht ihrer Selbstbeschreibung nach darin, “die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen möglichst bald und dauerhaft wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.” Es bestehen jedoch berechtigte Zweifel daran, dass die Säuberung von Grünstreifen jene Form “qualifizierter Betreuung” darstellt, mit der dieses Vorhaben tatsächlich gelingen kann.

  • Der Kreisverband Vorpommern Greifswald von Bündnis 90/Die Grünen kritisiert den Einsatz der ABS beim Gleisbau nach Ladebow (Pressemitteilung Grüne Vorpommern-Greifswald, 13.03.13)

Unfreiwillige Sanierung des Bahngleises Greifswald-Ladebow

Mit dem Beginn der Abrissarbeiten an der Betonbrücke über den Ryck wurde die Bahnstrecke von Greifswald nach Ladebow vor eineinhalb Wochen wieder zum Thema. Der Betrieb auf dieser Strecke wurde vor elf Jahren eingestellt. Nachdem 2005 Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG über die Reaktivierung des Gleises erfolglos blieben, kaufte die Stadt ihr den 5,5 Kilometer langen Abschnitt zu einem symbolischen Preis ab. 2009 forderte die Bundesnetzagentur die Stadt dazu auf, das Gleis wieder befahrbar zu machen.

abriss brücke ryck(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

EINZIGARTIG UND SCHÖN: 4 SCHNELLMONTAGE-FERTIGBRÜCKEN FÜR 536.000 EURO  „Unfreiwillige Sanierung des Bahngleises Greifswald-Ladebow“ weiterlesen

Hochwasser in Greifswald

Der webMoritz berichtet kurz und knapp via Twitter von der Situation am Hafen, wo sich heute ein selten zu erlebendes Schauspiel ereignete. Demnach befindet sich der Pegel schon mehr als einen Meter über dem normalen Wasserstand.

Die Stadt wendet sich mit einer Pressemitteilung an ihre Bürgerinnen und Bürger und erklärt, dass die Stadt bereits nach dem Alarmplan für Hochwasser handle. So sei bereits das Technische Hilfswerk informiert, das im Hochwasserfall die Deichwehr übernimmt und die Pegelstände erfasst.

Auch der Hafenmeister sei vorgewarnt. Er müsste im Notfall die Abschaltung der Stromversorgung für die Segler durch die Stadtwerke veranlassen.

Hochwasser Greifswald

Darüber hinaus sei die Polizei einbezogen, die die Lautsprecherdurchsagen für Wieck-Ladebow und den Bereich um den Museumshafen übernehmen würde. Auch die Gewerbetreibenden im Gefährdungsgebiet seien über die Situation informiert worden.

Wie Matthias Werner weiter sagte, müsste ab einem Stand von 6 Meter 20 der verkürzte Katastrophenstab zusammengerufen werden, um Abwehrmaßnahmen zu koordinieren.

Hochwasser in Greifswald

Das Wasser hat schon fast die Unterkante der Brücke erreicht, für einen Teil der Ryckterrassen heisst es bereits „Land unter“.