Am 31. März schlägt wieder die Earth Hour, zu der weltwelt an tausenden Gebäuden die Lichter ausgehen. Hinter diesem symbolischen Akt verbirgt sich eine Kampagne des WWF, die unter dem Motto Deine Stunde für unseren Planeten darauf aufmerksam machen will, wie wichtig ein sparsamer Umgang mit Energie ist.
VERDUNKLUNGSGEFAHR
Auf der Kampagnen-Plattform sind für Greifswald immerhin schon sechs Teilnehmende registriert, darunter auch die Universität, die am Samstagabend pünktlich um 20.30 Uhr die Beleuchtung ihres Hauptgebäudes abschalten wird. Auch die Greifswalder Stadtverwaltung wird sich an der globalen Aktion beteiligen und besinnt sich dabei auf eine ihrer Stärken: Sie verdunkelt — und zwar den Dom.
Vor einem Jahr machten insgesamt 5252 Städte bei der Earth Hour mit — davon allerdings nur 66 aus Deutschland — und waren so Teil der „größten globalen Demonstration für den Schutz des Planeten, die es je gab“, wie in der Pressemitteilung zur Teilnahme berichtet wird.
Die Stadtverwaltung ruft die Greifswalder Bürgerinnen anlässlich der geplanten Aktion dazu auf, „darüber nachdenken, wie sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können“. Wenn sich viele Greifswalder beteiligten und über diese Stunde hinaus nicht benötigte Stromverbraucher abschalteten, könne die Earth Hour zu mehr als einem symbolischen Akt werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
SYMBOLISCHE GESTEN VS. GLAUBHAFTE HANDLUNGEN
Die Earth Hour ist zwar eine schöne Kampagne, ihr Nutzen ist jedoch davon abhängig, wieviel über die Dunkelstunde hinaus in Sachen Klimaschutz unternommen wird. Für eine Stunde auf die allabendliche Beleuchtung zweier Gebäude zu verzichten, ist eine symbolische Geste — nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
Eine glaubhafte Handlung wäre jedoch zum Beispiel, über die generelle Notwendigkeit dieser Nachtbeleuchtung zu diskutieren, die Einzelhändler dazu zu bewegen, im Winter ihre Glasschiebetüren richtig zu schließen oder den Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung normale Fahrräder statt E-Bikes zur Verfügung zu stellen. Ansonsten bewirkt die Earth Hour so wenig wie ein Klick bei Facebook und ist kaum mehr als ein bisschen Opium für die heizende Masse. Planetenschutz macht wohlfühlen.
Hier noch der offizielle Kampagnen-Trailer, dessen Musik passenderweise von der isländischen Überband Sigur Rós stammt.
http://www.youtube.com/watch?v=MM5Bsb6lwsg
Fakten: 31.03. | 20.30 | Licht aus!